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Vollständige Version anzeigen: Anti-Spray-Kongress in Berlin
neo
QUOTE
Für die einen sind sie Kunst und ein Ausdruck der Jugendkultur. Für die anderen "Vandalismus", Schmierereien und schwere Sachbeschädigung, die hart bestraft werden sollten. Die in Großstädten verbreiteten Graffiti sorgen zusehends für heftigen Streit. Der Widerstand wächst. Hausbesitzer gründen Initiativen gegen die großflächigen Bilder aus der Spraydose. Politiker und Wirtschaftsvertreter machen Druck. Sie verlangen von der Bundesregierung ein schärferes Gesetz. In Berlin tagte am Donnerstag der 1. Internationale Anti-Graffiti-Kongress mit 300 Teilnehmern.

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Kunst oder Vandalismus?
Bei kaum einer anderen Form der Kunst gehen die Meinungen stärker auseinander als beim Graffiti.
Ich möchte nicht betreiten, dass Graffiti eine äußerst interessante Kunstform ist, allerdings denke ich auch, dass es nicht sein kann, dass wahllos Hauswände oder anderes fremdes Eigentum durch Sprayer "genutzt" wird.
Solang Graffiti auf den dafür vorgesehen Flächen bleibt sehe ich da keine Probleme, aber ich habe eben auch gesehen, wie gerade komplett sanierte/renovierte Altbauten innerhalb weniger Tage zu Opfern nächtlicher Sprayer-Aktivitäten wurden. Die Kosten für die Reinigung sind enorm, Kosten, die zum Teil auch wir alle tragen müssen, speziell wenn öffentliche Einrichtungen betroffen sind, die sich aus Steuermitteln finanzieren.
Daher halte ich es für sinnvoll härter gegen illegale Sprayer vorzugehen, zum einen durch härtere Strafen, aber z.B. auch dadurch, dass den Sprayern die Kosten für die Reinigung in Rechnung gestellt werden, Grundlage dafür wäre ein neues Gesetz, wonach eben nicht nur Sachbeschädigung sondern auch Graffiti als Straftat angesehen wird.

Eure Meinung dazu?

Chino
.. sieht halt oft einfach nur assozial aus. Besonders wenn die Leute noch am lernen sind ..
.. ein billiges Anfanger Tag an meiner Hauswand würde ich auch mies finden, keine Frage ..
.. finde ich also nicht schlecht,d ass man dageben vorgehen will ..
.. wo bei ich andererseits Leute wie Maclaim absolut genail finde ..
#npnk
härtere strafen in form von geldbußen etc zu fordern finde ich überzogen und nicht gerechtfertigt...

stattdessen sollte man die jungs mal selbst zum schrubben antreten lassen und dass solange bis die scheisse weggeputzt ist

alles in allem bleibt zu sagen dass grafitti in meinen augen durchweg eine kunstform ist...
mit dem taggen fängt das alles an...jeder sprayer der heute wundervoll pieces malt hat mal mit dem taggen angefangen...
es muss ein bewusstsein in der gesellschaft heranwachsen diesen leuten eine plattform zu geben um ihren lebens- und kunststil auszuleben...
es gibt einfach nciht genug freie flächen in den städten um die bedürfnisse zu sättigen...

wunderbare beispiele dass es auch anders geht zeigen unter anderem das rittersberg-gymnasium, das c&a-kaufhaus,cafe devot oder das milliways (allesamt in meiner heimatstadt kaiserslautern)

inwiefern es sprayerfreundliche flächen hier in dresden, zB sowas wie ne wall of fame, gibt weiß ich nciht...
auf jeden fall sollte in der gesellschaft diese kunstform einzug halten und etwas getan werden um künstlich begabten jugendlichen eine möglichkeit des nach-aussen-tretens gewährleistet werden...
denn nichts anderes ist taggen bzw bomben...
das hinterlassen seines names bzw pseudonyms..sagen dass man hier war...

jugendhäuser und projekte zur förderung künstlerisch begabter sprayer gibt es viel zu wenige...
stth
also die meisten "graffities" in dd, die man so sieht sind schwarze linien, mit denen "daynamo hools dresden" oder ähnlich cleveres angemalt wurde... das halte ich wirklich für vandalismus. genauso, wenns gut aussieht, der besitzer der wand oder des zuges o.s.ä. aber was dagegen hat oder nicht gefragt wurde.

wenn aber das auf dafür hergerichteten flächen passiert, isses mir egal. ich halte in den meisten fällen net viel davon, vor allem wennse nur drei riesige buchstaben sprayn (so bunt sie auch sein mögen)...

nappi: geldstrafen und schrubben wärn angebracht.... die wollen ja was aus ihren fehlern lernen ( ;
#npnk
naja..also mit geldstrafen kannste bei den jungens echt nix erreichen..die haben ja keine kohle...
aber wenn se ihre scheisse selbst wegmachen müssen und das 10 std lang schrubben müssen...

also nach der eXma-party waren auch die klos mit edding verschmiert...
WIR standen im terpentin-dunst und haben das weggeschrubbt...
ich hätte den typen mal lieber selber schrubben lassen...

aber mit geld brauchste denen nich kommen

*//edit:

QUOTE
Am heutigen 7. April findet im Berliner roten Rathaus der erste internationale Antgraffitti-Kongress statt. Die einladenden Saubermänner und -Frauen möchten unter der Schirmherrschaft des regierenden Bürgermeisters Wowereit Strategien für ein in keimfreier Sauberkeit erstrahlendes Berlin aushecken.

Arian vom PDS nahen Jugendverband solid36 berichtet im Interview mit Reinhard Pelger von Radio Z Nürnberg was vom Kongress gegen Strassenkunst zu erwarten ist:


den Beitrag hier anhören (.m3u) Winamp-Stream
Chris
Meines Wissens nach gibt es 2 legale Flächen in Dresden. Das wäre einmal neben der Scheune und einmal am Skate/Bikepark in Johannstadt. Ob die Flächen in der Flutrinne legal sind, weiss ich nicht.

Mir sträubts bei all den Gedanken hier wieder die Haare. 95 % der Straftaten auf deutschen Strassen wären sehr einfach zu verhindern, und zwar, wenn man wieder mehr Polizeipräsenz auf den Strassen hätte. Und zwar nicht die klassischen Sixpacks, die dich gleich busten, sobald du einen Pegel von 10 Dezibel überschritten wird. Nein, ich rede hier vom Schutzmann, in England gerne Bobby genannt. Der Mann der sich in seinem Viertel auskennt. Der dort patroulliert und auf die Gesetze aufpasst. Derjenige, der Mal Herrn Meier drauf hinweist, dass sein Hund nicht in die Anlage kacken darf, ohne dass Herr Meier den Dreck wieder wegmacht. Und eben auch derjenige, der alle 15 Minuten mal vorbeikommt, so dass sich keine geeignete Stelle zum Sprayen finden lässt.

Zusätzlich könnte man denen unter den Sprayern, die wirklich etwas mit dem Begriff der Kunst in dieser Szene anfangen wollen, ein paar mehr Plätze zur Verfügung stellen.

Aber das, was ich heute in den Tagesthemen lesen musste, ist der falsche Weg:
QUOTE
Bundesinnenminister Otto Schily will laut "Bild"-Zeitung künftig auch Hubschrauber gegen Graffiti-Sprayer einsetzen. [...] "Bild" berichtet zudem unter Berufung auf den Bundesgrenschutz, dass bei Nachtflügen in Berlin in dieser Woche mit Hilfe von Wärmebildkameras vier Sprayer auf frischer Tat ertappt und acht geplante Graffiti-Aktionen verhindert worden seien.


Bä. Wo soll das hinführen. Ich sag nur 1984. Dort wo man die Menschen nicht mehr mit Kameras überwachen kann, wird man sie halt via Hubschrauber weiterverfolgen. Der erste Schritt ist gemacht. Irgendwann wird die Computertechnik so leistungsfähig sein, dass man alle Menschen so überwachen kann. Die Verkettbarkeit der Ereignisse wird hergestellt. Man zoomt nur noch auf einen Menschen und kann gleich feststellen ob er Bafög Preller oder nur Politiker ist. Und das beste der ganzen Geschichte. Diese Daten werden dann auf eBay vertickt.

Ich hab keinen Bock darauf, dass jedermann weiss, mit wem ich den Abend verbracht habe, welche Zahnpasta ich benutze und wie oft. Mein Privatleben gehört mir.
#npnk
hmm...

du redest also von dem berühmten "Schutzmann Björk" aus Kalle Blomquist??? lol.gif

Hmm...
ich finde eher das sollte kein richtiger Polizist sein sondern vielmehr sollten junge, ausgebildete Streetworker sowas übernehmen, vor allem für die Jugend...
mehr Polizei auf den Straßen führt auch zwangsläufig zu mehr Überwachung, und Einschüchterung was dem Klima nicht gerade zugute kommt...

in München is ständig Polizei am cruisen im Viertel, die fahren an dir vorbei und wenn du dort net dem "öffentlichen" Stadtbild entsprichst, wirst du schnell mal durchsucht, völlig willkürlich, es werden Platzverweise ausgesprochen obwohl du nichts getan hast, einfach nur damit du den Münchner ihr schönes luxuriöses, konsumgeiles Stadtbild nicht kaputt machst...
das wars dann mit dem freundlichen Schutzmann den alle mögen...

Wenn eine Kommune darauf achten würde das genug verschiedene Betätigungsfelder für Jugendliche vorhanden wären, damit dieses ihr Inneres nach aussen tragen, sei es in ehrenamtlicher Tätigkeit, künstlerischer Betätigung (mir schweben da diskussionsrunden, töpereikurse, bandproben, musikorchester, malereikurse und solch schnickschnack vor, vielleicht sogar in zusammenarbeit mit einer volkshochschule um die ecke) oder eben auch grafitti...

user posted image
im hintergrund lassen sich die grafittis lautrer kids erahnen ^^
hab leider kein besseres bild gefunden

also liebe exma-leser...
nix polizei, nix staat, sondern leute die sich auf die fahnen geschrieben haben aus uns freidenkende, aufgeklärte menschen zu machen ohne uns in ein kollektiv hineinzudrücken das sich system nennt...

und man sollte den herren politikern mal klar machen dass sie sich mit eröffnen von jugendzentren nicht automatisch die stimmen der jugendlichen sichern...
das sieht man bei uns in der gegend zuhauf..
es wird was für die jugend getan..aber dann hängen da parteiplakate rum..
meinungsbildung von kindesbeinen an?
finde ich erschreckend..aber iss offtopic

ontopic: ich bin gegen eine kriminalisierung von grafitti biggrin.gif
Chris
QUOTE
in München is ständig Polizei am cruisen im Viertel, die fahren an dir vorbei und wenn du dort net dem "öffentlichen" Stadtbild entsprichst, wirst du schnell mal durchsucht, völlig willkürlich, es werden Platzverweise ausgesprochen obwohl du nichts getan hast, einfach nur damit du den Münchner ihr schönes luxuriöses, konsumgeiles Stadtbild nicht kaputt machst...
das wars dann mit dem freundlichen Schutzmann den alle mögen...


Ja genau das ist nicht der freundliche Schutzmann von dem ich spreche. In der heutigen Zeit geht alles zu Verhinderung von Verbrechen durch Prävention. Allerdings besteht diese Prävention darin, alle möglichen Leute zu unterdrücken, wie dieses wahllose Durchsuchen und des Platzes verweisen prima zeigt. Die staatliche Autorität verdient sich nicht durch Respekt, sonderen eher durch Angst.

Ich möchte eine Respektsperson auf der Strasse haben, zu der ein Bengel auch mal sagen kann: "ja sie haben recht, das ist ganz schön scheisse, was ich da abgezogen habe" und nicht einen Unterdrücker, gegen den man sich gleich wieder auflehnt, sobald er wieder weg ist.
Hanno
Graffiti ist Kunst. Die "Tradition" die steinerne Umgebung in der man lebt mit Farbe zu verzieren, ist mehrere tausend Jahre alt. Aber ok, Höhlenmalereien mit heutigem Graffiti zu vergleichen ist schlecht möglich. Dennoch bin ich der Meinung das Graffiti heute zum Bild einer Großstadt dazugehöhrt. Des weiteren haben sagen wir mal "erfahrene" Writer auch ihre Grundsätze, so werden keine historischen Bauwerke benutzt und ein Tag ist eigentlich dazu da eine Fläche zu "reservieren" (bzw. sein Kunstwerk zu signieren). Mittlerweile treiben sich aber viele Leute auf der Straße rum die die Rules nicht kennen. Ich kanns euch leider auch nicht so richtig erklären, aber ich bin ein Freund von Grafitties, selbst wenn es irgendwelche popeligen Anfängertags in der Straßenbahn sind. Es drückt für mich einfach die Freiheit einer aufgeklärten Gesellschaft aus.
Legales Sprühen finde ich sinnlos, 1. weil die Polizei stellenweise versucht so an die Namen der Writer zu kommen und zweitens weil es ja Sinn der Sache ist Menschen im Alltag mit seiner Kunst zu konfrontieren.
Ich selbst hab noch nie gesprüht, getagt oder sonstwas, aber ich habe großen Respekt vor manchen Künstlern die es schaffen an den unmöglichsten Stellen ihre Pieces zu plazieren und damit mein Auge zu erfreuen.
Ich seh es auch ein das dadurch andere geschädigt werden, des wegen lass ich ja auch die Finger davon, ich bin aber der Meinung dass das als eine Art "urbaner Verschleiss" anzusehen ist.
Nicht sehr argumentativ dieser Post, aber ich hoffe ihr versteht was ich sagen will.
baren
Wie würde es dir gefallen, wenn Graffitis an deiner Hauswand wären und die Straßenbahn von dem Zeug, wie du es heutzutage teilweise siehst, voll wäre?
simpson
QUOTE
Berlin - Graffiti Jagd per Hubschrauber:

Der BGS hat erneut Sprayer aus der Luft verfolgt.
In der Nacht zu gestern wurden acht Schmierfinken auf frischer Tat ertappt! Das Dröhnen des tieffliegenden Eurocopter "EC 135"
riß wie am Dienstag zahlreiche Bewohner in Charlottenburg,
Wilmersdorf und Zehlendorf aus dem Schlaf (). 236 beschwerten sich bei der Polizei.

"Wir haben die Täter mit Hilfe einer Wärmebildkamera aufgespürt",
sagte BGS-Sprecher Jörg Kunzendorf. Die Sprayer hatten zuvor eine Wand in Birkenwerder (Oberhavel) beschmiert.
Insgesamt war der Helikopter in beiden Nächten über sieben Stunden in der Luft.
Kosten: etwa 8000 Euro.


passt ja..
Hanno
@baren: ich wohn in der Neustadt... Mich würde es net stören, das hab ich oben geschrieben.
Silenzium
QUOTE (Hanno @ 08 Apr 2005, 12:46)
Graffiti ist Kunst. Die "Tradition" die steinerne Umgebung in der man lebt mit Farbe zu verzieren, ist mehrere tausend Jahre alt. Aber ok, Höhlenmalereien mit heutigem Graffiti zu vergleichen ist schlecht möglich. Dennoch bin ich der Meinung das Graffiti heute zum Bild einer Großstadt dazugehöhrt. Des weiteren haben sagen wir mal "erfahrene" Writer auch ihre Grundsätze, so werden keine historischen Bauwerke benutzt und ein Tag ist eigentlich dazu da eine Fläche zu "reservieren" (bzw. sein Kunstwerk zu signieren).

Und wo ziehen die "ehrenhaften" Sprayer die Linie zwischen historisch und nicht historisch? Wieviele schöne alte Gebäude (z.B. Bahnhöfe) werden versaut, weil die Leute meinen ihre Tags setzen zu müssen? Ich glaube kaum, dass bekannt ist, wieviele Gebäude alles denkmalgeschützt sind, angesprüht werden sie trotzdem. Wenn es so viele Sprayer gibt die "die Rules nicht kennen", dann muss die Szene die "die Rules kennt" dafür sorgen, dass es aufhört. Ein schlechtes Licht fällt immer auf eine ganze Szene.

Aber was ist der Unterschied zwischen Sprayern die fremdes Eigentum besprühen und kleinen Kindern, die Mercedes-Sterne abbrechen, weil sie ihnen gefallen (oder nicht, wer weiß das schon)? Für mich ist beides Sachbeschädigung. Am schlimmsten finde ich noch das Taggen von Bahnen. Wer hätte Lust ein dickes "Sprayer X"-Tag auf der Motorhaube seines Autos zu haben?

So nebenbei: Höhlenmalerei fügt sich erstens harmonisch in die Natur ein, zweitens ist es ein kleiner Unterschied, ob es nur die eigene Sippe sieht, weil es innen ist oder gleich die ganze Menschheit und drittens waren die Höhlen Eigentum der Künstler, was man bei Graffities nicht behaupten kann, ich denke keiner hätte etwas dagegen, wenn die Sprayer ihre eigenen Wohnungen anmalen würden.
papajoe
QUOTE (Hanno @ 08 Apr 2005, 13:55)
@baren: ich wohn in der Neustadt... Mich würde es net stören, das hab ich oben geschrieben.

wie fändest du es zb, wenn dein auto (wenn du keins hast, dann halt ma hypothetisch, is klar, ne) vollgeschmiert wäre. eigentumshaus hat hier wohl keiner und bei nem mietshaus, wo man nur in ner wohnung wohnt siehts wohl keiner so eng. deswegen zieh ich jetz mal das auto heran, obwohl das kein übliches opfer von sprayern is. wie fändest du es also, wenn jemand dein auto vollsprüht mit, und das is wichtig, sachen, die dir _nicht_ gefallen (das nichtgefallen muss ja nich mutwillig sein, aber damit muss man rechnen, wenn man fremdes eigentum ungefragt als medium missbraucht).
ich habe auch respekt vor kunst und künstlern, aber was is zb mit architekten, sind das in gewisser weise nich auch künstler? und isses nich respektlos denen gegenüber, ihre kunstwerke einfach zu 'überschreiben'?

geldstrafne is nen schwieriger punkt. ganz so arm können die burschen sprayer ja nun nich sein. die büchsen mit farben sind bestimmt nich grade als schnäppchen im aldi zu kriegen... man sollte geldstrafen unter dem aspekt der verhältnismäßigkeit schon in betrachtziehen. das abschrubben is genauson unsicheres ding. nich alle oberflächen mögen vllt ne reinigung durhc primitives drauf rumschrubben und mit speziellen reinigungstechniken kann man wohl irgendwelche kiddies nich betrauen...
#npnk
das ganze würde selbstverständlich unter aufsicht anfallen..iss klar...

ihr habt euch den radio-bericht den ich gepostet habe nicht gehört oder?
solltet ihr echt mal tun

zur geschichte des graffiti, begriffserklärungen etc..empfehle ich:

http://de.wikipedia.org/wiki/Graffiti
#npnk
bin eben auf einige interessante presseberichte gestoßen:

QUOTE
Junger Mann bei Polizeieinsatz gegen Graffiti-Schmiererein gestorben


Berlin (AFP) - Bei dem Polizeieinsatz gegen einen Graffiti-Sprayer in Berlin ist ein junger Mann ums Leben gekommen. Der 22-jährige Kradfahrer starb nach Polizeiangaben am Donnerstagabend im Stadtteil Marzahn, nachdem ein Einsatzwagen mit dem Fahrzeug des jungen Mannes zusammengestoßen war. Das Polizeiauto war mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs. Der 22-jährige Kradfahrer aus Hellersdorf erlag trotz der Wiederbelebungsmaßnahmen eines Notarztes noch am Unfallort seinen Verletzungen.


also...
die bullen jagen einen graffiti-künstler...
andere menschen kommen dadurch zu schaden...
helicopter fliegen nachts wegen der wärmebildkamera im tiefflug über wohngebiete...

hmm..
das erinnert irgendwie alles an überwachungsstaat
Chris
Naja, ich wäre da vorsichtig. Wer sich nicht an die Verkehrsregeln hält, muss damit rechnen, wenn ihm etwas zustösst.

Will sagen, dass hier in diesem Artikel die Informationen etwas dürftig sind. Die Polizei hat sich auch an die Verkehrsregeln zu halten, aber wer weiss, was passiert ist. Der Kradfahrer vielleicht volltrunken aus einer Einfahrt rausgekommen, am besten noch ohne Licht und von der Polizei erwischt worden.

Aber die Hubschraubereinsätze wegen Sachbeschädigung erinnern mich auch schon an einen Polizeistaat.
papajoe
vor allem, was hat das mit graffiti zu tun, das könnte bei jedem andren polizeieinsatz passiert sein...
#npnk
es hatte aber eben mit graffiti zu tun

es geht einfach darum die verbissenheit zu zeigen, und die panikmache die sich in hektitk und unachtsamkeit niederschlägt weil jetzt "ergebnisse" her müssen..
verstehste?
Hanno
QUOTE
So nebenbei: Höhlenmalerei fügt sich erstens harmonisch in die Natur ein, zweitens ist es ein kleiner Unterschied, ob es nur die eigene Sippe sieht, weil es innen ist oder gleich die ganze Menschheit und drittens waren die Höhlen Eigentum der Künstler, was man bei Graffities nicht behaupten kann, ich denke keiner hätte etwas dagegen, wenn die Sprayer ihre eigenen Wohnungen anmalen würden.


1. Graffitti fügt sich meiner Meinung nach harmonisch in das Stadtbild ein. Keiner kommt auf die Idee nen Strich-Hirsch an ne Hauswand zu malen
2. Die Höhle war kein "Eigentum" der Leute, diesen Begriff wie ihr ihn immer verwendet (Sachbeschädigung von Eigentum) gab es damals nicht.
3. Sippen gibt es heute nicht mehr
Deshalb hab ich geschrieben das Höhlenmalereien und Grafitti kaum miteinander vergleichbar sind. Aber du machst dir ja anscheinend nicht die Mühe meine Posts richtig zu lesen.
zu guter letzt: die ganze Menschheit? Wohl kaum...

@papajoe: Du hast schon recht, ich hab zwar kein Auto aber ich fänd es scheisse. Ich hab aber in keinster Weise versucht die Argumente der Geschädigten zu entkräften. Ausserdem hinkt der Vergleich weil keiner ein Auto besprüht. Es handelt sich ja bei Graffiti nicht um mutwillige Sachbeschädigung (jaa juristisch vielleicht, aber kein Sprayer sprüht um anderen zu schaden). Fassaden sind nun mal die Leinwände der Sprayer. Ich erwarte von keinem das er Verständniss für meine Meinung hat.
Chino
QUOTE (hanno)
Ich kanns euch leider auch nicht so richtig erklären, aber ich bin ein Freund von Grafitties, selbst wenn es irgendwelche popeligen Anfängertags in der Straßenbahn sind. Es drückt für mich einfach die Freiheit einer aufgeklärten Gesellschaft aus.

"die Freiheit einer aufgeklärten Gesellschaft" ist für dich also, wenn man Dinge, die einem nicht gehören mit Farbe besprüht.
Interessant ...

Für mich ist es das Gegenteil.

Die Sprayer, die irgendwelche Hauswände zu müllen haben kein Respekt vor dem, dem die Wand gehört. Da wird die Garage, Hotelwand, was auch immer extra frisch gestrichen, weil der Besitzer es schön findet und wenn man einige Tage wieder kommt findet man sonst was für Tags drauf.

Was hat das mit "augeklärter Gesellschaft" zu tun?
Das ist Vandalismus.

Ich finde es schlicht weg assozial.

Was sollen die Leute, die z.B. keine Lust haben ihr Restaurant ständig neu zu streichen denn machen?
Sollen die sich selber jeden Nacht vor den Laden stellen und die Sprayer dann in "Selbstjustiz" richten weil die Sprayer sein Eigentum verschandeln?
Wie würde das wohl für die Sprayer ausgehen, so eine Selbstjustiz?
Man muss auch mal an die Leute denken, die vieleicht ihre Wände neu streichen lassen müssen. Das ist sicherlich auch nicht billig.

Weil die Menschen nicht friedlich miteinander leben können und sich nicht respektrieren gibt es die Polizei. Das haben sich mal irgendwann schlaue Leute ausgedacht um Recht und Ordnug zu bewahren und Schwache zu schützen, die sich nicht selber schützen können.

Die Sprayer legitimieren die Polizei doch förmlich durch ihr Handeln.
Indem sie das Eigentum eines anderen ruinieren, weil sie es schön finden, zeigen sie, dass es Polizei geben muss.

Was wären wir denn ohgne Polizei, wo doch alle in Deutschalnd so besonnen sind?
Die körperlich Stärkste würde Deutschaldn beherrschen.
Wollt ihr das? Kann ich mir nicht vorstellen ...

Polizeistaat Deutschland, weil Sprayer verfolgt werden, die fremdes Eigentum beschädigen yeahrite.gif
... ne ... ne .. ne
Chris
Das ist wieder der Schily, der hat 1984 für eine Utopie gehalten und versucht jetzt den Staat nach diesem Vorbild umzubauen.

Allerdings dachte ich eigentlich, dass Graffiti schon ein Straftatsbestand ist, zumindes nach §303 ist Sachbeschädigung strafbar und zwar mit bis zu 2 Jahren. Ich sehe überhaupt keinen Grund, wieso wir extra für Sprayer ein schärferes Gesetz bräuchten.

Vermutlich will man die Sprayer von allen möglichen Orten fernhalten, bei denen der Umstand der Sachbeschädigung nicht erfüllt wird, wie z.B. alten Industriehallen, etc.
neo
also wenn ich ein haus besitzen würde und das für viel geld sanieren und renovieren würde, und dann würde irgendein sprayer des nachts vorbeikommen und der hausfassade seinen stempel aufdrücken, wäre ich alles andere als begeistert.
ich wäre in dem fall auch dafür, denjenigen zu stellen, auch wenn die mit nem hubschrauber ausrücken müssen, solang sie sonst nix besseres zu tun haben...und die kosten für den einsatz können sie ja dann an den sprayer schicken, zusammen mit der rechnung für die entfernung kommt da schon ne nette summe zusammen...
gerecht wäre es in jedem fall...wer unbedingt der meinung ist, fremdes eigentum zu beschädigen oder zu verunstalten und somit erhebliche kosten verursacht muss auch für diese kosten gerade stehen, ganz egal ob kunst oder nicht.

das thema überwachungsstaat hier anzubringen halte ich für komplett übertrieben, es ist nunmal so, dass man, um straftäter zu stellen, gewisse maßnahmen ergreifen muss, andernfalls bewegen wir uns in richtung anarchie, und das kann keiner ernsthaft wollen.
solang die überwachung der sicherheit und der verfolgung von straftätern dient habe ich damit keine probleme.

zu dem unfall bei dem polizeieinsatz:
unfälle mit einsatzfahrzeugen passieren in deutschland relativ häufig, in dem artikel heisst es "Das Polizeiauto war mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs", demnach ist es gerade abends/nachts eigentlich nicht zu übersehen, meist passieren diese unfälle, weil die verkehrsteilnehmer nicht aufmerksam genug sind, und sowas eben übersehen/überhören, da spielt es auch keine rolle, weswegen der einsatzwagen unterwegs war, ähnlich ist das bei autofahrern, die wegen zu lauter musik einsatzwagen überhören bzw nicht wahrnehmen und so auch unfälle verursachen.
Chris
QUOTE
zu dem unfall bei dem polizeieinsatz:
unfälle mit einsatzfahrzeugen passieren in deutschland relativ häufig, in dem artikel heisst es "Das Polizeiauto war mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs", demnach ist es gerade abends/nachts eigentlich nicht zu übersehen, meist passieren diese unfälle, weil die verkehrsteilnehmer nicht aufmerksam genug sind, und sowas eben übersehen/überhören, da spielt es auch keine rolle, weswegen der einsatzwagen unterwegs war, ähnlich ist das bei autofahrern, die wegen zu lauter musik einsatzwagen überhören bzw nicht wahrnehmen und so auch unfälle verursachen.


Verletzung der StVO. Keine Gnade für den Verkehrsteilnehmer.

Wenn ich das nächste mal in einen Haufen Scheisse trete, dann bin ich auch dafür, dass der Hundebesitzer mit Hubschraubern gejagt wird, und nachher die Scheisse aufessen muss.

Wo kommen wir denn hin, wenn hier absichtlich jeder Gesetze bricht, und wir ihn nicht verfolgen bis wir ihn haben?

Nungut, ein bisschen krass ausgedrückt. Aber wenn wir schon wegen Sachbeschädigung so einen Aufstand machen, und der Mörder in der nächsten Ecke davonkommt, weil die Überwachungskameras, sofern es welche gibt, ihn nicht genau erfassen können, wo bleibt denn da die Verhältnismässigkeit?
Chino
.. na der Sprayer hat was verbrochen und ist möglicherweise greifbar. Der Mörder hat etwas verbrochen und ist möglicherweise nicht greifbar weil er z.B. nicht erkannt werden konnte ..

.. In Deutschland wird ein Verbrechen ja danach berechnet, was es "Wert" ist ..
.. Mord kann also weniger hart bestraft werden als "Betrug in Millionenhöhe".
Finde ich ja auch nicht richtig, aber das ist ein anderes Thema ..
.. wer weiß was der Typ angestellt hat, der per Hubschrauber "gejagdt" wurde und was die Polizei schon vorher ermittelt hatte. Das steht da ja nicht ..

.. mich würde ja mal interessieren, wieviel Geld die Bahn jedes Jahr für die Beseitigung von "Kunst" ausgibt und wieviel sie davon an ihr Kunden, in Form von Preiserhöhungen weitergibt ..
.. wenn ich mich so auf den Bahnhöfen umschau wird das sicherlich nicht wenig sein ..

.. ausserdem geht es ums Prinzip. Schutz von (Privat-)Eigentum ..
.. was hätte man denn mit den Sprayer, der abhauen wollte/abgehauen ist machen sollen? ..
.."Stehen bleiben, POLIZEI" .. der Sprayer hat ab und die Polizei sagt sich ... "na ja, was solls. Ist er eben weg ..". Das wäre doch auch irgendwo falsch ..

.. wenn der Hubschrauber grade zu verfügungt steht, warum sollte man ihn nicht nutzen, wenn sonst nichts anliegt? ..
neo
ich hab mal nachgeschaut, und dazu auf der Seite der Bahn einen Artikel über die jährlichen Kosten durch Graffiti gefunden

QUOTE

(Leipzig, 9. Juni 2004) Graffiti und Vandalismus verursachen bei der Deutschen Bahn AG Jahr für Jahr hohe Kosten, die für die Reparatur und Reinigung aufgewendet werden müssen. Das ist auch im Raum Leipzig zu verzeichnen. Im zurückliegenden Jahr waren auf Bahnanlagen im Raum Leipzig über 12 000 Quadratmeter Fläche mit Grafitti besprüht worden.

Bundesweit ist ein hohes Maß von mutwilliger Beschädigung von Fahrzeugen, Bahnhöfen und auch Baustellen zu verzeichnen. Der bei der Bahn insgesamt durch Graffiti und Vandalismus verursachte Schaden beläuft sich auf über 50 Millionen Euro im Jahr 2003. Allein im Raum Leipzig entstanden Schäden in Höhe von über 600.000 Euro.
Quelle: Bahn.de


50 Millionen pro Jahr ist schon ne heftige Summe..auch wenn hier auch die Kosten für Vandalismus integriert sind, bleibt da immernoch ein ganzes Stück, das auf Graffiti zurückzuführen ist...und man kann davon ausgehen, dass diese Kosten auch auf die Ticketrpreise umgelegt werden
Chris
Hmm, die Bahn hat jährlich 69 Milliarden Personenkilometer, pro Tag werden 4,5 Millionen Fahrgäste befördert.

Das bedeutet, dass pro beförderter Person (also Zugfahrt) ca. 3 Cent für Vandalismus abgehen. Oder pro Kilometer 0,07 Cent für Vandalismus abfallen. Sofern man das ganze nur über den Personenverkehr kumuliert.

Das soll natürlich nicht den Vandalismus relativieren, sondern nur aufzeigen, dass das ganze in einer Preisspanne liegt, die auch mal schnell aus marktwirtschaftliche bzw. werbungspsychologischen Gründen entstehen kann.

In heutiger Zeit wird man so mit Werbung zugeplackt, wer kanns den Kids verdenken, wenn auch sie wollen, dass ihre "Werbung" von allen gesehen wird. Es geht schliesslich nur ums gesehen werden.
papajoe
übrigens, maler müssen ihre leinwände auch kaufen... so mit bezahlen und so. sogar im voraus...
wombat1st
Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 13.000 Frauen vergewaltigt, 50.000 Jungen zu Betroffenen und 100.000 Kinder sexuell missbraucht.

Soviel zur Verhältnismäßigkeit der Mittel.
Chino
"Verhältnismäßigkeit der Mittel"
Einerseits wird angeprangert, Deutschland sein ein Polizeistaat und dann werden Vergleiche gezogen, die hinken.

Es wird unterstellt, dass "die Polizei" lieber unwichtige Taten aufklärt und sich um diese kümmert, als um "wirklich wichtige" wie z.B. Vergewaltigung.

Wie will man Menschen davor bewahren vergewaltigt zu werden, wenn man sie nicht ständig "beschützt" (/überwacht)?
Wer sollte das tun, wenn nicht die Polizei?
Hätten wir dann mehr oder weniger Polizei auf den Strassen?

Es ist doch eine Überwachung, die gefordert wird um Sicherheit zu garantieren (wenn man soetwas überhaupt garantieren kann).

Ich glaube auch nicht, dass weniger Energie in die Aufklärung von Gewaltverbrechen gesteckt wird, als in die Aufklärung der Vergehen von Sprayern. Das sind nur Fälle, die an dei Öffentlichkeit kommen und bei denen man den Leuten erklären kann wie ermittelt wurde/wird. Dafür ist eine Abteilung zuständig, genau wie andere Abteilunmgen für anderen Dinge zuständig sind.

Warum müssen die Sprayer überhaupt sprayen und anderen ihren Sinn für Ästhetik aufzwängen?
Das sind teilweise begnadete Künstler die besser daran tun würden, sich eine Leinwand zu besorgen und diese mit Künst zu füllen.
Das hätte mehrere Vorteile:
- es ist nicht illegal und vieleicht bekommen sie für ihre Arbeit neben Annerkennung auch noch etwas Geld - also genau der Gegensatz zu dem was sie bekommen, wenn sie beim verschandeln von fremden Eigentum erwischt werden)

Die ->maclaim haben es ja auch irgendwann verstanden.
smile.gif
Chris
Spraykunst lebt von der großen Fläche. Natürlich könnte man das auch auf kleinen Leinwänden machen, aber richtig geil wirds einfach erst, wenn man mal 40 - 50 qm gesprüht hat. Da kommt keine Leinwand hinterher.
#npnk
"Den gehören die Hände abgehackt". Wer hat diesen Ausspruch noch nicht gehört? Wer weiß nicht, auf welche Gruppe von Menschen sich diese Rückbesinnung auf prerechtsstaatliche Werte und Normen bezieht. Am vergangen Freitag beherrschte das Thema Graffiti die deutsche Medienlandschaft. Gutes Timing, fand doch gerade der Nofitti-Kongress im Roten Rathaus statt. Gestern stellte sich heraus, dass der Lobby-Verband "Noffiti" für seinen Stadtrundgang bezahlte Statisten anheuerte, um nicht ganz allein da zu stehen.

weiterlesen?: hier (indymedia.org)
cello
"...und anderen ihren Sinn für Ästhetik aufzwängen?". Das bringts auf den Punkt.
In meinen Augen ist Graffiti Sachbeschädigung (wenn man fremdes Eigentum ohne Erlaubnis besprüht). Die Argumente von Kunst und Freiheit sind doch nur halbherzige Versuche, das Handeln zu rechtfertigen. Würde mal gerne sehen, wie son Sprayer reagieren würde, wenn ich sein Skateboard (wenn er denn eins hätte) in Farbe tunken würde..mit dem Spruch: "bleib mal locker, ich machs' nur schöner".
Es gibt wirklcih coole Bilder und wenn's gut gemacht ist, verschönert das auch einige Flächen, aber dann bitte mit den Besitzern abgestimmt.
Die meisten Kritzeleien sind doch Schrott.
Ich denke bei einem Großteil ist es doch auch eher das Gefühl, was Verbotenes zu tun. Der Gesellschaft Kontra geben, weil sie's nicht besser verdient. "Uh, wir sind ja sooo gefährlich"
yocheckit
ich will hier garnicht großartig mitdiskutieren welche strafen angemessen sind und welche nicht, aber ich denke, dass die meisten von uns der meinung sein dürften, dass es genügend stellen in der stadt gibt die wirklich häßlich sind - warum nicht diese ganz einfach ausschreiben? die drewag macht dies ja z.t. mit ihren trafohäuschen. die neue brücke über die bergstraße samt wände könnten doch auch einen schönen "anstrich" vertragen - das ist das was ich meine. es wird zwar nie genügend fläche für alle geben, aber auch das writen ist competition, also reicht es aus wenn man genügend wände hat die gecrossed werden dürfen, dann kristallisieren sich die guten von alleine heraus, welche dann legal die stadt verschönern dürfen..
Pusteblumenkohl
Ich halte mich einfach auch mal raus. Nur soviel: Wenn jemand den öffentlichen Raum mitgestalten und kommentieren möchte, bitteschön. Soll er.
Graffitti und Street Art sind dabei nur zwei von unzähligen Möglichkeiten etwas zu tun.
aktsizr
Ohne davon irgendeine Ahnung zu haben würde ich mal sagen, dass die Graffitiprobleme eher von der Einfallslosigkeit des Künstlers herrühren. Sein Pseudonym oder besser noch Erkennungszeichen malen kann durchaus den öffentlichen Raum verschönern. Es malen ja nicht alle nur arabeske Zeichenketten - Manch einer malt vielleicht auch irgendwelche lustige Symbole, TechnoWesen oder überaus höfliche Blumenkinder. Das reicht dann wahrscheinlich auch um zweifelsfrei sagen zu können, dass der Erschaffer dieses Kunstwerks irgendwanneinmal an der Stelle des Betrachters stand und malte. Das üben seines Erkennungssymbols kann man durchaus auch an irgendeiner Innenwand eines alten Industriegebäudes machen. - Dazu müssen nicht frisch sanierte Häuserwande verwendet werden - was, sollte mich meine Beobachtungsgabe nicht trügen, auch selten gemacht wird. Naja.
bugy
artist.gif Graffiti gehört für mich dazu. Dadurch werden graue Wände zu Bilderbüchern und eine Bahnreise zu einer Bildungsreise :-) An historischen Gebäuden etc. (die ja praktisch selbst Kunstwerke sind) hat der Lack natürlich nichts zu suchen.
Magic_Peat
Gute Graffs find ich in Ordnung. Und mit den Anfängern "muss" man halt leben. Is nunmal kein Meister vom Himmel gefallen.

Und die Writer die´s kapiert haben malen auch nicht an Denkmäler oder Privathäuser!
komaa
Um das Problem mal aus einer anderen Sichtweise zu betrachten: Graffitis - sei es in Form sinnentleerter Tags oder auch kunstvollere Varianten - habe ich bisher nur in westlichen Städten zu Gesicht bekommen. Suche mal in den Städten von afrikanischen oder asiatischen Entwicklungsländer danach - es werden sich keine finden.

Scheinbar hat Eigentum, in diesem Fall der Hausbesitzt, einen deutlich höheren Wert. Und damit kommen wir gerade zu den fehlenden oder sich verändernden Werten in userer Gesellschaft.

Allein durch höhere Geldstrafen wird man das Problem aber kaum in den Griff bekommen. Entweder machen sich die Leute zu wenig Gedanken um die Konsequenzen, der Kick ist der Reiz an der Sache oder das Risiko einfach zu gering ...
gfx-shaman
man koennte auch behaupten, das beduerfnis nach kunst ist ein anderes wink.gif
Magic_Peat
Jop, gfx wink.gif

Aber mal zum Thema Sachbeschädigung: Wo ist denn bitte der SCHADEN wenn du an eine olle Wand malst? Die steht hinterher immernoch, nur bunter. Bei Privatbesitz seh ichs ja ein, son beschmiertes Einfamilienhaus ist scheisse. Aber bei som Wohnblock find ich das soooooo egal! Die Wohnqualität ändert sich nicht und potentielle Mieter werden sich davon sicher nciht abschrecken lassen!

Ausserdem können die sich in Afrika einfach keine Dosen leisten, schon mal daran gedacht?
bugy
@komaa - hast du bei uns schonmal jemand mit einem teller in der unterlippe rumlaufen sehen? :-)

ich verstehe auch nicht, warum sich niemand über die hässliche werbung auf den straßenbahnen aufregt - die verschandeln die bahnen ja mal wirklich. ein graffiti auf der bahn dagegeb würde den mob zum schimpfen bringen. logisch, da nimmt der bahnwagen ja mehr schaden von biggrin.gif
gfx-shaman
bugy: sehr geiler vergleich, wobei man wieder sieht, das wir europaeer uns am ehesten "anpassen", schliesslich rennen bei uns schon typen mit armreifengrossen ohrloechern rum lol.gif
Hawaiian
Ob schön oder hässlich ist für mich nicht die Frage. Ich komme aus Berlin und kannte/ kenne einige Leute, die im sprühen künstlerische Verwirklichung suchen und finden (legal und illegal). Wie mir diese Leute berichten ist das Problem heutzutage, dass die meisten Kids garnicht den Anspruch haben künstlerisch oder gestaltend zu wirken. Für die meisten ist es einfach nur der Kick und das Posen. Heißt also, sie werden nie über das taggen hinaus kommen und wollen das auch nicht.
Diese Sprüher haben auch keinen Respekt mehr vor den Werken anderer Sprüher, die mit Kunstfertigkeit ein vielfarbiges Bild geschaffen haben. Wie sollen solche Sprüher dann Respekt für das Eigentum anderer/ der Öffentlichkeit besitzen.
Ich denke, der Anspruch innerhalb der Szene, wie er früher bestand, die Stadt mit Kunstwerken (wertfreie Begriffsverwendung) zu verschönern besteht nur noch bei einem geringen Teil. Dieser geringe Teil hat durchaus auch ein Verständnis davon, was ein Kunstwerk (bsp. historisches Bauwerk) oder dergleichen ist, da sie selber einen künstlerischen Anspruch vertreten.
Einn Großteil der Szene ist und bleibt jedoch nur Schmierer, im Versuch amerikanischem Ghettoverhalten nachzueifern. Dies zeigt sich aus meiner Sicht auch in der zunehmenden Bewaffnung der Szene.
Als Künstler ist und kann nur die produzierte Kunst als "Waffe" oder besser Kommunikationsmittel der eigenen Gesinnung dienen.
bugy
Zitat(Hawaiian @ 21 Apr 2006, 11:42)
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das ist wohl leider wahr....deinen worten kann ich mich nur anschließen.
Fritz
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