Öffnungszeiten: Do-Fr 17-23 Uhr, Sa-Mi 16-22 Uhr

Zwei Jahre lang hat der Theatermacher, Komponist und Bildende Künstler Graeme Miller verschiedene Orte besucht, an denen Migranten aus Flugzeugen fielen – blinde Passagiere, die sich im Radgestell von Flugzeugen verstecken. Wenn sich ein Flugzeug in den Landeanflug begibt und seine Räder ausfährt, fallen diese Körper zu Boden. In Millers Installation laden sie damit dieses spezifische Stück Boden mit Bedeutung auf: Ein 14jähriger Junge fällt in ein Feld im Schwarzwald. Ein pakistanischer Mann fällt auf den Parkplatz einer Ladenkette in Richmond. Ein unbekannter Russe fällt in einen Garten in einem Vorort von Paris. Indem die Körper zufällig vom Himmel fallen und so den spezifischen Raum eines Anderen betreten, können jene, die unten sind, entscheiden, dieses Ableben zu halten oder vorbeiziehen zu lassen. Persönliche und politische Geografien durchkreuzen sich, stoßen aufeinander; die Lebenden treffen die Toten.

„Beheld“ ist eine intime und nachklingende audiovisuelle Installation aus zehn zerbrechlichen Glasschalen. Jede Schale gibt einen Ort wieder, der durch ein verlorenes Leben verändert wurde. „Beheld“ vermittelt dem Zuschauer das verstörende Phänomen von Leuten, die vom Himmel gefallen sind. Es zeigt auch das Ausmaß der Verzweiflung, mit dem Menschen alles wagen, um ihrer aussichtslosen Situation zu enfliehen.

Großer Festspielsaal
Eintritt: 3 / 1,50 €

http://www.hellerau.org/spielplan/programm/beheld-erblickt/