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Die Linke
rakete
16 Jun 2007, 18:51
Die Reaktionen auf die
offizielle Gründung der neuen Linkspartei "die Linke" sind verschieden...
Die SPD nimmt eine Art Totenstarre ein und Bayerns Innenminister Beckstein
hat Angst um unsere Verfassung... Wie denkt Ihr über unsere neue "Einheitspartei"?
es fehlt die auswahlmöglichkeit "bauernfänger"

aber eine gefahr ist sie sicher nicht, da sie, sobald sie an einer regierung beteiligt werden, sich auch nicht auf dauer der realität verschliessen (siehe pds in brandenburg oder berlin)
Zitat(Gizz @ 16 Jun 2007, 20:32)
sobald sie an einer regierung beteiligt werden, sich auch nicht auf dauer der realität verschliessen
.. die Realität, dass Geld den Charakter verdirbt?
Politik hat den Ruf verlogen zu sein, Politik hat den Ruf sich danach zu richten was die Wirtschaft will, da tut ein wenig Gegenwind mal ganz gut, auch wenn er wohl auch nur Show ist.
Tut der Politik in Deutschland sicherlich nicht schlecht, dass "Die Linke" mehr Einfluss bekommt, wobei die sicherlich auch mehr "Schein als Sein" sind.
Grüsse
C°°°
Hrothgar
16 Jun 2007, 22:43
"Die reaktionäre Linke kommt aus dem Westen"
Sehr interessanter Artikel:
http://debatte.welt.de/kommentare/25016/pa...+aus+dem+westenHrothgar
Zitat(rakete @ 16 Jun 2007, 18:51)
...und Bayerns Innenminister Beckstein
hat Angst um unsere Verfassung... *lol* gerade der, der möglichst alle Rechte auf eine Privatsphäre abschaffen will, wirft in seinem Glashaus mit Steinen...
Zitat(rakete @ 16 Jun 2007, 18:51)
Wie denkt Ihr über unsere neue "Einheitspartei"?

Im Prinzip hoffe ich, dass es eine Kraft wird, die den sogenannten Volksparteien wirksam Paroli bietet...das hat man früher von den Grünen auch mal gehofft - die sind dann aber (nur, um mit aller Macht an die Macht zu kommen/an der Macht zu bleiben) so ziemlich allen ihren Idealen (von Einzelpersonen wie Schily noch ganz zu schweigen) untreu geworden...und jetzt eine (für mich) nicht wählbare Partei, da sie irgendwie nichts haben, was sie von SPD und CDU spürbar abhebt.
Dass Sozialismus funktionieren kann, ohne ein Volk zu unterdrücken, halte ich aber aufgrund der Bestrebung eines jeden Menschen (das war im Prinzip in der DDR nicht anders) sich persönlich zu verbessern nicht für machbar.
aktsizr
17 Jun 2007, 14:49
Die CDU in den westl. Besatzungszonen war letztlich auch nicht besonders demokratisch (Filbinger, Oettinger usw.) und doch könnte man sagen, dass daraus noch eine ordentliche parteiendemokratische Alternative geworden ist. Ich würde der Linken ihre Transformationsfähigkeit nicht absprechen. Abwarten.
stroeh
17 Jun 2007, 15:26
die linke tut dem politischen prozess der brd gut,
sollen ruhig mal anfangen und versuchen den langen atem unter beweis zu stellen.
die grosse koalition kann etwas gegenwehr und kontroverse diskussionen brauchen.
Silenzium
17 Jun 2007, 15:37
Prinzipiell finde ich es nicht schlecht ein weiteres Gegengewicht zu SPD und CDU zu haben, aber trotzdem geistert die SED noch immer in dieser Partei und auch in der Parteispitze herum, was ihr besonders im Westen noch einige Jahre zu schaffen machen wird und mir persönlich auch nicht sonderlich gefällt.
Subkulturaner
17 Jun 2007, 15:45
Ich denke, mal sollte erstmal nicht davon ausgehen, dass die Linke so schnell zu einem Wahlergebnis kommt, so dass sie sich an (Bundes) Regierungen beteiligen kann. Ich finde es jedoch gut, dass es diesen Zusammenschluss gibt, so bemwerken die großen Parteien, dass man nicht abgehoben vom Volk regieren kann. Wenn die Linke also stark genug ist, wo von ich aus gehe, werden die großen Parteien nicht drum rum kommen selbst eine sozialere Politik zu machen. Ich gehe davon aus, dass die neuen "Einheitspartei" erstmal dazu führt, dass die "Großen" sich mal wieder mit "linkeren" Themen beschäftigen müssen, da sie sonst sehr viele Wähler verlieren würden. Und alleine das ist ein Erfolg.
Zitat
dass man nicht abgehoben vom Volk regieren kann
Klar kann man das, ist halt nur nicht mehr demokratisch. Und wenn man es zu weit treibt riskiert man ne Revolution. Ich wär da als Staatoberhaupt vorsichtig mit allzu großer Grausamkeit und Willkür, aber es gibt ja genug Gegenbeispiele. Wenn man eine gut ausgebildete Leibgarde hat, und die Streitkräfte auf seiner Seite, da kann einem auch die linke Partei nix mehr anhaben.
Will damit nur sagen: Der deutsche Staat ist ohnehin so links (auch die CDU), daß die Linke nun Wirklich keiner mehr braucht.
Zitat(Fipps @ 08 Jul 2007, 10:27)
Will damit nur sagen: Der deutsche Staat ist ohnehin so links (auch die CDU), daß die Linke nun Wirklich keiner mehr braucht.

Dazu passt auch prima der Ausspruch:
"Rechts von der CSU darf es keine politisch legitime Partei mehr geben".
Hab leider vergessen, welcher CSU - Politiker das gesagt hat.
Im Übrigen darf man als Politiker so ziemlich vieles, z.B. auf das Weltkulturerbe scheißen. Demokratisch legitimiert werden muss sowieso nicht mehr viel, alles was es braucht, ist die entsprechende Medienpräsenz. Die hat die Linke ja scheinbar, deswegen werden sie auch weiterhin gewählt werden.
Zitat
Rechts von der CSU darf es keine politisch legitime Partei mehr geben
...und links auch nicht. Die CSU hat der liebe Gott geschaffen, und deshalb darf die für immer regieren.
Leute, letztendlich ist es egal. Die deutsche Politik entscheidet auf der Welt über gar nichts mehr. Wenn sie das Spiel der Globalisierung nicht mitspielt sieht es für Deutschland schlecht aus.
Gute Politiker würden im globalen Wettbewerb versuchen, für Deutschland das Maximale rauszuholen. Da sehe ich die CDU noch am ehesten in der Kompetenz. Mit der Linken gehen wir da baden.
Potential liegt natürlich in der Präsenz dieser Partei, weil es viele Gebiete gibt, in denen die regierenden Politiker schändlich versagt haben (z.B. Familien- und Bildungspolitik), und wo die Linke vieleicht etwas beizutragen hätte.
sQeedy
08 Jul 2007, 13:53
CDU und SPD sind sich ähnlicher als sie zugeben wollen (siehe auch ihr neues parteiprogramm). umso besser, dass wir eine große koalition haben, die, wenn sie sich einigen kann, auch was auf die beine stellt. (darunter inzwischen längst überfällige reformen)
i.m.h.o. ist dies die derzeit optimalste situation für deutschland, auch mit FDP, den Grünen und der Linken als Opposition. Die FDP mag eh keiner so richtig, man würde mit ihnen aber notgedrungen immer eine Koalition eingehen. Die Grünen haben sich selbst in der Rolle einer Regierungspartei unwohl gefühlt und werden wohl noch ein wenig "wachsen" müssen um dafür bereit zu sein. Ähnlich die Linke, welche gleichzeitig zu jung und auch wieder zu alt ist, reflektierend ihrer Mitglieder. Mit der Linken möchte am ehesten noch die SPD oder die Grünen zusammenarbeiten, während die CDU/CSU sie wie die Motte das Feuer scheut. Wird sie in dieser Konstellation viel bewegen können in Deutschland? Ich selbst habe von der WASG vor dem Zusammenschluss nicht viel gehört und es scheint sich mir auch nicht viel an der politischen Landschaft einschließlich ihrer Mehrheiten geändert zu haben. Durchaus ist es wohl so, dass Leute aus dem Linken Lager nun weniger die Wahl haben und nun nur noch eine Partei wählen können. Ob dies gut oder schlecht ist wird nur die Zukunft zeigen.
Die Globalisierung kann nur soviel aus einem Land herausholen, wie das Land selber zulässt. Unsere Politiker bestimmen die Rahmenbedinungen, wie man auf dem deutschen Markt sich zu verhalten hat. Nicht zuletzt hat die EU kaum Macht für die nationale Ebene.
Globalisierung bedeutet auch nichts weiter, als dass die einzelnen Länder und Unternehmen weltweit mehr zusammenarbeiten.
Die CDU hat definitiv die Kompetenz Deutschland so weit zu öffnen, dass globale Unternehmen sehr gute Gewinne davontragen können. Auch der SPD würde ich diese Kompetenz nicht absprechen.
Wo allerdings die Kompetenz hingekommen ist, die es auch schafft, dass Deutschland (also hiermit meine ich die Bürger) auch richtige Vorteile von der Globalisierung haben, weiß ich nicht. Vielleicht ist sie in die Linke abgewandert vielleicht auch ganz verloren gegangen.
Globalisierung bedeutet aber nicht, dass man nur noch nach den Spielregeln der anderen spielen muss. Wenn das die Bevölkerung einsieht, gibt es vielleicht auch wieder bessere Politik.
wombat1st
08 Jul 2007, 16:06
im aktuellen cicero gibt es ein interview mit oskar lafontaine. ein auschnitt ist
hier zu lesen.
Hot Doc
08 Jul 2007, 19:28
Schön, daß es eine neue Partei gibt!
Schade, daß von Anfang an die selben bestechlichen, egozentrischen, und egoistischen Deppen an der Spitze stehen, wegen denen die deutche Politik ihre Glaubwürdigkeit verloren hat.
schnubbi
08 Jul 2007, 20:00
ein satiriker meinte mal, rechts ist da, wo regiert wird. linke tugenden kann sich nur die opposition leisten, da sie diese nicht umsetzen müssen.
ich finde es auch gut, dass es ne neue partei gibt und angst braucht keiner zu haben