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Vollständige Version anzeigen: Die Wahl des neuen Bundespräsidenten
Stormi
Nach dem 2. Wahlgang siehts jetzt nach Christian Wulff aus, weil diese grenzdebilen Linken den Gauck im ersten Wahlgang nicht wählen wollten. Sonst wäre das Ding schon unter Dach und Fach für Gauck. Solche Idioten.
iggi
Wird spannend im dritten Wahlgang...
HMK
Und die PDS rückt immer noch nicht von Luke Skywalker ab. no.gif
stabilo
@HMK
Erstens heißt die Partei DIE LINKE.
Zweitens: Warum sollten die Wahlmänner und Wahlfrauen der DIE LINKE einen Kandidaten mitwählen, der für all das steht, was DIE LINKE ablehnt (Privatisierung der Unis, Abbau des Sozialstaates, Deregulierung auf allen Gebieten, längere Lebensarbeitszeiten)?
fiend force
Zitat(stabilo @ 30 Jun 2010, 18:42)
@HMK
Erstens heißt die Partei DIE LINKE.
Zweitens: Warum sollten die Wahlmänner und Wahlfrauen der DIE LINKE einen Kandidaten mitwählen, der für all das steht, was DIE LINKE ablehnt (Privatisierung der Unis, Abbau des Sozialstaates, Deregulierung auf allen Gebieten, längere Lebensarbeitszeiten)?
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krieg in afganistan hast du noch vergessen. offiziell wohl der wichtigste grund füt DIE LINKE.
mcnesium
Zitat(stabilo @ 30 Jun 2010, 18:42)
Zweitens: Warum sollten die Wahlmänner und Wahlfrauen der DIE LINKE einen Kandidaten mitwählen, der für all das steht, was DIE LINKE ablehnt (Privatisierung der Unis, Abbau des Sozialstaates, Deregulierung auf allen Gebieten, längere Lebensarbeitszeiten)?
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um noch schlimmeres zu verhindern? ist zwar bißchen unsportlich, aber spätestens im dritten wahlgang wirds wohl der wulff werden, wenn keiner von seinem standpunkt abrückt, und das wollen ja wohl die meisten nicht. darum kann grade die linke das ganze theater einfach abkürzen, indem sie über ihren politischen prinzipschatten springt und den mann mit großer beliebtheit in der bevölkerung wählt.
stabilo
Zitat(mcnesium @ 30 Jun 2010, 18:53)
um noch schlimmeres zu verhindern? ist zwar bißchen unsportlich, aber spätestens im dritten wahlgang wirds wohl der wulff werden, wenn keiner von seinem standpunkt abrückt, und das wollen ja wohl die meisten nicht. darum kann grade die linke das ganze theater einfach abkürzen, indem sie über ihren politischen prinzipschatten springt und den mann mit großer beliebtheit in der bevölkerung wählt.
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Ich finde nicht, dass Wulff schlimmer als Gauck ist. Beide sind konservative Kandidaten (Gauck war übrigens 1999 schonmal als möglicher Kandidat für die CDU im Gespräch), wobei Wulff noch offen konservativ ist, während Gauck sich offiziell als "linksliberal" bezeichnet. Die beiden gegeneinander aufzuwiegen und den einen als besser oder den anderen als schlechter zu bezeichnen geht meiner Meinung nach nicht.

Nebenbei finde ich die offiziellen Verlautbarungen der SPD und der GRÜNEN, sowie der versammelten Medienlandschaft zum Lachen, dass die LINKE nun endgültig mit ihrer SED-Vergangenheit abschließen könne, wenn sie, ja wenn sie nur Gauck zum BP mitwählen würde. Was für ein durchschaubares Geschachere. Besonders schlimm hierbei: die "Journalisten" Hugo Müller-Vogg und Michel Friedmann.
Stormi
Vergangenheit? Welche Vergangenheit? Niemand hat die Absicht. Rennt doch gegen eure Mauern bis ihr merkt, dass man mit Dogmatik keine Politik machen kann.
stabilo
Angesichts der Tatsache, dass die FDP und CDU wirtschaftliche Lehrmeinungen vertreten, die sich in der Praxis schon längst überholt haben, finde ich es angebracht, dass du auch mal über die Dogmatik in der Regierungskoalition nachdenkst.
Stormi
Es dürfte bekannt sein, dass ich keineswegs ein Freund der aktuellen Regierungspolitik bin. Das sollte die Linken aber doch eigentlich nicht davon abhalten, ihre dogmatische Sandschmeißerei aufzugeben, wo sie doch sonst auch immer fortschrittliches Denken als ihr Steckenpferd propagiert.
stabilo
Was meinst du mit "Sandschmeißerei"?

edit:
Und was wäre an einem Bundespräsidenten Gauck "fortschrittlich" gewesen?
NaN
Zitat(mcnesium @ 30 Jun 2010, 18:53)
um noch schlimmeres zu verhindern? ist zwar bißchen unsportlich, aber spätestens im dritten wahlgang wirds wohl der wulff werden, wenn keiner von seinem standpunkt abrückt, und das wollen ja wohl die meisten nicht. darum kann grade die linke das ganze theater einfach abkürzen, indem sie über ihren politischen prinzipschatten springt und den mann mit großer beliebtheit in der bevölkerung wählt.
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Und, hätte es was genutzt?
Außerdem, wieso sprichst Du gerade die Linke an, es hätte schließlich ja auch CDU oder FDP nach Beliebtheit in der Bevölkerung wählen können. Hier gehts doch nur darum auf billige Weise gegen die Linke zu hetzen.


Ich finde die ganze Situation ja mal richtig peinlich: Wenn die SPD und Grüne einen Kandidaten nominieren, der so rechts ist, dass ihn die FDP gerne wählen würde und danach heulen, weil die Linken ihn nicht wählen. Wie bescheuert und verlogen kann man eigentlich sein? pinch.gif
Binhpac
Also die SPD ist so oder so der wahre Gewinner der Wahl, obwohl sie verloren haben. Die Medienkampagne mit freier Selbstbestimmung der Wahl, das Hervorheben der Beliebtheit beim Volk und dann den Schwarzen Peter der Linken zuzuschieben war allererste Klasse.

Alles in allem nach sehr langer Zeit mal wieder ein sehr guter Tag für die SPD.
Proxima
dem stimme ich zu.

die koalition schaufelt sich mit ihrer zerstrittenheit ihr eigenes grab.
Chris
Wobei die FDP erstaunlicherweise demokratische Züge annimmt.
a) Zurückrudern mit der Mövenpicksteuer, weil das im Volk nicht gewünscht ist.
b) Ausbrechen aus dem Fraktionszwang und Wählen des Kandidaten, der ihnen beliebt.
stabilo
Hier übrigens noch ein paar Argumente, warum Gauck für DIE LINKE nicht wählbar war (und zukünftig wohl auch nicht sein wird).

Und hier die Stellungnahme der DIE LINKE zu beiden Kandidaten.

Hoffe, dass hilft der einen oder dem anderen beim Überdenken der Kritik am Verhalten der DIE LINKE.
Proxima
ja nur hat die linke auch nie einen besseren vorschlag, mit den letzten 2 kandidaten haben sie sich doch eher lächerlich gemacht. ich seh das ganz nach dem motto, wenn man keinen besseren vorschlag hat dann klappe halten und mitmachen. stattdessen stellen völlig ungeeignete personen auf, nur um zu symbolisieren, dass sie ihre eigene linie durchziehn..
Stormi
Natürlich sind jetzt wieder die anderen Schuld. Alle hetzen auf die armen Linken, die ja gar nichts dafür können. Natürlich ist an allem die SPD Schuld, da sie nicht rechtzeitig das Gespräch gesucht hat. Auch die Grünen sind Schuld, weil die den Gauck mit aufgestellt haben. Außerdem ist der Gauck Schuld, weil der den Afghanistankrieg will und die CDU/FDP ist sowieso Schuld, weil die nicht frei gewählt haben und sowieso den Falschen.

Wenn man schon absichtlich Opposition machen möchte und immer schön gegen die Regierung querschießt, hätte man das gestern mit einem Paukenschlag wenigstens 1x richtig machen können. Stattdessen verliert man sich in den üblichen Grabenkämpfen und zeigt einmal mehr, dass man nicht konsensbereit ist und damit fern von jeder realistischen Politik.
Hot Doc
Zitat(stabilo @ 01 Jul 2010, 09:57)
Hier übrigens noch ein paar Argumente, warum Gauck für DIE LINKE nicht wählbar war (und zukünftig wohl auch nicht sein wird).

Und hier die Stellungnahme der DIE LINKE zu beiden Kandidaten.

Hoffe, dass hilft der einen oder dem anderen beim Überdenken der Kritik am Verhalten der  DIE LINKE.
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Die "Argumente" sind zusammengewürfelte, aus dem Zusammenhang gerissene und eigens sehr einseitig interpretierte Momentaufnahmen eines sehr langen Lebens. Da findet man praktisch bei jedem irgendwas (und ich finde z.B. Merkels Vergangenheit in der DDR deutlich fragwürdiger als alles, was auf dieser Seite zu finden ist).

Und die Stellungnahme der LINKEN ist einfach nur lächerlich. Die behaupten sie entscheiden nach Ihrem Gewissen und malen aus, warum Gauck nicht wählbar ist. Wulff ist aber mindestens aus den gleichen Gründen nicht wählbar. Während Gauck zumindest ein Mann ist, der auf sein Gewissen hört wenn er Gesetze unterzeichnen soll (auch wenn das sehr liberal eingestellt ist) wird Wulff aller Wahrscheinlichkeit nach auf sein Parteibuch oder seine (jetzige) Chefin hören. Bei einer offenen Abwägung würde selbst für einen Linken in meinen Augen Gauck gewinnen, wenn man die persönlichen Probleme mal außen vor läßt (wie z.B. dass Gauck gesagt haben soll, dass die LINKE unnötig ist - was aber Wulff gleich 3x unterschrieben und auf Plakate drucken lassen würde wenn man ihm das anbietet).
lovehina
Das ist jetzt zwar völlig aus dem Zusammenhang gerissen, mir aber grade erst aufgefallen:
Horst Köhler ließ sich mit dem St. Louis Blues verabschieden.
Das interessante daran ist diese Textzeile:
Zitat
There's two people in this world I just can't stand;
There's two people in this world I just can't stand;
That's a two-faced woman and a lyin' man;

Zumindest kann ich jetzt im nachinein sagen, dass Horst wusste wie man mit Stil zurücktritt.
stabilo
Zitat(Stormi @ 01 Jul 2010, 12:31)
Wenn man schon absichtlich Opposition machen möchte und immer schön gegen die Regierung querschießt, hätte man das gestern mit einem Paukenschlag wenigstens 1x richtig machen können.
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Dein Demokratieverständnis möchte ich nicht haben... Du würdest also den von deinen politischen Gegnern aufgestellten Kandidaten wählen - obwohl dieser dich für "überflüssig" hält und in nahezu allen politischen Belangen deinen Ansichten widerspricht - nur um dem anderen politischen Gegner zu "schaden"? Das ist armselig. Die Bundespräsidentenwahl ist zu einem parteipolitischen Spielchen verkommen, in dem die SPD und die GRÜNEN versucht habe, der DIE LINKE ein Angebot zu machen, was sie nicht ablehnen kann - mit der schon so oft zitierten fadenscheinigen Begründung, DIE LINKE könne mit einer Wahl Gaucks mit ihrer SED-Vergangenheit aufräumen. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass mit einer Wahl Gaucks mit den Stimmen der DIE LINKE nun plötzlich DIE LINKE hoffähig geworden wäre und SPD und GRÜNE ihre Ressentiments über Bord geworfen hätten. Glaubst du auch noch an den Weihnachstmann?
Die Wahl des Bundespräsidenten war ein einziges machtpolitisches Geschachere und dem Anlass absolut unwürdig. Es darüber hinaus äußerst billig und durchschaubar, der DIE LINKE jetzt den Schwarzen Peter für die Nichtwahl Gaucks zuschieben zu wollen. Hättte der schwarz-gelbe Anteil der Bundesversammlung geschlossen für "ihren" Kandidaten gestimmt, dann wäre die gesamte Diskussion eh hinfällig. Darüber hinaus hätte es durchaus Kandidaten gegeben, die DIE LINKE mitgetragen hätte. Der Name Klaus Töpfer ist von Seiten der DIE LINKE nicht nur einmal gefallen (und dass als Mensch mit CDU-Parteibuch). Allein - es kam der SPD und den GRÜNEN darauf an, sich gegenüber der DIE LINKE aufspielen zu können und die Medien haben wunderbar mitgespielt.

Zitat(Hot Doc @ 01 Jul 2010, 12:32)
Die "Argumente" sind zusammengewürfelte, aus dem Zusammenhang gerissene und eigens sehr einseitig interpretierte Momentaufnahmen eines sehr langen Lebens. Da findet man praktisch bei jedem irgendwas (und ich finde z.B. Merkels Vergangenheit in der DDR deutlich fragwürdiger als alles, was auf dieser Seite zu finden ist).

Und die Stellungnahme der LINKEN ist einfach nur lächerlich. Die behaupten sie entscheiden nach Ihrem Gewissen und malen aus, warum Gauck nicht wählbar ist. Wulff ist aber mindestens aus den gleichen Gründen nicht wählbar. Während Gauck zumindest ein Mann ist, der auf sein Gewissen hört wenn er Gesetze unterzeichnen soll (auch wenn das sehr liberal eingestellt ist) wird Wulff aller Wahrscheinlichkeit nach auf sein Parteibuch oder seine (jetzige) Chefin hören. Bei einer offenen Abwägung würde selbst für einen Linken in meinen Augen Gauck gewinnen, wenn man die persönlichen Probleme mal außen vor läßt (wie z.B. dass Gauck gesagt haben soll, dass die LINKE unnötig ist - was aber Wulff gleich 3x unterschrieben und auf Plakate drucken lassen würde wenn man ihm das anbietet).
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Aha. Gaucks Einstellung zum Afghanstankrieg, zum Wesen des Sozialstaates, zur Privatisierung öffentlicher Haushalte und zur Deregulierung sind also aus dem Zusammenhang gerissen. Über welche Zusammenhang sprechen wir hier? Dass er Chef der Stasi-Unterlagenbehörde war, macht ihn unangreifbar. Offenbar war das aber das Kalkül von SPD und GRÜNEN. Getreu dem oben schon angebrachten Zitat aus "Der Pate": Wir machen ihnen ein Angebot, dass sie nicht ablehnen können.
Dass DIE LINKE nicht näher auf Christian Wulff eingegangen ist, ist schlichtweg dem Umstand geschuldet, dass niemand auch nur einen Moment ernsthaft in Erwägung gezogen hat, DIE LINKE würde Wulff mitwählen. Warum sollte eine Oppositionspartei den Kandidaten der Regierungskoalition mitwählen? Mit der gleichen Logik könnte man dieses dann auch von SPD und GRÜNEN verlangen. Es ging immer nur um den Kandidaten Gauck als Kandidaten der Oppositionsparteien (nur dass Gauck eben nicht der geminsame Kandidat aller drei Parteien war, sondern der DIE LINKE von SPD und GRÜNE quasi "vorgesetzt" wurde). Im Übrigen hat DIE LINKE in der Stellungnahme sehr wohl erwähnt, warum sie den Kandidaten Wulff nicht witwählen kann und wird. Ich zitiere für dich den ersten und den sechsten Absatz, falls du diese überlesen haben solltest:
Zitat
Christian Wulff und Joachim Gauck sind zwei Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten,
die ein konservativ-neoliberales Weltbild eint.

Christian Wulff steht als niedersächsischer Ministerpräsident für neoliberal-konservative
Politik. Er wurde von der schwarzgelben Bundesregierung vor allem als politischer Kandidat
vorgeschlagen, dessen Aufgabe darin bestehen soll, dafür zu sorgen, dass der
angekündigten Sozialabbau-Politik aus dem Bundespräsidialamt auf keinen Fall Hindernisse
in den Weg gelegt werden. Christian Wulff ist kein überparteilicher Kandidat.
Stormi
Politik und Kompromisse sind armselig, aber mit dem Finger auf den Schippchendieb zu zeigen und "Der hat aber angefangen" zu krakelen nicht. Dein Geschreibsel ist ein Pamphlet gegen die achsoschlimme Isolierung der DIE LINKE_INNEN und wird auch nach der x. Wiederholung von "Aber die haben Schuld" nicht besser. Wenn man die andern Kinder immer anspuckt, braucht man sich nicht wundern, wenn die nicht mit einem spielen wollen. Alle sollen auf DIE LINKE_ER zugehen und sie mit ins Boot holen, selbst will man sich aber keinen Meter bewegen. Es ist ebenso weihnachtsmännisch an den Erfolg einer solchen "Politik" zu glauben.

Ich will nicht sagen, dass vor allem die SPD lange Zeit ebensolche Grabenkämpfe geführt hat. Jedoch hätte DIE LINKE_ES mal eine fortschrittliche Denke beweisen und mit einem realistischen und ernstgemeinten Angebot zu SPD und Grünen hinwackeln können. Natürlich öffnen die nicht gleich die Arme, sondern zetern erstmal. Da brauchts eben nen langen Atem. Stattdessen scheint sich DIE LINKE_N in ihrer Ecke ganz wohl zu fühlen, wo man schön nach vorne Krakelen kann, weil man von den anderen Seiten nichts einzustecken fürchten muss.
stabilo
Zitat(Stormi @ 01 Jul 2010, 13:26)
Gewäsch
*

Was willst du nun wirklich sagen?

Übrigens pamphletierie ich nicht, sondern versuche möglichst nüchtern und sachlich zu argumentieren. Wäre schön, wenn du das auch machen könntest.

edit:
Lies dir mal diesen Artikel bei DIE ZEIT durch und dazu ALLE Kommentare. Ich habe echt keine Lust, mich an so einem bornierten Menschen wie dir weiter abzuarbeiten. Vielleicht überzeugen dich ja andere Kommentare. Und wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm. Nur dein unsachliches LINKE-Bashing nervt irgendwie.

edit2:
Du drückst dich übrigens immernoch um die Antwort auf die Frage, was deiner Meinung nach an Gauck "fortschrittlicher" gewesen wäre. Siehe hier.
Giovanni
ich würde vorschlagen für die Diskussion der neuen Situation einen neuen Thread zu eröffnen... es verwirrt mich, wenn ich immer "Bundespräsident tritt zurück" lese.

Edit : Danke liebe mods!
Stormi
Zitat(stabilo @ 30 Jun 2010, 18:42)
@HMK
Erstens heißt die Partei DIE LINKE.
blabla der DIE LINKE blabla was DIE LINKE blabla
*


Aber ich bin dogmatisch lol.gif

Zitat(Stormi @ 30 Jun 2010, 21:04)
Das sollte die Linken aber doch eigentlich nicht davon abhalten, ihre dogmatische Sandschmeißerei aufzugeben, wo sie doch sonst auch immer fortschrittliches Denken als ihr Steckenpferd propagieren.
*


Da war nirgends von Gauck die Rede. Es ging mehr um den Gedankengang "Wandel durch Annäherung"==fortschrittlich.

Edit: Ich brauche die Kommentare gar nicht durchlesen, weil mir schon die ersten Zeilen des Artikels genau meine Meinung wiedergeben und übrigens genau das, was ich sagen möchte:

Die Linkspartei war nicht Wulffs Königsmacherin. Dennoch hat sie die Chance vertan, Haltung und Bündnisfähigkeit zu beweisen und die eigene Wende einzuleiten.


Ich habe es dann dennoch versucht und siehe da: Schon im 3. Kommentar sind SPD und Grüne Schuld. Der Westen war ja auch Schuld an der Mauer nech doh.gif

Edit2: Auch sehr schön: Dass Abstriche am eigenen Maximalziel nicht immer den gefürchteten Gesichtsverlust bedeuten, ist ganz links noch nicht angekommen.
stabilo
Zitat(Stormi @ 01 Jul 2010, 14:37)
Ich habe es dann dennoch versucht und siehe da: Schon im 3. Kommentar sind SPD und Grüne Schuld.
*

Genau! Gegenteilige Meinungen braucht man sich nicht durchzulesen. Ist ja eh nur Müll. Könnte man ja Gefahr laufen, seine eigene Meinung korrigieren zu müssen. Um dich zu motivieren - in den Kommentaren finden sich auch Beiträge die deiner Meinung entsprechen. Du musst dich also nicht nur durch linke Propaganda kämpfen.
lol.gif
Stormi
Diese habe ich gelesen. Geändert hat das meine Meinung aber nicht. Kein Ruhmesblatt für die Linke jedenfalls. Natürlich bin ich nicht so blöd und spreche die SPD von aller Schuld frei, aber, um das nochmal deutlich zu betonen: einer muss den Anfang machen und genau den hätte die Linke, vielleicht nicht gestern, aber sicher die Wochen zuvor, machen müssen und können. So hätte man vielleicht auch um Gauck herumkommen können. Diese einmalige Chance - Regierung demolieren und gleichzeitig rot-rot-grün stärken - wurde meines Erachtens zu leichtfertig aufgrund irgendwelcher Dogmen über Bord geworfen. Der Schaden dürfte größer, als der Nutzen sein.
Allanon
Was Fefe sagt kann ich auch nicht besser texten smile.gif
Binhpac
Zitat(Stormi @ 01 Jul 2010, 15:16)
Diese habe ich gelesen. Geändert hat das meine Meinung aber nicht. Kein Ruhmesblatt für die Linke jedenfalls. Natürlich bin ich nicht so blöd und spreche die SPD von aller Schuld frei, aber, um das nochmal deutlich zu betonen: einer muss den Anfang machen und genau den hätte die Linke, vielleicht nicht gestern, aber sicher die Wochen zuvor, machen müssen und können. So hätte man vielleicht auch um Gauck herumkommen können. Diese einmalige Chance - Regierung demolieren und gleichzeitig rot-rot-grün stärken - wurde meines Erachtens zu leichtfertig aufgrund irgendwelcher Dogmen über Bord geworfen. Der Schaden dürfte größer, als der Nutzen sein.
*


Ich denke, die SPD hat weder Schuld an der Nicht-Wahl Gaucks, noch das hier eine einmalige Chance vorlag.

Realistisch gesehen, hatte Gauck keine Chance zu gewinnen und auch einen besseren Kandidaten hätten sie nicht finden können. Die SPD hat durch ihr parteipolitisches Kalkül das Maximal rausgeholt aus der Bundespräsidentenwahl. Regierung beschädigt und Linke öffentlich als Verlierer dastehen lassen.

Mehr konnte man nicht erwarten, deswegen hat die SPD alles richtig gemacht.
Hot Doc
Gut auf den Punkt gebracht.

Die Linke hat aus meiner Sicht sich selber ins Abseits geschossen. Nen eigenen Kandidaten aufstellen, der von Anfang an sicher verlieren wird (und dann noch so ne Null), ok, da kann man drüber wegsehen. Dann den Kandidaten zurückziehen, auch ok, aber warum erst im drittenWahlgang, wo doch schon im zweiten klar war, dass keine Chance besteht? Festhalten an hoffnungslosen Positionen, ein entscheidendes Merkmal der Linken! Ok, nun aber den eigenen Kendidaten richtiger Weise aus dem Verkehr gezogen und dann???!? Komplette orientierungslosigkeit. Warum nimmt man den eigenen Vorschlag aus dem Verkehr? Um sich einem anderen Kompromissvorschlag oder zumindest dem kleineren Übel anzuschließen. Um nachher zumindest sagen zu können, wir hams zumindest probiert. Aber von der Linken kommt da garnix! Keine Gestaltung nur Blockade, das ist keine Partei, das ist ein Haufen schnell zu beleidigender Extremis, die vergessen haben, dass ihre Wirkungsstätte die Straße ist und nicht die Politik!

Noch n - aus meiner Sicht - sehr gelungener Brief an die Linke: jetzt - Süddeutsche Jugendmagazin
Stormi
Anstatt endlich das notwendige Zeichen zu setzen – für ein neues, modernes Linkssein, das sich von den Betonköpfen der Vergangenheit emanzipiert hat – hast du gezeigt, wie sehr du in Ostalgie, DDR-Verklärung und Stasi-Beschönigung verhaftet bist.

Ich bin zwar dagegen, das Handeln der Linken nur auf ihre SED Vergangenheit zu projezieren, aber die Idee vom modernen Linkssein trage ich voll und ganz mit. Und ja: Genau dort wurde eine Chance vertan.
Socres
Zitat(stabilo @ 30 Jun 2010, 18:42)
@HMK
Erstens heißt die Partei DIE LINKE.
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SED!

gott sei dank haben sich die grenzdebilen schwachmaten um stasi-gysi damit soweit ins abseits gerückt, daß, wenn die spd intern ihre schäfchen zusammenhält, diese auch wieder interessant werden könnte...
fiend force
keine ahnung was ihr eigentlich für nen wind um den ausgang der aahl und um DIE LINKE hier macht. dass wulff gewinnt stand doch eigentlich von vornherein fest, gauck hatte eigentlich nie eine chance. und der DIE LINKE vorzuwerfen sie hätte Gauck verhindert oder hätte durch ihre nichtwahl Gaucks zur wahl Wulffs beigetragen ist vollkommen hirnrissig und unlogisch noch dazu.

1. im dritten wahlgang erhielt wulf die ABSOLUTE MEHRHEIT, da hätten die stimmern der DIE LINKE auch nichts mehr bewirkt.

2. nur im ersten wahlgang hätten die stimmen SPD, BÜNSNIS 90/GRÜNE, DIE LINKE ausgereicht um Gauck in das amt des Bundespräsidenten zu erheben. bevor man aber diese möglichkeit in betracht zieht und der DIE LINKE jetzt den schwarzen Peter zuschiebt sollte man erst mal NACHDENKEN!!!!!
2.1. DIE LINKE hätte ihre eigene kandidatin völlig im regen stehen lassen und geschlossen für Gauck stimmen müssen --> sehr sehr unwahrscheinlich
2.2. Sie hätte damit rechnen müssen, dass genügend wahlmänner die von der regierungskoaltion gestellt worden sind auch für Gauck stimmen würden, um somit einen taktischen coup zu landen --> sehr sehr wage. wenns in die hose gegangen wäre, hätte sich DIE LINKE total lächerlich gemacht. wenns geklappt hätte, wären die regierungsparteien (wahrscheinlich nicht bloß die) auf DIE LINKE losgegangen, wegen undemokratischen ränkespielchen in Form einer SCHEINKANDIDATIN!! was man m.M.n. durchaus nachvollziehen kann---> sehr sehr unwahrscheinlich
2.3. ist es sehr blauäugig zu glauben, dass soviele wahlmänner der regierungsparteien sich Gauck zugewandt hätten, wenn auch nur der kleinste verdacht bestanden hätte, dass die Linke sich geschlossen hinter Gauck stellt. der ärger über die regierungskoalition scheint in den eigenen reihen (vor allem an der Basis) schon ziemlich groß zu sein, aber so groß nun auch wieder nicht, dass man zu der DIE LINKE ins boot steigt.


ergo: wer behauptet DIE LINKE hätte die wahl von Gauck verhindert und sein immer noch nicht in der Demokratie angekommen (wie dies führende politiker der SPD oder BÜNDNIS 90/GRÜNE tun) der ist entweder dumm und kann nicht rechnen oder er lügt einfach mal kollosal. suchts euch aus...
Stormi
Kühle Geschichte. Auf dem Stand waren wir schon vor ein paar Seiten.
fiend force
Zitat(Stormi @ 30 Jun 2010, 17:11)
Nach dem 2. Wahlgang siehts jetzt nach Christian Wulff aus, weil diese grenzdebilen Linken den Gauck im ersten Wahlgang nicht wählen wollten. Sonst wäre das Ding schon unter Dach und Fach für Gauck. Solche Idioten.
*


soviel dazu
Stormi
Update: Es gab zwischenzeitlich ein Update.
Hot Doc
Es geht hier nur sekundär um die minimale Möglichkeit mit den Stimmen der Linken Gauck zum Bundespräsidenten wählen zu können, primär gehts mir darum, dass sich die Linke dämlich angestellt hat. Die Argumentation ist scheinheilig, das Agieren ist scheinheilig und die totale Opposition wurde offensichtlich ausgerufen.
Die Möglichkeit auch mal das kleinere Übel zu unterstützen und somit klar Stellung zu beziehen sieht anscheinend die Satzung nicht vor. Das ist in höchstem Maße undemokratisch, denn zur demnokratie gehört eben auch mal sich der Realität stellen und aus den gegebenen Möglichkeiten wählen (die ebenfalls demokratische Option der eigenen Kandidatur hatte man zu dem Zeitpunkt ja schon ins Wasser gesetzt).
Auf die letzte demokratische Option, nämlich die Stimmenthaltung, sollte in meinen Augen nur in 2 Fällen als Ausnahme zurückgegriffen werden: 1. wenn es einem wirklich wurscht ist (und das sollte es bei einer Bundespräsidentenwahl nun wirkich nicht sein und 2. wenn die Entscheidungsmöglichkeiten sowas von unmöglich sind, dass man einen echten Protest damit ausdrückt, aber auch das war hier nicht wirklich der Fall, (selbst wenn die Linke das gerne ein bisschen so hindreht) sondern es standen 2 ehrenwerte Politiker zur Wahl, bei denen man nach reiflicher Überlegung auch als Linker sicher eine Rangfolge ausmachen kann und dann eben für den ersteren stimmen sollte. Auch wenn das in vielen Punkten nicht der eigenen Überzeugung entspricht, so hat man die Wahl doch aus der Überzeugung getroffen den besseren der beiden unterstützt zu haben.
Was die Linken getan haben war sich aus der politischen Verantwotung stehlen, das ist peinlich und feige!
Polygon
Zitat(Hot Doc @ 02 Jul 2010, 14:11)
Das ist in höchstem Maße undemokratisch, denn zur demnokratie gehört eben auch mal sich der Realität stellen und aus den gegebenen Möglichkeiten wählen
*


Jaja, immer wenn "die anderen" nicht das machen was ich will, verhalten sie sich undemokratisch. Ich frag mich ja langsam wer hier mangelndes Demokratieverständnis hat. Die Partei die einen für sie unwählbaren (ob man die Begründung nun persönlich teilt oder nicht ist dabei zweitrangig, es sagt aber schon wieder viel aus wenn man die andere Meinung pauschal als "Schwachsinn" abtut) Kandidaten nicht wählt oder diejenigen die eben derjenigen Partei vorschreiben wollen, was sie zu tun hat.

Wenn die SPD Kompromisse mitgetragen hat, wurde sie als Verräterpartei, Umfallerpartei und wasweissichnichtwas beschimpft und abgewatscht. Interessanterweise von genau den Leuten die jetzt auf die Linke schimpfen weil sie von ihrem Versprechen, Gauck nicht mitzutragen, nicht abgewichen sind.

Ich halte von der Linken als Partei ja nun mal garnichts, aber der doppelte Maßstab der hier angelegt wird verwundert mich doch immer aufs neue.
Binhpac
Also ich finde eine Enthaltung völlig legitim aus welchen Gründen auch immer. Die Möglichkeit der Enthaltung gibts ja nicht umsonst neben der ungültigen Stimme. Es kommt immer wieder vor, dass man bei bestimmten Entscheidungen sich lieber seiner Stimme enthalten möchte.

Eine Enthaltung sagt aus, dass man sich seiner Stimme enthalten möchte und ist nicht pauschal destruktiv oder als Protest zu verstehen wie einige das hier zu beschreiben versuchen.
Doomsn
Laut der Aussage von Gysi hat diese Luc Jochimsen ihre Kandidatur selbstständig zurück gezogen.
fiend force
Zitat(Polygon @ 02 Jul 2010, 14:29)
Jaja, immer wenn "die anderen" nicht das machen was ich will, verhalten sie sich undemokratisch. Ich frag mich ja langsam wer hier mangelndes Demokratieverständnis hat. Die Partei die einen für sie unwählbaren (ob man die Begründung nun persönlich teilt oder nicht ist dabei zweitrangig, es sagt aber schon wieder viel aus wenn man die andere Meinung pauschal als "Schwachsinn" abtut) Kandidaten nicht wählt oder diejenigen die eben derjenigen Partei vorschreiben wollen, was sie zu tun hat.

Wenn die SPD Kompromisse mitgetragen hat, wurde sie als Verräterpartei, Umfallerpartei und wasweissichnichtwas beschimpft und abgewatscht. Interessanterweise von genau den Leuten die jetzt auf die Linke schimpfen weil sie von ihrem Versprechen, Gauck nicht mitzutragen, nicht abgewichen sind.

Ich halte von der Linken als Partei ja nun mal garnichts, aber der doppelte Maßstab der hier angelegt wird verwundert mich doch immer aufs neue.
*



WORD!
Hot Doc
Zitat(Polygon @ 02 Jul 2010, 14:29)
Jaja, immer wenn "die anderen" nicht das machen was ich will, verhalten sie sich undemokratisch. Ich frag mich ja langsam wer hier mangelndes Demokratieverständnis hat. Die Partei die einen für sie unwählbaren (ob man die Begründung nun persönlich teilt oder nicht ist dabei zweitrangig, es sagt aber schon wieder viel aus wenn man die andere Meinung pauschal als "Schwachsinn" abtut) Kandidaten nicht wählt oder diejenigen die eben derjenigen Partei vorschreiben wollen, was sie zu tun hat.

Is ja gut. Ich habe nicht die Meinung der anderen pauschal als Schwachsinn abgetan sondern ziemlich genau erklärt, warum ich das für schwachsinnig halte.

Zitat(Polygon @ 02 Jul 2010, 14:29)
Wenn die SPD Kompromisse mitgetragen hat, wurde sie als Verräterpartei, Umfallerpartei und wasweissichnichtwas beschimpft und abgewatscht. Interessanterweise von genau den Leuten die jetzt auf die Linke schimpfen weil sie von ihrem Versprechen, Gauck nicht mitzutragen, nicht abgewichen sind.

Von mir wirst du das nicht gelesen haben. Ich denke das war eine der Sternstunden der SPD, auch wenn sie dafür teuer bezahlen mußte. Andere Parteien bekommen sowas bis heute nicht auf die Reihe. Da geht lieber das ganze Land den Bach runter (oder muß dann nach ein paar Jahren doch wieder von einer SPD-geführtren Regierung geführt werden), als dass da einer über seinen Schatten springt. (Die Wahl hat ja erstaunlicher Weise gezeigt, dass es auch Potential dafür bei der Ragierung gibt, nur halt etwas verkümmert.)

Zitat(Polygon @ 02 Jul 2010, 14:29)
Ich halte von der Linken als Partei ja nun mal garnichts, aber der doppelte Maßstab der hier angelegt wird verwundert mich doch immer aufs neue.
*

Wie gesagt, ich kann hier keinen doppleten Maßstab sehen. So dämlich und destruktiv hat sich bis jetzt (so lange ich denken kann) keine andere Partei angestellt.

Zitat(Binhpac @ 02 Jul 2010, 14:31)
Also ich finde eine Enthaltung völlig legitim aus welchen Gründen auch immer. Die Möglichkeit der Enthaltung gibts ja nicht umsonst neben der ungültigen Stimme. Es kommt immer wieder vor, dass man bei bestimmten Entscheidungen sich lieber seiner Stimme enthalten möchte.

Legitim ja. Aber genau so legitim ist es diese Enthaltung als das zu kritisieren, was sie (auch) ist. Nämlich ein Fortstehlen aus der Verantwortung. Und um das zu rechtfertigen braucht es in meinen Augen mehr als die sehr dünnen Erklärungsversuche der Linken!

Zitat(Binhpac @ 02 Jul 2010, 14:31)
Eine Enthaltung sagt aus, dass man sich seiner Stimme enthalten möchte und ist nicht pauschal destruktiv oder als Protest zu verstehen wie einige das hier zu beschreiben versuchen.
*

Da hast du recht. Aber dann sollte man in so einer Wahl, wenn man die Enthaltung schon empfiehlt zumindest einen stichhaltigen Grund nennen, der ein solches Verhalten irgendwie rechtfertigt. Hier wurde aber (fast) nur auf die persönliche Abneigung gegen den Kandidaten hingewiesen, der andere Kandidat garnicht erwähnt und nicht beide möglichen Endzustände gegeneinander abgewogen und dann entweder das kleinere Übel gewählt oder eben behauptet, beide Übel seien zu schlimm um sie zu wählen (was die Entscheidung gerechtfertigt, aber einem kein Schwein abgenommen hätte).

Ich bleibe auch bei Berücksichtigung eurer Einwände bei meiner Analyse, das war peinlich und feige!
fiend force
@ stimmenthaltungsblabla....

die diskussion ist doch total hinfällig, da wulff eh mit absoluter mehrheit gewählt wurde...
Hot Doc
Nein, aus 2 Gründen:
1. Hätte man durchaus als Linke schon im 2ten Wahlgang den eigenen Kandidaten streichen können, das wäre zumindest knapper geworden (auch wenns aller Voraussicht nicht gereicht hätte.
2. Gehts eben nicht primär um hätte, wäre, könnte, sondern um ein peinliches und feiges Verhalten.

Deine Argumentation konsequent zu Ende gedacht hätten alle SPD, Linke und NPD Wahlmänner gleich zu hause bleiben können. Und genau das werfe ich der Linken vor. Sie hätten auch gleich zu hause bleiben können. Sie haben mit der Enthaltung auch kein Zeichen gesetzt (außer vielleicht, dass sie zu Kompromissen und schweren Entscheidungen nicht fähig sind - aber das wußte man auch vorher).

Für mich war die Linke bis vor dieser Wahl tatsächlich so langsam auf eine Ebene gerückt, in der eine konstruktive Regierungsarbeit auf Bundesebene theoretisch mal möglich wäre. Den Vertrauensvorschuss hat sie jetzt wieder ordentlich verspielt.
stabilo
Herrje. Immer noch diese beleidigten Leberwürste, die der DIE LINKE den Schwarzen Peter dafür zuschieben wollen, dass IHR Wunschkandidat nicht gewählt wurde. Tja auch das ist Demokratie Leute: Man bekommt nicht immer das was man sich wünscht. Könnt ihr noch so sehr auf DIE LINKE eindreschen. Die einzigen, die undemokratisch sind, sind solche, die von einer Partei aus rein machtpolitischen Erwägungen verlangen, gegen ihre ureigensten Überzeugungen zu stimmen und dieser dann wiederum mangelndes Demokratieverständnis und Regierungsunfähigkeit vorwerfen.
Offenbar ist man heutzutage nur "regierungsfähig" wenn man sich entsprechend der Wünsche anderer Parteien um 180° verbiegt und sein Fähnlein gerade so hängt, dass es den anderen in den Kram passt. Herzlichen Glückwunsch, Deutschland! Es geht hier nicht darum, dass DIE LINKE sich mal ein bisschen hätte bewegen müssen. Sie hätte für einen Kriegsbefürworter stimmen sollen. Und für jemanden der für all das steht, für das DIE LINKE eben nicht steht. Das ist kein bewegen um ein paar Grad, sondern eine Kehrwende. Mit gleicher Logik kann man auch auf die CDU und FDP eindreschen und verlangen, sie hätte Lukrezia Jochimsen mitwählen sollen.
Übrigens hatte Frau Jochimsen im ersten Wahlgang 126 Stimmen bei 124 Wahlleuten. Und im dritten Wahlgang gab es 121 Enthaltungen (bei immer noch 124 Wahlleuten der LINKE). Also hatte Frau Jochimsen im ersten Wahlgang Unterstützung von außerhalb und im dritten Wahlgang gab es durchaus wohl 3 Leute die Herrn Gauck mitgetragen haben. Schlussfolgerungen mag jeder selbst ziehen.
Polygon
Zitat
Von mir wirst du das nicht gelesen haben.


Das ging auch eher in Richtung von Stormi.

Zitat
Ich denke das war eine der Sternstunden der SPD, auch wenn sie dafür teuer bezahlen mußte. Andere Parteien bekommen sowas bis heute nicht auf die Reihe. Da geht lieber das ganze Land den Bach runter (oder muß dann nach ein paar Jahren doch wieder von einer SPD-geführtren Regierung geführt werden), als dass da einer über seinen Schatten springt. (Die Wahl hat ja erstaunlicher Weise gezeigt, dass es auch Potential dafür bei der Ragierung gibt, nur halt etwas verkümmert.)


Tja, ob man jetzt den Parteien vorwerfen kann sich an die Situation in Deutschland anzupassen? Da darfs halt in der Regierung keine offene Diskussion oder gar Uneinigkeit geben ansonsten wird man von den Medien und der Bevölkerung direkt abgestraft. Ich vermute einfach mal, dass die Linke in ihrem "Klientel" durchaus im Ansehen gestiegen ist.

Zitat
So dämlich und destruktiv hat sich bis jetzt (so lange ich denken kann) keine andere Partei angestellt.


Was war denn dämlich und destruktiv? Es hätte doch rein garnichts gebracht. Wie man sieht wollten die CDU/FDP-Leute nur Denkzettel verteilen und eben nicht, dass der Gauck auch wirklich Präsident wird. Sonst wären ja im dritten Wahlgang nicht so viele zurück gewechselt. Wenn die Linke im zweiten Wahlgang ihren Kandidaten aufgegeben hätte, dann wären die halt im zweiten Wahlgang zu Wulff zurück. Es hätte also rein garnichts gebracht. Ausser vielleicht, dass jetzt die anderen Schreien würden wie unmöglich es doch ist, dass die Linke umgefallen ist...
Stormi
Zitat(stabilo @ 02 Jul 2010, 15:56)
die der DIE LINKE
*


rofl.gif

Ansonsten: Zur Wahl war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Wie oft muss ich noch schreiben, dass die Linke hätte mal vorher den ersten Schritt machen sollen, um sowohl Gauck, als auch Joachimsen zu Gunsten eines für SPD, Grüne und Linke wählbaren Kandidaten über Bord zu kippen. Statt dessen spielt Gysi die beleidigte Leberwurst, weil Siggi nich durchgeklingelt hat. rolleyes.gif
fiend force
ich seh das problem der ganzen peinlichen veranstaltung die sich das "wahl des bundespräsidenten" nannte schon weit vor dem wahltag. das problem ist die verbohrtheit aller parteien. anstatt mal vorher miteinander zu reden und sich vielleicht auf einen gemeinsamen, würdigen kandidaten zu einigen, machen die so einen kindergarten auf, der nur auf parteilichen machtgeklüngel beruht.

angefangen hat das ganze spiel bei der cdu, die den vacanten bundespräsidentenstuhl dazu benutze um als erstes mal ursula von der leyen schön auflaufen zu lassen, weil sie unserer bundesmutti wohl zu populär geworden war.
danach haben cdu und fdp im alleingang christian wulff zum ersten kandidaten nominiert, wohl um irgendwie ihre desolate verfassung durch einen parteisoldaten im bundespräsidentenamt zu stärken. diese nominerung haben die regierungsparteien so wie es aussieht ohne jegliche absprache mit den anderen parteien vorgenommmen, sie haben also auf ihre mehrheit in der bundesversammlung vertraut und einen konsens gar nicht erst versucht zu suchen.

jetzt kommt die SPD die durch diese nominierung wulffs ihre machtlosigkeit und ihre zugegebenermaßen abnehmende bedeutungslosigkeit vorgeführt bekam (wurde zu benennung wulffs nicht mal gefragt, sondern lediglich über dessen nomination informiert, keine mehrheitsoption in der bundesversammlung).
gekränkt und verärgert hat man sich mit den grünen zusammengetan und einen kandidaten nominiert, der so weit von den eigenen standpunkten weg ist, das er eigentlich als kandidat weder von spd noch von bündnis 90/grüne in frage käme. Nominiert wurde er trotzdem, weil er eigentlich so nahe zur CDU und FDP steht, dass die ihn eigentlich gar nicht ablehnen können. Außerdem steht er so konträr zur LINKEN, dass die ihn unmöglich wählen können.
diese Nominierung Gauks erfolgte ebenfalls ohne jegliche rücksprache mit anderen Parteien (gut mit CDU und FDP hätte es keinen zweck mehr gehabt, da die ihren kandidat ja schlecht wieder zurrücknehmen konnten, aber wenn man ja ach so demokratisch ist und man ja eine mehrheit nur zusammen mit der LINKEN erreichen kann, hätte man ja vor der Nominierung ja mal mit demjenigen reden können von dem man die stimmen braucht).
So hatte ein Sieg von Gauck von vornherein keine chance zu gewinnen. er wurde auch nie deswegen nominiert, sonder nur um bei den anderen parteien den größtmöglichen schaden anzurichten.

Es ging den parteien also nicht darum einen würdigen kandidaten für das amt zu finden, sondern darum ihre machtspielchen zu spielen, damit man seine macht wieder stärkt (CDU/FDP) oder um den politischen gegnern den größtmöglichen schaden zuzufügen (SPD).

Dann schwafeln wieder alle von Demokratie, pochen aber auf die Abstimmungsdisziplin in ihrem eigenen Lager, obwohl die Wahlmänner nur ihrem eigenen gewissen verpflichtet sind oder man diskreditiert die Linke die es gewagt hat gaaanz undemokratisch einen eigenen kandidaten aufzustellen weil ihr zwei unwählbare vor den bug geknallt wurden. wer hier undemokratisch ist fragt sich dann natürlich.
Stormi
Zitat(fiend force @ 02 Jul 2010, 16:21)
[...] das problem ist die verbohrtheit aller parteien.
[...]
angefangen hat das ganze spiel  bei der cdu [...] danach haben cdu und fdp [...] jetzt kommt die SPD [...] hat man sich mit den grünen zusammengetan

[...]

oder man diskreditiert die Linke
*


Siehst du den Fehler in deiner Argumentation?

Pro Tipp:

Zitat(Stormi @ 01 Jul 2010, 12:31)
Natürlich sind jetzt wieder die anderen Schuld. Alle hetzen auf die armen Linken, die ja gar nichts dafür können. Natürlich ist an allem die SPD Schuld, da sie nicht rechtzeitig das Gespräch gesucht hat. Auch die Grünen sind Schuld, weil die den Gauck mit aufgestellt haben. Außerdem ist der Gauck Schuld, weil der den Afghanistankrieg will und die CDU/FDP ist sowieso Schuld, weil die nicht frei gewählt haben und sowieso den Falschen.
*


Na?
Polygon
Zitat(Stormi @ 02 Jul 2010, 16:29)
Siehst du den Fehler in deiner Argumentation?
*


Die "Schuld" (woran eigentlich?) ist vermutlich weder komplett der einen noch der anderen Seite zuzuschreiben.

Wenn es tatsächlich einen für SPD, Grüne und Linke wählbaren Kandidaten gegeben hätte, dann hätte es die Abweichler in FDP und CDU nicht gegeben. Insofern hat die Strategie der Linken vielleicht sogar den zweiten und dritten Wahlgang (und damit die Beschädigung der Regierungskoalition) erst möglich gemacht weil man von CDU/FDP-Seite her sicher war, dass der "Denkzettel" nicht gleich das Ende der Regierung bedeutet wenn Gauck plötzlich als Sieger mit absoluter Mehrheit da steht. Und nein, man hätte die Linke niemals "auf Linie" bringen können im ersten Wahlgang den Gauck zu wählen ohne dass Gerüchte an die CDU/FDP gesickert wären.
stabilo
Ach Stormi. Lass es sein. Echt mal. Wenn du dich schon über Satzbau belustigen musst, um mal wieder was schreiben zu können, dann kann solltest du langsam mal einsehen, dass dir die Argumente ausgegangen sind. Würdest dir keinen Zacken damit aus der Krone brechen, mal etwas weniger borniert zu sein. Dein Wunschkandidat wurde nicht gewählt. Und gegen DIE LINKE hast du schon aus Prinzip was. Da hat's diesmal ja bestens gepasst. no.gif
Stormi
1. war das nur eine humorige Zwischennote, darunter steht jede Menge Argumentation
2. Gauck war garantiert nicht mein Wunschkandidat
3. Ich habe auch nicht aus Prinzip was gegen die Linke, habe ich nie behauptet und sogar das Gegenteil geschrieben.

Wer ist jetzt borniert?
Hot Doc
fiend force: Leb man weiter in deiner Wunschwelt! Das was du da oben geschrieben hast geht mal ein paar Meter breit an der Realität vorbei. Warum? Das darfste selber rausfinden, vielleicht bleibt dann was hängen!

stabilo: Gauck war auch nicht mein Wunschkandidat. Da wären mir einige andere eingefallen. Aber unter den realistischen Möglichkeiten war er die beste Möglichkeit mit zumindest minimalen Chancen. Ich werfe der Linken nur vor, sich gegen die Realität stemmen zu wollen und das auch noch mit aller Macht. Ich bin auch nicht beleidigt, dass Gauck es nicht geschafft hat, sondern ich kontastiere nur, dass die Linke für mich durch diese unwürdige Schwubblelei komplett verkackt hat. (Und das obwohl ich, auch geleitet von der "das kleinste Übel-Theorie", sie sogar schon einmal - mit Bauchweh - gewählt habe, weil mir die andere Option noch schlimmer vorkam - was sich dann leider auch bestätig hat.)
Polygon
Zitat(Hot Doc @ 02 Jul 2010, 18:51)
fiend force: Leb man weiter in deiner Wunschwelt! Das was du da oben geschrieben hast geht mal ein paar Meter breit an der Realität vorbei. Warum? Das darfste selber rausfinden, vielleicht bleibt dann was hängen!



Also übersetzt: Du weisst es selber nicht smile.gif
Zitat
Aber unter den realistischen Möglichkeiten war er die beste Möglichkeit mit zumindest minimalen Chancen.


Nein, er hatte definitiv keine Chancen, habe ich oben schon geschrieben. Aber das hast du ja clever übergangen, sonst hättest du dich damit auseinandersetzen müssen anstatt einfach dein Argument zu wiederholen.

Zitat
Ich werfe der Linken nur vor, sich gegen die Realität stemmen zu wollen und das auch noch mit aller Macht.


Was denn für eine Realität? Die, die du gerne hättest?

Zitat
Ich bin auch nicht beleidigt, dass Gauck es nicht geschafft hat, sondern ich kontastiere nur, dass die Linke für mich durch diese unwürdige Schwubblelei komplett verkackt hat.


Na, da werden die sich aber ärgern!
fiend force
Zitat(Hot Doc @ 02 Jul 2010, 18:51)
fiend force: Leb man weiter in deiner Wunschwelt! Das was du da oben geschrieben hast geht mal ein paar Meter breit an der Realität vorbei. Warum? Das darfste selber rausfinden, vielleicht bleibt dann was hängen!

stabilo: Gauck war auch nicht mein Wunschkandidat. Da wären mir einige andere eingefallen. Aber unter den realistischen Möglichkeiten war er die beste Möglichkeit mit zumindest minimalen Chancen. Ich werfe der Linken nur vor, sich gegen die Realität stemmen zu wollen und das auch noch mit aller Macht. Ich bin auch nicht beleidigt, dass Gauck es nicht geschafft hat, sondern ich kontastiere nur, dass die Linke für mich durch diese unwürdige Schwubblelei komplett verkackt hat. (Und das obwohl ich, auch geleitet von der "das kleinste Übel-Theorie", sie sogar schon einmal - mit Bauchweh - gewählt habe, weil mir die andere Option noch schlimmer vorkam - was sich dann leider auch bestätig hat.)
*


was denn für ne wunschwelt mein freund...
ich habe lediglich noch einmal den ablauf der ereignisse widergegeben, die sind realität. fakt ist, dass DIE LINKE eignetlich keine andere Wahl hatte als nen eigenen Kandidaten aufzustellen. sie hat zwie kandidaten vor den bug geknallt bekommen mit denen sie nix anfangen konnte und jetz heult ihr rum, weil sie nen eigenen kandidaten aufgestellt hat. ein tolles demokratieverständnis habt ihr!
wenn gauck nach deiner Meinung auch nur ne geringe chance gehabt haben soll, dann bist du derjenige der in einer traumwelt lebt. wo sollten denn die stimmen herkommen bei 4 kandidaten und einer absoluten mehrheit der regierungskoalition. LERN RECHNEN JUNGE!
oder glaubst du im ernst, dass wenn es nur wullf und gauck als kandidaten gegeben, und sich die linke vorher für gauck ausgesprochen hätte, eben so viele abweichler auf seiten von Union und der FDP gegeben hätte. TRÄUM WEITER!

welchen realitäten soll sich denn die linke stellen?
wo bitte schön ist der neoliberale Gauck gegenüber dem neoliberalen Parteisoldat Wulff das kelinere Übel?
soll sie einen mann zum bundespräsidenten wählen der für sozialabbau und den afghanistankrieg ist und DIE LINKE als sinnlose Partei ansieht? dann kann die FDP auch einen zum bundespräsidenten wählen, der für für die verstaatlichung von unternehmen eintritt. versuch doch mal bei der gleichen messlatte zu bleiben mein freund.

ich bin ein glühender verfechter der DIE LINKE, aber diese doppelmoral und scheinheiligekeit , von wegen die linke sei undemokratisch, kotzt mich übelst an.
stabilo
Zitat(Hot Doc @ 02 Jul 2010, 18:51)
[...]Aber unter den realistischen Möglichkeiten war er die beste Möglichkeit mit zumindest minimalen Chancen.

Nun, das siehst DU so und das sieht vll. auch Stormi so. Und die SPD und die GRÜNEN sehen das sicher auch so, aber WIE OFT sollen wir denn noch die gleichen Argumente wiederholen, dass sowohl Gauck als auch Wulff für DIE LINKE nicht wählbar war? Und aufgrund der zuletzt von Herrn Gauck getätigten Äußerungen war dieser sogar "noch weniger" wählbar, als Wulff. Ist das so schwer zu verstehen? Offenbar ja.

Zitat
[...] ich kontastiere nur, dass die Linke für mich durch diese unwürdige Schwubblelei komplett verkackt hat. (Und das obwohl ich, auch geleitet von der "das kleinste Übel-Theorie", sie sogar schon einmal - mit Bauchweh - gewählt habe, weil mir die andere Option noch schlimmer vorkam - was sich dann leider auch bestätig hat.)
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Ich persönlich empfinde übrigens Wulff als das kleinere Übel. So viel mal dazu. Und das hat mit Sicherheit nichts damit zu tun, dass Gauck mal Chef der Stasiunterlagenbehörde war.
Was du als "unwürdige Schwubbelei" bezeichnest scheint ja mittlerweile die Ausnahme in der deutschen Parteienlandschaft zu sein: Dass nämlich eine Partei zu ihren Prinzipien steht und nicht aus rein machtpolitischen Gründen umfällt. Hätte DIE LINKE tatsächlich Gacuk mitgewählt, wäre das ein Affront gegen die gesamte Wählerschaft gewesen. Die SPD hat da gute Erfahrungen, wie man sowas anstellt. Unwürdig ist es, dass SPD und GRÜNE einen Kandidaten an der LINKE (nur für dich, lieber Stormi!) vorbei aussuchen, der weder in das politische Spekturm von SPD und GRÜNE und schon gar nicht in das von DIE LINKE passt, aber dann allen Ernstes verlangt, DIE LINKE solle gefälligst diesen Kandidaten mittragen. Und dann der LINKE vorwerfen, sie hätte sich mal früher bewegen sollen, einen für SPD und GRÜNE ebenfalls tragbaren Kandidaten vorzuschlagen. Geht's noch? Manchmal zweifle ich echt am Verstand von einigen Leuten hier. Als ob rotgrün tatsächlich von ihrem Messias abgefallen wären, nachdem aus dem Willy-Brandt-Haus schon so eine umfassende Medienkampagne gestartet wurde (falls es noch nicht angekommen ist, die Gruppe bei Facebook und Seiten wie wir-fuer-gauck wurden von FDP- und SPD-Leuten initiiert).
Es wurde argumentiert, dass eine Wahl Gaucks mit Hilfe der LINKE ein Befreiungsschlag für die Patei gewesen wäre und diese in den Olymp der demokratischen Parteien aufgesteigen wäre. Vorbei das Schmuddelkinder-Image. Plötzlich regierungsfähig. Auf einmal keine Chaotentruppe mehr. SPD und GRÜNE hätten daraufhin erkennen können, dass man mit DIE LINKE ja doch regieren kann! Wenn, ja wenn DIE LINKE nur mal umfallen würde und der SPD und den GRÜNEN das Wort redete. Wie lächerlich geht es bitte noch? Wenn sich hier jemand unglaubwürdig, unwürdig und undemokratisch verhalten hat, dann SPD und GRÜNE aufgrund ihres Verhaltens im Vorfeld der Wahl und ihres reflexhaften Beißens während und nach der Wahl. DIE LINKE wird dafür kritisiert, bei ihrer bereits zuvor erklärten Ablehnung geblieben zu sein. Wenn also eine Partei ihren pazifistischen und sozialen Prinzipen treu bleibt und zu dem hält, was sie vorher versprochen hat, dann ist sie plötzlich "undemokratisch" (wohl noch undemokratischer als sie es vorher sowieso schon galt?) und ihr Verhalten "unwürdig". Wer sowas allen Ernstes behauptet, der hat nichts, aber auch gar nichts von Demokratie verstanden.

Vielleicht möchte der ein oder andere noch einen tieferen Einblick in Gaucks politische Ansichten haben? Die Blätter für deutsche und internationale Politik können da u.U. helfen.
Juri
​​
Stormi
Es hätte ja auch niemand damit rechnen können, dass so ein uncharismatischer Bauer nicht für den Job taugt.

[attachmentid=39921]

Oder wie es vorhin im DLF sinngemäß so schön hieß: Das Schlimme daran ist nicht, dass es Theater war, sondern, dass es schlecht war. Was bleibt übrig außer dem Bild eines blumengießenden Provinzpolitikers vor einem häßlichen 08/15 Haus? Meine Fresse ist das peinlich eh.

Link für interessierte: DLF Beitrag "Zur Ästhetik staatlicher Repräsentation"
Chris
Jetzt Georg Schramm for President!
stabilo
http://www.istgeorgschrammschonimamt.de/

edit:
Auch mal interessant, was der Herr Gauck so mit dem MfS zu tun hatte:
http://www.freitag.de/politik/0018-wiedersehen-herr-gauck
wombat1st
dem gauck wird schon nach guten 24h soviel vorgeworfen, als wäre er schlimmer als der wulff. für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, da er das vielvielvielvielviel kleinere übel ist.

eine aufarbeitung seiner vermeintlich verfehlten äußerungen in der sueddeutschen.
wombat1st
gerade erst gesehen, die Achse des Guten hat noch mehr dazu gesammelt.
Juri
​​
Chris
Zitat
Der Amtsinhaber hat überhaupt keine Entscheidungsbefugnisse. Seine einzige Aufgabe besteht darin, in diesem Land die Demokratie zu fördern.


Das würd ich so nicht unterschreiben. Aber ist ja auch nur ein Kommentar ... da kann man ja schreiben, was man will.
fiend force
Zitat(stabilo @ 18 Feb 2012, 00:50)
http://www.istgeorgschrammschonimamt.de/

edit:
Auch mal interessant, was der Herr Gauck so mit dem MfS zu tun hatte:
http://www.freitag.de/politik/0018-wiedersehen-herr-gauck
*



Hier ein Bericht eines Stasioffiziers über ein Treffen mit Gauck im Jahre 1988

Seine Stasiakte scheint nicht mehr zu existieren.
scrub
So. hat sich also mit Super-Gauck!

wat nu?
Lammert?
Ich will Voßkuhle!
mcnesium
bild kann nicht angezeigt werden
Euronymus
Ein Herausforderer erscheint:
Zum Vergrößern klicken:
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Link zum Bild in voller Größe
HMK
Ist Axel Stoll nicht schon tot?
Sigurd
Ernsthaft: Lammert wäre mein Wunschkandidat. Auch bitte gern für zwei Amtszeiten. Der Mann hats einfach drauf! cool.gif
In seiner Eigenschaft als Bundestagspräsident hat er viele Male bewiesen, dass er mit Machtwörtern imstande ist, alle politischen Lager unter Dach und Fach zu halten und sämtliche Personen trotzdem hinter sich zu versammeln.
In diesem Sinne wünsche ich mir für die Zukunft, dass die Damen und Herren Bundespräsidenten in Zukuft auch Absichten erklären, und nicht nur Kommentare abgeben. Ein bissl mehr "Pfeffer" wäre vielleicht nicht schlecht.
Gauck hat seine Sache schon fast gut gemacht. Besser war bisher nur Weizsäcker.