Rob Zombie präsentiert uns diese Tage seinen neuesten streich, einen Remake des Kult-Horror-Streifens Halloween, damals gedreht von John Carpenter. Wie gut ihm die Wiederaufnahme des Verfahrens Michal Myers gelungen ist?

Vorneweg: Wir haben hier kein wirkliches 1:1 Remake, was sicherlich die Lager spalten wird. Es wird Anfangs überraschenderweise eine völlig andere Geschichte des jungen Myers erzählt, als es in den klassischen Filmen der Fall war. Nix desto trotz kann diese überzeugen, obwohl sie etwas übertrieben langgezogen daherkommt, Michaels Entwicklunggeschichte zum Serientäter wird gut dargestellt. Highlight: Es wird geklärt, woher Michael die Maske hat, und sogar, warum er einen Overall trägt.

Schon nach wenigen Minuten beginnt das erste Gemetzel, und an Ketchup wird dabei nicht gespart. Der Film wandert ständig zischen Spannung und Schockeffekten, die leider vorhersehbar sind. Aber, und da muss man Rob Zombie loben, es wird nicht mit übertriebenen Splatter gearbeitet.

Etwa nach 1/3 des Film beginnt die eigentliche Story von Halloween 1. Leute, die den Film kennen, kommen hier leider nicht wirklich auf ihre Kosten, lediglich einige Sachen weichen von der alten Story ab, diese allerdings gut durchdacht und inszeniert. Die Neubesetzungen der Rollen sind passend, wenn auch sehr in Richtung des modernen Teenie Horror tendierend. Blankgezogen wird oft genug, und Sex macht auch einen nicht grad vernachlässigbaren Teil aus.

Zum größten Kritikpunkt des Filmes: Michael Myers bekommt eine Seele. Hat man vorher dafür lediglich Ansätze in Halloween 5 gesehen, sind sie diesmal einer der Hauptbestandteile des Films. Und zwar ganz im Gegensatz zu anderen Charakteren. Dadurch verliert das Monster Myers leider seinen Horroreffekt, und geht eher als Thriller-Psychopath durch. Wer damit leben kann, wird nicht enttäuscht.

Die Musik ist leider nicht wirklich gelungen. Es werden zwar einige Klassiker neu vertont, die gut platzierte Gruselmusik des Originals wurde schlecht bis gar nicht übernommen.

Fazit: Ein relativ gelungendes Remake, keine übertriebenden Splatter- oder Schockszenen, dafür aber ein Film, den man sich auch mit der Freundin anschauen kann (Angstkuschelgarantie). Fans der alten Filme würde ich lieber auf die DVD warten lassen, denn der Kinoeintritt lohnt sich für solche nicht. Alles in Allem ein solider Psychothriller, nicht der Beste, aber es gab in den letzten Monaten weitaus schlechtere.