Hadayatullah Hübsch + Michael Meinicke
Scheune
am Donnerstag den 03.06.2010
Literatur in der Lounge

Hadayatullah Hübsch

Hadayatullah Hübsch ging in Laubach/Oberhessen zur Schule. Kriegsdienstverweigerung, während der Studentenunruhen der APO in der linken Szene aktiv, unter anderem der Kommune 1. Es folgten zahlreiche Drogenerfahrungen, vor allem mit LSD, die Eröffnung eines alternativen Buchladens in Frankfurt, Reisen nach Marokko, Psychiatrie-Aufenthalte. 1969 trat der Schriftsteller Hübsch in die Glaubensgemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat ein. Er ist Imam Dschuma in der Nuur-Moschee in Frankfurt-Sachsenhausen, wo er die Freitagspredigt auf Deutsch hält.

Von ihm erschienen noch unter dem Namen Paul Gerhardt Hübsch um 1970 mehrere Gedichtbände bei Luchterhand und im Maro Verlag, dann Aufsätze in diversen Tageszeitungen, wie Die Welt, taz und Süddeutsche Zeitung sowie der alternativen Literaturzeitschrift Ulcus Molle Info und Der Metzger. Acht Jahre war Hübsch für die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig sowie Ende der 70er-/Anfang der 80er-Jahre als Reporter und Feature-Autor für den Jugendfunk des hr; auch war er Gastautor und Interviewpartner der Jungen Freiheit[1], der Jungen Nationaldemokraten[2] und der Deutschen Stimme.[3] Gegenüber der taz erklärte Hübsch in einem Interview, „er sei vor einigen Jahren ‚blauäugig in die Geschichte‘ mit der Jungen Freiheit gegangen.“[4] Hübsch war acht Jahre lang Vorsitzender des „Verbandes deutscher Schriftsteller“ in Hessen und arbeitet für den Ethikrat in Hessen.

Mehrere Hörspiele stammen aus der Feder von Hadayatullah Hübsch. Zudem veröffentlichte er über 100 Bücher – Gedichtbände sowie Sachbücher, darunter auch etliche, die sich eingehend mit dem Islam beschäftigen: „Der Weg Mohammeds“, „Frauen im Islam“, „Prophezeiungen des Islam“, „Fanatische Krieger im Namen Allahs“. Er hat auch zahlreiche Bücher aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt, wie etwa „Jesus in Indien“. Seit 1990 ist er Leiter des Verlags „Verlag Der Islam“. Zudem fungierte er acht Jahre als Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) in Hessen. Seine Lebenserinnerungen erschienen 1991 unter dem Titel „Keine Zeit für Trips“. 1998 veröffentlichte er eine Zusammenfassung seines Lebens unter dem Titel „Alles war Geheimnis“ in der Anthologie „Bye-bye '68“ von Claus Wolfschlag, die im rechten Leopold Stocker Verlag erschienen ist. Seine religiösen Schriften sind von einer islamischen Haltung geprägt, die auf den Lehren der Ahmadiyya basieren.


Michael Meinicke

Aufgewachsen kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs lebte Meinicke zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder in Berlin. Bereits im Alter von neun Jahren veröffentlichte er diverse Geschichten auf Kinderseiten der Tageszeitung Berliner Zeitung sowie in der bekannten Ost-Kinderzeitschrift Die Trommel. 1959 schrieb er einen Aufsatz welcher unter dem Titel Friedensfahrt in der Zeitung Freie Welt und Wochenillustrierte erschien. Prägend für Meinicke war die 1968er Zeit, in der er nach dem Abitur auf Reisen war und öfter mit der Staatssicherheit in Konflikt geriet.

Den ersten Berufsabschluss machte Meinicke als Elektriker und danach 1970 einen weiteren als Exportkaufmann. Als er sieben Gedichte schrieb, welche als „staatsfeindlich“ interpretiert wurden, inhaftierte ihn die Staatssicherheit 1972 für zwei Jahre. Danach absolvierte er einen dritten Abschluss als Verkäufer und arbeitete anschließend an der Deutschen Staatsoper Unter den Linden bevor er 1978 im Kofferraum eines Autos nach Westberlin floh. Dort studierte er, was für ihn in der DDR nicht möglich war. Das Studium beendete er 1985 als Magister in Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaften an der FU Berlin.

Ab 1986 arbeitete er als Sprachlehrer für ausländische Kinder und war bis 1993 Mitarbeiter der Karl-Hofer-Gesellschaft. Meinicke war von 1994 bis 1997 Projektleiter der Umweltbibliothek Berlin e.V. und Mitarbeiter der Zeitschrift Telegraph. Seit 1991 lebt er als freier Autor und Journalist in dem nordhessischen Dorf Uttershausen, einem Ortsteil von Wabern. 2000 engagierte er sich erfolgreich für die Eröffnung einer Bibliothek im Dorf.

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Tickets: AK: 5 €, Schüler/Studenten 4 €

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Einlass ab 19:30 Uhr
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Beginn: 20:00 Uhr
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