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IP- und Datenspeicherung
Das Amtsgericht Darmstadt hat die bisherige Praxis von T-Online, die IP-Adressen von Flatrate-Kunden 80 Tage lang zu speichern, für illegal erklärt. Anhand der IP-Adresse kann T-Online nachträglich Surfer identifizieren - etwa bei Ermittlungen gegen Dateitauscher.
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hö? hat der bundestag nicht vor kurzem verabschiedet das alle provider in zukunft die
verbindungsdaten über einen gewissen zeitraum speichern müssen?
schildkroet
02 Jul 2005, 14:21
juhuuuuu!! *saug* *saug* *festplatte-füll*
Zitat(tjay @ 02 Jul 2005, 13:03)
hö? hat der bundestag nicht vor kurzem verabschiedet das alle provider in zukunft die
verbindungsdaten über einen gewissen zeitraum speichern müssen?

genau das wundert mich gerade auch.
bleibt zu hoffen, dass das gesetz im nachhinein für illegal erklärt wird und schily ne frostbäule wächst.
schildkroet
02 Jul 2005, 15:15
ganz ehrlich gesagt würde mich das ganze ja freuen (anarchie !!!)
aber am ende würde das allen kriminellen die türen öffnen, siehe
kinderschänder nazis datenräuber musiktauscher terroristen hippies
P.S.: Wäre im Grunde genommen also Quatsch
Atanasoff
02 Jul 2005, 17:03
Zitat(tjay @ 02 Jul 2005, 13:03)
hö? hat der bundestag nicht vor kurzem verabschiedet das alle provider in zukunft die
verbindungsdaten über einen gewissen zeitraum speichern müssen?
Das Gesetz stand afaik zur Diskussion allerdings ist es noch nicht in Kraft. Da Gesetze nicht Rückwirkend sind, war und ist es noch illegal für die Provider dies zu tun. Zumindest sind diese Daten als Beweise nicht sicher zulässig.
Zitat
Banken werden manchmal ausgeraubt, und nicht jeder Kunde, der ein Kaufhaus verlässt, hat seine Waren auch bezahlt. Trotzdem ist bisher noch niemand auf die Idee gekommen, Banken und Kaufhäuser zu zwingen, die persönlichen Daten ihrer Kunden zu erheben und deren Verweildauer im Hause sowie die von ihnen besuchten Abteilungen genauestens aufzulisten. Doch im Internet ist alles offenbar ein wenig anders....
Innenminister wollen Vorratsdatenspeicherung
Atanasoff:
Was hast du da für ein komisches Zitat aufgegriffen? Die Kundendaten werden in Kaufhäusern und Banken nicht erhoben? Sehr krude. Viele Kaufhäuser haben Kundenkarten, mit einigen davon kann man sogar schon bezahlen. Damit wird für jeden Kunden sehr wohl festgehalten, wann und was er eingekauft hat. Die Zukunft bietet noch mehr Chancen und heisst RFiD. Mit dieser Technik ausgestattet wird es nahezu unmöglich etwas mitgehen zu lassen. Funktioniert das ganze wie man sich überlegt, muss man nicht mal mehr bei der Kasse vorbei. Einmal angemeldet werden alle Artikel drahtlos beim Verlassen des Ladens abgebucht und bezahlt.
Auch bei Banken findet eine Datenaufzeichnung statt. Alle Vorgänge der Konten werden genauestens mit Datum, Uhrzeit und Namen geloggt. Weiterhin ist jede Ecke mit Videokameras ausgeleuchtet.
Das Prinzip, dass man sein Eigentum zu schützen versucht, wird also ziemlich stark in Anspruch genommen. Doch ist der Vergleich ziemlich nutzlos. Denn die große Frage ist: zu welchem Zweck überwachen Provider Verbindungsdaten? Eigentum gilt es nicht zu schützen, zum Schutz vor "Schwarzsurfern" und für richtige Abrechnungen reicht es durchaus aus, nur die Verbindungen zum Einwahlport zu überwachen. IP Adressen werden dafür nicht benötigt. Vielleicht ist es vorrauseilendes Gehorsam, vielleicht Neugier, vermutlich lässt sich aber damit Geld machen, bzw. sind schon Gelder geflossen.
schildkroet
02 Jul 2005, 18:35
Ich habe das Gefühl, dass das Thema schon total abgenutzt ist und gerade deswegen
ignoriert oder unterschätzt wird. Früher oder später haben wir den "Gläsernen
Verbraucher", das ist jetzt kein Szenario mehr
Viele regen sich auf, aber am Ende landen wir doch am Ziel. Mhm wer weiss wo das
hinführt. Eigentlich ist ja nix dagegen einzuwenden mir ist es auch egal, ob jemand
meine -5€ auf dem Konto sieht oder nicht

trotzdem kann keiner wissen ob wir
doch irgendwann in einem Polizeistaat leben
Atanasoff
02 Jul 2005, 19:37
@Chris:
Kundenkarten usw. stimmt schon, allerdings hat man da die Wahl ob man sich dem aussetzt und wird nicht unter Generalverdacht gestellt. Du kannst immernoch in ein Kaufhaus/Bank gehen und dort nur herumlaufen ohne das deine Identität eindeutig erfasst wird. Dies ist im Netz bei dieser Datensammlung nicht möglich. Soviel zu dem Vergleich/Zitat (es stellt ein Gegenargument dar)
papajoe
03 Jul 2005, 01:12
Zitat(schildkroet @ 02 Jul 2005, 15:15)
ganz ehrlich gesagt würde mich das ganze ja freuen (anarchie !!!)
aber am ende würde das allen kriminellen die türen öffnen, siehe
kinderschänder nazis datenräuber musiktauscher terroristen hippies
P.S.: Wäre im Grunde genommen also Quatsch

was isn an hippies kriminell? und was ham die überhaut mitm thema zu tun?
Zitat(schildkroet @ 02 Jul 2005, 18:35)
Viele regen sich auf, aber am Ende landen wir doch am Ziel. Mhm wer weiss wo das
hinführt. Eigentlich ist ja nix dagegen einzuwenden mir ist es auch egal, ob jemand
meine -5€ auf dem Konto sieht oder nicht

trotzdem kann keiner wissen ob wir
doch irgendwann in einem Polizeistaat leben

So, dann hätt ich jetzt gern deine Adresse, deinen Namen, ein Bild von dir, deinen Kontostand, die letzten 3 Kondomeinkäufe, die letzten Einkäufe in einem Sexshop, deine Kontostände zu größeren Bewegungen der letzten 5 Monate, dazu noch welche Medikamente du gekauft hast, wieviel legale und wieviel illegale Drogen du im letzten halben Jahr konsumiert hast. Daneben sagst du bitte noch, wie oft du in letzter Zeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schwarzgefahren bist, wie oft du in der Uni warst, mit welchen Leuten du Sexualkontakt hattest und deine Visa/EC/sonstigeKartendaten. Vielen Dank, ist ja nichts gegen die offensichtliche Weitergabe dieser Daten einzuwenden, wenn ja auch nichts gegen die verdeckte Weitergabe dieser Daten spricht.
abadd0n
03 Jul 2005, 10:22
Schönes Urteil, nur überholt, wenn sich die Gesetzesgrundlage ändert. Tun kann man da nichts dagegen.
Höchstens ..sich auf dem laufenden halten, was
neue Entwicklungen hinsichtlich Anonymisierung angeht.
abd
schildkroet
03 Jul 2005, 14:41
@chris: Who cares? Wenn jemand noch mehr wissen will, einfach PM schreiben! Mir ist
es Wurst, es bringt auch keinem was. Wenn man nicht gerade reich oder wichtig ist,
hat auch kaum jemand Interesse an solchen Infos, es sei denn man hat sich bei
jemandem extrem unbeliebt gemacht ;-)
abadd0n
03 Jul 2005, 15:42
Zitat(schildkroet @ 03 Jul 2005, 14:41)
@chris: Who cares?

ich bekomme gerade große lust ein exempel zu statuieren.
abaddon
Warum postest du es nicht hier, warum soll ich das denn per PM abfragen. Komm schon, hast du Angst es JEDEM in Netz zu sagen?
Du sagst es, solange man nicht reich oder wichtig ist, wird man die Informationen nicht gerade brauchen können. Gut vielleicht wirst du dann mal reich, vielleicht Manager oder Politiker, dann wärs doch zu schade, wenn deine Karriere abrupt enden würde, weil irgendwer feststellt, dass du doch in deiner Jugend Filesharing betrieben hast.
Und wichtig ist sehr relativ. Vielleicht wirst du mal für eine Gruppe wichtig, z.B. Neonazis. Die stehen dann vor der Tür, weil ihnen nicht gefällt, welche Seiten du im Internet angeguggt hast. Oder für irgendwelche Schwindler. Oder Erpresser. Vielleicht findet auch nur deine neue Freundin etwas über deine eXfreundin heraus, was sie lieber nicht wissen sollte.
Es gibt sovieles, was denkbar wäre, wenn die Privatsphäre nicht mehr geschützt ist. Und man sollte sich immer vor Augen führen, dass Menschen mit krimineller Energie immer mehr können/erfahren, als der unbedarfte Nutzer. Und auch wenn es heisst, die Provider geben die Daten z.B. nur an den Staat weiter, wird es immer Menschen geben, die dort unbefugt drauf Zugriff haben, oder ihren befugten Zugriff anders verwenden, als sie sollten.