Das Konzert hat meine Erwartungen so im großen und ganzen erfüllt. Sicherlich hat niemand angenommen, daß die "Bühnenshow" oder die Präsenz der Band sich großartig verändern würde. Das Licht finde ich immer noch sehr passend zur Musik arrangiert - gerade bei PDA, wo das Stück gegen Ende einen versöhnlichen Verlauf nimmt und in die Weite geht passten die weißen LEDs hervorragend dazu. Das war aber glaube ich letztes mal auch schon so.
Die neuen Stücke haben mir auch gefallen, das zweite war es glaube ich, daß besonders gut war, keene Ahnung jetzt, wie das heißt. Es hat auf jeden Fall auf ne typische Interpol Art und Weise Druck gemacht, ohne vordergründig so rüberzukommen. Das erste neue Stück hat auch bestätigt, daß auf dem neuen Album von vorn herein das Keyboard mit dabei war - und das ist durchaus eine Bereicherung, ein paar Möglichkeiten hat Interpol also doch, sich zu entwickeln, ohne ihren typischen Sound zu verlieren. Erfunden haben sie den zwar nicht, aber sind darin noch perfekter als ihre Vorbilder, wenn man das so anmaßend sagen darf
Am Anfang des Sets haben die einen Track mit ganz leichten Bongos verfeinert, für ihre Verhältnisse fand ich das schon beinahe richtig funky - man mußte aber schon etwas genauer hinhören. Dafür hat es sich schon gelohnt hinzugehen
Ja - hingehen, so rappelvoll war der Schlachthof eigentlich nicht, eher angenehm gefüllt, etwas weniger Leute als bei Bloc Party würde ich schätzen.
Und gegen Ende haben sie auch noch Stella Was A Diver And She Was Always Down gespielt - auch hier wieder mit einem Licht, wie gemacht für den Track - ein grüngelb bringt Atmosphäre auf die Bühne und vorn steht Paul Banks im weißen Scheinwerferlicht, nicht sehr aufwendig aber doch sehr effektiv.
Nach etwa 75 Minuten mit einer Zugabe gingen dann schon die Lichter an. Wahrscheinlich hätte es der Gitarrist es im schnieken Anzug auch nicht länger ausgehalten. Selbst Carlos hat seinen witzigen Mantel schon relativ fix abgelegt (hatte der eigentlich wieder das komische Pistolenhalfter um? Muß echt schlimm sein als Ami im Bundesstaat New York keine Waffen tragen zu dürfen).
Ist das eigentlich üblich, daß Drummer sowohl "über Kreuz" (hat das Ringo Starr erfunden?) und "gerade" spielen können - fiel mir nur so am Rande auf. Daniel Kessler biegt und windet sich auch enorm, um den Takt des Schlagzeugs zu folgen und vollführt dabei beinah Kniebeuge. Wie er das macht, ohne dabei ins Schwitzen zu kommen? Schon beim bloßen Rumstehen war einem doch recht heiß...
Nach wie vor unerreicht sind Interpol in ihrer Perfektion. Eigentlich könnten die ihre Alben in einem One Take live einspielen, mit so einem präzisen Zusammenspiel.
Also so wie's aussieht bin ich in Berlin wieder dabei, wer mitkommen will kann sich gerne melden.