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Jeder vierte Junge bekommt zweideutige Angebote

Laut einer Studie ist jeder vierte Berliner Junge schon einmal von Fremden zweideutig angesprochen worden. Die Kinderjäger versuchen vor allem, an öffentlichen Orten wie Schwimmbäder oder Kaufhäuser Kontakt aufzunehmen.

500 Jugendliche befragten die Forscher der Freien Universität Berlin an verschiedenen Orten der Stadt, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurden. 25 Prozent der Jungen berichteten schon einmal von einem Unbekannten angesprochen worden zu sein. Bei den Kontaktversuchen machte die soziale Schichtung der Stadteile oder das Bildungsniveau der Jungen keinen Unterschied. Deshalb seien die Ergebnisse auch auf andere Großstädte übertragbar, so die Forscher.

Die Kontaktaufnahme laufe in der Regel über mehrere Stufen, in denen das Vertrauen aufgebaut werde, so die Wissenschaftler. Jeder zwölfte der 500 befragten 10- bis 15-Jährigen gab außerdem an, bereits sexuelle Handlungen mit oder ohne Körperkontakt erlebt zu haben.

Bei der Auswertung der über 18 Monate laufenden Studie "Berliner Jungs", die gemeinsam mit dem Jugendprojekt Subway durchgeführt wurde, stellten sich zudem mehrere Risikofaktoren heraus: Besonders gefährdet sind Jungen, die Probleme mit ihren Eltern haben. Viele von ihnen haben Schulfrust, sind sehr risikobereit oder bereits einmal von zu Hause weggelaufen. Auch Jungen die alleine unterwegs waren, wurden häufiger angesprochen als Jungen in einer Clique.

Quelle: www.spiegel.de