Zitat
„Süßer Jesus“ verbittert New York
Schokoladen-Skulptur empört konservative Christen / Morddrohungen gegen Künstler
Von Eva C. Schweitzer
New York. Ist es Jesus? Ist es der Osterhase? Ein wenig zu wörtlich genommen hat eine New Yorker Galerie die österliche Botschaft: Sie wollte einen „Süßen Herrn Jesus“ ausstellen, ganz aus Milchschokolade, in Kreuzigungspose mit ausgestreckten Armen, unbekleidet, wie der Herr seinen Sohn geschaffen hat. Aber nach einer Welle von Protesten bekam das Roger Smith Hotel, in dem die Galerie untergebracht ist, kalte Füße und blies die süße Kreuzigung ab.
Schöpfer von „My Sweet Lord“ ist der 46-jährige Künstler Cosimo Cavallaro, der bekannt ist für seine essbaren Skulpturen. Er schuf beispielsweise ein Bett aus 300 Pfund gepökeltem Schinken und ein mit geschmolzenem Mozzarella bemaltes Hotelzimmer. Neuestes Projekt ist seiner Website zufolge die Verkleidung eines Hauses mit 10 000 Pfund Käse. Einmal begrub er ein Haus in Wyoming unter fünf Tonnen Pfefferkäse. Gepfeffert waren auch die Reaktionen auf den lebensgroßen Schoko-Jesus: Eine Welle von Protesten brach über das Hotel und die Galerie herein. Beide wurden von Tausenden von E-Mails und Anrufen überschwemmt, es gab sogar Morddrohungen gegen den Künstler. Die Skulptur selbst wurde inzwischen im gekühlten Kleinlaster „an einen geheimen Ort“ gebracht.
Vor allem ärgern sich viele der fünf Millionen New Yorker Katholiken, dass der gut 1,80 Meter große und 100 Kilogramm schwere „485 000-Kalorien-Messias“ nicht nur nackt ist, sondern auch noch „anatomisch korrekt“. Dass die Aktion in der Karwoche vom heutigen Montag bis Ostersonntag stattfinden sollte, war dann nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Der New Yorker Edward Kardinal Egan empörte sich über die „krank machende Zurschaustellung“. Und Kiera McCaffrey vom Verband „Catholic League“ sagte, dies sei einer der „schwersten Angriffe auf christliche Sensibilitäten, die es jemals gegeben habe.“ Niemand würde sich trauen, eine nackte Mohammed-Figur aus Schokolade aufzustellen oder einen nackten Martin Luther King. Die League rief zum Boykott des Hotels auf.
Cavallaro, ein Katholik, der schon seit 2005 mit dieser Idee spielt, hatte zunächst die New Yorker aufgefordert, ein Stück aus seinem Jesus zu beißen. Das sei aber, korrigierte er dann hurtig, „ein Scherz“. Er versprach, nun werde er zehn Ave Marias beten. Galeriedirektor Matthew Semler sagte, man habe „aus Sicherheitsgründen“ nachgegeben. Er sei aber „enttäuscht“, da die Skulptur Leuten zum Opfer gefallen sei, die sie gar nicht gesehen und voreilig Schlüsse gezogen hätten. Der Vorfall zeigt den wachsenden Einfluss der „Catholic League“. Bereits 1999 hatten sich katholische Organisationen über das Brooklyn Museum of Art erregt, das ein Bild von der Madonna mit Elefantendung gezeigt hatte. Obwohl die Protestierer von Bürgermeister Rudy Giuliani unterstützt wurden, konnten sie sich damals nicht durchsetzen.
Ob der schokoladene Jesus nun eingeschmolzen wird, ist unklar. Der Künstler würde ihn gerne anderswo aufstellen. „Ich habe Tausende von Angeboten und Spenden per E-Mail bekommen, von Holland bis Japan“, zitierte die „New York Daily Mail“ Cavallaro am Sonntag.
Schokoladen-Skulptur empört konservative Christen / Morddrohungen gegen Künstler
Von Eva C. Schweitzer
New York. Ist es Jesus? Ist es der Osterhase? Ein wenig zu wörtlich genommen hat eine New Yorker Galerie die österliche Botschaft: Sie wollte einen „Süßen Herrn Jesus“ ausstellen, ganz aus Milchschokolade, in Kreuzigungspose mit ausgestreckten Armen, unbekleidet, wie der Herr seinen Sohn geschaffen hat. Aber nach einer Welle von Protesten bekam das Roger Smith Hotel, in dem die Galerie untergebracht ist, kalte Füße und blies die süße Kreuzigung ab.
Schöpfer von „My Sweet Lord“ ist der 46-jährige Künstler Cosimo Cavallaro, der bekannt ist für seine essbaren Skulpturen. Er schuf beispielsweise ein Bett aus 300 Pfund gepökeltem Schinken und ein mit geschmolzenem Mozzarella bemaltes Hotelzimmer. Neuestes Projekt ist seiner Website zufolge die Verkleidung eines Hauses mit 10 000 Pfund Käse. Einmal begrub er ein Haus in Wyoming unter fünf Tonnen Pfefferkäse. Gepfeffert waren auch die Reaktionen auf den lebensgroßen Schoko-Jesus: Eine Welle von Protesten brach über das Hotel und die Galerie herein. Beide wurden von Tausenden von E-Mails und Anrufen überschwemmt, es gab sogar Morddrohungen gegen den Künstler. Die Skulptur selbst wurde inzwischen im gekühlten Kleinlaster „an einen geheimen Ort“ gebracht.
Vor allem ärgern sich viele der fünf Millionen New Yorker Katholiken, dass der gut 1,80 Meter große und 100 Kilogramm schwere „485 000-Kalorien-Messias“ nicht nur nackt ist, sondern auch noch „anatomisch korrekt“. Dass die Aktion in der Karwoche vom heutigen Montag bis Ostersonntag stattfinden sollte, war dann nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Der New Yorker Edward Kardinal Egan empörte sich über die „krank machende Zurschaustellung“. Und Kiera McCaffrey vom Verband „Catholic League“ sagte, dies sei einer der „schwersten Angriffe auf christliche Sensibilitäten, die es jemals gegeben habe.“ Niemand würde sich trauen, eine nackte Mohammed-Figur aus Schokolade aufzustellen oder einen nackten Martin Luther King. Die League rief zum Boykott des Hotels auf.
Cavallaro, ein Katholik, der schon seit 2005 mit dieser Idee spielt, hatte zunächst die New Yorker aufgefordert, ein Stück aus seinem Jesus zu beißen. Das sei aber, korrigierte er dann hurtig, „ein Scherz“. Er versprach, nun werde er zehn Ave Marias beten. Galeriedirektor Matthew Semler sagte, man habe „aus Sicherheitsgründen“ nachgegeben. Er sei aber „enttäuscht“, da die Skulptur Leuten zum Opfer gefallen sei, die sie gar nicht gesehen und voreilig Schlüsse gezogen hätten. Der Vorfall zeigt den wachsenden Einfluss der „Catholic League“. Bereits 1999 hatten sich katholische Organisationen über das Brooklyn Museum of Art erregt, das ein Bild von der Madonna mit Elefantendung gezeigt hatte. Obwohl die Protestierer von Bürgermeister Rudy Giuliani unterstützt wurden, konnten sie sich damals nicht durchsetzen.
Ob der schokoladene Jesus nun eingeschmolzen wird, ist unklar. Der Künstler würde ihn gerne anderswo aufstellen. „Ich habe Tausende von Angeboten und Spenden per E-Mail bekommen, von Holland bis Japan“, zitierte die „New York Daily Mail“ Cavallaro am Sonntag.
Da hab ich doch tatsächlich mal gelacht heute... Nicht nur die blumige Prosa ließ mich schmunzel(hase)n, sondern auch inhaltlich ist das mal wieder großes Tennis. Was meint Ihr dazu? Ist die Reaktion übertrieben oder reichen zehn Ave Marias aus, um die Schuld von den Hüften -sry- Schultern zu nehmen?
Ich persönlich finde ja sowieso, dass er gar nich sooo lecker aussieht
