Hm, ist ja echt seltsam, entweder habe ich es nicht gefunden, aber es scheint hier noch keinerlei Rezension, Filmtip oder Empfehlung zu James Cameron "Avatar - Aufbruch nach Pandora". Da muss ich wohl unbedingt Abhilfe schaffen.

So, die Story reiße ich nur kurz an, die kann man sich bei genauerer Interesse auch bei unserem allseits geliebten
Wikipedia durchlesen.
Kurz gefasst, die Menschheit ist in der Mitte des 22.Jhd in unser nähestes Nachbarsystem, Alpha Centauri, fortgeschritten, hat dort einen Mond mit Athmosphäre, Flora und Fauna und intelligenten Ureinwohner, den sogenannten Na'avi, entdeckt und obendrein besitzt dieser Mond große Mengen an dem fiktiven Rohstoff
Unobtainium, der in diesem Fall ein hochmagnetisches Material darstellt, welches quasi ein Supraleiter ist, aufgrund dessen sie den Trabanten ausbeuten.
Das zum Hintergrund, die Handlung dreht sich um den Exmarine und nun an einen Rollstuhl gefesselten Jake Sully, der einen Zwilling hatte, welcher starb und nun für diesen einen der sogenannten "Avatare" steuert, was eine Mischung aus Na'avi und Mensch ist.
Es kommt wie es kommt, Jake trifft über mehrere Ereignisse eine Eingeborene, verliebt sich und kommt an den Punkt, wo er sich fragen muss, für wen er die Seite ergreifen will.
So viel dazu, Kritik ist an der Story und der kaum vorhandenen Vielschichtigkeit der Charaktere durchaus berücksichtigt, aber deswegen schaut man sich den Film nicht an. Er mag zwar wie eine Mischung aus einem modernen "Pokahontas" und einem "Der mit dem Wolf tanzt" und diversen Einflüssen aus SciFi-Literatur erscheinen, aber die Story wirkt zu keinem Zeitpunkt des Films als aufgesetzt oder gar gezwungen.
Die Charaktere mögen teilweise wirklich klischeehaft sein, wie etwa der profitgeile Manager und der rassistische Soldat, aber dies ist in vielen Filmen ähnlich und hier eigentlich untergeordnet.
Was Avatar aus dem Brei normaler sogenannter "Blockbuster" und Actionfilme hinaushebt, ist wohl der Fakt, dass er eine Revolution, oder soll ich Evolution sagen, des Kinofilms ist. Was damals 1977 "Krieg der Sterne" für die Tricktechnik und Special Effects war, wird wohl Avatar für das 3D-Kino sein.
Er wurde von anfang an mit speziell entwickelten 3D-Kameras gedreht, so dass ein 3D Effekt entsteht, der gekoppelt mit den wunderschönen, genialen Bilder einfach nur begeistert. Die Special Effekte sind wirklich der helle Wahnsinn und man kommt sich an vielen stellen echt vor, als wäre man in einer real existierenden Welt, als würde man förmlich daneben stehen und an manchen stellen muss man sich fast am Stuhl festhalten oder will blitzartig ausweichen.
So ein Kinoerlebnis hatte ich in dieser Form selten gehabt und es ist wirklich jeden Extraeuro für die 3D Variante wert!
Aber wenn man sich einmal einigermaßen an diese Effekte gewöhnt hat, dann fängt man an, in jedem Bild die Detailliebe der Designer zu entdecken. Es fängt von den Bestien des Dschungels, der leuchten Wälder bei Nacht an und geht bis hinzu dem Kontrollzentrum mit seinen styligen Bildschirmen und 3D-Projektoren.
Und am Ende des Films fängt man an, sich fragen über den Mond Pandora und vor allem über die Erde zu stellen, wie diese in dieser Zukunft aussieht. Dann stellt man sich fragen, wie wohl diese abgefahrene Technik funktionieren mag und wenn man im Inet ein wenig sucht, findet man sogar ein kleines Wiki dazu, wo es noch interessante Hintergrundinformationen gibt, welche so nicht im Film übermittelt werden.
Hier der Link, man sollte aber schon ordentlich Englisch können und auch für die ein oder anderen Fachbegriffe ein Wörterbuch oder
Leo zur Hand haben:
PandorapediaAlles im allem, sehr beeindruckend und teilweise einfach nur genial, hat Schwächen, aber diese kann man ohne schlechtes Gewissen auch einfach ignorieren.
Einziger Makel ist wohl der, wenn der Film irgendwann auf DVD/BlueRay rauskommt, dass es wohl nur einigen wenigen Freaks mit dicken Portmanaies vorbehalten ist, das Ding auch zu Hause mit einem 3D-Fernseher zu genießen.
Da kann ich nur hoffen, dass wenn ich fertig bin mit einem Studium, die Dinger erschwinglich sind oder ich dann eben der Nerd mit der dicken Brieftasche. Aber trotz all dessen, der Film lohnt sich wirklich.
Er ist fast so gut, dass er das Prädikat "Widerstand ist zwecklos!" verdienen würde!