Northern Lite
Alter Schlachthof am Dienstag den 26.12.2006

NORTHERN LITE UNISEX TOUR 2006, Dienstag 26.12.2006 Alter Schlachthof Dresden & Showboxx Dresden

Zu einem guten Ritual gehört es, nicht immer wieder nur gewohntes zu zelebrieren. Zum Glück besteht diese Gefahr im vorliegenden Fall nicht. Das allweihnachtliche Stelldichein der Erfurter Synthie-Rocker von Northern Lite in Sachsens Landeshauptstadt birgt jede Menge Neues. Denn bevor Andreas Kubat, Sebastian Bohn und Sascha Littek ihr aktuelles Album „Unisex“ zum Vortrag bringen, dürfen sich noch Warren Suicide und Chapeau Claque on Stage austoben.

Das Neuköllner Trio Warren Suicide, dass auch schon einige Produktionen beim Northern Lite Label 1st Decade veröffentlicht hat, besticht durch seinen Electroclash mit düsterem Industrial- und Wave-Einschlag und präsentiert am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags seine neuesten Tracks. Die Klangvielfalt des Erfurter Labels wird danach noch durch die ebenfalls aus der Landeshauptstadt Thüringens stammenden Maria Antonia Schmidt alias Chapeau Claque verdeutlicht. Mit ihren Perlen zumeist deutschsprachiger Popmusik beweist sie, dass man bei 1st Decade nicht nur Ahnung von Techno und Electro, sondern auch ein Nässchen für Pop hat.

Dies beweisen im Anschluss auch Northern Lite bei ihrem Auftritt, dem Höhepunkt des Abends, im Alten Schlachthof. Immerhin haben ihre Singleauskopplungen „What You Want“ und „I Don’t Remember“ nicht nur im Musikfernsehen hohe Rotationen erreicht, sondern auch die deutschen Singlecharts erobert.

Damit auch im Anschluss keine Ernüchterung einsetzt, laden die Künstler nach dem Ende des Konzerts in die Showboxx zur AfterShowParty – also dahin, wo es laut ist, wo die Mädchen sind und getanzt wird. Und zwar zu den Klängen von NL-Spezi Gunjah und dem Kölner Kompaktbruder Scharrenbroich.


Für Gäste mit Ticket vom Konzert ist der Eintritt in die Showboxx frei!


Was: Northern Lite Unisex Tour 2006

Northern Lite (1st Decade / Erfurt), Warren Suicide (1st Decade / Berlin), Chapeau Claque (1st Decade/ Erfurt)

Wann: 26. Dezember 2006, ab 21:00 Uhr

Wo: Alter Schlachthof, Gothaer Straße, 01097 Dresden

Danach:
Was: AfterShowParty
Wer: Gunjah (Armut24/ Dresden), Scharrenbroich (Kompakt/ Köln)
Wo: Showboxx, Leipziger Straße 31, 01097 Dresden

www.northernlite.de
www.warrensuicide.com
www.funkwelt.com
www.showboxx.de


Karten ab sofort an allen bekannten VVK-Stellen oder unter www.eventim.de!

Dafür, daß ich ursprünglich garnicht da hin wollte, war es eigentlich ganz gut. Die Show war zwar nicht mit Sachen wie Massive Attack zu vergleichen, aber für Northern Lite doch sehr anständig. Die LCD Bildschirme im Hintergrund waren wohl so ein Versuch, da etwas mehr Weltklasse zu erzeugen - naja, wem's gefällt, meinetwegen. Geht aber auch ohne - wer Interpol mal gesehen hat, wird wissen, daß man auch mit wenig Licht sehr viel erreichen kann.
Auch die Vorbands haben ihre Sache gut gemacht. Gut, die Dame am Anfang erinnerte schon sehr stark an Mia und bei der Band danach kamen mir Erinnerungen von Atari Teenage Riot ins Hirn, aber sie haben die Menge ordentlich gerockt. Für die alten Säcke wie mich war es eher nicht sonderlich innovativ, aber das muß es ja auch nicht immer sein.
Northern Lite selber haben die Massen von Anfang an zum Jubeln gebracht. Mich als zum Indie Opfer konvertierten DnB/Techno Menschen hat mehr interessiert, was von dem Sound, den man über die Anlange hört, tatsächlich auch live erzeugt ist. Neben dem Sänger besteht die Crew auf der Bühne aus zwei Gitaristen und einem Electro Frickler (keene Ahnung, wie da die korrekte Bezeichnung ist...). Von den Gitarren hat man auch jedenfall mehr gehört, als das bei der zweiten Vorband der Fall war. Da hat mich das Gitarrenspiel schon stark an Moby erinnert - der produziert sich da auch wie ein Irrer, aber man hört davon letztlich nichts über die Anlage, sondern nur das, was seine Kollegen in die Instrumente hauen - aber die Show stimmt trotzdem. Und so war es auch bei besagter Band. Also kein Gemecker hier an dieser Stelle
Ansonsten fielen mir nur noch diese ganzen sterotyp aussehenden Leute auf, die vermutlich der aktuellen Elektronik/Techno wasweisich Szene angehören. So mit gegelten Haaren und Damen, die aussehen wie, man verzeihe mir bitte die Gemeinheit, Solariumneger (Neger heißt wörtlich: Schwarzer, nur deshalb dieser Ausdruck, bin nun wirklich kein Rassist). Naja, sorry, werde nicht umsonst Tingel genannt
Als Mensch mit langen Loten wird man sicherlich auch von einigen Leuten mit ähnlich anmutenden Attributen versehen, gell?
Dann war da noch so ein Mensch an der Bar, mit dem ich mich kurz unterhalten habe und der war glaube ich noch älter als ich. Wir kamen irgendwie schnell auf Morrissey zu sprechen, wo ich vorletztes Wochenende war. Der Mensch hat sich doch echt gewundert, daß da noch relativ junge Leute hingehen, war aber sehr, sehr begeistert, jemanden zu treffen, der da mal live zugegen war, weil er es selber nicht geschafft hat. Ähm, ich nehme mal an, daß das hier langsam niemanden mehr interessiert, deshalb möchte ich den Post hier mal abschließen (aber wer Morrissey gut findet, sollte sich unbedingt The Organ und natürlich Interpol mal anhören).
Von den Leuten, die auch da waren, würde mich mal deren Eindruck des Gigs interessieren... .

Schöner Bericht, danke Dir! Hab von denen nur ein paar Tracks der "Small Chamber *irgendwas*" rumliegen.., vielleicht ist das ja ein Fehler.
Morrissey ist Ehrensache, wenngleich Cure.. aber das ist eine andere Geschichte. Danke auch für den Hinweis auf Interpol, werde ich verfolgen. Gehe ich recht in der Annahme, dass es "Chapeau Claque" war, die Dich an Mia erinnert hat? Ich kann hier hinterm Modem leider grad nicht reinhören... aber der Bandname ist schonmal ziiiiemlich lässig, wie ich finde.

@chapeauclaque: Letztes Augustwochenende bitte einen Auftritt in EF arrangieren, da bin ich grad da

#abd

northern lite is ja wohl so geil.... schade sooooooooooooo schade dass ich mal wieder bis 24 uhr auf arbeit hocken musste

@abadd0n: Ja, ich meine Chapeau Claque. Ihre Stimme klingt schon stark nach Mieze von Mia. Auf der Bühne sah sie aber eher anders aus, erinnerte da schon an Pippi Langstrumpf mit der Latzhose und den bunt gestreiften Strümpfen (die damit schon wieder wie ein Teil einer Indie Uniform ausschauen - Streifen halt).
Irgendwelche Schwachmaten hinter uns haben was mit Zecke nach vorn gebrüllt, da sie aber offensichtlich keine Kraft in ihren Raucherlungen hatten, hat das außer uns wohl keiner wahrgenommen. Wie sagt man so schön im Englischen: A sucker is born every day
Lustig fand ich auch die Menschansammlung am rechten Bühnenrand, wo sonst immer nur die Roadies rumlungern. Das waren offensichtlich die Eltern der Band, sahen zumindest vom Alter her danach aus. Die waren auch sehr angetan von der Performance und sicherlich vor allem von der tollen Stimmung im Schlachthof - haben richtig mitgetanzt, was bei Leuten, die aussehen wie Polizeibeamte immer urkomisch wirkt