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Vollständige Version anzeigen: Ökoimperialismus
Unscheinbar
Harmlose Folgen sind bekannt. Der industrielle Kern wird abschmelzen, sagt der Chef des Windkraft-Anlagenbauers Repower im Gespräch mit der FAZ über die Spätfolgen des Atomausstiegs von Trittin und Co. Nach der Schließung der Aluminium-Werke sind Kupfer, Stahl, Magnesium und Chlor dran. Um die Windenergie grundlastfähig zu machen, müssen wir Wind speicherbar machen, und dafür brauchen unsere Ingenieure Zeit», stellt Vahrenholt fest. Vor wenigen Jahren noch wäre Deutschland bei der Kernenergie führend gewesen. Jetzt sei das nur durch eine möglichst rasche Kehrtwende noch zu retten.

Der Ökologe, Jurist und Politikberater Paul K. Driessen hat mit "Grüne Politik mit tödlichen Folgen" - eine provozierende und scharfe Abrechnung mit selbstvergessenen Umweltschützern vorgelegt, die sich wissenschaftlich auf hohen Niveau bewegt.

Dem Autor geht es nicht nur um wissenschaftlich und ethisch fundierter Kritik ideologisch motivierter Umweltschutzmaßnahmen, sondern auch und besonders um Lösungsansätze für globale Menschheitsprobleme.

Weitere Infos hier: http://www.cfact.de

und hier: http://www.cfact.de/UMSCHLAG2.pdf
Sowjet
Gut das die Atomkraft vernachlässigbare Spätfolgen hat..ach ne da war doch was..aber das bißchen Müll wird unsere Kinder schon nciht stören, dafür kriegen sie doch einen Arm mehr..

Kernspaltung, Nein Danke..Kernfusion wäre da schon überlegenswerter
fiend force
Zitat(Sowjet @ 03 Aug 2006, 00:28)
Kernspaltung, Nein Danke..Kernfusion wäre da schon überlegenswerter
*


dauert aber bestimmt noch 15 jahre.
Sowjet
Soviel Zeit haben wir ja auch noch, sogar mehr bis es wirklich akut wrird, aber da sollte Deutschland vielleicht nicht versuchen sich aus ITER zurückzuziehen.
Der Atomausstieg ist ja auch nicht von heut auf morgen, aber Kernfusion scheint ja (wenn es klappt) einiges sauberer und sicherer zu sein als Kernspaltung.
Gizz
einmal die suchefunktion benutzt:
thread 1
thread 2
thread 3

wink.gif

Chris
Jaja, wo andere noch der alten Vorreiterstellung Deutschlands beim Thema Kernenergie hinterhertrauern, befürchten moderner eingestellte Gruppen, dass Deutschland den Anschluss bei moderenen Energien verliert.

Aber dieses CFACT ist schon eine interessante Truppe.
Lustig find ich, dass nur Vertreter aus der Wirtschaft zum Thema äußern, wie den Umweltschutz eingestuft werden kann. Es dürfte auch keiner von den Umweltschutzverbänden verneinen, dass Umweltschutz unwirtschaftlich ist, und man wahrscheinlich auch nicht in 20 Jahren "direkte" geldwerte Vorteile daraus ziehen kann. Dass dieser Umweltschutz von Wirtschaftsvertretern als übertrieben und blockierend eingestuft wird, dürften auch niemanden verwundern. Und die tollen Staatsmänner Bush und Blair die hier angeführt werden. Ersterer hat sowieso auf den Fahnen stehen, dass er gegen alles ist, was die USA dazu zwingt, sich an irgendwelche Regeln zu halten und letzterer zeigt auch nicht so große Bereitschaft zum Wohle der Menschen sich zu beugen.

Im Ganzen ..naja .. .mich können sie nicht mit dem Grundlagenbuch, dass man bei Amazon kaufen MUSS, überzeugen.
Hrothgar
Was mich bei diesen ganzen Diskussionen immer fürchterlich anstinkt ist das grüne Getue beim Thema Windkraft. Tatsache ist, das durch die ganzen Windräder nicht eine Tonne Kohlendioxid oder andere Abgase eingespaart werden kann.
Energie ist in großen Mengen einfach (noch?) nicht speicherbar. Wenn ein Windrad wenig Wind hat und deshalb wenig oder gar keine Energie produziert, muss ein normales Kohle- oder Ölkraftwerk die Leistung ersetzen. Wenn viele tausend Windräder mal mehr mal weniger Leistung ins Netz einspeisen, müssen viele normale Kraftwerke ständig ihren Output hoch- und runterregeln. Das lässt sie ineffiziennt arbeiten und erhöht den Rohstoffverbrauch und den Schadstoffausstoss. Und der allergrößte Witz dabei ist, das der Steuerzahler den ganzen Unfug auch noch mit 2.000.000.000 Euro im Jahr bezahlt.

Das eigentliche Problem der erneuerbaren Energien ist deren Speicherung. Das muss gelöst werden und dafür gibt es noch nicht mal irgendwelche Ansätze. Bis es dafür keinen gangbaren Weg gibt können wir uns die Landschaft gern weiter mit diesen lustigen Spargeln vollstellen. Aber außer das es einen Riesenhaufen Geld kostet und der Umwelt genau gar nichts bringt, haben wir nix davon.

Hrothgar
Hanno
@ Unscheinbar: Und was hat das Ganze mit "Imperialismus" zu tun?
sQeedy
Nicht überall wo Grün/Öko drauf steht ist auch Grün/Öko drin. Abgesehen davon sollte man auch nicht blind einem einzelnen Menschen trauen, versichert er auch noch so glaubhaft, er habe Recht. Was hier der Rechte weg ist - ich wage nicht zu urteilen. Wichtig sind meiner nach 2 Punkte:
- Der weite Blick in eine ferne Zukunft ohne Öl, mit Spätfolgen (welche wir heute vermeiden können) und einer Industrie, die sich auf Nachhaltigkeit gründen MUSS.
- Der nahe Blick in eine Zukunft, die auch uns persönlich betrifft, in welcher wir entscheiden müssen, wieviel "Grün/Öko" wirtschaftlich ist, um das längerfristige Ziel zu erreichen.
abadd0n
Zitat(Hanno @ 03 Aug 2006, 13:32)
@ Unscheinbar: Und was hat das Ganze mit "Imperialismus" zu tun?*


Du kennst ihn doch...

"Das amerikanische Committee for a Constructive Tomorrow (CFACT) hat in Deuschland und in Brüssel Schwesterorganisationen. CFACT Europe wurde im August 2004 von dem österreichischen Neoliberalen Günther Fehlinger und dem deutschen Historiker Holger Thuß gegründet und ist Teil des internationalen CFACT Netzwerkes.

CFACT Deutschland ist eine Initiative, die sich mit politischen Themen aus den Bereichen Umwelt und Entwicklung auseinander setzt. Nach eigenen Angaben ist die Mission von CFACT, „die Situation der Erde und aller ihrer Bewohner zu verbessern.“ CFACT Deutschland hat das Buch von Paul Driessens „Eco-Imperialism“, ein Buch das gegen Umweltschutz als Wirtschaftsgeissel wettert, nicht nur übersetzt, sondern auch aktualisiert.

Im Internet verbreitet die Organisation eine radikale Anti-Kyoto-Propaganda. Man trifft auch wieder auf Artikel von Christopher C. Horner vom EEI. CFACT hat seit 1998 von ExxonMobil 382.000 Dollar erhalten. Allein in 2004 erhielt CFACT von ExxonMobil 125.000 US-Dollar, davon 50.000 US-Dollar für den bezeichnenden Titel „Grassroot Efforts on Climate Change Issues“ Im wissenschaftlichen Beirat von CFACT sitzen auch der in Deutschland bekannte Klimaskeptiker Dr. Wolfgang Thüne, sowie Gerd-Rainer Weber, der früher für den „Gesamtverband des Deutschen Steinkohlenbergbaus“ gearbeitet hat, und Dr. Peter Doerell, Herausgeber des „International Coal Newsletter” (inzwischen eingestellt)."

Quelle: greenpeace.de

Alles klar? Neokonserative Stuss..

#abaTroll
Chris
Oh, was ich oben vergaß anzumerken. Für viele Menschen (vor allem Atomkraftbefürworter) und die CFACT ist der Wunsch nach einer nachhaltigen Energiepolitik mit ökologisch bewusstem Denken gleich Windkrafträdern. Die sind ja auch ein fantastischer Angriffspunkt, denn jeder hat sie schon mal gesehen, und keiner kann sich vorstellen, dass dort Strom produziert wird.
Was aber gerne unter den Tisch gekehrt wird, ist, dass es eine ganze Menge anderer Technologien gibt, die zum Teil noch 10 Jahr Forschung bedürfen. Und genau diese sind ein Ansatzpunkt des Atomausstieges. Steigen wir nicht aus, wird sich auch keiner in der Wirtschaft um bessere Methoden kümmern, bzw. die Methoden verschwinden solange in der Schublade, bis uns das Uran ausgegangen ist. Und das wird, wenn es so weiter verwendet wird, wahrscheinlich noch eher passieren, als das Öl ausgeht.
Interessant fand ich auch den Ansatz von CFACT, dass die Sicherheit eines Reaktors nur vom herrschenden System abhängt. So seien demokratisch beherrschte Reaktoren sicher, während Reaktoren in jedeweden anderen politischen System unsicher sind. Schön platt und fürs Volk verständlich ausgedrückt.
aktsizr
Besonders sicher sind jene Reaktoren, die in Flugzeugdemokratien zur Anwendung kommen!
Sowjet
"Flugzeugdemokratie" Oo

Energiespeicherung geht schon mit Pumpspeicherwerken, allerdings sind die geographischen Möglichkeiten dafür in Dtld recht beschränkt.
Socres
[senfdazugebmode]
also hier meine persönliche meinung.
atomausstieg so schnell wie möglich
fossile energie solange und so effizient und modern wie möglich nutzen
eingesparte Kosten in die erforschung der Kernfusion in Frankreich stecken (wir sind europa!)
das rechnet sich am ende doppelt, denn wer die kernfusion hat, hat die macht, denn in absehbarer Zukunft ist ENERGIE das Machtmittel nummer 1
[/senfdazugebmode]
aktsizr
Weil es gerade so schoen zum Thema passt:
Störfall in schwedischen Atomkraftwerken: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,430013,00.html
1tein
Mehr Rechte für Atomkerne!! bangin.gif icecream.gif
NEO.POP
scheiße aktsizr war schneller lol.gif
yocheckit
Zitat(Sowjet @ 03 Aug 2006, 00:28)
Gut das die Atomkraft  vernachlässigbare Spätfolgen hat..ach ne da war doch was..aber das bißchen Müll wird unsere Kinder schon nciht stören, dafür kriegen sie doch einen Arm mehr..

Kernspaltung, Nein Danke..Kernfusion wäre da schon überlegenswerter
*
kernfusion wird nicht ohne kernspaltung ablaufen. nein, noch nicht mal ohne die gefährlichen brüter. und auch bei der kernfusion tritt strahlung in größeren mengen auf!

Zitat(fiend force @ 03 Aug 2006, 10:35)
dauert aber bestimmt noch 15 jahre.
*
nee, selbst wenn in den nächsten fünf jahren das ganze so funktioniert, dass wirklich dabei mehr elektrische energie rauskommt, als man reinsteckt, muss das ganze bis zur marktreife noch mindestens 15 jahre weiterentwickelt werden. die kapazitäten der dann entstehenden kraftwerke wären vermutlich immer noch nicht ausreichend um kern- und kohlekraftwerke gänzlich abzuschalten. das kann ich zwar nicht beweisen, aber das sind erfahrungswerte für solche technologien.

Zitat(Chris @ 03 Aug 2006, 11:14)
Jaja, wo andere noch der alten Vorreiterstellung Deutschlands beim Thema Kernenergie hinterhertrauern, befürchten moderner eingestellte Gruppen, dass Deutschland den Anschluss bei moderenen Energien verliert.
*
wer sind denn die moderner eingestellten gruppen? sicher keine experten, soviel steht fest. nenn mir bitte mal die "modernen energien", bei denen wir den anschluss verlieren..

Zitat(sQeedy @ 03 Aug 2006, 14:43)
Nicht überall wo Grün/Öko drauf steht ist auch Grün/Öko drin. Abgesehen davon sollte man auch nicht blind einem einzelnen Menschen trauen, versichert er auch noch so glaubhaft, er habe Recht. Was hier der Rechte weg ist - ich wage nicht zu urteilen. Wichtig sind meiner nach 2 Punkte:
- Der weite Blick in eine ferne Zukunft ohne Öl, mit Spätfolgen (welche wir heute vermeiden können) und einer Industrie, die sich auf Nachhaltigkeit gründen MUSS.
- Der nahe Blick in eine Zukunft, die auch uns persönlich betrifft, in welcher wir entscheiden müssen, wieviel "Grün/Öko" wirtschaftlich ist, um das längerfristige Ziel zu erreichen.
*
jo, das sollte das ziel sein. und schön, dass wenigstens einer nicht nur halbwissen verbreitet, sondern eben mal einen vernunftgeprägten ansatz aufzeigt!

Zitat(Chris @ 03 Aug 2006, 16:44)
Was aber gerne unter den Tisch gekehrt wird, ist, dass es eine ganze Menge anderer Technologien gibt, die zum Teil noch 10 Jahr Forschung bedürfen. Und genau diese sind ein Ansatzpunkt des Atomausstieges. Steigen wir nicht aus, wird sich auch keiner in der Wirtschaft um bessere Methoden kümmern, bzw. die Methoden verschwinden solange in der Schublade, bis uns das Uran ausgegangen ist. Und das wird, wenn es so weiter verwendet wird, wahrscheinlich noch eher passieren, als das Öl ausgeht.
*
wow, an dieser stelle würden mich gern die quellen zu jedem einzelnen satz interessieren.. smile.gif
1. von welchen technologien sprichst du? bitte auch genaue zeitpunkte wann das ganze losgehen soll..
2. welche methoden sind bereits in der schublade verschwunden?
3. woher nimmst du dein wissen, dass sich nicht bereits um andere methoden gekümmert wird?

meine meinung: wer keine ahnung hat, einfach mal ... halten! wink.gif
sQeedy
Geothermie, Windkraft, Wasserkraft (Gezeiten), nachwachsende Rohstoffe, Bioreaktoren, Solarenergie. Der perfekte Mix für Deutschland machts. In den letzten Jahren sind auf allen Feldern gute Ideen gebracht worden und es wurde viel Subventioniert und erforscht. Einige Methoden sind sogar schon "reif" für`s Volk. Wenn eine gewisse Lobby nicht wäre... Einige Leute würden in Zukunft viel weniger verdienen - tja das kann natürlich nicht sein.

Ein Beispiel... irgendwo muss es auch eins aus Deutschland geben...
yocheckit
das hätte ich gerne mal von Chris gehört..

sind schon paar gute ideen dabei, bei anderen könnte ich dir sicher mehr nach- als vorteile aufzählen. die verwertung von biomasse wird in zukunft aber sicher eine größere rolle spielen.
sQeedy
Deswegen meinte ich ja, dass es auf den richtigen Mix ankommt. Sonst schmeckt der Energie-Cocktail besch...eiden und kostet zu viel. Schwierig, aber machbar.
drölf
Zitat(sQeedy @ 03 Aug 2006, 20:36)
Geothermie, Windkraft, Wasserkraft (Gezeiten), nachwachsende Rohstoffe, Bioreaktoren, Solarenergie. Der perfekte Mix für Deutschland machts. In den letzten Jahren sind auf allen Feldern gute Ideen gebracht worden und es wurde viel Subventioniert und erforscht. Einige Methoden sind sogar schon "reif" für`s Volk. Wenn eine gewisse Lobby nicht wäre... Einige Leute würden in Zukunft viel weniger verdienen - tja das kann natürlich nicht sein.

*


deutschland ist nicht unbedingt für konstant viel sonne oder vulkanismus verschrien... selbst island produziert nur 17 der energie durch geothermie

ebensowenig ist die nordsee für ihren gewaltigen tidenhub bekannt
sieht also schonmal scheiße aus für gezeitenkraftwerke

fossile rohstoffe - egal welcher art haben gewöhnlich mit dem abgasproblem zu kämpfen (wobei es z.b. bereits CO2 freie kohlekraftwerke gibt)
abgesehn davon muss der brennstoff auch irgendwo her kommen... es gibt zwar anlagen, die alles verfeuern können (auch in D-land... ist keineswegs so, dasses sowas prinzipiell nicht gäbe)

staudämme kann man auch ned überall hinbasteln und in deutschland schonmal prinzipiell nirgendwo ohne dabei das siedlungsgebiet von irgendnem geschützten hastenichgesehn absaufen zu lassen
desweiteren haben die auch riesenauswirkungen auf alles mögliche... sogar plattentektonik wie in spanien oder auf die tierwelt wie beim assuanstaudamm
die großen staudämme schaffen wohl eher probleme, statt sie zu lösen

windenergie... hm... ja wind gibts hier... aber irgendwie mag die dinger keiner (sind den anwohnern zu laut, den tierschützern zu präsent, dem volk zu teuer, den energieversorgern zu unzuverlässig

fusionskraftwerke erzeugen genauso atommüll wie kernkraftwerke und vor 2050 wird da mit sicherheit kein serienreifes exemplar existieren - meinte zumindest der umweltprof der verkehrsabteilung der TU (übrigens die einzige verkehrsfakultät in deutschland mit nem umweltprof.)... stimmt auch mit dem überein, was meine profs so bisweilen erzählt haben

davon abgesehn würden fusionskraftwerke auch mit exakt denselben problemen kämpfen, wie heutige AKWs

gern wird ja drauf hingewiesen, dass die halbwertszeit doch viel kürzer sei, aber was ist denn nach der halbwertszeit? ist das zeug dann nichtmehr radioaktiv? na irgendwie doch... und die niedrige halbwertszeit heißt, dass das zeug aktiver und somit um welten gefährlicher ist, als uran


tolle alternativen... noexpression.gif
sQeedy
Zitat(drölf @ 03 Aug 2006, 22:17)
deutschland ist nicht unbedingt für konstant viel sonne oder vulkanismus verschrien... selbst island produziert nur 17 der energie durch geothermie

Was Geothermie alles kann... darüber kann man sich nur wundern. Ich würde dir diesbezüglich diesen Artikel beim Orakel empfehlen. Des weiteren liest man auf geothermie.de:
"Reykjavíks wachsende Bevölkerung benötigte Heizenergie. Mehr als unter der Stadt direkt zur Verfügung stand. Was lag also näher, als ein wenig in die Ferne zu gehen? Am Hengill entstand ab 1986 ein ungewöhnliches Heizkraftwerk: Nesjavellir. Dem in einer Reihe von Bohrungen gewonnen Gemisch von rund 200 °C heißem Dampf und geothermischer Sole wird im Kraftwerksgebäude über Wärmetauscher Wärmeenergie entzogen. Das Kühlwasser wird einem eigenen Brunnen entnommen. Die Anlage produziert derzeit rund 150 MWth, ist aber für eine Kapazität von rund 400 MWth ausgelegt. Einige der Bohrungen liefern puren Dampf. Rund 80 MW elektrischen Strom könnten Turbinen in das öffentliche Netz einspeisen: später einmal. Derzeit braucht das Land diese Energie nicht."
Zitat
ebensowenig ist die nordsee für ihren gewaltigen tidenhub bekannt
sieht also schonmal scheiße aus für gezeitenkraftwerke

Seit wann benötigen Gezeitenkraftwerke einen gewaltigen Tidenhub? 5m reichen aus. Aber die Nordsee ist fürwahr kein guter Standort. Auch aus Umweltschutzgründen.

Zitat
fossile rohstoffe - egal welcher art haben gewöhnlich mit dem abgasproblem zu kämpfen (wobei es z.b. bereits CO2 freie kohlekraftwerke gibt)
abgesehn davon muss der brennstoff auch irgendwo her kommen... es gibt zwar anlagen, die alles verfeuern können (auch in D-land... ist keineswegs so, dasses sowas prinzipiell nicht gäbe)

Ich habe mit keinem Wort fossile Rohstoffe angesprochen. Meine Rede war von nachwachsenden Rohstoffen - Wäldern, zum Beispiel. Da Bäume während ihres Wachstums CO2 aufnehmen, welches beim verbrennen dann wieder abgegeben wird, entsteht auch kein zusätzliches CO2. Ganz im Gegenteil zur Nutzung fossiler Brennstoffe.

Zitat
staudämme kann man auch ned überall hinbasteln und in deutschland schonmal prinzipiell nirgendwo ohne dabei das siedlungsgebiet von irgendnem geschützten hastenichgesehn absaufen zu lassen
desweiteren haben die auch riesenauswirkungen auf alles mögliche... sogar plattentektonik wie in spanien oder auf die tierwelt wie beim assuanstaudamm
die großen staudämme schaffen wohl eher probleme, statt sie zu lösen

bei großen staudämmen scheint in der tat der nutzen geringer als der schaden den sie anrichten. man sollte aber auch bedenken, dass sich die natur anpasst und ob man den schaden tolerieren kann. bleibt noch die frage, ob der mensch flexibel genug sein kann und ob nicht auch mehrere, kleinere, intelligent angelegte stau"dämmchen" nicht genauso viel bringen wie ein großer.

Zitat
windenergie... hm... ja wind gibts hier... aber irgendwie mag die dinger keiner (sind den anwohnern zu laut, den tierschützern zu präsent, dem volk zu teuer, den energieversorgern zu unzuverlässig

ja nobody is perfect. das lässt sich aber über alle arten der energiegewinnung sagen und ist kein grund die windenergie von grundauf abzulehnen.

Zitat
fusionskraftwerke erzeugen genauso atommüll wie kernkraftwerke und vor 2050 wird da mit sicherheit kein serienreifes exemplar existieren - meinte zumindest der umweltprof der verkehrsabteilung der TU (übrigens die einzige verkehrsfakultät in deutschland mit nem umweltprof.)... stimmt auch mit dem überein, was meine profs so bisweilen erzählt haben

davon abgesehn würden fusionskraftwerke auch mit exakt denselben problemen kämpfen, wie heutige AKWs

gern wird ja drauf hingewiesen, dass die halbwertszeit doch viel kürzer sei, aber was ist denn nach der halbwertszeit? ist das zeug dann nichtmehr radioaktiv? na irgendwie doch... und die niedrige halbwertszeit heißt, dass das zeug aktiver und somit um welten gefährlicher ist, als uran
tolle alternativen...  noexpression.gif
*

zum thema fusionskraftwerk empfehle ich den artikel bei spektrum direkt.
drölf
Zitat(sQeedy @ 03 Aug 2006, 23:25)
Was Geothermie alles kann... darüber kann man sich nur wundern. Ich würde dir diesbezüglich diesen Artikel beim Orakel empfehlen. Des weiteren liest man auf geothermie.de:
"Reykjavíks wachsende Bevölkerung benötigte Heizenergie. Mehr als unter der Stadt direkt zur Verfügung stand. Was lag also näher, als ein wenig in die Ferne zu gehen? Am Hengill entstand ab 1986 ein ungewöhnliches Heizkraftwerk: Nesjavellir. Dem in einer Reihe von Bohrungen gewonnen Gemisch von rund 200 °C heißem Dampf und geothermischer Sole wird im Kraftwerksgebäude über Wärmetauscher Wärmeenergie entzogen. Das Kühlwasser wird einem eigenen Brunnen entnommen. Die Anlage produziert derzeit rund 150 MWth, ist aber für eine Kapazität von rund 400 MWth ausgelegt. Einige der Bohrungen liefern puren Dampf. Rund 80 MW elektrischen Strom könnten Turbinen in das öffentliche Netz einspeisen: später einmal. Derzeit braucht das Land diese Energie nicht."*




schön, aber wir haben hier keinen 200°C heißen wasserdampf

Zitat(sQeedy @ 03 Aug 2006, 23:25)
Seit wann benötigen Gezeitenkraftwerke einen gewaltigen Tidenhub? 5m reichen aus. Aber die Nordsee ist fürwahr kein guter Standort.
*


2-4 meter an der deutschen nordseeküste

Zitat(sQeedy @ 03 Aug 2006, 23:25)
Auch aus Umweltschutzgründen.
Ich habe mit keinem Wort fossile Rohstoffe angesprochen. Meine Rede war von nachwachsenden Rohstoffen - Wäldern, zum Beispiel. Da Bäume während ihres Wachstums CO2 aufnehmen, welches beim verbrennen dann wieder abgegeben wird, entsteht auch kein zusätzliches CO2. Ganz im Gegenteil zur Nutzung fossiler Brennstoffe.
*


verstehe ich nicht... wälder BINDEN das CO2 genauso wie das meer

dein argument ist insofern merkwürdig, dass auch kohle irgendwann aus bäumen und pflanzen aller art bestand, die ja auch während ihres wachstums CO2 aufgenommen haben... dass treibhausgase nicht einfach aus nix entstehen dachte ich mir schon

ob fossil oder nachwachsend spielt keine rolle... von beidem ist genug da und beides ist ähnlich bedenklich für die umwelt... verbrannt wird so oder so

Zitat(sQeedy @ 03 Aug 2006, 23:25)
bei großen staudämmen scheint in der tat der nutzen geringer als der schaden den sie anrichten. man sollte aber auch bedenken, dass sich die natur anpasst und ob man den schaden tolerieren kann. bleibt noch die frage, ob der mensch flexibel genug sein kann und ob nicht auch mehrere, kleinere, intelligent angelegte stau"dämmchen" nicht genauso viel bringen wie ein großer.
*


staudämme sind in ihrer lage eingeschränkt... wie soziemlich alle alternativen energien... selbst ein windrad kann man nicht einfach in die pampa rammen... das braucht möglichst konstante strömungen, wie z.b. an der küste, in schluchten oder auf berghügeln...

Zitat(sQeedy @ 03 Aug 2006, 23:25)
ja nobody is perfect. das lässt sich aber über alle arten der energiegewinnung sagen und ist kein grund die windenergie von grundauf abzulehnen.
zum thema fusionskraftwerk empfehle ich den artikel bei spektrum direkt.
*


ich würde jetz mal ganz dreist behaupten, dass ich beim thema fusionsenergie halbwegs aufm stand der dinge bin

falls der streitpunkt der zeitpunkt der umsetzung sein soll, kann ich dazu nicht viel sagen...
für informationen zum thema fusionskraftwerke würde ich eher die webpräsenz des vielversprechendsten und mit abstand größten projekts ITER empfehlen...
http://www.iter.org/

meines wissens sieht deren zeitplan eine praktische, gewinnbringende technische umsetzung der kernfusion bis 2050 vor

aber wilhelm II hätte sicher auch ned geglaubt, dass die menschheit nichtmal 30 jahren nach seinem tod aufm mond landen würde



die einzige wirkliche alternative energiequelle, die ich mir in großem maßstab vorstellen könnte wären strömungskraftwerke
http://www.daserste.de/wwiewissen/thema_dy...hl3j1xgr~cm.asp
Pusteblumenkohl
Ich fordere den energetischen Endsieg.

(Ich wollte schon immer mal in nem Forum spammen wo ich mod bin)
No Name
Zitat(Sowjet @ 03 Aug 2006, 10:41)
Soviel Zeit haben wir ja auch noch, sogar mehr bis es wirklich akut wrird, aber da sollte Deutschland vielleicht nicht versuchen sich aus ITER zurückzuziehen.
Der Atomausstieg ist ja auch nicht von heut auf morgen, aber Kernfusion scheint ja (wenn es klappt) einiges sauberer und sicherer zu sein als Kernspaltung.
*


Also will dir ja nicht irgendwie die Illusionen nehmen aber die Kernfusion steckt auch noch in den Kinderschuhen. Man braucht nämlich enorme Energien um eine Kernfusion zu vollziehen.
So gibt es momentan auch noch keinen Reaktor der mehr Energie erzeugt als man hineinstecken muss. Für eine Wasserstoffbombe brauch man auch erstmal eine Kernspaltung um die Energie für eine Verschmelzung der Kerne zusammen zu bekommen. Also gibts da letztendlich auch schädliche Endprodukte.

Die Sonne braucht übrigens 10 Millionen Kelvin um aus Wasserstoff Helium zu machen.

In Cadarche wird übrigens für 9.6 Milliarden Euro ein Kernfusionreaktor gebaut.

Ah ich seh grad hat der Yocheckit schon so ungefähr geschrieben.
myrmikonos
Konichiwa!
ihr könnt euch vlt noch an die Expo erinnern. Vor 6 Jahren, 2000, bin ich nach Greifswald - zum Max Plank Institut für Plasmaphysik. Dort wird ein Projekt seit Jahren vom Staat subventioniert. "WENDELSTEIN 7X" das ist ein Fusionskernreaktor, Stelleratortypus, der mit japanischer und europäischer Expertenunterstützung zur Vorfeldforschung genutzt wird. Gegenüber dem Tokamakk-typus soll er angeblich stabiler sein. (das heißt die Kernfusion bleibt 2 Sekunden, statt ein paar Millisekunden in Betrieb.) Problem: #1 Wärmeableitung. #2 Energiespeicherrung. #3 Materialverlust
Wäre man schon soweit die unendlichen Energiemengen von einfachen Blitzen zu speichern (das würde auch die Energiefrage lösen), könnte man den synthetischen Schritt zur Kernfusion machen. Eventuell wurde aber das Energieproblem schon ansatzweise gelöst: guggst du hier happy.gif
abadd0n
Zitat(myrmikonos @ 04 Aug 2006, 06:05)
Eventuell wurde aber das Energieproblem schon ansatzweise gelöst: guggst du hier  happy.gif *

*abadd0n fesselt myrmi mit seinem AOffLine-Schlüsselband an eine Internetverbindung*
1tein
Warum setzen sich nicht einfach alle Leute die etwas Zeit haben (vielleicht auch Arbeitslose) ein paar Stunden auf ihr hochgesetztes Fahrrad und bringen mit einer gewissen Übersetzung ihr Hinterrad (am besten eigentlich gleich ohne) auf 50 Hz und dann passt das ... da könnte man sich zum Gruppen-Strom-Erzeugen mit Freunden treffen, dann macht das ganze auch mehr Fetz! biggrin.gif
Hanno
Zitat
selbst island produziert nur 17 der energie durch geothermie


Zitat
Es gibt drei wichtige geothermale Kraftwerke in Island, die etwa 17% (2004) der Elektrizität des Landes produzieren. Außerdem liefert die geothermale Wärme Heizung und Warmwasser für ca. 87% aller isländischen Haushalte. Wird die Wasserkraft mit eingerechnet, deckt Island 99,9 Prozent seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen.

wiki
Den letzten Satz sollte man in dieser Diskusion nicht unterschlagen. Schließlich ist Wasserkraft auch Strom auf dem Öko Imperium.