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Berlin/Warschau – Die Forderung des polnischen Parlaments nach Entschädigungsleistungen in Milliardenhöhe für Kriegsschäden haben in Berlin Entsetzen ausgelöst! SPD-Chef Franz Müntefering bestürzt: „Ein Stück Provokation!“ Er erinnerte an die Hilfe Deutschlands beim EU-Beitritt Polens. Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU im Bundestag, Friedbert Pflüger, sprach von einer „törichten Retourkutsche“ auf Forderungen deutscher Vertriebenen-Organisationen: „Man soll nicht die eine gefährliche Forderung durch eine neue ersetzen.“ Das Auswärtige Amt verwies auf Äußerungen von Kanzler Schröder bei seinem Besuch kürzlich in Warschau – beide Regierungen betrachteten Entschädigungsforderungen als erledigt. Dagegen erinnerte der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski gestern laut „Financial Times Deutschland“ daran, dass „die Rechnungen für Warschau und andere hochgradig zerstörte polnische Städte noch nicht gestellt“ worden seien. Der polnische Ministerpräsident Marek Belka äußerte Verständnis für die Forderung des Parlaments („Sejm“). Das Parlament hatte in der vergangenen Woche die Regierung Polens einstimmig aufgefordert, von Deutschland Reparationen (Entschädigung) für die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges zu verlangen. Die Höhe der Forderung wurde nicht näher beziffert. Das Parlament berief sich auf „historische Wahrheit“ und forderte „grundlegende Gerechtigkeit“ zwischen Deutschen und Polen. quelle |