Neue Untersuchungen haben gezeigt, das PSA (Personal Service Agentur) voll an ihrem Ziel vorbeigegangen sind. Nicht nur, dass sie nicht nennenswert Arbeitnehmer vermitteln konnten (hat mir ja keiner geglaubt, als ich das gesagt habe), nein der Staat zahlt auch noch dafür, dass die PSA nichts tun.

Zur kleinen Aufklärung wie das mit der PSA funktioniert. Die PSA stellt Arbeitslose ein für einen Lohn, der die Höhe der Arbeitslosenhilfe hat und vermittelt ihn an Unternehmen. Diese können 6 Monate lang testen, ob sie einen Arbeitnehmer mögen (wie die Probephase nur halt billiger) und danach wird entweder zu einem normalen Lohn übernommen, oder eben nach spätestens 6 Monaten wieder an die PSA zurückgegeben. Die PSA indes finanziert sich zum einen über Provisionen für jeden übernommenen Arbeitnehmer (nach diesen 6 Monaten) und zum anderen über eine monatliche Fallpauschale, die sie vom Staat für jeden Arbeitslosen kassiert, den sie zu vermitteln sucht.

Und nun lese man diesen kleinen Bericht wie gut das funktioniert:
Zitat
Das Problem mit den PSA

Anders bei den Personal-Service-Agenturen: Hier liegt die Studie des IAB bereits vor – mit ernüchternden Ergebnissen: Die PSA sind zwar flächendeckend eingeführt, aber statt der geplanten 50.000 haben nur 43.000 Arbeitsuchende bei diesen neuen Zeitarbeits-Agenturen einen Vertrag erhalten. Nicht einmal die Hälfte von ihnen, 44 Prozent, hat dadurch eine neue Stelle gefunden. Nur 14 Prozent aller Plätze sind mit Langzeitarbeitslosen besetzt. „Zu wenig, als dass es diese Zuschüsse rechtfertigen würde“, meint Johannes Jakob, Arbeitsmarktexperte des DGB.

Und laut IAB gibt es sogar einen Mitnahme-Effekt: Überraschend viele PSA stellen ihre Mitarbeiter zum Monatsende ein und zu Beginn eines Monats wieder aus. Sie kassieren damit – völlig legal – eine Fallpauschale für zwei volle Monate, auch wenn der Arbeitsuchende nur wenige Tage beschäftigt war. Beobachten sollen das die örtlichen Arbeitsagenturen. Künftig nach Tagen und nicht nach Monaten abzurechnen wäre zu aufwändig, sagt Evelyn Thate, PSA-Expertin der BA. Alt denkt vielmehr über Erleichterungen bei der Ausschreibung der PSA nach. Diese ist als zu langwierig kritisiert worden. Die Änderungen kämen allerdings erst im Sommer 2005 zum Tragen. Mindestens bis dahin laufen noch die Verträge der bestehenden PSA.

© Süddeutsche Online vom 03.02.04