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Vollständige Version anzeigen: Rezension: Sex and the City - der Film
phanatos
1. Rezension:

Sex and the City
weniger City, weniger Sex aber dafür viel Freundschaft

Ja sie sind wieder zurück. Zurück in New York City. Zurück mit skurrilen Outfits und erschreckend hohen Absätzen wackeln Carrie (Sarah Jessica Parker*), Miranda (Cynthia Nixon*), Charlotte (Kristin Davis*) und Samantha (Kim Cattrall*) endlich wieder über den Bildschirm.

Wir erinnern uns: In der letzten Folge, die nunmehr knapp vier Jahre zurückliegt, scheint es, als hätten alle vier das große Los gezogen. Carrie kommt nach 10 Jahren Hin und Her endlich fest mit Mr. Big (sein Name in Sex and the City ist übrigens John James Preston) zusammen. Miranda zieht mit ihrem Sohn und Steve in ein Apartment in Brooklyn und versucht seither, Ehe und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Nach ihrer erfolgreichen Chemo-Therapie zieht Samantha mit dem Model Smith Jarrod nach Kalifornien, um dort wider ihres „natürlichen“ Drangs in einer monogamen Beziehung mit ihm zu leben. Für Charlotte scheinen sich alle Wünsche erfüllt zu haben, nachdem sie und ihr Mann Harry erfahren haben, dass sie ein Adoptivkind bekommen.

Kann nach diesem Happy End ein noch glücklicheres Ende kommen? Voller Erwartungen sitzt man im Kinosaal und ersehnt den Moment, in dem sich der Vorhang öffnet. Na endlich…!
Die erste halbe Stunde schleppt sich so dahin, und man ist ein wenig irritiert von soviel Glückseligkeit, so dass die Trennung von Miranda und Steve die Handlung des Films nahezu retten. Dabei konzentriert sich der Film wieder auf die vier Frauen und ihre Gespräche über Männer und andere Katastrophen.

So gefällt uns der Film: Die alten vertrauten Gespräche zum Mittagessen und der Fokus auf das Wesentliche: nämlich die Freundschaft zwischen der traditionellen Charlotte, der sexhungrigen Samantha, der bedachten Miranda und dem Fashion-Victim Carrie. Das ist es, was zählt. Gute Freunde, die für einen da sind und einem offen und ehrlich sagen, was sie denken, auch wenn’s manchmal weh tut.

Was außerdem noch weh tut sind die Augen des Publikums, die dank der skurrilen Outfits der Protagonistinnen (allen voran Samantha, die mit aufgeplusterten Blusen und schrecklichen Goldgürteln um die Taille aufwartet) ebenfalls zu Tränen gerührt werden.

Die Dialoge sind nicht mehr ganz so ungeniert wie früher, dafür trotzdem immer noch hoch brisant. Manchmal driftet der Film jedoch zu sehr in oberflächliches Gegacker der Hauptfiguren ab, was schade ist, hat man sich doch so lange auf ein Wiedersehen mit den vier Freundinnen gefreut. Auch wenn die Verfilmung nicht so ist wie die Serie, muss gesagt werden, dass er durchaus gelungen ist. Der Trailer verrät nicht zuviel, es durfte gelacht und natürlich auch geweint werden und eine Moral hat er auch. Welche das ist, solltet ihr alleine herausfinden. Und auch, ob sich Carrie und Mr. Big nun kriegen oder nicht, wird hier nicht verraten. Sehenswert ist der Film allemal, nicht nur wegen der schillernden Outfits und der schwindelerregend hohen Schuhe, sondern weil man sich für ganze 2,5 Stunden in eine Scheinwelt flüchten kann, in der man alles um sich herum vergisst und plötzlich die Probleme von Carrie und Co teilt.
Letti

2. Rezension:

Die Vier vom Big Apple
Oder: Wie Milchschaum eine Ehe rettet

Es heißt ja, aufgewärmte Suppen schmecken besser. Trifft das auch auf Filme zu? Sex and the City probiert es mal aus.

Doch wir halten erstmal fest: Am Ende der Serie kam Carrie Bradshaw nach langem Hin und Her endlich mit Mr. Big zusammen. Charlotte, hat nach einer gescheiterten Ehe doch noch den Mann fürs Leben gefunden und sogar ein Kind mit ihm adoptiert. Miranda heiratet den Vater ihres Sohnes und Samantha hat nun auch einen festen Freund. Ende gut - alles gut.

5 Jahre später, Carrie Bradshaw lebt schon eine Weile mit Mr. Big zusammen und während der Zubereitung des abendlichen Essens einigt man sich ganz nüchtern darauf, zu heiraten. Bei Miranda hingegen hat sich der eheliche Alltag eingeschlichen. Sich um Arbeit, Kind und die kranke Mutter von Steve zu kümmern, wächst ihr langsam über den Kopf und so kriselt es zwischen den Beiden. Und auch Samantha plagen ähnliche Probleme. Nur bei Charlotte ist wie immer alles Bestens.

Nun steht also die große Hochzeit zwischen Carrie und Mr. Big an, die manche sich schon für das Serienfinale gewünscht hatten. Der Weddingplaner Anthony (Mario Cantone) wird einmal mehr engangiert und alle, einschließlich Carries neuer Arbeitgeberin, der Vogue Chefin Enid Frick (Candice Bergen, bekannt aus Boston Legal), sind von der Hochzeit mehr als angetan.

An dieser Stelle soll jedoch nicht zuviel verraten werden! Es folgen weitere 90 dramatische, emotinal stark aufgeladene Minuten und im Grunde wäre es ein guter Film, wenn er denn nicht unter dem Label „Sex and the City“ verkauft würde.

Schade, dass wir fast komplett auf die aus der Serie bekannten und doch sehr unterhaltsamen, anzüglichen Gespräche der vier Damen über Männer und deren Körperteile verzichten müssen. Man lässt sich alles in allem ganz schön feiern. Grundtenor scheint: Männer sind noch immer doof und nur teure Kleidung kann über sie hinwegtrösten. Der Film scheint eine einzige Werbekampagne für alle namhaften und angesagten Modehäuser zu sein. Doch dass war ja auch in der Serie nicht anders. Gegen Ende besinnt man sich jedoch zum Glück auf die wahren, ehrlichen Werte...

Die Filmmusik entspricht dem Zeitgeist. So ist beispielsweise die Titelmelodie durch den Track „Labels and Love“ der US-amerikanischen Sängerin Stacy Ferguson („Fergie") thematisch passend ersetzt wurden.

Insgesamt kann der Film nicht nahtlos an die Serie anknüpfen. Zu Vieles ist schon im Vorfeld passiert, als dass der Zuschauer noch wirklich überrascht werden könnte. Eine neue Figur am Rande, Louis aus St. Louis, wird zu offensichtlich in die Story platziert um zu zeigen, dass es immer noch Singlefrauen gibt, die in New York City die große Liebe suchen. Und auch Charlotte muss eher als Witzfigur herhalten, als dass ihre Probleme in den Vordergrund gerückt werden.

Der Film „Sex and the City“ ist eher eine Art „chinesische Nudelsuppe“, die Carrie ja sehr oft in der Serie isst: Die gefriergetrockneten Zutaten werden mit heißem Wasser aufgegossen, man wartet Etwas, eh man es essen kann, es scheint auch zu schmecken, aber so richtig satt wird man davon nicht. Für Fans ist er allerdings ein Muss.
phanatos

Wie ist euer Fazit zum Film? Hätte man es bei der Serie belassen sollen oder war der Film wirklich längst überfällig?
hullbr3ach
Zitat(phanatos @ 06 Jun 2008, 16:12)
Für Fans ist er allerdings ein Muss.
*

Und wer noch keine einzige Folge gesehen hat macht wohl besser einen grossen Bogen um den Film?!
Stormi
Du kannst ihn dir auch angucken, wenn du auf Schuhfetisch gepaart mit jeder Menge sinnlosem Gegacker stehst. Es gibt sinnlose Filme mit Frauen und es gibt sinnlose Filme über Frauen. Ich glaube zumindest letztere sollte man dann doch in die Tonne kloppen.
Kagge MC
Bin bei allen Versuchen, davon mal etwas anzusehen, immer weggenickt. sleeping.gif