Umstrittene Jagd beginnt

Kanada gibt 300.000 Robben zum Töten frei

Vor Kanadas Ostküste, auf den Madeleine-Inseln am St.-Lorenz-Strom im Bundesstaat Quebec, beginnt heute die umstrittene Robbenjagd. Am 12. April folgt dann Neufundland. Die Behörden haben bis Mitte Mai 319.517 Robben zum Töten freigegeben. Damit würde die Zahl der seit 2003 abgeschlachteten Robben auf 975.000 steigen.

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[Bildunterschrift: Getötete Jungrobbe und ein Robbenbaby, das von der Jagd verschont wurde. (Archivbild 2004)]

Gegen den vehementen Protest der Tierschützer verteidigt die Regierung die Jagd als notwendige Maßnahme, um die Robbenpopulation zu verringern. Die geregelte Fangquote steht heute über dem 1987 verhängten totalen Jagdverbot. Auch die wirtschaftlich schwache Küstenregion will die Regierung unterstützen. Dort leben viele arbeitslose Fischer, die sich mit der Jagd ein Einkommen sichern.

Tierschützer kritisieren brutales Abschlachten

Tierschützer werfen ihnen vor, die Tiere mit Knüppeln zu erschlagen und teils bei lebendigem Leib zu häuten. Sie riefen zu einem Boykott kanadischer Fische und anderer Meerestiere auf. Die Fischer versichern aber, Gewehre und Speere einzusetzen und die Robben sofort zu töten. Vor allem das weiße Fell der Jungtiere bringt ihnen viel Geld.

Quelle: tagesschau.de