Spenden statt Studiengebühren
Die Studienbedingungen an deutschen Universitäten sind grausam. Wer kennt es nicht: Überfüllte Seminare, zu wenig Tutorien, Professoren scheinen unerreichbar, die Bibliotheken haben viel zu kurz geöffnet, usw.
Doch die meisten Studenten lehnen im Gegensatz zu vielen Politikern und Hochschulrektoren Studiengebühren ab, das Geld sitzt knapp und es müssen immer mehr Einsparungen getroffen werden.
Der Dresdner Student Jens Bemme gründete darum eine "Studentenstiftung". Ziel des Ganzen: Computerpools länger zu öffnen, die Unibibliothek am Sonntag nutzen können, ein Internetforum aufbauen für Studierende mit Kind, ein Stipendiensystem installieren und zusätzliche Tutorien. Das Gründungskapital stifteten vier Unternehmen, sieben Professoren, 30 Studenten, 20 Absolventen, 20 weitere Personen und selbst der Förderverein der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek steuerte 5000 Euro bei. Im Stiftungsrat sitzen drei Studenten, ein Absolvent und ein Hochschullehrer.
Angefangen hatte Bemmes Engagement, solche studentischen Träume zu verwirklichen, mit der von ihm initiierten Aktion "Unternehmen selbst beteiligen". Damals forderte Bemme von seinen Kommilitonen freiwillig Studiengebühren zu zahlen. Die Reaktionen vielen heftig aus und es fand sich kein freiwilliger Gebührenzahler.
Bemme wich nicht von seinen Zielen und sammelte von seinen Kommilitonen Spenden, um die Unibibliothek an Sonntagen in der Prüfungszeit zu öffnen. Ein voller Erfolg, den 1000 Studenten dankend annahmen.
Nun bleibt abzuwarten, ob sich Bemmes "Träume" durch die Studentenstiftung erfüllen lassen. Den Studenten wird es nicht schaden.
Studentenstiftung