Am 02. Juni wird es eine Demo gegen Studiengebühren in Dresden geben. Das Motto der Demonstration ist „Gebührenfreie Bildung für alle hier und überall!“.
Es soll dabei die SPD an ihr Wahlversprechen erinnert werden. Des Weiteren wollen wir uns mit den anderen Bundesländern solidarisieren, in denen die Studiengebührenpläne schon weiter fortgeschritten sind.
Beginn ist 13.00 Uhr am Fritz-Förster Platz. - stura tud
Zitat
"Heißes Semester"
Die Proteste gegen Studiengebühren kommen langsam in Gang.
Von Armin Himmelrath
Mit den Temperaturen stieg auch die Protestlust: Als das Bundesverfassungsgericht im Januar das Verbot für Studiengebühren kippte, hatten Studentenvertreter ein "heißes Sommersemester" angekündigt - offenbar keine leere Drohung. Den Anfang machte jetzt der Südwesten: In Stuttgart besetzten vergangene Woche studentische Gebührengegner den Radiosender "Big FM" und konnten immerhin zehn Minuten lang ihre Parolen über den Äther schicken.
In Freiburg war die ganze Woche das Rektorat fest in studentischer Hand. Die Besetzer verulkten die baden-württembergische Landesregierung mit dem Spruch "Wir können alles. Außer Hochschulpolitik" und warteten ansonsten mehr oder weniger gespannt darauf, wann die Duldung der Protestaktion durch Rektor Wolfgang Jäger auslaufen würde. "Wir setzen auf Deeskalation und Diskussion", betont Uni-Sprecher Rudolf Werner Dreier. Problem sei allerdings, dass im Rektoratsgebäude auch Institute und Sammlungen untergebracht seien - und die Mitarbeiter der Uni-Leitung im Drei-Schicht-Betrieb darüber wachen müssen, dass diese Räume von den Protestlern nicht betreten werden. "Die würden das Wochenende lieber mit ihren Familien verbringen, als sich hier die Beine in den Bauch zu stehen", appelliert Dreier an die ursprüngliche Zusage der Studenten, das Rektorat höchstens zwei Tage lang lahm zu legen. Die Protestler wollen aber bis Donnerstag weitermachen, dann soll die Besetzung durch eine Großdemonstration in der Freiburger City abgelöst werden.

Proteste auch weiter nördlich: Seit einer Woche tourt das studentische Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) durch Nordrhein-Westfalen, um die Gebührenfrage zum Wahlkampfthema zu machen. Ein eigens gemieteter Protest-Bus besucht Parteiveranstaltungen, wo die Studierenden mit Argumenten und Trillerpfeifen auf ihr Anliegen aufmerksam machen - wie in Münster, wo CDU-Chefin Angela Merkel den "Schreihälsen" nach kurzer Zeit genervt attestierte, sie seien ein Produkt fehlender Erziehung im Elternhaus, von 39 Jahren SPD-Herrschaft in NRW und des verkorksten Bildungssystems an Rhein und Ruhr. Beifall bei den CDU-Wählern, johlendes Gelächter bei den Studenten - und die Ankündigung: "Wir kommen wieder!" Schließlich ist auch Merkel bis zur Landtagswahl am 22. Mai noch mehr als zwei Dutzend Mal in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Ein ABS-Aktivist: "Einen besseren Motivationsschub für ein protestreiches Semester kann es für uns gar nicht geben."
Die Proteste gegen Studiengebühren kommen langsam in Gang.
Von Armin Himmelrath
Mit den Temperaturen stieg auch die Protestlust: Als das Bundesverfassungsgericht im Januar das Verbot für Studiengebühren kippte, hatten Studentenvertreter ein "heißes Sommersemester" angekündigt - offenbar keine leere Drohung. Den Anfang machte jetzt der Südwesten: In Stuttgart besetzten vergangene Woche studentische Gebührengegner den Radiosender "Big FM" und konnten immerhin zehn Minuten lang ihre Parolen über den Äther schicken.
In Freiburg war die ganze Woche das Rektorat fest in studentischer Hand. Die Besetzer verulkten die baden-württembergische Landesregierung mit dem Spruch "Wir können alles. Außer Hochschulpolitik" und warteten ansonsten mehr oder weniger gespannt darauf, wann die Duldung der Protestaktion durch Rektor Wolfgang Jäger auslaufen würde. "Wir setzen auf Deeskalation und Diskussion", betont Uni-Sprecher Rudolf Werner Dreier. Problem sei allerdings, dass im Rektoratsgebäude auch Institute und Sammlungen untergebracht seien - und die Mitarbeiter der Uni-Leitung im Drei-Schicht-Betrieb darüber wachen müssen, dass diese Räume von den Protestlern nicht betreten werden. "Die würden das Wochenende lieber mit ihren Familien verbringen, als sich hier die Beine in den Bauch zu stehen", appelliert Dreier an die ursprüngliche Zusage der Studenten, das Rektorat höchstens zwei Tage lang lahm zu legen. Die Protestler wollen aber bis Donnerstag weitermachen, dann soll die Besetzung durch eine Großdemonstration in der Freiburger City abgelöst werden.

Proteste auch weiter nördlich: Seit einer Woche tourt das studentische Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) durch Nordrhein-Westfalen, um die Gebührenfrage zum Wahlkampfthema zu machen. Ein eigens gemieteter Protest-Bus besucht Parteiveranstaltungen, wo die Studierenden mit Argumenten und Trillerpfeifen auf ihr Anliegen aufmerksam machen - wie in Münster, wo CDU-Chefin Angela Merkel den "Schreihälsen" nach kurzer Zeit genervt attestierte, sie seien ein Produkt fehlender Erziehung im Elternhaus, von 39 Jahren SPD-Herrschaft in NRW und des verkorksten Bildungssystems an Rhein und Ruhr. Beifall bei den CDU-Wählern, johlendes Gelächter bei den Studenten - und die Ankündigung: "Wir kommen wieder!" Schließlich ist auch Merkel bis zur Landtagswahl am 22. Mai noch mehr als zwei Dutzend Mal in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Ein ABS-Aktivist: "Einen besseren Motivationsschub für ein protestreiches Semester kann es für uns gar nicht geben."
Quelle: Sueddeutsche.de