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Zahlreiche Telekom-Kunden erhalten derzeit ein Schreiben, das auf eine Änderung bei den für die Telefonauskunft zur Verfügung gestellten Daten enthält. Sofern ein Eintrag im Telefonbuch oder in anderen Verzeichnissen besteht, kann damit in Zukunft auch über die Nummer nach einem zugehörigen Namen oder der Adresse gesucht werden -- in Fachkreisen wird dieser Vorgang als Inverssuche bezeichnet. Widerspricht der Telefonkunde nicht, so werden vorhandene Datensätze nach Ablauf von vier Wochen in die Inverssuche übernommen. Um zu widersprechen, soll der Kunde die Nummer 0 13 75/10 33 00 für 12 Cent pro Verbindung anrufen. Alternativ kann er auch per Brief oder Fax widersprechen. Bei ISDN-Anschlüssen werden mit einem solchen Anruf sämtliche zum Anschluss gehörigen Nummern für die Inverssuche gesperrt. Der Widerspruch gegen die Veröffentlichung kann auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, allerdings sind die Daten dann bereits abrufbar. Das Vorgehen der Telekom ist durch die Rechtslage gedeckt: Die Telekom hält alle Vorgaben, die der Bundesdatschutzbeauftragte ausformuliert hat, peinlich genau ein. Das Schreiben gibt beispielsweise in der Überschrift schon einen deutlichen Hinweis darauf, dass es eine wichtige Information enthält und weist ausführlich auf das Widerspruchsrecht hin. (uma/c't) |
© Heise vom 05.07.2004
So dann liebe Leute, immer kräftig wiedersprechen. Nicht dass ich die Inverssuche nicht praktisch finde, aber dass es plötzlich funktionieren soll.
Das mit dem Wiederspruch finde ich auch sehr suspekt. Denn 1. ist ja nicht gesagt, ob mein Brief wirklich bei der Telekom ankommt. Der kann ja immer verlorgen gehen. Aber viel wichtiger. 2. übt der Bürger damit seine informelle Selbstbestimmung passiv aus. D.h. wenn er jetzt zu faul ist, über die Konsequenzen nachzudenken und nicht wiederspricht, steht er halt drin. Vielleicht nimmt das ganze eine Sonderstellung ein, weil nur Daten veröffentlicht werden, die sowieso schon im Telefonbuch stehen. Trotzdem wäre es mir anders herum lieber gewesen. Aber die Telekom wird schon genau wissen, dass sich eh keiner meldet (denn 12 Cent bzw. 54 Cent ist es fast niemanden wert, das er auch über seine Telefonnummer identifiziert werden kann). Eigentlich ist es eine Sauerrei, dass die Telekom keine kostenlose Nummer zur Verfügung stellt. Und man selber hat dann die Probleme am Hals, weil man im Falle eines Falles beweisen muss, dass man wiedersprochen hat.
Am besten ich schick mal einen Brief an alle großen Filmfirmen, dass sie mir einen Wiederspruch innerhalb von 4 Wochen schicken können, wenn sie nicht damit einverstanden sind, dass ich mir alle ihre Filme aus dem Netz sauge und somit legal besitze.
