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Chino
QUOTE
US-Abgeordnetenhaus billigt Gesetz
Koma-Patientin kann wieder künstlich ernährt werden

Der Streit um das Leben einer Komapatientin in den USA ist entschieden: Nach dem Senat hat nun auch das Abgeordnetenhaus ein Sondergesetz verabschiedet, das die Komapatientin Terri Schiavo aus Florida am Leben erhalten soll. Die Abgeordneten stimmten mit 203 zu 58 Stimmen für den Entwurf. Ein erster Abstimmungsversuch im Repräsentantenhaus war am Widerstand einiger Demokraten gescheitert.

US-Präsident George W. Bush hatte seinen Osterurlaub unterbrochen und war von Texas nach Washington zurückgekehrt, um das neue Gesetz zu unterzeichnen. "Jeder weiß, dass Zeit jetzt ein wichtiger Faktor ist", sagte Präsidentensprecher Scott McClellan. Sobald das Gesetz rechtskräftig ist, können Schiavos Eltern vor ein Bundesgericht ziehen, um die Entscheidung ihres Schwiegersohns rückgängig zu machen. Dieser hatte in der vergangenen Woche nach fast siebenjährigem Rechtsstreit eine Einstellung der künstlichen Ernährung seiner 41-jährigen Frau durchgesetzt.

Demonstration Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Demonstration für die Verlängerung von Schiavos Leben]
Die Sondersitzung war von republikanischen Parlamentariern kurz nach der Entscheidung der Mediziner beantragt worden, die künstliche Ernährung der Patientin einzustellen. Die Ärzte im Woodside Hospice in Pinellas Park in Florida hatten am Freitag die Magensonde entfernt, über die Schiavo künstlich ernährt wird. Die Mediziner hatten damit gerechnet, dass sie innerhalb von 14 Tagen sterben wird, sollte die Entscheidung zum Absetzen der künstlichen Ernährung nicht revidiert werden.

Streit zwischen Ehemann und Eltern

Schiavos Ehemann Michael hatte sich gegen lebensverlängernde Maßnahmen eingesetzt und argumentiert, seine Frau hätte nicht gewollt, in ihrem Zustand auf Dauer künstlich am Leben erhalten zu werden. Sie war 1990, im Alter von 26 Jahren, nach einem Herzinfarkt ins Koma gefallen und hatte keine schriftliche Erklärung über eventuell gewollte Sterbehilfe hinterlassen. Die streng katholischen Eltern Schiavos hatten jedoch alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihre Tochter am Leben zu erhalten. Zuletzt hatte Schiavos Mutter direkt an Bush appelliert, ihre Tochter nicht sterben zu lassen.

In dem jahrelangen Streit um lebensverlängernde Maßnahmen für die Patientin hatten mehrere Gerichtsinstanzen in Florida Schiavos Ehemann Recht gegeben. Das Oberste Gericht der USA hatte es zudem drei Mal abgelehnt, in dem Fall zu intervenieren. Vom Gericht bestellte medizinische Gutachten kamen allerdings zu dem Schluss, dass ihr Gehirn so schwer geschädigt sei, dass sie ihre kognitiven Fähigkeiten niemals

Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen


Was denkt ihr, wer handelt richtig?
Ihr Eheman, der sie "erlösen" wollte?
oder der Senat, der die Frau mit dem erlassenen "Eil-"Gesetz um jeden Preis am Leben halten will?
Atanasoff
Ich find das furchtbar!
Wie lange sol denn die frau noch dahin vegetieren und solange sie nicht tot ist gibt es auch für ihren Mann kein Ende. Das sich der Staat da in die persönlichen Belange einer Familie noch einmischen muss nachdem das schon vor 3 Gerichten entschieden wurde.

Am schlimmsten finde ich aber das es da jetzt nur wieder um Wählerstimmen geht die man nicht verlieren will yeahrite.gif

Schade finde ich auch das in Deutschland selbst wenn es ein Patiententestament gibt da nix zu machen ist. Ich finde das Recht auf Selbstbestimmung ist da doch ziemlich beschränkt!
der-prophetII
das schlimmste was es gibt, ist für mich eindeutig der gedanke, dass jemand über den tod eines menschen entscheiden darf.
auch wenn die betroffene person es vorher so wollte, weiß man noch lange nicht, wie sie sich jetzt im augenblick entscheiden würde.
ein(e) komapatient(in) hat immer eine chance wieder aufzuwachen. wie kann man nur so tief sinken und wissen, was für "sie/ihn" das beste ist und über den tod eines anderen menschen entscheiden? das finde ich erschreckend!
Dunadan
Also um mir in diesem speziellen Fall eine Meinung zu bilden weiß ich leider zu wenig darüber. Soweit ich informiert bin war von den Ärzten und ihrem Ehemann eindeutig ausgesagt worden, daß die Patientin keinerlei Reaktionen oder sonstige kognitiven Fähigkeiten zeige. Hingegen meinten die Eltern, daß ihre Tochter ihnen wohl "Zeichen" gegeben habe...
Allgemein bin ich der gleichen Meinung wie Atanasoff. Es herrscht bei uns immernoch die Meinung vor, daß das Leben so lange wie möglich, und koste es was es wolle, erhalten werden muß. Das finde ich absolut unmenschlich. Sicher gibt es hin und wieder Einzelfälle, in denen ein Komapatient nach Jahrzehnten aufgewacht ist und mit beinahe uneingeschränkter Lebensqualität weitergelebt hat. Doch leider geschieht das so gut wie nie. Bei den meisten Menschen, die eine Situation erlitten haben, in der das Gehirn eine längere Zeit ohne Sauerstoff auskommen mußte tragen, wenn sie denn irgendwann wieder aufwachen sollten, schwere und irreparable Hirnschäden davon. Ich persönlich würde so nicht leben wollen... Aber wie gesagt, es ist schwierig zu entscheiden wann man die Geräte abstellt. Vor allem wenn verschiedene Angehörige unterschiedliche Wünsche haben...
der-prophetII
QUOTE (Dunadan @ 21 Mar 2005, 12:50)
Ich persönlich würde so nicht leben wollen...

das sagst du jetzt...
hast du dich schon einmal mit menschen unterhalten, die hiv positiv sind? da hört man oft, dass sie sich am anfang nicht vorstellen konnten so weiter zu leben, es anfänglich auch sehr schwer hatten noch etwas freude am leben zu gewinnen - doch trotzdem gibt es viele, die sich mit der zeit damit abgefunden haben und überglücklich sind, ihr leben nicht durch eine vorübergehende depri-stimmung beendet zu haben.
irgendwann lernt man das leben schätzen...

ich kenne auch jemanden, der im koma gelegen hat und nach einem jahr wieder aufgewacht ist. auch sie sagte, sie hätte am anfang alles unterschrieben, die lebenserhaltenden maßnahmen einzustellen - aber auch nur, weil sie sich nicht vorstellen konnte in so eine situation zu kommen und sich nicht vorstellen konnte, bei so einem "schicksalsschlag" eine ganz andere auffassung vom leben zu gewinnen...

für mich ist und bleibt es einfach mord.
Hanno
Bei Menschen bei denen klar ist, das die Lebensverlängernden Massnahmen eigentlich nur das Sterben verlängern, bin ich auch der Meinung das es falsch ist sie ewig mit Schläuchen und Maschinen "am Leben" zu halten. Bei Komapatienten is das aber ne völlig andere Geschichte, da kann schliesslich niemand einschätzen in wie weit das Gehirn noch funktioniert, was der Patient von seiner Umgebung mitbekommt und ob er evtl. aufwachen wird. Deshalb halte ich "Sterbehilfe" bei Komapatienten für absolut falsch.
QUOTE
Es herrscht bei uns immernoch die Meinung vor, daß das Leben so lange wie möglich, und koste es was es wolle, erhalten werden muß. Das finde ich absolut unmenschlich

Dem stimme ich nur zu wenn der Tod unvermeidlich ist.
luna
ob bush mit dem 'eil-gesetz' wirklich in erster linie an das leben der frau denkt, mag ich irgenwie bezweifeln...könnte mir gut vorstellen, dass er damit ein paar pluspunkte bei der bevölkerung sammeln will...
ich kann mir gut vorstellen, dass der ehemann sehr müde ist und das elend seiner frau nicht mehr ertragen kann...er besitzt seit jahren kein eigenes leben mehr... und trotzdem bin ich gegen die sterbehilfe, da es bekanntlich immer eine chance gibt, sei sie noch so klein, dass der komapatient wieder erwacht...auch eine freundin von mir lag sehr sehr lange im koma...sicher nicht so lange wie diese frau, um welche es sich hier handelt, doch es war lange und sie ist wieder aufgewacht und sie lebt, ihr geht es soweit gut...sicherlich ist es nicht das leben, was sie vor ihrem unfall hatte, doch trotzdem bin ich froh und sie auch, dass niemand über sie entschieden hat und ihr leben ausgelöscht hat...
QUOTE
Dunadan
Sicher gibt es hin und wieder Einzelfälle, in denen ein Komapatient nach Jahrzehnten aufgewacht ist und mit beinahe uneingeschränkter Lebensqualität weitergelebt hat. Doch leider geschieht das so gut wie nie.


ja und genau wegen diesen einzelfällen darf man nicht über den tod anderer menschen entscheiden...denn eine chance gibt es immer

kann denn ein arzt mit 100%iger sicherheit sagen, dass der komapatient nie wieder aufwacht?
Chino
.. das gehirn leitet den zustand des komas selber ein. Es ist eine art eigene handlung, genauer gesagt eine schutzfunktion ..
.. wenn man davon ausgeht, dass es eine, im weitesten sinn, eigene entscheidung des gehirns ist, dann kann man auch sagen, es sei die entscheidung der person gewesen ..
.. so wie der mensch von seinem ZNS ins koma geleitet wird, so wird er manchmal auch wieder von diesem geweckt ..
.. die chance wieder aufzuwachen nimmt bei komapatienten jeden tag ab ..
.. die chance, dass die frau nach 16 jahren wiede erwacht sind so minimal, dass die ärzte ihr ok, zum abschalten gegeben haben. Selbst wenn sie erwachen würde geht man davon aus, dass sie nie mehr normal leben könnte ..

.. aber genaues weiß man eben nicht, man steckt ja nicht drin ..

..Ich weiß auch nicht so genau ob ich nun dafür oder dagegen sein soll. Ist halt eine schwere Frage ..

.. Aber eins ist sicher. Bush macht das nicht aus Menschlichkeit, sondern um seine konservativen Christen, die ja seine Wähler ausmachen, nicht zu verärgern ..
der-prophetII
QUOTE (Chino @ 21 Mar 2005, 14:35)
.. wenn man davon ausgeht, dass es eine, im weitesten sinn, eigene entscheidung des gehirns ist, dann kann man auch sagen, es sei die entscheidung der person gewesen ..

shocked1.gif
Brownie83
Also ich bin eigentlich auch für die Abschaltung. Ich meine... es sind immerhin 16 Jahre!!! Vor ein paar Jahren gab es, glaube ich, mal so einen Fall, da hat wohl eine über 30 Jahre im Koma gelegen. Ich sehe das Ganze eher aus der Sicht der Familie, weil ich denke, daß die Patientin wirklich keine "eigene Meinung" mehr hat. Und für die Familie und den Ehemann muß das doch ziemlich hart sein. Ich könnte als Ehemann wohl auch kein vernünftiges Leben mehr führen und mich neu verlieben, wenn ich wüßte, daß meine Frau zwar seit 16 Jahren im Koma liegt, aber ja trotzdem immernoch lebt. Ich denke, wenn es in meiner Familie so einen Fall gäbe, würde ich auch wollen, daß man nach einer so langen Zeit die Geräte abschaltet. Meiner Meinung nach sind verkorkste Glaubensansichten mal wieder nicht so ganz unschuldig an der Sache. Aber ich will hier nicht schon wieder einen religiösen Streit lostreten.
der-prophetII
du willst also wegen deines eigenen wohlwollens einen anderen menschen ermorden?
also irgendwie trifft mich eure einstellung zu diesem thema echt hart.
Brownie83
Also für mich fällt das nicht unter Mord. In dem Fall würd ich das doch eher als Erlösung betrachten. Aber da möchte ich auch ganz vorsichtig sein. Ich denke, es ist leichter, den Tod zu akzeptieren, als ein lebenslanges Koma.
papajoe
interessanter aspekt, dass der komazustand vom organismus selbst ausgelöst wird. stellt sich die frage, wie lange würde er ohne technischen schnickschnack und zutun anhalten. wie ist der fortgang von der natur vorgesehen?
ich kann die frage, ob ich dafür oder dagegen bin so auf die schnelle nich beantworten, dazu is sie zu schwerwiegend.

die konservativen christen, die für die lebenserhaltenden maßnahmen partou sind kann ich jedenfalls nich nachvollziehen. ich habe gestern zufällig ne amerikanische 'doku' über industriefeuerwehrleute gesehen. da sagte die frau von dem einen (gleichzeitig mutter von andren, war irgendwie nen familienbetrieb), dass es jederzeit passieren kann, das die jungs von nem einsatz nich zurückkommen. und sie sagte, wenn dass so wäre, wäre es gottes wille und sie würde es akzeptieren. wie können solche leute auf der anderen seite dafür sein, das leben künstlich erzwungen zu erhalten. damit spielt man genauso, wenn nich sogar mehr gott, als wenn man keine lebenserhaltenden maßnahmen ergreifen würde. <- nicht meine meinung zum sachverhalt, nur meine meinung zu einem möglichen contra-sterbehilfe standpunkt.


wo hört der hypokratische eid auf zu gelten?
Dunadan
@ Prophet: Also mit deinen Äußerungen, das sei Mord, wäre ich ein wenig vorsichtiger. Ein Mensch fällt nicht umsonst ins Koma. Der Körper kommt mit einem bestimmten Zustand nicht klar und schaltet sozusagen auf "Standby". Wenn der Körper zu stark geschädigt ist kann er sich von selbst nicht regenerieren, man bleibt im Koma und stirbt ohne fremdes Eingreifen. Wenn nun ein Mensch durch gewisse Maßnahmen künstlich (!!) am Leben erhalten wird, wie zum Beispiel Beatmung oder auch Ernährung, würde ich das nicht als Mord bezeichnen, wenn diese Maßnahmen nach langer Zeit ausgesetzt werden! Aber wie schon oben gesagt weiß ich nicht genau wie der angesprochene Fall aussieht, weshalb es schwierig ist, darüber zu urteilen.
Was dein Beispiel mit den HIV-Patienten angeht sind das zwei paar Schuhe! Ein HIV-Patient kann heutzutage fast normal leben. Ein aus einem langen Koma erwachter Mensch kann in der Regel von großem Glück reden, wenn er überhaupt bei Verstand ist! Geschweige denn sein Leben so zu leben wie es vorher war! Die meisten sitzen meistens, das muß man mal so hart sagen, sabbernd in einem Rollstuhl und müssen gepflegt werden. Ich glaube da besteht doch ein meilenweiter Unterschied zu einem HIV-Positiven!
Was die Chancen angeht habt ihr natürlich Recht. Es kommt immer mal wieder vor, daß jemand so gut wie gesund aus einem schweren Koma erwacht. Nur sollte man sich überlegen, in welchen Relationen das zu dem Leid steht, das in den restlichen Fällen entsteht. Ich denke, daß es letzendlich in der Hand der betroffenen Person (insofern sie dazu noch in der Lage war oder ist) und der direkten Angehörigen liegen sollte, wieviel Leid man ertragen kann und wieviel Hoffnung besteht. Ich denke, daß es niemandem zusteht über eine solche Situation, oder gar über Menschen zu urteilen, die sich gerade in solch einer schrecklichen Situation befinden!
Dunadan
@ Papa: Der heißt Hippokratischer Eid! wink1.gif
der-prophetII
QUOTE (Dunadan @ 21 Mar 2005, 16:31)
Die meisten sitzen meistens, das muß man mal so hart sagen, sabbernd in einem Rollstuhl und müssen gepflegt werden.
Nur sollte man sich überlegen, in welchen Relationen das zu dem Leid steht, das in den restlichen Fällen entsteht. Ich denke, daß es letzendlich in der Hand der betroffenen Person (insofern sie dazu noch in der Lage war oder ist) und der direkten Angehörigen liegen sollte, wieviel Leid man ertragen kann und wieviel Hoffnung besteht.


hat ein behinderter auch kein recht zu leben?

bzw. darf man frei über seinen tod entscheiden, weil er der familie zu viel kostet, oder zu viel zeit raubt?
ALSO BITTE!!!!!!!!!!
mr.orange
Hinsichtlich komatöser Patienten gibt es sicherlich erhebliche Unterschiede, was für ein Koma das ist. Nach allem was ich gelesen habe, ist diese Frau quasi Hirntod. Bei einem Sauerstoffmangel im Gehirn ab 15min und das ist hier der Fall, ist i.d.R. nix mehr zu machen. Das heißt hier, nur die rudimentären Funktionen wie Atmung usw. funktionieren im wesentlichen noch.

Natürlich kann niemand genau sagen, wieviel die Frau in Ihrer Umgebung minimal noch wahrnimmt. Dennoch gibt es offenbar nicht nur durch den Ehemnann sondern auch durch Freunde belegt, den eindeutigen Wunsch dieser Frau SO nicht leben zu wollen. Jeder Mensch hat ein Recht auf den selbstgewählten Freitod. Bei einer eindeutigen Patientenverfügung finde ich, ist dieses Recht zu akzeptieren. Das hat mit Mord absolut nix zu tun.

Wer sich mal intensiv mit solchen Patientengeschichten befasst hat weiß, dass das Leben der meisten Angehörigen nahezu unerträglich wird. 9 von 10 Familien halten dieser Belastung nicht stand und zerfallen. Mal umgekehrt gefragt ? Darf ein solch schlimmer Krankenverlauf ganze Familien zerstören ?

Schlussendlich bin ich der Meinung, dass dauerhafte umfangreiche künstliche Massnahmen zur Erhaltung des Lebens grundsätzlich nicht gerechtfertigt sind. Ein Mensch ist Mensch in seiner Gesamtheit und kann auch nur so leben. Bei komplexen Organversagen ist es einfach unangemessen, wenn durch medizinische Massnahme dauerhaft Gott gespielt wird. Euthanasie bleibt immer eine Gewissensentscheidung der Angehörigen und des Arztes. Ich denke niemand macht sich das leicht. Hier hat diese Frau ein Recht auf den selbstgewählten Freitod. Denn das ist Ihr geäußerter Wille. Und sie ist hirntod.

Im übrigen, würde man der christlich-fundamentalistischen Argumentation Bushs und Co. folgen, dann müsste doch Gottes Wille darin bestehen, dass diese Frau nach Abschalten der Geräte dennoch weiterlebt. Nein, hier wird sich mit kruden Vorstellungen mal wieder das Weltbild zurechtgebogen.

der-prophetII
QUOTE (mr.orange @ 21 Mar 2005, 17:00)
Hier hat diese Frau ein Recht auf den selbstgewählten Freitod. Denn das ist Ihr geäußerter Wille. Und sie ist hirntod.

das hat sie vor 16 jahren gesagt/geschrieben!
mr.orange
Und jetzt ? Wären diese unsäglichen Gerichtsverhandlungen nicht gewesen, dann wäre sie schon längst sanft entschlummert und es wäre nicht vor 16 Jahren gewesen. Sehr krude Logik. Abgesehen davon hat sich Ihr Zustand auch seit 16 Jahren nicht geändert. Nach Deiner Logik hatte sie also sehr viel Zeit zum Nachdenken und damit bestimmt Ihre Meinung geändert. Totaler Schwachsinn. Auf die Jahreszahl kommt es hier überhaupt nicht an.
Chino
.. na ja, auf die Jahreszahl kommt es schon irgendwie an, denn mit jedem Jahr gehen die Chancen auf ein Erwachen weiter gegen Null ..

.. weiter leben, bis die Druckstellen vom Liegen anfangen zu faulen und sie dann quasie lebendig wegfault. Das wäre sicherlich menschlicher als die Maschinen abzuschalten, denn Gliedmaßen kann man zur Not ja auch noch amputieren. Hauptsache da Herz schlägt noch. Natürlich ..

.. ich hab Zivi in einer Behindertenwerkstadt gemacht und kann euch sagen, dass Eitrige Druckstellen, die anfangen zu faulen schneller entstehen als man glaubt. Das braucht kein Jahr ..
mr.orange
Ergänzend: In Deutschland gibt es, soweit ich weiß die Möglichkeit der Patientenverfügung, in der man eindeutig formulieren kann, dass man in so einem Fall keine lebensverlängerten Massnahmen wünscht. Ärzte und auch Angehörige haben das zu akzeptieren. Im vorliegenden Fall wäre ich als Richter misstrauisch, wenn NUR der Ehemann diesen Wunsch äußert. Aber offenbar hat sie diese Aussage auch vor Freunden gemacht. Das Abschalten lebenserhaltender Massnahmen ist sicher nicht die Ausanhme, aber auch nicht die Regel. Solche Entscheidungen werden hier bei uns täglich durch Angehörige (falls keine Patientenverfügung vorliegt und unter Beirat der Ärzte) bzw. durch den Patienten selbst getroffen.
stth
QUOTE (prophi)
QUOTE (orange)
Hier hat diese Frau ein Recht auf den selbstgewählten Freitod. Denn das ist Ihr geäußerter Wille. Und sie ist hirntod.
das hat sie vor 16 jahren gesagt/geschrieben!

wenn sie seitdem hirntod is? was sollte sich in der zeit ändern?
der-prophetII
so weit ich weiß, können komapatienten z.b. sehr intensiv träumen.
mr.orange
@prophet: Mit dem Träumen, dass kann ich mir gut vorstellen und habe das auch schon gehört von Patienten, die mal im Koma gelegen haben. Wie ich oben schon sagte, hier kommt es m.M. nach immer auf den Einzelfall an und die konkrete Form des Komas an. Bei den mir bekannten Fällen, wo es intensive Traumerfahrungen gab und damit quasi virtuelles Leben, gab es aber nicht solche extremen Hirnschäden. Bei Terri ist offenbar so, dass das Großhirn komplett ausgefallen ist, also kognitives Denken nicht mehr möglich ist. Und wenn es Ihre ausgesprochene Patientenverfügung nicht gäbe, dann sähe der Fall vielleicht sogar anders aus -> nämlich die Entscheidung der Angehörigen. Hier sollte man aber die bewusste Entscheidung der Patientin akzeptieren. Deshalb hat hier ein Gericht auch nicht über die Meinung der Angehörigen zu befinden, sondern es ist verpflichtet Ihre Entscheidung zu akzeptieren. Alles andere stellt m.M. nach einen Eingriff in Ihr Persönlichkeitsrecht dar. Und darauf kommt es hier m.M. nach an.
Dunadan
@ prophet: Merkst du nicht, daß deine Vergleiche ein ganz klein wenig hinken? Außerdem habe ich mit keinem Wort gesagt, daß diese Menschen kein Recht darauf hätten zu leben! Es sollte nur jedermann eigene Entscheidung bleiben ob man so leben WILL oder nicht! Und das sollte in jedem Fall akzeptiert werden!
@ orange: Ganz deiner Meinung.
Atanasoff
QUOTE (mr.orange @ 21 Mar 2005, 17:21)
Ergänzend: In Deutschland gibt es, soweit ich weiß die Möglichkeit der Patientenverfügung, in der man eindeutig formulieren kann, dass man in so einem Fall keine lebensverlängerten Massnahmen wünscht. Ärzte und auch Angehörige haben das zu akzeptieren. (...) Solche Entscheidungen werden hier bei uns täglich durch Angehörige (falls keine Patientenverfügung vorliegt und unter Beirat der Ärzte) bzw. durch den Patienten selbst getroffen.

Das ist mir neu!
Als ich mich über ein Patiententestament erkundigt habe hieß es:
Ja sowas gibt es, aber meistens wird das dann doch ignoriert. Mit genau der Begründung, die prophet hier schon gegeben hat.
Natoll da macht man sich ernsthaft ne Platte denkt intensiv darüber nach, versucht sich in die lage zu versetzen und dann? wird es ignoriert, ganz toll.
mr.orange
@Atanasoff: Ja, das liegt aber daran, dass die Patientenverfügung bzw. -testamentsrechtsprechung den meisten Ärzten und Krankenschwestern unbekannt ist. Hier kann es passieren, dass sie missachtet wird. Deshalb ist es dann vor allem die Aufgabe der Angehörigen die Durchsetzung der Patientenverfügung zu erzwingen. Notfalls per Gerichtsentscheid und dagegen können die Ärzte dann nix machen. Die Missachtung erfolgt einfach aus weit verbreiteter Unkenntnis.
Atanasoff
Nun hat sich auch der Bruder vom George W. Bush, der Gouverneur von Florida mit reingehangen, allerdings vorerst ohne Erfolg.
Tagesschaumeldung

Das das ganze zu einem puren Politikkampf um stimmen wird sieht auch Reuters so:
QUOTE
Der Fall wird in den USA vor allem von Seiten christlicher Gemeinschaften mit starken Emotionen begleitet. Die Eltern erhalten Unterstützung von konservativen christlichen Gruppen, die sich im vergangenen November für eine Wiederwahl von US-Präsident Bush stark gemacht haben.


Da zahlt sich die Trennung von Legislative, Exikutive und Judikative echt aus.
Chris
QUOTE
das schlimmste was es gibt, ist für mich eindeutig der gedanke, dass jemand über den tod eines menschen entscheiden darf.
auch wenn die betroffene person es vorher so wollte, weiß man noch lange nicht, wie sie sich jetzt im augenblick entscheiden würde.
ein(e) komapatient(in) hat immer eine chance wieder aufzuwachen. wie kann man nur so tief sinken und wissen, was für "sie/ihn" das beste ist und über den tod eines anderen menschen entscheiden? das finde ich erschreckend!


Ich darf darüber entscheiden, dass mein persönliches Recht jeden Tag mit dem Auto in die Stadt zu fahren besser ist, als das Recht der 10000 Kinder, die jährlich an Feinstaub krepieren. Ich darf darüber entscheiden, dass ich Atommüll produziere, und damit noch die nächsten Jahrtausende andere Menschen verstrahle. Ich darf darüber entscheiden, dass es besser ist für die Australier Sonneschutzfaktor 200 zu verwenden, damit ich weiter meine Ozonlochverstärkenden Sachen benutzen kann. Ich darf darüber entscheiden, dass es geiler ist den Irak zu bombardieren, als eine vernünftige Lösung für das Problem zu finden.

Warum in aller Welt sollte ich nicht darüber entscheiden dürfen, ob es das Beste für einen Menschen ist, dass er nicht mehr aus dem Koma aufwacht?
#npnk
good point chris...
dem habe ich nichts mehr zuzufügen
der-prophetII
QUOTE (Chris @ 24 Mar 2005, 12:54)
Ich darf darüber entscheiden, dass mein persönliches Recht jeden Tag mit dem Auto in die Stadt zu fahren besser ist, als das Recht der 10000 Kinder, die jährlich an Feinstaub krepieren. Ich darf darüber entscheiden, dass ich Atommüll produziere, und damit noch die nächsten Jahrtausende andere Menschen verstrahle. Ich darf darüber entscheiden, dass es besser ist für die Australier Sonneschutzfaktor 200 zu verwenden, damit ich weiter meine Ozonlochverstärkenden Sachen benutzen kann. Ich darf darüber entscheiden, dass es geiler ist den Irak zu bombardieren, als eine vernünftige Lösung für das Problem zu finden.

und das findest du gut?
stupid2.gif
mr.orange
@prophet: Chris versteht sich auf die herausragende Kunst der Ironie. Und wie nappunk schon anmerkte: Chris, super Punktlandung. Ich bezweifle, dass Chris die aufgeführten Fälle gut findet. Ganz im Gegenteil.
der-prophetII
QUOTE (mr.orange @ 24 Mar 2005, 16:05)
Ganz im Gegenteil.

eben drum - deshalb sollte chris "eigentlich" auch gegen das einstellen der lebenserhaltenden maßnahmen sein...
aus diesem grund hakte ich nach.
mr.orange
Falsch. Ich denke, und bitte nicht böse sein, Du hast es noch nicht verstanden. Chris Beispiel zeigt, dass wir und analog Bush täglich egoistische Entscheidungen treffen, die das Leben anderer erheblich beeinflussen. Und Ihr beide habt Recht, dass sowas streitenswert und kritisierungswürdig ist.

Chris versteckte Kritik beruht darauf, dass wir dazu eigentlich KEIN Recht haben. Ebensowenig wie die Angehörigen der Komapatientin Terri oder die Herren Bush KEIN Recht haben aus egoistischen Motiven über das Leben oder den Tod von Terri zu entscheiden. Das hat sie bereits im Vorfeld mit einer mündlichen und durch die Gerichte bestätigten Patientenverfügung getan. Ergo, wir nehmen uns das Recht egoistische Entscheidungen zu treffen, die darüber hinaus noch Andere beeinflussen und verweigern hier einem Menschen die egoistische Entscheidung nur für sich selbst. Und zwar die Entscheidung selbstgewählt zu sterben.
Boehler
spiegel.de

QUOTE
Supreme Court - Terri Schiavo darf nicht wieder künstlich ernährt werden

Der Oberste Gerichtshof der USA hat entschieden, dass die Wachkoma-Patientin Terri Schiavo nicht wieder über eine Magensonde ernährt wird. Das Gericht wies damit den Eilantrag der Eltern zurück.

Washington - Die Eltern der Komapatientin Terri Schiavo hatten bis zuletzt auf eine positive Entscheidung des Gerichtes gehofft. Mit dem heutigen Spruch der Supreme Court-Richter sind die Eltern auch in letzter juristischer Instanz mit ihrem Antrag gescheitert, ihre Tochter unverzüglich wieder künstlich ernähren zu lassen. Der Oberste Gerichtshof weigerte sich, die Urteile früherer Instanzen aufzuheben. Eine Begründung gaben die Richter nicht.

Die Eltern hatten sich zuletzt in einem dramatischen Appell an die Öffentlichkeit gewandt: "Wenn ich nachts meine Augen schließe, sehe ich Terri vor mir, wie sie stirbt, wie sie verhungert. Bitte, irgendjemand, stoppen Sie diese Grausamkeit! Stoppen Sie diesen Irrsinn! Bitte lassen Sie meine Tochter leben", hatte Mary Schindler, die Mutter der Koma-Patientin, im US-Fernsehen gefleht.

Auf Betreiben von Schiavos Ehemann Michael wurde die künstliche Ernährung der Patientin in der Klinik von Pinellas Park am Freitag vergangener Woche eingestellt. Ein Sondergesetz, das die republikanische Mehrheit im Kongress am Wochenende im Eilverfahren verabschiedet hat, ermöglichte danach die Intervention eines Bundesrichters. Dieser lehnte es aber ebenso ab, die Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung anzuordnen, wie das Berufungsgericht in Atlanta. Das Weiße Haus erklärte gestern, seine juristischen Mittel seien nun ausgeschöpft.

Die Eltern Bob und Mary Schindler streiten schon seit sieben Jahren mit ihrem Schwiegersohn um die Fortdauer der künstlichen Ernährung. Schiavo liegt seit 15 Jahren in einem Wachkoma. Nach Einschätzung der Ärzte wird sie ohne die Versorgung über eine Magensonde innerhalb von ein bis zwei Wochen verdursten und verhungern.

Vor der Klinik haben sich Mitglieder konservativer Gruppen versammelt, die für eine Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung demonstrieren. 13 Personen wurden bei dem Versuch festgenommen, der Koma-Patientin Wasser zu bringen.
Atanasoff
Ich meine mal so die verhunger/verdursten zu lassen ist nun nicht grad die richtige Methode, alles andere währe allerdings dann aktive Sterbehilfe und nicht Passiv und kann damit als Mord ausgelegt werden.

Bei Pferden, Hunden und anderen Tieren unterstützt man das doch auch (Gnadenschuss, Einschläfern,...) um ein Leiden zu beenden und wenn das hier
QUOTE (Tagesschau)
Mag in den 30.000 Seiten umfassenden Gerichtsunterlagen zum Fall der Teresa Maria Schindler Schiavo ihre Gehirnschädigung auch als irreversibel bezeichnet werden - der größte Teil ihrer Grosshirnrinde sei durch Rückenmarksflüssigkeit ersetzt worden, sagt Deborah Bushnell, Anwältin des Ehemanns Michael Schiavo.
stimmt dann frag ich mich wieso man mit den Tieren mehr Mitleid haben darf als mit Menschen huh.gif
mr.orange
@Antanasoff: Ja das frage ich mich auch. Ich hoffe die Ärzte haben Recht und diese Frau hat keinen schmerzvollen Tod. Soweit ich weiß bekommt sie Morphium. Ich wünsche Terri viel Glück auf Ihrer Reise.
#npnk
greenfreak kam mir zuvor aber das hier hab ich grad gelesen:

QUOTE
Staat darf Sorgerecht nicht übernehmen

Auch Jeb Bush kann Schiavo-Eltern nicht helfen


Im Tauziehen um das Leben von Komapatientin Terri Schiavo sind nach dem Urteil eines Staatsgerichts in Florida offenbar alle juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft: Floridas Gouverneur Jeb Bush darf nicht das Sorgerecht für Schiavo übernehmen, entschied das Gericht. Bush hatte dies beantragt, um Schiavo wieder künstlich ernähren zu lassen.

Für die Eltern der seit 15 Jahren im Koma liegenden Frau gibt es danach kaum noch Hoffnung, dass ihre Tochter weiterleben wird: Zuvor hatte es der Oberste Gerichtshof der USA abgelehnt, in den Fall einzugreifen. Schiavos Eltern hatten die Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung ihrer Tochter beantragt. Die beiden Katholiken argumentierten, dass das Grundrecht auf Religionsfreiheit verletzt würde, wenn ihre Tochter nicht weiter künstlich ernährt werde.

Schiavo ist mittlerweile seit dem 18. März ohne Wasser und Nahrung. Experten zufolge wird sie ohne künstliche Ernährung innerhalb der kommenden Woche sterben. Schiavos Ehemann hatte das Ende der künstlichen Ernährung beantragt, weil er seine Frau sterben lassen will. Sie habe früher klar gemacht, dass sie in einem solchen Zustand nicht weiter leben wolle. Die Eltern bestreiten dies und sind seit Jahren in Auseinandersetzung mit ihrem Schwiegersohn verwickelt.

Bush argumentierte mit neuen medizischen Erkenntnissen


Gouverneur Jeb Bush hatte gestern überraschend die Übernahme des Sorgerechts für Schiavo beantragt und zur Begründung neue medizinische Erkenntnisse angeführt. Ein Neurologe schließe nicht aus, dass Schiavo bei "minimalem Bewusstsein" sei. Die Patientin müsse deshalb neu untersucht werden, hatte Bush gefordert.


Quelle: tagesschau.de
der-prophetII
QUOTE (mr.orange @ 21 Mar 2005, 17:00)
Schlussendlich bin ich der Meinung, dass dauerhafte umfangreiche künstliche Massnahmen zur Erhaltung des Lebens grundsätzlich nicht gerechtfertigt sind. Ein Mensch ist Mensch in seiner Gesamtheit und kann auch nur so leben. Bei komplexen Organversagen ist es einfach unangemessen, wenn durch medizinische Massnahme dauerhaft Gott gespielt wird.

"frag doch mal deine oma und deinen opa, was für tabletten sie nehmen müssen. schau mal in ein krankenhaus, wie oft "durch medizinische maßnahmen dauerhaft gott gespielt wird".

QUOTE

Wer sich mal intensiv mit solchen Patientengeschichten befasst hat weiß, dass das Leben der meisten Angehörigen nahezu unerträglich wird. 9 von 10 Familien halten dieser Belastung nicht stand und zerfallen.

ich kenne leider nicht viele dieser patientengschichten. wo kann man sich darüber "belesen"? das würde mich selbst sehr interessieren.
luna
in den nachrichten kam gerade, dass terri nur noch ein paar tage 'leben' wird...
jeb bush meinte zwar, dass er versuchen wird eine lösung zu finden, doch ich bezweifle, dass er es schaffen wird
sie wurde schon mit einer Auschwitz-Gefangenen verglichen
es ist so grausam...
mcnesium
ich finds ehrlich gesagt zum kotzen, dass die ganze sache in den medien so zum thema gemacht wird. es klingt zwar abgedroschen, aber im prinzip ist es mir total latte ob die nun stirbt oder noch 15 jahre im wachkoma liegt oder wieder aufwacht oder was weiß ich. jeden tag sterben soundsoviele millionen menschen in anderen teilen der erde auf noch viel grausamere weise und es interessiert keine sau. selbst wenn dieser fall in deutschland stattfänd würde es mich nicht in dem maße interessieren wie sämtliche medien die sache breit treten. aber da das ganze auch noch in den usa passiert is es mir sowas von egal, es kotzt mich einfach nur an wie jeden tag schlagzeile für schlagzeile zu dem thema kommt. dabei gibts wirklich wichtigeres was gerade im politischen alltag passiert, worüber man berichten und diskutieren könnte.
mr.orange
@prophet: Dein Beispiel mit den Tabletten ist gut. Ich finde es geht jeweils im konkreten Einzelfall um die Bewertung der Situation und vor allem, um menschenwürdiges Leben und auch Sterben (damit haben wir ja alle heute ein Problem) und um Lebensqualität. Ich hatte am WE darüber noch intensive Diskussionen mit einer Ärztin. Und gerade in solchen Fällen ist einfach so, dass kein Arzt ad hoc einfach mal so über den Daumen über Leben und Tod entscheidet. Die Kollegin hatt mich auch nochmal über das Krankheitsbild aufgeklärt. Und da ist nach 15 Jahren einfach nix mehr zu machen. Diese Frau ist tod, weil das Stammhirn abgestorben ist (Denken, Fühlen, Erinnerungen etc.) egal ob sie weiter künstlich ernährt wird oder nicht. Nur das Kleinhirn (Atmung usw.) funktioniert noch. Und gerade hier stellt sich die Frage, warum aktive Sterbehilfe nicht erlaubt sein sollte, und man Terri statt dessen verhungern und verdursten lässt.

Es gibt auch noch wesentlich schlimmere Fälle, wie eine Querschnittslähmung vom Halse abwärts. Und auch gerade für diese Fälle finde ich, sollte auf Wunsch des Patienten ein sanfter Tod eingeleitet werden können. Ich würde z.B. so nie weiterleben wollen. Bei den Patientenverfügungen muss also dringend was getan werden.

Zu den von Dir geforderten Beispielen kann ich nur auf die intensiven Gespräche mit meinem ehemaligen Chef verweisen, dessen quasi Schwiegermutter (Mutter der Lebensgefährtin) ein solcher Fall ist. Und der im Krankenhaus eine Vielzahl solcher Leidensgeschichten inklusive psychologischer Betreuung der Angehörigen mitbekommen hat. Nach seiner Auskunft halten am längsten noch die Frauen als Angehörige so etwas ne ganze Weile aus (Betreuung und Besuche des Kranken usw.), der Rest kann irgendwann einfach nicht mehr und die Mädels packen das auch nicht ewig. Und das wissen auch die Psychologen, die nur begrenzt helfen können. Seine Lebensgefährtin brauchte Jahre, um in ein halbwegs normales Leben zurückkehren zu können und wieder arbeitsfähig zu sein. Da war z.B. der erste Kinobesuch ohne Unterbrechung (sie rannt immer raus, weil es hätte ja was mit der Mutter sein können) ein Riesenakt.
Allanon
QUOTE
das schlimmste was es gibt, ist für mich eindeutig der gedanke, dass jemand über den tod eines menschen entscheiden darf.
auch wenn die betroffene person es vorher so wollte, weiß man noch lange nicht, wie sie sich jetzt im augenblick entscheiden würde.


Hallo? Dafür sind doch die Patiententestamente da!

Um nach dem Willen des Patienten handeln zu können, auch wenn er nichtmehr gefragt werden kann.

Alles andere ist einfach Unrecht.
der-prophetII
Wie gesagt, ich kenne auch eine ehemalige Komapatientin (bei der übrigens auch keiner wusste, ob sie aufwacht oder nicht), die meinte, dass sie eine solche Patientenverfügung vor ihrem Unfall unterschrieben hätte und es im Nachhinein gar nicht verstehen konnte, wie sie überhaupt auf so einen Gedanken hätte kommen können.
Man kennt es ja im Übrigen - einmal hatte man so eine Meinung und irgendwann hat sie sich geändert.

QUOTE
Es gibt auch noch wesentlich schlimmere Fälle, wie eine Querschnittslähmung vom Halse abwärts. Und auch gerade für diese Fälle finde ich, sollte auf Wunsch des Patienten ein sanfter Tod eingeleitet werden können.

In dem Falle, kann sich der Patient aber ausdrücken und direkt danach verlangen.
Obwohl ich da auch sehr skeptisch wäre. Wer denkt denn nicht an Selbstmord, wenn er vom einen auf den anderen Tag seine Beine verliert. Wer denkt bei vergleichbaren Situationen nicht darüber nach, ob sich das Leben wirklich lohnt oder nicht. Wieviele Menschen finden erst nach einer gewissen Zeit wieder die Liebe zum Leben wieder?

QUOTE
um menschenwürdiges Leben und auch Sterben (damit haben wir ja alle heute ein Problem) und um Lebensqualität.

Wer darf über Leben und Tod entscheiden - wer darf darüber entscheiden, ob das Leben menschenwürdig oder -unwürdig ist?
Führt ein geistig Behinderter ein menschenunwürdiges Leben? Ist es ein Unwürdiges ohne Beine zu leben?
Liegt es bei sich selbst das Leben als unwürdig betrachten zu dürfen, hat dieses Recht eine andere Person, eine Instanz, oder haben es alle?
Chino
.. man könnte es auch noch weiter treiben und ihr, im Fall eines Herzstillstands, ein künstlichen einsetzten, nur für denn Fall, dass sie irgendwann wieder aufwacht wink1.gif ..

.. am Leben gehalten zu werden kann auch Qual bedeuten. Und auch die Ärtze die sie am Leben halten spielen Gott ..
der-prophetII
Ich denke nicht, dass beim Thema "Leben" das Argument der "Gottspielerei" angebracht und berechtigt ist.
Fangen wir damit an, dass du mit einem Bekannten im See schwimmst. Der Bekannte bekommt Krämpfe, hat nicht mehr die Kraft alleine das Ufer zu erreichen. Alleine auf See wäre er todgeweiht. Du hilfst ihm natürlich und zerrst ihn ans Ufer. Hast du Gott gespielt?

Nehmen wir an, ein Mensch bricht auf der Straße zusammen. Die Atmung und der Herzzschlag fällt aus. "Du" bist als erster und vielleicht einziger dort und leistest Erste Hilfe. Seine Lebensfunktionen setzen wieder ein, er wird vielleicht in ein Krankenhaus gebracht, usw. - Hast du Gott gespielt?

Menschen, die mit diversen "Makeln" zur Welt kommen (Asthma, Epilepsie, Diabetis, Allergien), hätten vielleicht ohne medizinische Hilfe kein Leben mehr vor sich. Ist die lebensnotwenige Hilfe auch nur ein göttliches "Spiel"?

Ist Medizin überhaupt gleichzusetzen mit Gottspielerei?

Ich denke nicht.
Wenn ich mit dem Leben "spiele", dann wäre dieses Argument angebracht. Wenn es z.B. um das Klonen von Menschen geht, spiele ich mit dem "Leben", dann mache ich mir einen "Spaß" daraus. Aber wenn es darum geht Leben zu erhalten, dann ist das kein Spiel.
mr.orange
Hallo prophet:

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Wie gesagt, ich kenne auch eine ehemalige Komapatientin (bei der übrigens auch keiner wusste, ob sie aufwacht oder nicht), die meinte, dass sie eine solche Patientenverfügung vor ihrem Unfall unterschrieben hätte und es im Nachhinein gar nicht verstehen konnte, wie sie überhaupt auf so einen Gedanken hätte kommen können.
Man kennt es ja im Übrigen - einmal hatte man so eine Meinung und irgendwann hat sie sich geändert.


Wie ich bereits darauf hinwies, Koma ist nicht gleich Koma. Patienten im Wachkoma mit appallischem Syndrom (Absterben des Großhirns) wie Terri sind ein ganz anderer Fall. Und hier ist nach 1-2 Jahren einfach Schluss mit der Chance auf wiederaufwachen. Da passiert nix mehr.

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In dem Falle, kann sich der Patient aber ausdrücken und direkt danach verlangen.
Obwohl ich da auch sehr skeptisch wäre. Wer denkt denn nicht an Selbstmord, wenn er vom einen auf den anderen Tag seine Beine verliert. Wer denkt bei vergleichbaren Situationen nicht darüber nach, ob sich das Leben wirklich lohnt oder nicht. Wieviele Menschen finden erst nach einer gewissen Zeit wieder die Liebe zum Leben wieder?


Unbestritten. Dennoch bleibt das Recht auf individuellen Selbstmord, was in diesem Fall nur durch aktive Sterbehilfe möglich wäre und bisher verweigert wird. Ich sage nicht, dass in so einem Fall durch intensive psychologische Betreuung ein im Schock ersteinmal ausgesprochener Todeswunsch sich noch ändern kann. Aber wenn das alles nichts hilft, hat dieser Mensch nach meiner Meinung das Recht selbstgewählt zu sterben.



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Wer darf über Leben und Tod entscheiden - wer darf darüber entscheiden, ob das Leben menschenwürdig oder -unwürdig ist?
Führt ein geistig Behinderter ein menschenunwürdiges Leben? Ist es ein Unwürdiges ohne Beine zu leben?
Liegt es bei sich selbst das Leben als unwürdig betrachten zu dürfen, hat dieses Recht eine andere Person, eine Instanz, oder haben es alle?


Wie bereits gesagt kommt es immer auf den individuellen Einzelfall an. Und ja, ich habe das Recht so zu entscheiden. Und erwarte auch von ausgebildeten Fachärzten und Bioethikern im ganz konkreten Fall eine solche Entscheidung.

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Ich denke nicht, dass beim Thema "Leben" das Argument der "Gottspielerei" angebracht und berechtigt ist.
Fangen wir damit an, dass du mit einem Bekannten im See schwimmst. Der Bekannte bekommt Krämpfe, hat nicht mehr die Kraft alleine das Ufer zu erreichen. Alleine auf See wäre er todgeweiht. Du hilfst ihm natürlich und zerrst ihn ans Ufer. Hast du Gott gespielt?

Nehmen wir an, ein Mensch bricht auf der Straße zusammen. Die Atmung und der Herzzschlag fällt aus. "Du" bist als erster und vielleicht einziger dort und leistest Erste Hilfe. Seine Lebensfunktionen setzen wieder ein, er wird vielleicht in ein Krankenhaus gebracht, usw. - Hast du Gott gespielt?

Menschen, die mit diversen "Makeln" zur Welt kommen (Asthma, Epilepsie, Diabetis, Allergien), hätten vielleicht ohne medizinische Hilfe kein Leben mehr vor sich. Ist die lebensnotwenige Hilfe auch nur ein göttliches "Spiel"?

Ist Medizin überhaupt gleichzusetzen mit Gottspielerei?


Medizinische Möglichkeiten verbessern sich ständig, so dass auch ethische Richtlinien ständig erneuert werden müssen. Was heute vielleicht den Tod bedeutet ist morgen vielleicht schon weiterleben. Deine o.g. Beispiele zur Rettung von Leben passen hier einfach nicht. Denn hier im Forum geht es um Ausnutzung von Apparatemedizin bis zum "geht nicht mehr".

Apparatemedizin und Ausnutzen aller Chancen bis zuletzt ist aber m.M. nicht immer human und Medizin hat human zu sein. Und das betrifft nicht nur den aktuellen Fall. Da wird bei 70 Jährigen mit schwerem Krebs die Totaloperation mit anschließender Chemo empfohlen, was nichts anderes heißt als: Heilungschancen äußerst gering und Totalquarantene für die nächsten 2 Jahre. Restliche Lebensqualität (auch im Anschluss) für die Betroffenen gleich NULL. Dann lieber schmerzfrei weiterLEBEN mit Schmerzmitteln und noch ein paar Sonnenaufgänge und Kinobesuche ermöglichen und im Anschluss sanft sterben.

In Pflegeheimen vegetieren Dutzende von Alten vor sich hin und erfolgsgeile Chirugen operieren alles was geht. Lebensqualität für die Betroffenen ebenfalls NULL.

Da bin ich einfach dagegen. Irgendwann muss man einfach sagen: Lasst es gut sein. Der Körper will und kann nicht mehr. Und dem Pferd gibt man auch den Gnadenschuss. Oder verlängern wir hier auch Leben bis zum "get no" ? Oder anders gefragt: Ein Tier hat das Recht auf Erlösung vom Leiden, ein Mensch aber nicht ?
Und ja, dann spielen wir Gott. Die Argumente der christlichen Fundamentalisten in Amerika sind einfach nur Scheiße. Ginge es wirklich nach göttlichem Willen, wäre Terri längst tod. Denn sie kann selbst nach Jahren nicht mehr selbstbestimmt und autark leben. Ohne künstlicher Ernährung wäre sie längst tod. Das ist bei Astmatikern und Diabetikern etwas ganz anderes.

Mir geht es nicht um die Definition menschenunwürdigen Lebens, wie es die Nazis definiert haben, sondern im ganz konkreten Krankheitsfall um ein menschenwürdiges Leben. Und wenns sein muss: menschenwürdiges Sterben. Der aktuelle Fall um Terri ist ein solcher Fall: Diese Frau ist tod. Nur der Körper lebt noch und vegetiert vor sich hin. Und hier zeigt sich auch: ein Körper kann ohne Geist nicht leben. Die radikale Verlängerung hat mit Menschenachtung überhaupt nichts zu tun. Ganz im Gegenteil. Und ja, warum kann man hier nicht die Gnadenspritze geben, sondern muss sie verhungern lassen ? Und ja, ich will darüber entscheiden und auch Angehörige sollen das nebst ausgebildeten Ärzten und Bioethikern tun können. Und eine solche Entscheidung wird NIEMALS ad hoc und aus dem Bauch heraus getroffen.
rakete
Sterbehilfe? shocked1.gif
Wenn man einen "nicht mehr alleine lebensfähigen" Menschen sterben lässt, dann ist das doch keine Sterbehilfe! (auch wenn es als passive sterbehilfe definiert wird..)

Ich finde es eher pervers einen Menschen noch so lange am Leben zu erhalten... nach über 15 Jahren muß doch irgendwann auch mal schluß sein...

Nach christlichem Standpunkt würd ich sogar sagen: Die verweigern der armen Frau den Einzug ins Paradies, ich sage: Lasst die Frau sterben, so wie es Gott schon vor 15 Jahren gewollt hat, oder schmorrt in der Hölle!
Brownie83
Jetzt ist sie tot. Nach 13 Tagen ohne Nahrung ist sie heute gestorben. Jetzt haben die Debatten vielleicht ein Ende. Oder sie gehen erst richtig los.

QUOTE

Im Abgeordnetenhaus von Florida wurde nach Bekanntwerden des Todes eine Schweigeminute eingelegt.


confused1.gif Geht´s noch?
Ob die das damals auch bei Rodney King gemacht haben? OK, der hat´s überlebt, ...aber trotzdem...
#npnk
zur frage der Sterbehilfe hier ein interessantes gespräch:

http://www.stern.de/politik/panorama/index...8380&nv=rss
der-prophetII
QUOTE
Außerdem sagen wir den Menschen: Der Umstand, dass Sie A gesagt haben und nach Zürich gekommen sind, heißt nicht, dass Sie auch B sagen und sterben müssen. Sie sind völlig frei, diesen Raum wieder zu verlassen.


"Wenn ihr mit unserer Politik nicht zufrieden seid, dann steht es euch frei das Land zu verlassen."
"Wenn ihr für ein Auto keine 60000€ zahlen wollt, dann steht es euch frei nach Rumänien zu ziehen und dafür das Auto zum Preis von 20000€ zu bekommen."
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QUOTE
Aber wer hier im Grundsatz nachgibt, riskiert einen Bewusstseinswandel. Wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat und pflegebedürftig ist, wenn man für die Gesellschaft teuer und für Angehörige eine Last wird, dann würde es künftig heißen: "Hör mal, hier gibt es doch einen Ausweg, da gibt es doch dieses Medikament." Da entsteht Druck auf alte, kranke Menschen. Das wäre verheerend.

Ein interessanter Ansatzpunkt für weitere Streitgespräche.

Darauf wird geantwortet:
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Das schwächste Argument, weil es keine Beweise dafür gibt.


Ein zweckentfremdentes Gegenargument, um die "Behauptung" des Gegners im Leeren stehen zu lassen. (Anscheinend hat der werte Herr Minelli Schopenhauer gelesen.)
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Andere ziehen in deutsche Pflegeheime, weil sie Angst haben, in ihrer Heimat getötet zu werden.


Antwort:

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weil der Mensch selbst die letzte Handlung vollziehen muss. Und wenn er das nicht will, tut er es nicht.


Für mich das reinste Blabla, um sich vor jeder Verantwortung zu drücken.
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Weil sie mit niemandem angstfrei über das Thema reden können. Das geht nur, wenn ich für deren Wunsch offen bin, wenn ich sage: Ich versuche, dich wieder ins Leben zurückzuführen. Aber ich wäre auch in der Lage, dir zum Tode zu verhelfen. Erst diese Situation öffnet den Weg in eine bessere Zukunft.


Eine, wie ich finde, zu krasse und ganz und gar unakademische Hypothese, die vielleicht nicht einmal in 15% der Fälle zutrifft.
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Nach meiner Auffassung besteht Hilfe darin, dass man einen Menschen mit Suizidwunsch von dieser Überlegung abbringt. Nicht, dass man ihm hilft, seinen Wunsch zu vollenden. Es ist unnatürlich, dass ein Mensch sterben will. Das Normale ist, dass ein Mensch leben will.


Ein ganz bedeutender Satz!

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QUOTE
Woran erkennt man, wann eine Behandlung sinnlos ist?
Hoppe: Wenn man einem Menschen Leiden zufügen oder sein Leiden verlängern würde. Wenn keine Rettung mehr möglich ist, sondern nur noch Betreuung.


Da hier eher über die Fäller diskutiert wird, bei denen der Patient selbst den (Frei-)tod wählen kann, ist diese These wohl die bedeutsamste unserer Diskussion.
Doch von meiner Seite müsste ich sofort fragen: Wer beurteilt, ob der Patient (der sich nicht ausdrücken kann) leidet, bzw. ob ihm Leid zugefügt wird?
Woher weiß man zum jetzigen Zeitpunkt, ob in 5, 10, 15, 20, 30 Jahren keine Rettung mehr möglich ist?
Chino
Zu Leben heißt auch Sterben ..
Wenn es nach den Bibelfreaks gegangen wäre hätte man ihr wohl notfalls noch ein künstliches Herz eingesetzt, nur um sie am Leben zu erhalten.
Nun hat sie die Qualen endlich hinter sich ...
Wanda
vielleicht wären die diskussionen auch andere oder kürzer, wenn sie nicht in kauf genommen hätten, dass sie tagelang verhungert. für mich lag das wirklich unglaubliche darin.. dass irgendwann schluss sein musste, mag ja sein, und dass in amerika für den ehemann warscheinlich erhebliche finanzielle hintergründe standen kann man auch in betracht ziehen, aber den tod herbei zu führen indem sie einfach keine nahrung mehr bekommt war unmenschlich. aber alles (?) andere wäre warscheinlich (aktive) sterbehilfe gewesen..