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Vollständige Version anzeigen: Uno-Schulinspektor in Deutschland
Balzer82

Zehn Tage lang fuhr Uno-Sonderberichterstatter Muñoz von Kindergarten zu Kindergarten, besuchte Schulen und Hochschulen. Doch was er auf seiner Reise durchs Land der Dichter und Denker erlebte, überzeugte ihn nicht.


http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,...,402280,00.html
caprice
Angesichts solcher Kritik versteh ich nicht warum sich die CDU-Tante gegen ein deutschlandweites Bildungssystem streubt. Macht wohl zuviel Arbeit allese neu zu strukturieren ? Wär aber angebracht. Ein vergleichbares Zentralabi, gleiche Lehrpläne, etc. So wies jetzt ist kanns doch nicht bleiben °°.
baren
Stimmt, aber damit die Bundesländer der Föderalismusreform zustimmen, gehen die Bildungskompetenzen jetzt fast ganz an diese.

Zitat
[...]

In der Bildung hingegen wird der Bund praktisch nur noch für die berufsbegleitende Bildung (die immerhin zwei Drittel der Jugendlichen in Deutschland betrifft) zuständig sein. Ansonsten übernehmen die Länder die Verantwortung - von der Vorschule bis zum Examen. Denn obwohl der Bund einheitliche Standards für Hochschulzugang und -abschluß vorlegt, können die Länder (nach einer Übergangszeit von zwei Jahren) davon in eigener Regie abweichen. Aufgabe des Bundes könnte es aber werden, sich um eine europäische Zertifizierung der Abschlüsse zu bemühen.

[...]

Quelle: http://www.welt.de/data/2006/02/18/847606.html
doh.gif
der-prophetII
Zitat(baren @ 22 Feb 2006, 10:49)
Stimmt, aber damit die Bundesländer der Föderalismusreform zustimmen, gehen die Bildungskompetenzen jetzt fast ganz an diese.

doh.gif
*

Wer gibt schon gern "Macht" ab?

Wir kennen ja die Leidtragenden. Das sind immer dieselben, leider!
Pummel
Zitat
Vernon Muñoz Villalobos monierte am deutschen Bildungssystem vor allem, dass es sich nicht am Potential der Kinder orientiert.


Zitat
Viertens dürften Schüler nicht schon nach der vierten Klasse auf die verschiedenen Schulformen verteilt werden. Mit der frühen Auslese nach dem vierten Schuljahr werde das Bildungspotential der Kinder nicht ausgeschöpft


Hmm, man kann doch aber immer noch die Schulformen wechseln. Das liegt dann wieder in Hand der Eltern und Schüler. Frag mich auch, was hier für ein zentrales Bildungssystem spricht ... vielleicht kann das mal jemand der Befürworter genauer erläutern.
Gizz
schon mal die besserer vergleichbarkeit der leistungen (schulnoten) untereinander.
weil im jetzigen system ist das so gut wie unmöglich
Hrothgar
Zitat(Gizz @ 22 Feb 2006, 11:45)
schon mal die besserer vergleichbarkeit der leistungen (schulnoten) untereinander.
weil im jetzigen system ist das so gut wie unmöglich
*



Dazu kommt noch das jeder Arbeitgeber weiß, dass ein Bayern- oder Sachsenabitur mehr "Wert" ist als eines aus Brandenburg oder MäcPomm.

Zusätzlich kommen durch die föderalen Strukturen auch sehr seltsame Effekte zustande. Wie kann man bitte von "Allgemeiner Hochschulreife" sprechen, wenn es Bundesländer gibt in denen man Mathematik in der Sekundarrstufe 2 abwählen kann und als Leistungskurs Dinge wie "Politische Bildung" belegen kann.

Hrothgar
rakete
Das Deutsche Bildungssystem ist am Boden, und deutsche Politiker versuchen nun es in den Boden zu stampfen...

traurig aber wahr: Aus etwas unfähigem kann einfach nichts fähiges entstehen...

Ich hege langsam den Verdacht, daß die Alliierten uns damals absichtlich diese Strukturen von bürokratischer Scheindemokratie gegeben haben, weil sie wollten, das wir nach anfänglicher Euphorie irgendwann wieder ganz unten ankommen...

"Seht mirch an, ich bin von der Leyen, ich kann grinsen wie ein Pferd und konnt mir ganz viel Personal leisten das meine 7 Kinder mundtot gemacht und erzogen hat... andere sollen das auch können, und überhaupt, Kinder nur für Reiche Schnösel!"

bevor mein Kind 6 wird, bin ich weg aus Drecksland...
Gizz
noch schlimmer ist, dass (bis jetzt) in brandenburg jede schule ihr eigenes abi schreibt blink.gif
NEO.POP
das die föderalismusreform in seiner jetziger form komplett in die falsche richtung geht, und das nich nur in der bildungspolitik ist mir schon seit den ersten gesprächen darüber bekannt, da sollte man nicht erst einen villalobos brauchen um das festzustellen. die länder bekommen in vielen angelegenheiten durch diese reform zu viele kompetenzen, ich denke es sollte genau in die andere richtung gehn das, der bund mehr kompetenzen bekommt. rolleyes.gif
mcnesium
Zitat(rakete @ 22 Feb 2006, 12:17)
bevor mein Kind 6 wird, bin ich weg aus Drecksland...


bin mal gespannt wo du hin willst, wo es besser ist als hier... rolleyes.gif

Perseus
Zitat(NEO.POP @ 22 Feb 2006, 12:50)
da sollte man nicht erst einen villalobos brauchen um das festzustellen
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Pulp Fiction überall...waaaaah



Zum Thema: Wussten wir das nicht schon alle, dass das mit dem Bildungssystem nix wird/ist?
Hat man nicht im Osten damals alles abgebaut um nun festzustellen, dass z.B. vorschulische Bildung (die der Uno-Inspektor ja auch kritisierte) gar nicht verkehrt war?
Balzer82
Also ich muß mal folgendes sagen: Ich studiere für 127EUR Semesterbeitrag. Und allein die Feststellung das ich studiere sagt mir eins: Am Bildungssystem kann nicht alles schlecht sein!
Und ich komme nicht aus einer reichen Familie. Es ist doch jeder seines eigenen Glückes Schmied.
rakete
Zitat(mcnesium @ 22 Feb 2006, 17:23)
bin mal gespannt wo du hin willst, wo es besser ist als hier... rolleyes.gif
*

England, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Spanien, Chile, Kuba... ?!?
EnjoyTheChris
@Balzer
Zitat
127EUR Semesterbeitrag

Was? Du Sack! Habe vorhin 136 Euro überwiesen! Investiert jetzt das Immaamt meine überflüssige Kohle in Grünpflanzen?

Aber im Ernst, Semesterbeitrag waren doch 136 Euro, oder? *schluck*

Ansonsten gebe ich dir durchaus Recht, dank Bafög kann man ja auch ohne "reichere" Familie eigentlich ganz gut studieren und leben (zumindestens im Osten reicht der Höchstsatz ja locker zum Leben), das Problem ist sicherlich, dass es Kinder aus ärmeren Schichten gar nicht erst soweit schaffen (kein Abitur).

Ich sehe die aktuellen Probleme eher in der Gesellschaft ein Ziel/Motivation zu vermitteln, es ist gar nicht mal so sehr eine Frage des Geldes, sondern ob man eben den Antrieb hat nach der Schule ein Studium anzufangen und sich gegebenenfalls gegen die eigenen Eltern durchzusetzen.

Das förderalistische Bildungssystem hat natürlich so einige Tücken, aber z.B. gerade Zentralabi halte ich nicht unbedingt für eine gute Sache. In Brandenburg können eben die Schulen ihr jeweils eigenes Abi machen und dann ist dann aufgrund der ja doch teilweise spezialisierteren Schulen durchaus fair.

C'ya,

Christian
Gizz
Zitat(EnjoyTheChris @ 22 Feb 2006, 21:37)
In Brandenburg können eben die Schulen ihr jeweils eigenes Abi machen und dann ist dann aufgrund der ja doch teilweise spezialisierteren Schulen durchaus fair.
*


aber man kann seine leistung/das erlernte nicht wirklich einschätzen.
bei mir hab ich festgestellt, dass ich z.B. bei mathe wirklich viel nachholen musste, um auf den mathematischen stand von abileuten aus sachsen oder gar bayern zu kommen.

EnjoyTheChris
Okay, das ist doch aber sicher relevanter bei einem Schulwechsel von Bundesland zu Bundesland.

Wenn man an der Uni etwas mathe-artiges studiert, dann ist eh ein Großteil wirklich neu... und es gibt ja auch die Brückenkurse.

C'ya,

Christian
Gizz
in den brückenkursen saß ich mit so einem gesicht drin: blink.gif
aber hey...dafür hab ich nen latinum, das ich gar nicht brauch wacko.gif
Balzer82
Zitat(EnjoyTheChris @ 22 Feb 2006, 21:37)
Aber im Ernst, Semesterbeitrag waren doch 136 Euro, oder? *schluck*


Haste Recht. 137,50EUR.
http://www.htw-dresden.de/suw/pdf/Semesterbeitrag.pdf


Aber ich denke, dass jeder Mensch sich immer selber motivieren muß. Und wenn für die kleinen Ghettoscheißer Mixery trinken und chillen an der Bushaltestellen die Erfüllung ist, dann kann unser Bildungssystem auch nichts dafür.
Irgendwie werden die Werte und Normen nach denen früher alles lief total vergessen. Mich würde es zwar nerven, wenn mir immer einer auf die Schuhe tritt, aber Opa und Oma sind jedenfalls bodenständig und ordentlich erzogen. Vielleicht müsste man an der Basis - der Erziehung der Kinder - anfangen.
uworissimo
Zitat(Balzer82 @ 22 Feb 2006, 20:18)
Und allein die Feststellung das ich studiere sagt mir eins: Am Bildungssystem kann nicht alles schlecht sein!
Und ich komme nicht aus einer reichen Familie. Es ist doch jeder seines eigenen Glückes Schmied.
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Das mag für dich noch zutreffen und damit kannst du dich glücklich schätzen, dass du es ohne die Notwendigkeit spezieller schulischer Förderung geschafft hast.

Ein Bildungssystem sollte sich aber nicht nur auf einen Typ Schüler, d.h. auf eine Leistungsgruppe, konzentrieren, sondern 'flächendeckend' und 'universal' gelten.

Zitat
Aber ich denke, dass jeder Mensch sich immer selber motivieren muß. Und wenn für die kleinen Ghettoscheißer Mixery trinken und chillen an der Bushaltestellen die Erfüllung ist, dann kann unser Bildungssystem auch nichts dafür.

Wer in solch schwierigen sozialen Umfeldern aufwächst, der hat es von Grund auf schwerer in der Schule - das zeigen die PISA-Ergebnisse. Und das darf einfach nicht sein. Es kann nicht sein, dass diejenigen, die sozial schon benachteiligt werden einfach hängen gelassen werden, auf die Mittel- oder Hauptschule geschoben werden.

Und gerade auf diesen 'Abstellgleisen' wie der Hauptschule hat das Lernen und schulische Bildung einen viel geringeren Stellenwert unter den Schülern. Das muss geändert werden. Man muss solchen Leuten zeigen, dass sie wenn sie sich richtig reinhängen auch Ergebnisse erzielen, gebraucht werden.

Deshalb bin ich dafür, dass man die Unterscheidung Gymnasium-Mittelschule erst später trifft und bis dahin eine Art 'Gesamtschule' bildet [Anm. mit Gesamtschule ist hier eine Schule für Schüler aller Leistungsgrade gemeint]. Und warum nicht Schüler verschiedener Altersstufen in gemeinschaftlichen Unterricht setzen? So findet ein gegenseitiges Helfen und Fördern unter den Schülern schon von klein auf statt und die sozialen Unterschiede kommen weniger zum Tragen. Teamwork kann doch auch über Generationen und Leistungsniveaus hinaus stattfinden.

In jedem steckt ein gewisses Potenzial, bei dem einen liegt es nur verborgener als bei dem anderen. Und dieses Potenzial gilt es zu finden und gezielt zu fördern.
Hrothgar
Zitat(rakete @ 22 Feb 2006, 21:09)
England, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Spanien, Chile, Kuba... ?!?
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Hast du schon mal eine Weile in England gelebt, wo du für deine Altersvorsorge, die Krankenversicherung und vieles mehr quasi selbst zahlst und wo anhand der enormen Lebenshaltungskosten auch ein hohes Gehalt ratz batz weg ist? Hast du schon mal davon gelesen, was dort Privatschulen kosten ohne deren Besuch deine Kinder praktisch nur eine Außenseiterchance auf höhere Posten haben?

Hast du mal Bekannte oder Verwandte die in Skandinavien leben gefragt, was die für ihren (wirklich sehr guten) Bildungssektor an Steuern zahlen? Da können wir uns mit unserem Spitzensteuersatz hier noch sehr sehr glücklich schätzen. Und das die bei ihrer enormen Steuerlast dennoch massive Kürzungen im Sozialsystem hinnehmen mussten, ist dir sicher auch entgangen. In Dänemark muss ein Arbeitsloser mittlerweile JEDEN Job annehmen sonst wird die Stütze auf NULL gestrichen.

Bist du mal in den letzten Jahren in Kuba gewesen und hast dort eine Schule oder Universität gesehen? Wusstest du das dort die Schulkinder bis zum 18. Lebensjahr oft in "Internaten" unterrichtet werden, die weitab auf dem Land liegen. Und wusstest du das das de facto heißt, dass die 4 Stunden am Tag Unterricht bekommen und den Rest bei der Feldarbeit zubringen weil das Land zu arm ist um sich eine moderne Landwirtschaft zu leisten?
Du wusstest doch aber sicher das dort mittlerweile Ärzte und Ingenieure an den Bars in den Hotels arbeiten, weil sie nur mit den Dollars und Euros der Touristen auf den schwarzen Bauernmärkten Fleisch, frische Lebensmittel und Konsumgüter kaufen können die dem normalen Arbeiter ohne so einem Job nicht zur Verfügung stehen.

Ich glaube es vergessen immer wieder ein paar Leute, wie gut es ihnen in diesem ach so schlimmen "Dreckland" hier geht.

Hrothgar
JoSchu
Zitat(uworissimo @ 23 Feb 2006, 10:16)
In jedem steckt ein gewisses Potenzial, bei dem einen liegt es nur verborgener als bei dem anderen. Und dieses Potenzial gilt es zu finden und gezielt zu fördern.

Und du denkst, das funktioniert, in dem du alle Schüler zusammensperrst? Wenn der Lehrer alles 5mal erklären muss, bis es der letzte verstanden hat (ich übertreibe bewusst), dann ist das für die, die es schon beim ersten Mal verstanden haben, pure Zeitverschwendung und wird ihrem Potential nicht im mindesten gerecht.
Meiner Meinung nach gibt es 2 Möglichkeiten: Wir selektieren spät, dann haben wir ein solides Mittelfeld und wenige Ausreißer nach oben und unten. Oder wir selektieren früh, dann haben wir ein schwächeres Mittelfeld, aber mehr Menschen, die sich (positiv oder negativ) davon abheben. Am Ende läuft es dann darauf hinaus, ob wir lieber den "Schwachen" oder lieber den "Starken" die Ausschöpfung ihres Potentials ermöglichen wollen.

Ich würde auch eher dafür plädieren, wieder Bildung als Wert zu etablieren. Es ist ja nicht die Schuld der Kinder, dass sie Bildung nicht mehr als Chance wahrnehmen. Bei ständigen Kürzungen im Bildungsbereich, Arbeitslosigkeit trotz exzellenter Bildung, keiner lei Förderung durch die Wirtschaft fällt dies natürlich zunehmend schwer. Hier ist also die Gesellschaft als Ganzes gefragt, auf allen Ebenen einzugreifen und Bildung wieder den Status einzuräumen, der ihr gebührt.
NEO.POP
das problem liegt doch darin das das erlangen der hochschulreife auf länderebene läuft, die zulassung in den unis aber bundesweit gleich ist, dank nc. das problem sehe ich darin das z.b. ein hesse sein abi leichter erlangen kann als ein sachse oder bayer und somit für die gleiche leistung die er gebracht hat n durchschnitt von 1,5 erreicht, n sachse dafür aber nur n durchschnitt von 2,8 bekommt. somit hat der hesse viel mehr möglichkeiten nc studiengänge, was mittlerweile fast alle sind, zu beginnen und der sachse steht blöd da und kann nur irgendwas studieren was er eigentlich nich will. deswegen: entweder zentralabi oder individueller eignungstest in jedem studiengang und abschaffen des nc.
uworissimo
Da hab ich doch glatt Potential falsch geschrieben. Sowas.

Zitat(JoSchu @ 23 Feb 2006, 11:24)
Und du denkst, das funktioniert, in dem du alle Schüler zusammensperrst? Wenn der Lehrer alles 5mal erklären muss, bis es der letzte verstanden hat (ich übertreibe bewusst), dann ist das für die, die es schon beim ersten Mal verstanden haben, pure Zeitverschwendung und wird ihrem Potential nicht im mindesten gerecht.


Nein, nicht generell.
Es gibt jedoch auch reformpädagogische Schulen in Deutschland, die sich dieses Bildungsprinzip des gesamtheitlichen Unterrichts, wie er flächendeckend im bildungspolitisch weitaus fortschrittlicheren Finnland praktiziert wird, zu eigen gemacht haben und Erfolge damit erzielen.
Soll heißen: Es gibt 3-4 mal die Woche so etwas wie gemeinschaftliche Arbeitszeiten, in denen Schüler verschiedener Jahrgangsstufen in nur durch Schränke oder Pflanzen getrennten Räumlichkeiten (so gennanten 'Lernwerkstätten') gemeinsam mit Schülern höherer Jahrgänge zusammen lernen. Das heisst nicht, dass sich ein Lehrer vor die Klasse stellt und den 7jährigen Integralrechnung erklärt, sondern, dass sich die Schüler untereinander bei der Bearbeitung von Problemen gegenseitig helfen.

Zitat
Am Ende läuft es dann darauf hinaus, ob wir lieber den "Schwachen" oder lieber den "Starken" die Ausschöpfung ihres Potentials ermöglichen wollen.


Warum nicht beiden Gruppen? Das ist nicht unmöglich. Was am Ende rauskommt ist eine andere Frage, wenn ich jedoch sehe, dass bei uns bereits nach der 4. Klasse eine Unterscheidung stattfindet und dann volle 2 Jahre lang so etwas wie eine 'Orientierungsstufe' zwischengeschoben wird, deren Leistungsniveau zwischen Mittelschule und Gymnasium immernoch beträchtlich ist, dann plädiere ich doch eher für spätere Selektierung oder gar keine.

Bis dato ist es doch so, dass nach der 7. Klasse entschieden wird, ob der Schüler auf der Mittelschule/Gymnasium weiterhin bleibt oder doch auf die andere Einrichtugn wechselt. Aber was existiert dazwischen? Ist jemand, der auf der Mittelschule gut ist, zwangsläufig für das Gymnasium geeignet? Ich denke nicht.

Warum nicht wenigstens für den Anfang diese zwei Jahre der Schulzeit in eine Schulform zusammenlegen?
Und der oben erwähnte gemeinschaftliche Unterricht könnte sicher dazu beitragen, dass nach diesen zwei Jahren mehr Schüler die Qualifizierung für das Gymnasium erhalten werden als bisher.
JoSchu
Zitat(uworissimo @ 23 Feb 2006, 15:49)
Warum nicht beiden Gruppen? Das ist nicht unmöglich.

Es bleibt für mich die Frage nach dem "Wie?". Entweder die Starke helfen den Schwachen und können sich dadurch selbst nicht adäquat entwickeln, oder wir trennen beide und die Schwächeren bleiben auf der Strecke.

Die finnischen "Lernwerkstätten" klingen schonmal nach einem sehr interessanten Ansatz. Wenn sie die älteren Schüler auch kognitiv nicht sonderlich stark voranbringen, so wird doch auf jeden Fall die soziale Kompetenz erhöht. Die Frage bist halt, ob sich so eine differenzierte Methode in "Ganz oder gar nicht"-Deutschland durchsetzen kann.