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Vollständige Version anzeigen: Weltwirtschaftskrise durch Klimawandel?
Chris
Experten berechnen knapp 5,5 Billionen Euro als Schaden für Nichtstun gegen den Klimawandeln. Hingegen schreit die Industrie (als aktuelles Beispiel die Autoindustrie), dass durch die Klimaschutzmaßnahmen massiv Arbeitsplätze und Wirtschaftsaufschwung gefährdet sind. Die Umweltverbände mahnen, dass man innerhalb der nächsten 13 Jahre etwas tun muss, und die Bundesregierung weigert sich, mit Hinweis auf den Wettbewerb und freien Märkten, normale Glühbirnen zu verbieten.

Wie denkt ihr darüber? Soll man die Weltwirtschaft und den deutschen Aufschwung für einen mehr oder weniger bewiesenen Klimawandel opfern? Oder bringt gerade der Umbau zum ökologischen Leben unsere Wirtschaft wieder so richtig auf Trab? Wird die Automobilindustrie durch die ganzen Ökologietrotteln zerstört ? Oder bringt gar die richtige Investition in die richtigen ökologischen Technologien Deutschland wieder ganz nach vorne an die Spitze? Und wie geht es weiter in 2.-Welt-Ländern wie China, USA, Mexiko, Brasilien? Und wie in den 3.-Welt-Ländern?

mcnesium
ich finde ein glühbirnenverbot lustig... lächerlich... in die falsche richtung gedacht... äh sinnlos. vorher soll die regierung erstmal die neue kfz-steuer durchboxen, auch wenn da von mir aus einige schlecht abschneiden. sollen se sich halt n partikelfilter einbauen oder die karre loswerden. es ist auch meine luft! dann sollte endlich der handel mit emissionsrechten verboten und somit jedes land zum unmittelbaren umweltschutz gezwungen werden. und wenn dann auch noch alle autos weltweit mit brennstoffzellen oder wasserstoff fahren, kann man drüber nachdenken, glühbirnen zu verbieten.

an die weltwirtschaftskrise glaub ich nicht, denn es entsteht ja ein großer markt an technologien für ökologische energiegewinnung. und da sind wir deutschen ja bekanntlich nicht mal schlecht drin brows.gif
zett
der klimawandel an sich ist natürlich ne schlechte sache, die uns alle mehr oder weniger belasten wird. nur denke ich, dass sich die wirtschaft an sich daran anpassen wird, wie sie es ja jetzt schon in einigen ländern tut. der klimawandel wird sich negativ auf einige branchen auswirken, positiv jedoch auf andere, welche die entwicklung von modernen techniken, welche dem klimawandel entgegentreten oder ihn für uns erträglicher machen, vorrantreiben.
abadd0n
In beiden Fällen geht es negativ für die Wirtschaft aus - und das ist auch gut so.

abT
Chris
Ich denke durchaus kann es für die gesamte Wirtschaft eben durch Bekämpfung des Klimawandels zu einem stärkeren Aufschwung kommen. Zum einen müssen viele neue Systeme erarbeitet und produziert, zum anderen müssen alte Systeme geupdatet werden. Das alles kostet, natürlich, aber was bedeuten Kosten? Kosten bedeuten, dass irgendjemand für seine Arbeitskraft Geld bekommt. Und mit diesen erzwungenen Investitionen führt das dazu, dass innerhalb der nächsten 13 Jahre eine Unmenge zusätzliches Geld investiert wird, das so nicht eingesetzt worden wäre. Sicherlich wird es den einen oder anderen geben, der daran zugrunde geht, weil seine Technologie zu klimafeindlich ist, und sich auch nicht umstellen wird. Aber generell wird es einen Boom auslösen.

Klar ist ein Glühbirnenverbot gegenüber dem Handel von Emissionsrechten und der KFZ-Steuer lächerlich, aber ein Schritt in die richtige Richtung wäre es schon. Aber ob man es verbietet, oder ein Top-Runner-Verfahren macht, bei dem sich alle anderen Produkte an dem effizientesten messen müssen, so läuft es doch immer darauf hinaus, dass die normale Glühbirne ausgedient hat. Und bei 80 Millionen Menschen, die täglich Licht einschalten und Strom gebrauchen, kann es doch einen ziemlich großen Effekt haben.
gewaltfee
wahrscheinlich haben die meisten vorrausgesehen, dass ich mich auch melde.
die wirtschaftskrise, die vorrausgesagt wird, resultiert in den meisten modellen nicht allein aus dem klimawandel.
aus dem klimawandel resultiert vor allem ein problem bei der nahrungsmittelversorgung, weil große flächen landwirtschaftlich unnutzbar werden. um sie nutzbar zu halten muss ne menge geld ausgegeben werden, und das fehlt an anderer stelle. sprich, jeder von uns muss mehr für nahrung ausgeben, und das geld geht größtenteils für dünger und bewässerungsanlagen drauf. --> die firmen profitieren auch nicht, weil sie mehr für anschaffung und unterhalt ausgeben müssen
das andere problem ist die begrenztheit der ressourcen. so geht man zum beispiel davon aus, das phosphor in nutzbarer form nicht mehr allzu lange in ausreichenden mengen verfügbar ist.
ganz zu schweigen von erdöl. ohne die energie, die uns dieser rohstoff liefert, können viele wirtschaftszweige kaum arbeiten.

beispiele und gegenargumente sind leicht zu finden. aber die idee kommt auch nicht von mir, und das grundproblem bleibt bestehen: begrenzte ressourcen, böden, giftneutralisationskapazität von wasser, luft und boden. lässt sich halt alles auf den ressourcenbegriff zusammenschneiden.

einen schönen tag noch
fee

PS: das ist keine meinungsäußerung, nur eine klarstellung zum satz " wirtschaftskrise/gewaltige kosten durch klimawandel"
Bibero
Zitat(mcnesium @ 22 Feb 2007, 10:35)
ich finde ein glühbirnenverbot lustig... lächerlich... in die falsche richtung gedacht... äh sinnlos. vorher soll die regierung erstmal die neue kfz-steuer durchboxen, auch wenn da von mir aus einige schlecht abschneiden. sollen se sich halt n partikelfilter einbauen oder die karre loswerden. es ist auch meine luft! dann sollte endlich der handel mit emissionsrechten verboten und somit jedes land zum unmittelbaren umweltschutz gezwungen werden. und wenn dann auch noch alle autos weltweit mit brennstoffzellen oder wasserstoff fahren, kann man drüber nachdenken, glühbirnen zu verbieten.
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Seh ich ja ganz anders:
1. Wenn man was tun will, muss man einfach mal anfangen. Und Glühbirnen sind da ein kleiner aber sehr einfacher Schritt. Also warum nicht? - Nur weil man was Größeres, Besseres will? Ich weis nicht, wo dieser Schritt in die falsche Richtung geht, wenn du gerne Klimaschutz hättest.

2. Deine Vorschläge sind allesamt auch nicht unmittelbar effektiv. Eine neue KFZ-Steuer wird trotzdem nichts daran ändern, dass die Leute schöne und sichere Autos haben wollen. Und wenn die ein bisschen teurer sind, kauft man halt das billige Fleisch von Lidl, statt zum Bio-Bauern zu gehen.
Auch den Handel mit Emissionsrechten zu verbieten, hieße ja nicht, das dadurch auch nur ein Milligramm weniger CO2 produziert wird. Und du kannst ein Land doch nicht zu einer Handlungsweise zwingen - wer sind wir denn, das wir bestimmen dürfen wie andere Völker zu leben haben, nur weil wir glauben, das wirklich Notwendige erkannt zu haben.
Und Wasserstoffautos sind und bleiben eine eine energetische Katastrophe, wenn du nicht grad ne große Wasserstoffblase in deinem Keller gefunden hast, was ich aber auch wieder nicht hoffe.

Effektiven Klimaschutz kann man nur durch die sofortige Aufklärung der Weltbevölkerung erreichen, dass Bequemlichkeit nicht alles ist. Das funktioniert aber nicht schnell genug, das merken die Leute erst, wenn es wirklich zu spät ist (wie jetzt langsam in Australien). Die einzige andere Möglichkeit ist ein gepflegter Genozid mit ein paar Milliarden Toten. Das fällt aber leider aus ethischen Gesichtspunkten auch in den Bereich der Utopie. Also sollten wir nicht versuchen den Klimawandel zu verhindern, dass können wir sowieso nicht mehr, sondern versuchen das beste draus zu machen.

Dementsprechend stimme ich Chris vollkommen zu: Die Wirtschaft wird sich anpassen und das beste aus der Situation rausholen, egal wie sie aussieht. Und Naturkatastrophen führen immer dazu, dass neu aufgebaut werden muss, und dadrin sind wir Deutschen ja mittlerweile sehr gut...
sQeedy
was, wenn wir an der stelle einer neuen ära stehen? sollten wir an "veralteten" industriezweigen und methoden festhalten? sich verändern, sich anpassen ist wichtig. so weh es auch tut.