James Bond macht dank des Dresdner Debattierclubs kein Babyjahr
Kulturschock überzeugte diese Jahr nur schwer


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</div>Zum dritten Mal nunmehr fanden sich die Hochschulgruppen TU Big Band, TUbühne und Debating Union gestern zusammen um - einmal wieder im Rahmen der Studententage - den Dresdner Studenten einen kräftigen Kulturschock zu verpassen. Besagte Studenten kamen bester Laune und füllten das Foyer der Alten Mensa Mommsenstraße zu drei Vierteln aus. Auf die Ohren gab es zunächst vom Organisator selbst, der TU Big Band. Samt neuen beeindruckendem Arrangeur und witzigem Moderator startete man mit Gospel-Klassikern, arbeitete sich dann durch (schon von Elvis interpretierte) Jazz-Stücke bis hin zu ganz viel Glenn-Miller-lastigem Swing. Die Stücke, wohl ein wenig zu ruhig, ließen viel Platz für Soli, der auch fleißig ausgefüllt wurde - mit unterschiedlichem Erfolg.

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</div>Den Mittelteil des Abends bestritt die Improvisationsgruppe der TUbühne. Gestartet wurde mit dem altbekannten "Freeze", der sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten doch noch ganz annehmbar entwickelte. Im Theatersportspiel "Der Gebärdendolmetscher" hatte eine Moderatorin Michail Grobatschow im Interview, dessen Worte von einem Darsteller in "Gebärdensprache" übersetzt wurde. Das darauf folgende Synchronspiel missglückte leider nahezu gänzlich, den Abschluss bildete das für die Gruppe viel zu anspruchsvolle "Toaster-Spiel". Auch der Spielleiter wirkte fehl am Platze, der von den Darstellern gebotenene Humor war teilweise unterirdisch.

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</div>Die Debating Union der TU trat wie immer im legeren Anzug an. Das Thema wurde natürlich wieder vom Publikum bestimmt, welches sich für "Babyjahr für James Bond" entschied. Zunächst durften je zwei Sprecher pro Partei jeweils dreieinhalb Minuten ihren Argumenten freien Lauf lassen. Nach dem blassen Anfangsredner wurde man eloquent von den Affären des letzten Bond Girls mit Sherlock Holmes und Spiderman unterrichtet und musste einsehen, dass Bonds Brusthaare auch neben einem Kindersitz im Cabrio noch im Wind wehen. Per Applaus wählte das Publikum die beiden besten Debattierer, die nocheinmal im Duell gegeneinander antreten mussten. Gnädiges Thema im Finale: Buchstabennudeln gegen Fadennudeln. Die Redner überzeugten und gaben auch einige Floskeln zum Besten, die man aus so manchen Bundestagsreden kennt ("SO ein Deutschland will ich nicht, meine Damen und Herren!"); ein etwas wackeliger, aber dennoch gelungener Abschluss des Abends.

Aus Platzmangel musste das Publikum mehrere Umbaupausen in Kauf nehmen und das tat es auch genügsam. Trotz der quälenden Posaunenzwischenmusik und des semiunterhaltsamen Programms waren Zuschauerinnen und Zuschauer bester Laune.

Fazit trotzdem: Das haben wir schon einmal besserer gesehn.