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Vollständige Version anzeigen: DAX stürzt ab
georg
http://www.n-tv.de/906738.html
Seit heut früh ist der DAX um über 5% abgestürzt. Das ist bei Börsen schon ein sehr heftiges Gewitter, welches meist nicht ohne weitere Folgen bleibt. Bisher war man ja davon ausgegangen, dass die US-amerikanische Immobilienkrise unserer Wirtschaft nicht so viel anhaben kann. Das war dann wohl ein Trugschluss.

Toll, jetzt komme ich gerade in einer Abschwungsphase auf den Arbeitsmarkt... pinch.gif
Chris
Geil . .endlich fällt der DAX .... wird ja Zeit ...wer die letzte Depression verpasst hat, kann bald wieder kaufen ...
silkwing
Seit geraumer Zeit berichten die Medien über die Krise am Subprime-Markt in den USA, mittlerweile sind auch deutsche Kreditinstitute betroffen, vorneweg die Düsseldorfer IKB, aber auch die WestLB und sogar die weltweit größte Bank, die Citigroup, haben ordentlich Federn gelassen. (Letztere hat in den letzten Wochen knapp 500 Millionen Dollar im Kreditgeschäft verloren)

Viele Deutsche fragen sich jetzt, wieso ausgerechnet der amerikanische Hypothekenmarkt (für zweitklassige Hyptheken) solche Auswirkungen auf Dax und Co haben kann?

Ganz einfach…

In den letzten Jahren wurden in den USA massig Kredite für Immobilien als sogenannte subprime mortages (zweitklassige Hypotheken) vergeben, wobei zweitklassig bedeutet, daß die Kreditnehmer keine erstklassige Bonität beispielsweise wegen Insolvenz, Zwangsversteigerung o.ä. verfügen.

Die durch die zweitklassigen Hypotheken finanzierten Immobilien gewannen ständig an Wert und wurden als Sicherheitsleistung bei Zahlungsunfähigkeit betrachtet. Die Kreditgeber vergaben immer mehr Kredite und bündelten schliesslich Ihre Forderungen in Form von Anleihen, die von Hedge Fonds, Banken und Versicherungen gehandelt werden können. Da diese Anleihen höhere Wertzuwächse (teilweise zweistellige prozentuale Wertsteigerungen) aufweisen konnten als beispielsweise sichere Staatsanleihen, sind viele große Investoren auf diesen Zug aufgesprungen.

Alles war gut, bis plötzlich…

Die Immobilienpreise in den USA einbrachen, die Kredite waren/sind nicht mehr vollständig durch die Immobilien gedeckt, die Anleihen auf die Subprime Mortages verloren massiv an Wert. Eigentlich nur halb so wild, sollte man meinen…

Doch die Börsenwelt ist wie eine Herde Lemminge, wenn einer verkauft, machen es ihm alle nach. So auch hier, niemand möchte mehr Anleihen auf Subprime Mortages kaufen, große Hedgefonds hingegen sind zum Verkauf gezwungen - und so haben die Banken und Großinvestoren mal eben einige hundert Millionen Dollar in den Sand gesetzt.

Was kommt noch?

Genau kann das niemand sagen, aber viele Experten prophezeihen einen Domino-Effekt, der sich durch das gesamte Finanzsystem ziehen kann. Großen Investoren fehlt das Geld für Übernahmen, da die Zinsen für risikobehaftete Kredite steigen. Gleichzeitig werden die eher risikobehafteten Anlagen in Aktien uninteressanter, da die Anleger dank steigender Zinsen mehr Alternativen haben.


Quelle
aktsizr
Zitat
Bla bla bla...


Quelle: http://www.finanzberater-aktuell.de/finanz...en-erklart.html
hullbr3ach
Quellen nennen! Das ist hier schliesslich ein Forum im forschungsnahen Umfeld wink.gif
Pusteblumenkohl
Sehr gut. Ich wär ja für ne weltweite Wirtschaftskrise mit anschließendem Atomkrieg. Da gibts endlich wieder ein small Talk Thema was alle interessiert.
Socres
der arme dachs sad.gif
Chris
Übrigens ist auch die Hypothekenkrise daran schuld, dass Sachsen eine Bürgschaft über fast 1 Milliarde Euro gegeben hat (vgl. SachsenLB) und wenn ich mir das so anschaue, wird Sachsen das Geld auch loswerden.

Übrigens war die Übernahme der SachsenLB notwendig, da wir sonst die Krise schon ein halbes Jahr früher gehabt hätten. Und wenn es kracht, dann krachen auch die ganz großen Banken.
Subkulturaner
bohr ey, wattn glück, dass ich meine fonds schon verkauft habe shocking.gif
georg
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/sachsenlb12.html

Die Bürgschaft umfasst nicht nur 1 Milliarde sondern 2,75 Mrd. Weiterhin ist diese vorrangig, d.h. die Bürgschaft wird als allererstes gezogen, falls die SachsenLB noch einmal in Schieflage gerät. Und bei den gegenwärtigen Wertkorrekturen quer durch die Bankenlandschaft wird wohl Milbradt der einzige sein, der noch glaubt, dass Sachsen nicht mindestens einen großen Teil dieser 2,75 Mrd löhnen muss. Zum Vergleich: der sächsische Haushalt umfasst nur 16 Mrd. Es könnte also gut sein, dass Sachsen in diesem Jahr an sehr vielen Stellen den Rotstift ansetzen bzw. sich um Einnahmequellen kümmern muss.
silkwing
Die Hypothekenkrise wird sich wahrscheinlich noch bis Mitte des Jahres hinziehen, die Wirtschaft hofft, das die Banken genug "Fleisch" haben um das durchzustehen.


Beste Zeit zum Aktien kaufen - wenn die Tendenz da ist, das sich die Kurse wieder erholen wink.gif
aktsizr
Papperlapapp. SachsenLB war an sich gut gedacht. Ist eben mal was schief gelaufen - so what? 1 Mrd ist nicht unbedingt ein Pappenstiel - für Sachsen, aber das wird an der im Vergleich zu anderen Bundesländern niedrigen Pro-Kopf Verschuldung nicht sooooo viel ändern. Die Frage besteht immernoch, wieviel am Ende tatsächlich ausfällt. Entgegen der Behauptung in diesem miesen wie veralteten Artikel über mir sind Subprime mort__g__ages nämlich eher drittklassig (das hat der Finanzprofi 2 mal falsch geschrieben). D.h. zu den Abschreibungen auf SP Bonds kommen in den nächsten Wochen und Monaten eventuell noch welche auf Midprimes, in denen sich mitunter auch noch risikomässig unterbewertete Hypotheken verstecken (reinversteckt worden, oder aufgrund möglicher Rezession entstehen). Jetzt kommen bestimmt gleich die, die meinen, das `Weltfinanzsystem' wird zusammenbrechen, die zu BüSo'nazis werden und aufs Weltende hoffen... Hat man schon Tausendmal gehört... Asienkrise (zur Asienkrise hab ich damals gediegen Preisgeld für den 1. Platz beim Planspiel Börse gekriegt...), 1987, .com... jetzt eben die Subprimes... - Who cares? Wem es jetzt als Kleinanleger erwischt, der hats nicht anders verdient. Mit Aktien/Fonds/Blafasel kann man nur Geld verdienen, wenn man eigentlich keins mehr braucht.
georg
In einem Anflug von Nihilismus zu glauben, dass einen das eh alles nicht angeht und nur paar Anleger trifft, ist ein bissel kurz gedacht. Dass sächsische Finanzprobleme früher oder später auch auf die Finanzierung der Hochschulen durchschlagen werden, dürfte genauso unbestreitbar sein, wie die Auswirkungen von zumindest einer der beiden Börsenkrisen, die du genannt hast, auf den Arbeitsmarkt.
aktsizr
Schonmal was vom Rad der Konjunktur gehört? Das dreht und dreht und dreht... - Gelassenheit ist angesagt. In ein paar Jahren wird die Sache vielleicht schon wieder ganz anders aussehen. Das das jetzt fehlende Geld teils umgelegt wird auf die einzelnen Ministerien, ist zu erwarten. Genauso wie eine erhöhte Schuldenaufnahme. Ich sehe die Zukunft trotzdem optimistisch - warum auch nicht? Jeder Niedergang schafft ja auch immer Platz für neue Unternehmungen. Und nochwas: Bürgschaft heisst nunmal nicht, dass da der ganze Batzen fehlen wird - und wenn, dann wahrscheinlich auch nicht auf einen Schlag. Ich halte die derzeit immer mitschwingende Kritik an der sächs. Finanzpolitik für unangebracht - tatsächlich ist die nicht so verkehrt. Ich will ja hier keine Werbung machen, aber Investitionsquote sowie Pro/Kopf Verschuldung sind in Sachsen immernoch top. Ein Worst-Case Ausfall von 2,75 Mrd. würde bei einer konservativ angesetzten Bevölkerungsanzahl von 4 Mio. zu einer Ausweitung der Pro-Kopf Verschuldung um 687.5 EUR / Pro Kopf führen. Das heißt, gemessen am Schuldenstand von 2006, wäre die PK Verschuldung auf dem Stand von 3536.5 EUR und somit im Bundesländervergleich nach wie vor die zweitniedrigste vor BaWü. - Das alles bei der höchsten Investitonsquote im Bundesländervergleich überhaupt. Sachlichkeit tut Not.

p.s.: Nein, ich bin kein Studiengebührenbefürworter und auch kein Mitglied einer der Regierungsparteien...

Hier noch was nachgereicht: http://www.smf.sachsen.de/media/pdf/servic...tik_01_2007.pdf
Chris
Genau. In einer Zeit, wo jeder versucht sein Land halbwegs zu konsolidieren, und nach Möglichkeit handlungsfähig zu bleiben, weil die Schulden den Spielraum massiv einschränken ist es ein guter Schritt mehr Schulden aufzunehmen. Man soll ja immer gegenzyklisch arbeiten hat Keynes gesagt, also warum auch nicht bei der Schuldenaufnahme.
aktsizr
Zitat(Chris @ 21 Jan 2008, 18:59)
Genau. In einer Zeit, wo jeder versucht sein Land halbwegs zu konsolidieren, und nach Möglichkeit handlungsfähig zu bleiben, weil die Schulden den Spielraum massiv einschränken ist es ein guter Schritt mehr Schulden aufzunehmen. Man soll ja immer gegenzyklisch arbeiten hat Keynes gesagt, also warum auch nicht bei der Schuldenaufnahme.
*

blahblah.gif
Chris
Könnte man über deines auch sagen. Ist halt immer die Frage, ob man 650 Euro pro Person dafür ausgibt, dass das Bankwesen nicht zusammenbricht oder ob man 650 Euro pro Person in die Wirtschaft pumpt und damit wiederum den Bürgern und der Arbeit zukommen lässt.

In heutiger Zeit ist das größte Problem der Gesellschaft, dass man die viele Arbeit nicht bezahlen kann.
aktsizr
1. Was wenn die Subprime Krise nicht gekommen wäre - würdest du dann auch hier rumheulen?
2. Es sagt niemand, das es schön ist Geld zu verbrennen - passiert aber. Immer wieder. Überall. Fakt!
3. Es ändert nichts an den von mir dargelegten Fakten - natürlich wäre das Geld besser woanders angelegt gewesen - bestreitet keiner - aber nun ist es weg - und DU schickst dich an, gemessen an diesem einen Umstand eine gesamte, 2 Jahrzehnte lange Finanzpolitik zu verurteilen. Das ist Falsch. Das ist polemischer Populismus. Where is the big picture? Ackermann sitzt auch noch fest im Sattel, obwohl er mit seinem Haus ein paar Euro versenkt hat. Warum? Weil der Rest den dieser Schweizer macht dieser Bank einen wirt. Erfolg eingebracht hat, dass die Subprime Probleme davon leicht überstrahlt werden. Das gleiche gilt für mein Lieblingsbundesland... Big pic!
Chris
1. ja, ich würde wegen der SachsenLB auch ohne Suprime Krise rumheulen
2. ja, aber selten so offensichtlich
3. Finanzpolitik funktioniert, weil sich das Geld dort sammelt, wo es sich sammelt. Viel falsch kann man ehrlich gesagt nicht machen, das ganze System würde auch laufen, wenn man einen Zufallsgenerator die Entscheidungen treffen lassen würde (vorrausgesetzt, das wäre überall so). Merke: Erfolg hat meistens weniger mit Arbeit als mit Glück zu tun. Und Ackermanns Sattel wird auch sehr wackelig werden, wenn die Krise in ihrer schlimmsten angenommenen Form kommt.

Ich honoriere durchaus die viele Stunden pro Tag, die ein Manager für sein Unternehmer (Politiker für sein Land) opfert. In den Arsch kriechen muss ich ihnen aber nicht, weil jeder mit deren Ausbildung den Job genausogut machen könnte.
aktsizr
1. Warum?
2. Irrelevant.
3. Falsch. Man kann sehr wohl eine gute FiPo von einer schlechten unterscheiden. Konsum des Staates, Investitionsquote, Schuldenaufnahme. Sowas ist kein Glück sondern Geschick & Durchsetzungsfähigkeit (hauptsächlich des Finanzministers). Glück sind eher günstige Bevölkerungsdichte, qualifiziertere AK... aber auch wenn man die hat kann mans noch in den Sand setzen, was Sachsen eindeutig nicht gemacht hat.
Euronymus
Zitat
Das Geld ist nicht weg, das hat nur ein Anderer.

Gilt immer. War ursprünglich auf auf die Börse bezogen ist aber bei Krediten ähnlich. Das Geld verbrennt nicht! Es wechselt nur den Besitzer. Alle laufen der Illusion von "Geld ohne Arbeit" hinterher und manchmal damit eben gegen die Wand.

...und immer daran denken: Jede Krise führt uns alle einen Schritt näher an das kommunistische Wunderland. biggrin.gif
silkwing
Zitat(aktsizr @ 21 Jan 2008, 17:55)
Mit Aktien/Fonds/Blafasel kann man nur Geld verdienen, wenn man eigentlich keins mehr braucht.
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Man sollte an der Börse auch nur mit dem Geld arbeiten, was man nicht unmittelbar braucht.
AdD
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Niveau
Der mittlere Bankangestellte Jérôme Kerviel hat seine französische Bank um 5 Mrd gebracht und ist auf der Flucht. Unbemerkt von der Bank hat er die letzten 15 Jahre im Auftrag der Bank auf Aktienkurse gewettet und einiges verdient, woran er sich aber nicht persönlich bereichert hat.

Mit den jüngsten Einbrüchen hatte er aber nicht gerechnet und wegen seiner hochriskanten Wetten sind seine Verluste entsprechend. Man findet ihn bei Facebook, wo er sich seit dem aber nicht mehr meldet.

Als bekannt wurde, zunächst ohne bekannten Grund, dass die Bank 5 Mrd. ärmer ist als zuvor, beschleunigte das den Kursverfall von Banken rund um den Erdball, da größere Banken normalerweise nicht mal eben nicht erklären können, wo die fehlenden Mrd. hin sind.
Niveau
Die Immokrise in den USA wird immer dramtischer. Der CEO von Lehman Brothers musste nun auch seine Villa verkaufen, auf einen 1,3 Hektar Grundstück bei New York City, für 100 Dollar an seine Frau.

Die gute Nachricht: Infineon bekommt heute den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft. Infineon dazu: "„Wir sehen, dass weltweit viele Menschen mobil kommunizieren wollen. Sie legen Wert auf eine gute Verbindung und auf die Möglichkeit, SMS zu verschicken."

http://www.portel.de/nc/nachricht/artikel/...sgezeichnet/12/
Gasor
Zitat(Niveau @ 25 Jan 2008, 21:20)
Unbemerkt von der Bank hat er die letzten 15 Jahre im Auftrag der Bank auf Aktienkurse gewettet und einiges verdient..
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bitte wat?!