Zitat(JCD @ 24 Jul 2005, 16:55)
für mich ist das handwerk des fotografierens schon eines der entscheidensten merkmale eines guten fotographen. ich meine, mit der maus herumklicken und voreingestellte tolle effekte einschalten kann jeder... das hat nichts mit großem können zu tun. dahingegen die richtigen blenden zu wählen, die richtige verschlusszeit, das richtige objektiv, der richtige film... da gehört schon einiges mehr dazu. zumal man eben VOR dem foto wissen muss, was bei welcher einstellung wie passiert. ne aufnahme machen und hinterher "richtig" basteln... naja... wie schon vor mir gesagt wurde, die digitalen möglichkeiten sind ja fast unbegrenzt. ich bleib bei meinem 35mm film!

und schließlich muss ja nicht jedes bild ein super-tolles foto werden! und das ist halt leider das, was größtenteils bei den digitalen dann gemacht wird. man macht seine fotos und hinterher wird so lang dran rumgebastelt, bis man sagen kann, wow! was für tolles bild... was dann aber meistens überhaupt nicht mehr der stimmung und atmosphäre entspricht, die vor ort vorherrschte...
was anderes ist es bei fotokunst, wie tina es ansprach... da soll auch jeder soviel dran rumbasteln wie er will.


Sorry, aber ich muss widersprechen.
Ich fotografiere mit einer digitalen Spiegelreflex, fotografiere also ebenfalls manuell.
Das hat nicht wirklich was mit reinem bloßem Rumgeknippse zu tun.
Man muss ebenfalls vor dem Bild wissen was und wie man etwas fotografieren möchte.
Ebenso sollte man Werte wie Belichtungszeit, Blende, Iso etc. einstellen und sich damit beschäftigen.
Ich wäre ehrlich gesagt froh, wenn ich aus jedem Bild ein "super-tolles" Foto machen könnte. Dann wäre ich an meinem nicht zuerreichenden Ziel.
Digitale Bildbearbeitung hat auch nix mit atmosphärischem Verlust zu tun. Im Gegenteil, man verstärkt die Atmosphäre damit wirklich zu sehen ist, wie etwas war.
Im übrigen ist es kompletter Schwachsinn, dass man einfach ewig an einem Foto herumbastelt bis es endlich super aussieht. Ich persönlich tue mich relativ schwer bei der Bearbeitung, da ich mich einfach noch ungenügend mit dem Programm an sich beschäftigt habe. Bildbearbeitung bedeutet nicht: Mistbild wird zu Superbild. Dafür benötigt man schon eine Menge Geduld und Erfahrung sowie ein gewisses Auge.
Zu dem "herumklicken" und "voreingestellte Effekte" nutzen sag ich mal nix...
Zitat(gfx-shaman @ 24 Jul 2005, 17:11)
also prinzipiell bin ich deiner meinung, es gehoert schon ein bestimmter blick dazu, um gute motive einzufangen, was einem die digitale fotografier erleichtert, da man nicht auf 36 bilder begrenzt ist und so einfach mal losschiessen kann ohne ende, irgend ein bild wird schon passen, aber auch in der digitalen fotografie soll es leute geben die diesen blick besitzen und sich vorher gedanken ueber blende verschlusszeit objektiv etc machen und eben nicht 100 bilder "verknipsen" sondern nur ein oder zwei.
da mein bild ausloeser dieser debatte war, moechte ich noch hinzufuegen, das gerade so kleine dinge, die etwas stoerend wirken, einem foto die passende tiefe geben.

100 Bilder zu machen hat ebenfalls nichts mit reiner "Rumknippserei" zu tun.
Bei jedem professionellen Shooting werden die GB Karten nur so vollgeknippst.
Ich als Amateur fotografier an einem Konzertabend auch mal um die 300 Bilder, ebend um am Ende wirklich 50 gute zu haben. Ich würde mich schwarz ärgern, wenn ich diese Auswahl nicht hätte. Es ist meiner Meinung nach auch nicht möglich mit 1-2 Fotos ein perfektes Foto zu machen.
Ob störende Dinge die passende Tiefe geben kann ich nicht wirklich beurteilen, das hängt zu sehr vom Motiv ab..