eXma » Diskutieren » Weltgeschehen
Startseite - Veranstaltungen - Mitglieder - Suche
Vollständige Version anzeigen: Gesundheitsreform?
Cappricorn
Hi!

Ich hab heut im Radio was zu Gesundheitsreformen nach den landtagswahlen aufgeschnappt.
Soweit ich das mitbekommen wird in dieser unter anderem das Krankengeld auf 40 euro pro monat gekürzt, egal ob Kind oder erwachsener.
Dann entfällt die Krankenversicherung über die eltern, was uns studenten denke ich mal besonders trifft - wir müssten uns also alle versuchen selber zu versichern.
Und die krankenkassen anteile an therapien und medikamenten werden stark bis ganz zurückgeschraubt.

Ist das soweit wahr? und blüht uns noch schlimmeres? Wer ist informiert? Und was haltet ihr davon? shifty.gif
mr.orange
Die Gesundheitsreform wird eines der großen Themen der Großes Koalition sein. Herauskommen wird wahrscheinlich ein sinnloser Kompromiss, der ebenso unsinnig ist, wie der kombinierte Kombi-Mindestlohn.

Die Union will die Kopfpauschale, die SPD die Bürgerversicherung, der Kompromiss ist eine Mischform, die derzeit in den Tagesmedien diskutiert wird (Sockelbeitrag von bis zu 40 € monatlich pro Nase, Rest wahrscheinlich wieder nach Einkommen).

Da die Politik seit Jahren nicht in der Lage ist, den eigentlichen Kostentreibern (Pharmakonzerne und medizinische Gerätehersteller) Einhalt zu gebieten, wird sich halt an den schwächsten Gliedern der Kette bedient: Patienten und Ärzten.

Unabhängig davon werden selbst bei sinnvollen Kosteneinsparungen die Kosten für das Gesundheitswesen für den Einzelnen langfristig steigen, da immer weniger Beitragszahler immer mehr Nicht-Beitragszahler finanzieren müssen. Eine Problematik die Dank der demographischen Entwicklung sämtliche Sozialsysteme betrifft.

Dank unserer unfähigen Ulla Schmidt nebst ihrem platonischen Liebhaber Lauterbach ist davon auszugehen, dass die 2-Klassen-Medizin weiterhin Oberhand gewinnt, der Sündenbock dafür werden dann die Ärzte sein.

Mir soll's Recht sein, jedes Land kriegt das, was es verdient.
Glubschoge
Ich finds immer wieder geil wie wir studenten leiden müssen....haben so schon kaum geld und der staat will immer mehr ...oder entscheidet gesetze wo wir mehr abdrücken müssen...

Wofür bezahle ich überhaupt krankenversicherung wenn die krankenkasse(kk) das sowieso nicht übernimmt bei jeder kleinigkeit du erst20 ettel ausfüllen sollst um dich vor der kk zu rechtfertigen... und ich habe bei der regierung auch irgendwie das gefühl, dass die gar nicht wissen das es uns gibt...immer nur arbeitlose hier undarbeitlose da....

es ist traurig wie mit der zukünftigen Bildungelite, den Studenten, umgegangen wird....denn immerhin sollen wir ja mal den karren ausm dreck ziehen!!

Schöne scheiße angry.gif angry.gif

Dunadan
Ab morgen wird erstmal schön gestreikt! happy.gif
Link
Cappricorn
Zitat(mr.orange @ 15 Mar 2006, 02:00)
...

Unabhängig davon werden selbst bei sinnvollen Kosteneinsparungen die Kosten für das Gesundheitswesen für den Einzelnen langfristig steigen, da immer weniger Beitragszahler immer mehr Nicht-Beitragszahler finanzieren müssen. Eine Problematik die Dank der demographischen Entwicklung sämtliche Sozialsysteme betrifft.

Dank unserer unfähigen Ulla Schmidt nebst ihrem platonischen Liebhaber Lauterbach ist davon auszugehen, dass die 2-Klassen-Medizin weiterhin Oberhand gewinnt, der Sündenbock dafür werden dann die Ärzte sein.
*


Interessant finde ich dabei, das man schon seit ca. 1990 die probleme der Demographischen entwicklung kennt bzw. vorhergesagt hat und nix...NICHTS unternommen hat um dieser entgegenzuwirken. Und jetzt wo der zug schon kurz vorm abfahren ist passiert wieder...NIX.
Wenn man anstatt ewig lang zu labern endlich eine funktionierende familienpolitik auf die beinen stellen würde, hätte man das ganze etwas entschärft. Gut in einigen jahrgängen würden immer noch menschen fehlen, aber somit wäre das eine flaute von vielleicht 5 jahren statt 10-20 jahre. ein beispiel für ein familiensystem lieferte schon die ddr....große steuervergünstigungen familien, finanzhilfen bei familien mit wenig einkommen, öffentliche einrichtungen zur tages betreuung. Letzteres gibts zwar heute auch, aber werden nicht genutzt. Und das kindergeld als finanzielle hilfe....so wie es jetzt funktioniert ist das keine große hilfe...wieso müssen ALG II empfänger abzüge hinnehmen, nur weil sie kindergeld bekommen UND wieso müssen spitzenverdiener, die ca. 80 000 euro im jahr verdienen noch kindergeld zusätzlich kriegen? Ich verstehs nich...wenn die kinder wie wir studenten alt genug sind und außer haus sind und FÜR SICH das kindergeld beanspruchen ist das wieder eine ganz andere sache...da wäre mir das einkommen der eltern egal, allerdings könnte sich der staat das von den reichen eltern zurück holen...und....was sind für die schon 154 euro pro monat?

Dieser demographische kollaps zieht wie du schon sagtest große kreise.
Und das wir in einer 2 klassen medizin leben..wusste ich spätestens, als ich mit pfeifferschem drüsenfieber aus der nase und dem mund blutend, vor schmerzen krümmend und mit zugeschwollenen ohren und augen im wartezimmer eines HNO arztes gewartet hab....ABER privatpatienten die nach mir kamen vor mir behandelt wurden....MIT EINER KERZEN ODER DUFT THERAPIE! angry.gif
Und am tollsten dann im behandlungszimmer: "Na machen wir das mal schnell, in 20 minuten kommt der nächste zur...Kerzentherapie"

Ich halts nicht aus.....

Zitat
Mir soll's Recht sein, jedes Land kriegt das, was es verdient.

das land hätte ne art bürgerkrieg oder revolution verdient, indem wir uns dieser vollidioten an unserer spitze ersteinmal entledigen...aber da das mit den deutschen nich geht, hast du recht, hoffentlich bricht der müll von selber sehr bald zusammen.
mr.orange
@cappricorn: Nun, Deine Behandlung zeugt nicht gerade von sozialer Kompetenz der beteiligten Schwestern bzw. Arzthelferinnen. Sie spiegelt aber den wesentlichen Kern marktwirtschaftlicher Systeme wieder: Wer mehr bezahlt bekommt mehr Gold in den Arsch. Das ist an sich schon in Ordnung so. Nur in Deinem Fall haben die behandelnden Schwestern jedes Gefühl für die Grundsätze dieses Berufes vermissen lassen.

Aber unabhängig davon: derzeit dürfen wir Kassenpatienten froh sein, dass es überhaupt Privatpatienten gibt. Deren Versicherungsbeiträge nebst höherer Abrechnungswerte beim Arzt sorgen schon lange dafür, dass die Praxen überhaupt noch laufen. Insofern meinen Dank an die Privatpatienten, die meine Behandlung schon jetzt quersubventionieren.
Dunadan
Nix zu danken Orange! biggrin.gif
Hot Doc
Zitat(Dunadan @ 15 Mar 2006, 17:45)
Nix zu danken Orange!  biggrin.gif
*


@Dunadan: Bitte du Sackratte!!! biggrin.gif

Das Hauptproblem der Krankenkasen sind weniger die Ausgaben, als die Einnahmen; die ganzen Arbeitslosen und Rentner die, ohne selber Beiträge zu zahlen, mit versorgt werden müssen, wärend die "reichen" Privatkassen sich um solche Mitglieder drücken bzw. sie garnicht aufnehmen dürfen.

Die Idee ALLE Bürger pflicht zu versichern und damit dann auch eine Grundversorgung für ALLE zu erreichen und diese Last auf mehrere Schultern zu verteilen (vor allem auch auf die der Besserverdienenden) ist prinzipiell einleuchtend. Wer möchte kann sich darüber hinaus noch Privat-Zusatz-2-Bett-Kerzen-und-Duft-Therapie versichern lassen.

Abzuwarten bleibt, was sich am Ende wirklich ändert und wo die kleinen Gemeinheiten für den kleinen Mann stecken......
mutzelflocke

Da die Politik seit Jahren nicht in der Lage ist, den eigentlichen Kostentreibern (Pharmakonzerne und medizinische Gerätehersteller) Einhalt zu gebieten, wird sich halt an den schwächsten Gliedern der Kette bedient: Patienten und Ärzten.

nicht zu vergessen die Verwaltungsausgaben - also Krankenkassen. Ich denke dort ist am einfachsten und am ehesten einzugreifen. Ich find eine Versicherung reicht - und zwar für alle. dann kommt nämlich auch wieder mehr Geld rein.
hopi
die persönlichen ausgaben für die krankenversicherung werden zukünftig sicher nicht sinken, dafür aber bestimmt der leistungsumfang der gesetzlichen krankenversicherung weiter abnehmen.

ich hab die letzten zwei wochen schlaflose nächte gehabt deswegen. bin in der "glücklichen" lage, mich jetzt privat voll versichern zu dürfen und hab mir dementsprechend von vielerlei seite beratung zukommen lassen und mich intensiv informiert, insbesondere die ganzen vor- und nachteiledebatten zwischen gkv auf der einen seite und pkv auf der anderen. hab zwar immer noch etwas bauschschmerzen, aber so wie sich die entwicklung auch zukünftig abzeichnet, werde ich wohl von gkv auf pkv umsteigen... muss mich jetzt nur noch für einen anbieter entscheiden... und das is gar nicht so einfach.