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Vollständige Version anzeigen: Globalisierung und so...
Luzifer
...bin vorgestern so durch das Treppenhaus meines Elternhauses gestiefelt und hab da son Buch rumliegen sehn, wo "Global brutal" draufstand und hab das dann ma angefangen zu lesen und irgendwie kam mir das, was da drin stand, sowas von verflucht bekannt vor.
Da stand etwas über die Kluft zwischen Arm und Reich, der WTO, IWF, Wallstreet, Abkopplung des Preisindex von den Reallöhnen, hoher Arbeitslosigkeit und schließenden Wirtschaftszweigen.

Na gut, dass hier nix mehr an Arbeit gibt, alle streiken und dass die Regierung "nich viel machen kann", is mir ja nix neues, aber ich hab mich doch schon immer gefragt, warum alles teurer wird, die Leute aber nich mehr Geld verdienen.

Irgendwie halt ich das ganze wohl für wichtig und dachte, vielleicht wollt ihr euch ma ein wenig darüber das Maul zerreissen.

Link:
Global Brutal

Schon putzig, wenn man dem glaubt, dass IWF und WTO, hinter denen die 140 Reichsten der Welt - sprich die Wallstreet - stehen, kleine Volkswirtschaften als Gegenleistung zu Krediten zwingen, ihr Programm des "guten Regierens" aufzwingen und sie zur Öffnung des "freien" Marktes zwingt, was Großkonzernen Zugang gewährt, die die Länder mit Billigprodukten überschwemmen und so das BIP kaputt machen.
Und zum anderen, dass diese Konzerne dadurch freie Verfügbarkeit über menschliche und natürliche Ressourcen erhalten und deshalb nicht mehr in reichen Staaten produzieren.
lusch3
das büchlein hab ich auch schon mal gelesen...war ziemlich harter stoff, wenn man sich das mal vor augen führt. das schlimmste ist mE, dass man das sich total hilflos fühlt...weil ich z.b. null ideen hab, wie man so eine verfahrensweise aufhalten könnte.
Luzifer
hab ich im Grunde auch nich, aber attac ham auf jeden Fall seit n paar Jahren ne Kampagne dagegen laufen und einmal pro Jahr wird doch der Versuch gemacht, die G7-Treffen zu stürmen...
lusch3
...was schon einen toten zur folge hatte...sad.gif
attac's idee von der tobin tax* wäre, wenn sie eingeführt werden würde, schon mal ein schritt in die richtige richtung. vielleicht kommse noch druff, dass die welt ohnen bissel mehr gerechtigkeit nicht funzt...
Fuchs
2007 findet der G8-Gipfel in Deutschland statt, wenn ich richtig informiert bin! Aufforderungen für Protestaktionen hängen schon jetzt überall! Aber außer der Ausgabe vieler Millionen Steuergelder für "Sicherheitspersonal", haben diese Aktionen doch keine Effekt! Das berühmte "Zeichen setzen" ist lächerlich geworden, nicht zuletzt seit mehrere Millionen Menschen in vielen Ländern gegen den Irak-Krieg protestiert hatten und das Ergebnis kennt ihr ja...
Bambi
Ja lieber Fuchs, du hast recht.

Hier klicken

Wir hatten sogar schon überlegt hin zu fahren, schön am Strand zelten und am Tag ein paar wichtige Sachen rum grölen. wink.gif
Magic_Peat
Ich komm mir bei diesem Problem auch ziemlich hilflos vor. Eine Möglichkeit wäre ja, Fairtrade-Produkte zu kaufen. Dumm nur dass die einfach zu teuer sind...
Und was Proteste angeht bin ich auch der Meinung dass das keine Sau interessiert! Wenn die ihre Geschäfte machen wollen, machen se die auch. Wenn Bush den Irak zerbomben will, macht er das auch. Da können die Leute sich dumm und dämlich protestieren.
Mr_T
Geht nur über Kaufverhalten. Aber erklär das mal dem Mütterchen das jeden Pfennig umdreht. Da ist sich dann doch jeder selbst der nächste. Ich muss zugeben ich ja auch. Ich kauf mir meine Lebensmittel auch nicht bei fair-trade weil ich danach noch in der Neustadt ein Bier trinken will.

Mhh, vlt sollte man langsam umschalten. Also net von heut auf morgen gleich alle Kaufgewohnheiten ändern sondern so Schritt für Schritt. Anfangen beim Kaffee und Schokolade (die Klassiker) und sich dann jeden Monat ein neues Produkt raussuchen bei dem man sich die Herstellung mal genauer anschaut. Da fällt dann die Umstellung leiceht und das Kauf und Essverhalten ändert sich vlt.
Bambi
Zitat(Magic_Peat @ 24 Dec 2006, 21:15)
Ich komm mir bei diesem Problem auch ziemlich hilflos vor. Eine Möglichkeit wäre ja, Fairtrade-Produkte zu kaufen. Dumm nur dass die einfach zu teuer sind...

Ähm, so teuer sind die gar nich, und dann lass halt einfach mal ne Packung Kippen weg ...
achso, dabei hab ich ja vergessen, dass man erst an das eigene Wohl denken soll, und dann an das anderer ... sorry.

Zitat(Magic_Peat @ 24 Dec 2006, 21:15)
Und was Proteste angeht bin ich auch der Meinung dass das keine Sau interessiert! Wenn die ihre Geschäfte machen wollen, machen se die auch. Wenn Bush den Irak zerbomben will, macht er das auch. Da können die Leute sich dumm und dämlich protestieren.
*


Natürlich hast du erstmal damit Recht, dass die "hohen Tiere" sich nicht dafür interessieren, ob nun das VOLK auf die Straße geht, aber denk doch einfach mal um.
In einer Demokratie regieren nun mal wir und wenn sich einfach mal nicht nur 5000 Mann auf die Straße getrauen sondern einfach mal die dreifache Menge (bei 80Mio Einwohnern von Dtl. ausgehend(Punkt zum Nachdenken)), dann würde auch die Politik ganz anders aussehen.
Das soll heißen, gebt nicht auf, sondern setzt Euch für Moral ein und schlagt nicht nur die Arme zusammen mit dem Gedanken: "Man kann ja eh nix tun als kleiner Wicht.".

Weil man kann nämlich,
aber was erzähl ich hier eigentlich, denn das wisst ihr ja.
Chris
Ich erinnere mich an die Studentenproste 2001, 2002 ... bei denen mehr als 15000 Dresdner Studenten demonstrieren waren ... genutzt hat es trotzdem nichts ... sorry hier die Hoffnung zu nehmen, aber Demonstrationen sind relativ nutzlos, wenn man sonst nichts tut. Eine Demonstration kann nur ausdrücken, was man denkt. Damit sich was bewegt muss man es aber unterstreichen. Mit seinen eigenen Taten. Und nur das, was jeder selbst macht zählt.

Was sind denn so alles Sachen, die man gegen das angesprochene Problem als Einzelner tun kann, außer bei Faire-Trade-Läden einzukaufen?
Chino
Zwei Möglichkeiten ...

.. der Einzelne könnte auf den Kommerz verzichten und "Geld nicht mehr als Gottesersatz verehren". Das führt die Person/en, dann aber zwangsläufig ins Soziale-Abseits, denn er/sie kann dann an dem was momentan als "normales Leben" angesehen wird, nicht mehr teilnehmen. Menschen im Sozialen-Abseits werden von der Masse nicht erst und nicht wahrgenommen und können wenig bis gar keinen Einfluss nehmen ...

.. der Einzelne könnte in dem System mitspielen, sich hocharbeiten und dann aus "gehobener Position" selber Umstände ändern. Problem daran ist aber, dass, wenn er/sie erst mal "oben" ist, gefallen daran finden könnte und Änderungen nicht mehr als notwendig empfunden werden, da es nur ein finazielles und gesellschaftliches Oben gibt, wenn auch ein entsprechendes "Unten" Vorhanden ist ..

.. such es dir aus smile.gif
Magic_Peat
Zitat(Bambi @ 25 Dec 2006, 04:09)
Ähm, so teuer sind die gar nich, und dann lass halt einfach mal ne Packung Kippen weg ...
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Kein Problem, bin eh nur Gelegenheitsraucher und wenn dann Schlaucher shifty.gif
Zitat(Bambi @ 25 Dec 2006, 04:09)
achso, dabei hab ich ja vergessen, dass man erst an das eigene Wohl denken soll, und dann an das anderer ... sorry.
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Von meinem guten Willen vergrössert sich mein Kontostand auch nicht, sodass ich spenden könnte oder Bio- und Fairtrade kaufen kann...
Bibero
Zitat(Fuchs @ 24 Dec 2006, 13:12)
nicht zuletzt seit mehrere Millionen Menschen in vielen Ländern gegen den Irak-Krieg protestiert hatten und das Ergebnis kennt ihr ja...
*


Das Ergebnis war doch grad bei uns in Deutschland sehr ermutigend: Immerhin haben sich Frankreich und Deutschland gegen den Großen Bruder gestellt... Und Spanien und Italien hat seit den jeweils letzten Wahlen auch eine andere Richtung eingeschlagen... Und der Grund waren die Proteste der Menschen, der Wille des Volkes! Natürlich hat das den Krieg nicht verhindert, aber es hat Amerika geschwächt! Und auch in den USA sind jetzt zwei Monaten keine "Imperialisten" mehr im Kongress in der Mehrheit... Entgegen aller Erwartungen hat es bis jetzt weder Nord-Korea noch den Iran 'erwischt' und so schnell wird das auch nicht passieren - und das durchaus dank euch und eurer Proteste.

Es ist mir egal wofür ihr demonstriert - aber solange sich genug Menschen finden, werden sie auch etwas verändern können, nur nicht innerhalb von 10 Minuten. Wenn sich für etwas jedoch keine Mehrheit findet, sollte man auch akzeptieren, dass das Volk anderes will. Wenn Menschen nach "Taten" rufen erinnert mich das immer an Gewalt...
Fuchs
Zitat(Bibero @ 26 Dec 2006, 22:06)
Das Ergebnis war doch grad bei uns in Deutschland sehr ermutigend: Immerhin haben sich Frankreich und Deutschland gegen den Großen Bruder gestellt... Und Spanien und Italien hat seit den jeweils letzten Wahlen auch eine andere Richtung eingeschlagen... Und der Grund waren die Proteste der Menschen, der Wille des Volkes! Natürlich hat das den Krieg nicht verhindert, aber es hat Amerika geschwächt!
*


aha aha... Überflugrechte haben wir doch trotzdem gewährt oder? Von einer Schwächung der USA (!!!) möchte ich gerne überzeugt werden...
Bibero
Ich glaub das wird zum OT:

Geschwächt:
Hier sehen wir was von der Koalition der Willigen noch übrig ist: nicht viel wenn man sich überlegt wie groß die Welt ist!
Und hier sehen wir wie die Verschuldung in den USA in den letzten Jahren zugenommen hat... und das auch weil sie die Kosten für den Irakkrieg nicht so ohne weiteres auf die NATO abwälzen konnte...

Und Überflugrechte kann man einer Besatzungsmacht wohl kaum verwehren, wir haben den USA schon verdammt viel verwehrt bei dieser Geschichte und darauf sollte man stolz sein, wenn man dafür demonstriert hatte!
Chris
Zitat(Bibero @ 26 Dec 2006, 22:06)
Das Ergebnis war doch grad bei uns in Deutschland sehr ermutigend: Immerhin haben sich Frankreich und Deutschland gegen den Großen Bruder gestellt... Und Spanien und Italien hat seit den jeweils letzten Wahlen auch eine andere Richtung eingeschlagen... Und der Grund waren die Proteste der Menschen, der Wille des Volkes!

Schwer zu sagen. Für uns ist die ganze politische Bühne nicht einsehbar. Und viele Menschen wollen sie nicht einsehen. Das Geschick des "Herrschenden" liegt darin, das Volk zu verführen. In Deutschland hat das prima geklappt. Man hat den Demonstranten hingeworfen, dass man keine Soldaten in den Irak schickt. Der USA hat man aber diverse Flugrechte innerhalb Deutschlands erteilt. Das Volk war zufrieden, die Rolle der BRD wurde von dem USA-Verteidigungsminister honoriert, dass der deutsche Beitrag zum Irak-Krieg größer war als der Beitrag Spaniens mit 1000 Soldaten. In Spanien gabs dafür die Abwahl.

Wenn ich mir das so anschaue, haben die Demonstrationen also nur gebracht, dass die Regierung wusste, welche Klippe sie zu umschiffen hatte. Eine Beteiligung am Irak-Krieg hat es weder in Spanien, noch in Deutschland zu verhindern gewusst.

Hinzu kommt, dass der Wähler vergesslich ist. Findet die Demonstration am Anfang der Wahlperiode statt, so kann man sich getrost über den Wählerwillen hinwegsetzen, da man am Ende der Wahlperiode eh mit einem anderen Thema Stimmung macht. Ex-USA-Präsident Bill Clinton hat dies besonders gut beherrscht, indem er seine Sünden aus den ersten Regierungsjahren im letzten durch geschickte Geschenke wettmachte, und sich der Öffentlichkeit als "guter" Präsident präsentierte. Den Mist, den er gebaut hat, hat man ihm schlichtweg verziehen.

Zitat
Natürlich hat das den Krieg nicht verhindert, aber es hat Amerika geschwächt! Und auch in den USA sind jetzt zwei Monaten keine "Imperialisten" mehr im Kongress in der Mehrheit...

Was durchaus nicht am Irak-Krieg liegen muss, sondern auch seine Ursachen bei ganz anderen Gründen haben kann, wie z.B. der steigenden Arbeitslosigkeit und immer schlechter werdenden sozialen Versorgung. Aber sicher werden die vielen Mißerfolge im Irak-Krieg eine Rolle gespielt haben, der Mismut über den Beginn des Irak-Krieges aber weniger.
Zitat
Entgegen aller Erwartungen hat es bis jetzt weder Nord-Korea noch den Iran 'erwischt' und so schnell wird das auch nicht passieren - und das durchaus dank euch und eurer Proteste.

Kein Mensch, der sich etwas mit der Weltlage auskennt, hätte einen Schlag gegen Nord-Korea erwartet. Dazu ist die Nation einfach militärisch zu stark und wirtschaftlich zu klein. Bei dem Iran wird auch der Fehlschlag im Irak eine große Rolle gespielt haben. Wäre der Irak, wie geplant vor 2 Jahren befriedet worden, stünden usamerikanische Truppen bestimmt auch schon im inneren des Iran.
Zitat
Es ist mir egal wofür ihr demonstriert - aber solange sich genug Menschen finden, werden sie auch etwas verändern können, nur nicht innerhalb von 10 Minuten. Wenn sich für etwas jedoch keine Mehrheit findet, sollte man auch akzeptieren, dass das Volk anderes will. Wenn Menschen nach "Taten" rufen erinnert mich das immer an Gewalt...
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Jau, nur die Hoffnung nicht aufgeben. Dann kann man auch übersehen, dass in den Führungsetagen dieser Welt das Erbrecht noch zu 90% umgesetzt wird. Auch wenn man nicht mehr sich alleingültig wie ein König seinen Sohn als Nachfolger einsetzen kann, sondern diesen auf die besten Schulen gehen lässt, um ihn dann, Kraft seiner Beziehungen in sein eigenes Karriere Netzwerk aufzunehmen.

Achja, kennt ihr eigentlich die psychologische Methode, die man "mit der Tür ins Haus fallen nennt"? Dabei postuliert man eine Forderung die das Gegenüber unmöglich annehmen kann. Auf dessen Weigerung hin, fordert man etwas leichter erfüllbares. Der psychologische Vorteil ist dabei, dass ein Mensch nach einer Absage schneller eine Zusage erteilt. So bekommt man, was man gerne will, und das Gegenüber fühlt sich trotzdem als Sieger.
Chris
Zitat(Bibero @ 26 Dec 2006, 22:30)
Hier sehen wir was von der Koalition der Willigen noch übrig ist: nicht viel wenn man sich überlegt wie groß die Welt ist!

Wäre der Irak-Krieg schon gewonnen, würden alle diese Länder auf der Gewinnerseite stehen. Deren Firmen wären für den Wiederaufbau des Landes zuständig, und würden sich als Konjunkturtreiber auch für die lokale Wirtschaft beweisen. Ausstiege aus dem Irakdebakel wären damit zu verhindern gewesen. Den Wähler jukt doch am Wahltag nur eins, und zwar ob er hinterher einen höheren Lebensstandard hat. Nachdem uns aber alle irgendwie der Abschwung im Nacken sitzt, macht sich dann ein empfundenes Geldrausschmeißen, wie die Unterstützung im Irakkrieg nicht besonders gut.
Würde man die Menschen davon überzeugen können, dass ein vernünftiges globales Wirtschaften zu einem größeren Wohlstand im Inland führt, wäre die Einführung einer solchen Handlungsweise Wahlgegenstand Nummer1.
Zitat

Und Überflugrechte kann man einer Besatzungsmacht wohl kaum verwehren, wir haben den USA schon verdammt viel verwehrt bei dieser Geschichte und darauf sollte man stolz sein, wenn man dafür demonstriert hatte!
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Siehe mein Posting vorher. Die "mit-der-Tür-ins-Haus-fallen-Methode".
Bibero
@ Chris
Ich glaub wir sollten nicht mit Seitenlangen Posts alle Leute verschrecken blush.gif

Erinnert mich sowieso alles an die "Quo vadis Demokratia" - Diskussion...

Ich frag mich nur: Wenn dass sowieso alles nix ändert, wieso ist dann nicht mehr alles so wie 1870? Seit dem gab es doch viele Verbesserungen für die Menschen, aber doch bestimmt nicht weil die Herrschenden grad mal Lust dazu hatten... Zumal die Herrschenden andere geworden sind, oder warum gabs den Namen Springer vor 100 Jahren noch nicht?
Chris
Wie kann man etwas ändern?
1. Durch Kampf.
2. Indem man etwas anbietet, dass den Leuten einen Verbesserung verschafft.

Die Industrialisierung machte es möglich, dass für alle Menschen im ausreichenden Maßstab produziert werden konnte, ohne dafür die meisten Menschen in den grundlegenden Berufen zu binden. Die Arbeitskämpfe bracht auch die Möglichkeit, dass die meisten Menschen in den Genuß dieser Vorteile kamen.
Veränderungen nach dem 2. Weltkrieg kamen gleichermaßen der Ober- und der Unterschicht zugute. Es ging sowieso für jeden bergauf. Damit ist jetzt aber wieder vorbei. Und wenn du nicht etwas findest, was sowohl der Oberschicht, als auch der Unterschicht eine Verbesserung verschafft, wirst du wohl eine Verbesserung der Lage der Unterschicht nur durch einen erneuten Kampf erreichen.
Gegen die beschlossenen Sozialsystem kannst du aber demonstrieren soviel du willst, zu einer Änderung im Sinne des Volkes würde es nur kommen, wenn die traditionellen Parteien nicht mehr wiedergewählt werden. Man merkt es schon langsam, die CSU hat ihre soziale Ader wiedererkannt.

Bibero
Damit wären wir uns endlich einig smile.gif



aktsizr
tja, scheint wie für die globalisierung komponiert und getextet, nicht?:
http://folk.ntnu.no/makarov/temporary_url_...ationale-de.mp3
Chris
Das waren noch Zeiten. Als es noch Denker gab, die für das Volk gekämpft haben, die die anstehenden Problem resultierend aus Kapital und Globalisierung erkannt haben. Hinweggeputzt sind diese Stimmen, dank der auf der gedanklichen Basis regierenden Diktatur fiel es auch nicht schwer, alle Gedanken in diese Richtung als böse zu titulieren.

Ich denke mit Blickpunkt auf das, was gerade bei der "Globalisierung" abläuft, kann man in diversen alten Büchern die entsprechenden Warnungen entdecken.
Itia
ähem.. gehts hier nur über soziale "missstände" der industriestaaten...?

mag ja sein, dass es einer gewissen schicht unserer gesellschaft immer schlechter geht und immer schwerer gemacht wird, ein "normales" dasein zu fristen, aber denkt auch jemand daran, dass trotzdem fast jeder ein mobiltelefon besitzt, welches ziemlich wahrscheinlicherweise mit coltan hergestellt wurde, für dessen abbau tausende von kindern im kongo arbeiten und sterben müssen? aber macht ja nix, die werden dann einfach durch neue kinder für 30,-€ ersetzt...

ich will ja nicht sagen, dass es ALLEN eigentlich total gut geht, aber da das thema hier globalisierung ist, will ich nur mal drauf hinweisen, dass die wirklich leidtragenden die bewohner der sogenannten "dritten welt" sind und was DORT für zustände herrschen, sollte einen eigentlich auch dazu anspornen, zumindest öfter fair-trade-produkte zu kaufen, von denen man, wenn man sich darauf besinnt, was man wirklich braucht, auch nicht arm wird
Chris
Du sagst es. Allerdings werden diese Misstände in der 3ten Welt durch die Misstände in der 1ten Welt erzeugt. Es geht uns nicht allen total gut. Aber wir sind einen gewissen Standard gewöhnt, bzw. erzählt uns das Fernsehen davon, was wir alles brauchen.
Da wir aber immer mehr brauchen, und im Gegenzug aber immer mehr Menschen in den Industrienationen "verarmen", braucht es Mittel und Wege für diese Menschen billig zu produzieren.
Und das führt dazu, dass die Menschen in der 3ten Welt so ausgebeutet werden.
Luzifer
naja, aber die Ausbeutung der dritten Welt gabs ja schon vor der Globalisierung. Ich mein, IWF und WTO gips doch erst seit Ende des Krieges und Kolonien gabs früher schon. Is vielleicht fies, das so zu unterscheiden, aber dass die "drei"te* Welt von der "eins"te* Welt ausgebeutet wird, hat meiner Ansicht nach nicht direkt was damit zu tun, dass WTO und IWF gezielt Binnenhandel empfindlich stört, um Konjunkturen zu zerstören und eine Stagnation des Armutsstatus' zu erlangen.

*: grammatikalischer Wink mit dem Lattenzaun in Richtung Chris
Chris
Ist es nicht ähnlich dem, was eben schon zur Kolonialzeit betrieben wurde. Früher ist man mit Waffengewalt in ein Land einmarschiert, heute tut man es über die Macht des Geldes.
Früher wurden die Sklaven an einen Herren verkauft und erhielten von ihm Unterkunft und Essen.
Heute muss man bei einem ausländischen Investor arbeiten, der einem gerade genügend für Unterkunft und Essen bezahlt.

Ist nicht die Kolonialisierung auch eine gewisse Art von Globalisierung, bzw. stellt die Globalisierung nicht eine Kolonialisierung dar? Nur das man heute nicht mehr in Maßstäben von einzelnen Ländern denkt, sondern eher in Maßstäben von Marktsegmenten.

Ausbeutung bleibt meiner Meinung nach Ausbeutung und geschieht dann, wenn man daraus einen Vorteil ziehen kann. Da man in heutiger Zeit keine Sklaven mehr halten darf - wohl aber Niedriglohnarbeiter - also sagen wir lieber, da man in heutiger Zeit keine Sklaven mehr von dritte Welt-Ländern in erste Welt-Länder verschleppen darf, kann dies kein Anreiz mehr sein. Bleibt halt lediglich die billige Produktion, bzw. neue Absatzmärkte übrig. Und das Thema ist doch so alt wie der Kapitalismus selbst. Schon bei der "Kolonialisierung" Amerikas wurden diese Gebiete bis zu ihrer Unabhängigkeit als Absatzmärkte "misbraucht". Man schrieb den Leuten einfach vor, dass sie bestimmte Waren nicht selbst produzieren durften.

Das selbe passiert heutzutage wieder, und hängt doch stark mit der Sicherung unseres Wohlstandes (bzw. der der Superreichen) zusammen. Würden sich die Menschen stärker auf inländische Produkte konzentrieren, würde diese Ausbeutung abnehmen. Um sie aber ganz abzuschaffen bedarf es wohl der gezielten Unterstützung von Unternehmen aus diesen Regionen.
aktsizr
wenn du glaubst, dass es menschenverachtung nur in afrika gibt, so irrst du. schau dir doch mal "ganz unten" vom wallraff an. sie sagen uns alles hätte sich seit mitte der 80er grundlegend geändert - glaubst du es? was man in afrika, china oder südamerika mit den leuten macht kann nur durch einen kraftakt aller erdenbewohner, die das nicht mehr hinnehmen wollen, beendet werden. dieser wird in ermangelung der solidarität ausbleiben. frage: ist die abwesenheit der solidarität eine folge des sozialstaats? bringen uns johanniter & malteser, "effizient "gemacht von mckinsey & berger, hoffnung auf neue solidarität? mir geht zu gut für diesen thread. das beschämt mich.
Luzifer
kein Plan, aber wenn man Krieg nutzen kann, um die Masse einer Bevölkerung von der eigenen Gesetzeslage und deren Destrukturierung von demokratisch nach Konzernmacht auszubauen, als Nebeneffekt die repräsentative Puppe die Chance auf Überlänge der Legislaturperiode bekommt (Krieg bedeutet, nur der Präsi, ders angefangen hat, kanns auch beenden; wegen dem 2.WK konnte Churchill als erster Präsi übermäßig lange Präsi bleiben), dann steckt man doch das Volk in die Scheisse und die Tolleranzgrenze des Bürgers geht innen Keller oder nich?
Chris
Die Grundannahme in jedem Fall lautet:
Jeder Mensch ist nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht.