Zitat(JoSchu @ 28 Jun 2005, 10:23)
Ein Egoist kennzeichnet sich für mich dadurch, dass er aus Eigennutz (ob bewusst oder unbewusst) handelt. Naturschützer stellen sich ja gerne als altruistisch dar. Wenn man jetzt aber die Kette 'Ökosystem verändert sich' - 'in einem veränderten Ökosystem gibt es keine Menschen mehr' - 'Naturschützer verhindern eine Veränderung des Ökosystems' betrachtet, dann schlussfolgert daraus, dass die Naturschützer quasi der menschlichen Art und damit natürlich auch sich selbst das Überleben sichern wollen
Wobei nach obiger Definition natürlich jeder Mensch ein Egoist ist, was auch nicht weiter schlimm wäre, nur stört mich eben das Weltverbesserungs-Getue der Öko's, wo sie doch eigentlich nur ihren eigenen Hintern retten wollen.

Deine Gedankenkette ist nicht ganz schlüssig.
"Das Ökosystem verändert sich." - Ok. Ich nehme an das Bezieht menschliche Einflüsse mit ein.
"In einem veränderten Ökosystem gibt es keine Menschen mehr" - Warum sollte dem so sein? Unser Ökosystem hat schon längst begonnen sich zu wandeln und es gibt uns noch und wird uns auch noch lange geben. Der Mensch ist sehr anpassungsfähig, ebenso wie ein Virus ^^
"Naturschützer verhindern eine Veränderung des Ökosystems" - Ist auch nicht 100% richtig, denn wenn du meinen Beitrag genau gelesen hättest, hättest du festgestellt, dass ich davon sprach, dass Natur- und Umweltschutz die "Wildnatur" (ohne menschlichen Einfluss) nur als Basis ihrer Maßstäbe nehmen. Diese Art unbeeinflusste Natur gibt es bis auf minimale Ausnahmen auf unserem Planeten nicht mehr, weshalb auch nur halbwegs vernünftige Schätzungen aufgrund von wenigen Forschungsergebnissen vorgenommen werden können. Naturschützer müssen auch die Relation wahren und mit Geld umgehen können. Nur so kann man effektiv überhaupt etwas bewirken.
Zitat(Chino @ 29 Jun 2005, 15:57)
Ja und?
Ist es deshalb schlecht die Wale schützen zu wollen? Der Fischfänger handelt ja auch egoistisch, denn der will ja Geld (für sich) verdienen.
Chino, versteh bitte den JoSchu nicht falsch - er wollte nur sein Verständnis der Sachlage darlegen (welches ich auch, was den Egoismus angeht, teile). Man kann dennoch gegen den Walfang sein, aufgrund seiner eigenen überzeugung. Die Egoismus-Debatte ist im Grunde genommen losgekoppelt von dieser Thematik zu sehen.
Zitat(Chino @ 29 Jun 2005, 15:57)
Eben. Natürvölker handeln seit eh und je danach, weil sie wissen, dass sie von ihrer Umwelt anhängig sind. Daraus resultiert, dass man sich nur das nimmt, was man unbedingt braucht um zu sichern, dass diese Lebensgrundlage erhalten bleibt. Der Wal ist auch ein Teil dieser "Lebensgrundlage" und der Walfang der besagten Länder ist nun mal nicht notwendig und weil der Wal auch noch vom Austerben bedroht ist, ist der Walfang überflüssig und falsch.
Die Erhaltung der eigenen Lebensgrundlage ist nicht egoistisch, denn wenn es danach gehen würde, dürfte keiner von uns hier sein, denn wir könnten ja anderen Lebewesen den Sauerstoffwegatmen, das Wasserwegtrinken usw..
Natur- und Tierschützer wollen diese Lebensgrundlage schützen, da ist Egoismus einfach das falsche Wort ....

Die Erhaltung der Lebensgrundlage ist, im Gegenteil, sehr egoistisch. Auch Naturvölker töten z.B. andere Individuen um sie zu verspeisen. Diese Individuen wären viel besser dran, wenn dem nicht so wäre. Selbst während sie auf ihre Umwelt achten, handeln sie egoistisch, denn sie wissen, wenn es der Umwelt nicht gut geht, geht es ihnen auch nicht gut. Auch Sie leben auf Kosten von anderen, jedoch weit weniger exzessiv als der "moderne Mensch". Und das genau ist der Punkt. Die Veränderung des Gleichgewichtes. Das Bewusstsein für ein gesundes Maß.