Hier ist noch eine alte Geschichtsklausur, die der im April sehr ähnlich war.
Dresden, 19. Februar 2002
Klausur zur Vorlesung
„GESCHICHTE DER SOZIOLOGIE“
(Wintersemester 2001/2002)
Jeder muss insgesamt 5 Fragen beantworten, die Allgemeine Frage (A) und wahlweise je eine Frage aus den unterschiedlichen Bereichen (B 1 bis B IV) Bleibt eine Frage unbeantwortet, geht sie als Teilnote 5 in die Gesamtnote ein.
A
Wie unterscheiden sich „Gesellschaftstheorien“ der europäischen Neuzeit von frühe ren, z.B. religiös geprägten Überlegungen zum Zusammenleben der Menschen?
Gehen Sie insbesondere auf den Leitbegriff „Aufklärung“ ein und schildern Sie die
Grundzüge der bürgerlichen Gesellschaft.
B I
1) Vergleichen Sie die Vertragstheorien von Thomas Hobbes, John Locke und Jean Jacques Rousseau. Schildern Sie, in welchem Verhältnis Individuum, Gesellschaft
und Staat in diesen Theorien stehen. Skizzieren Sie dabei auch die historisch politische Situation, in der diese Theorien entstanden.
2) Welche Rolle spielten die konfessionellen Bürgerkriege bzw. die englische „glorious revolution“ für die Entwicklung der Gesellschaftstheorien? Schildern Sie anhand von zwei theoretischen Entwürfen, wie diese historisch-politische Lage gesellschaftstheoretisch verarbeitet wurde.
B II
1) Erläutern Sie den Unterschied zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen bei Karl Marx. Gehen Sie dabei besonders auf die Rolle ein, die dieser Unterschied bei Marx Theorie der geschichtlichen Entwicklung spielt.
2) Welche Einflüsse hatten Argumente der Frühsozialisten und Hegels auf die Gesellschaftstheorie von Karl Marx? Stellen Sie diese dar und gewichten Sie anschließend, ob und inwiefern die Marxsche Theorie eigenständige Argumente entwickelt.
B III
1) Erläutern Sie, welchen Bezug Max Weber zwischen Kapitalismus und Religion herstellt. Worin unterscheidet sich diese Darstellung von der Marxschen?
2) Nennen Sie drei verschiedene, in der Gründungsphase der Soziologie zentrale Grundbegriffe, ordnen Sie sie Autoren zu und erläutern Sie sie anhand von Beispielen
B IV
1) Alfred Schütz unterscheidet zwei verschiedene Motivtypen des Handelns. Nennen
Sie diese und erläutern Sie sie an Beispielen. Inwiefern bezieht sich Schütz dabei
auf Max Weber?
2) Die Kritische Theorie prägte den Begriff der „Kulturindustrie“. Erläutern Sie, was damit gemeint ist und skizzieren Sie die historisch-politische Situation, in der diese Theorie entstand.
Viel Erfolg!