Präsident Putin dagegen schritt siegessicher zur Stimmabgabe.

Ein Vertreter der unabhängigen russischen Beobachterorganisation Golos sagte in Moskau, zahlreiche Menschen hätten an ihren Arbeitsplätzen unter den Augen ihrer Chefs wählen müssen. An einem Wahllokal habe ein Plakat der Partei Einiges Russland von Staatspräsident Wladimir Putin gehangen.

Auch der russische Oppositionsführer und frühere Schachweltmeister Garri Kasparow hat der Regierung massive Manipulationen vorgeworfen. Es gebe zahlreiche Beispiele für Unregelmäßigkeiten, sagte Kasparow vor zumeist ausländischen Journalisten. So sei Krankenhauspatienten ein Abbruch der Behandlung angedroht worden, wenn sie nicht für die Partei Einiges Russland von Präsident Wladimir Putin stimmten. Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sei die Entlassung in Aussicht gestellt worden, sollten sie andere Parteien ankreuzen. In einem Moskauer Wahllokal seien die Kabinen entfernt worden, so dass eine geheime Abstimmung nicht möglich gewesen sei. „Sie haben nicht nur die Wahl manipuliert, sondern das gesamte Wahlsystem vergewaltigt“, sagte Kasparow.

Eine Anruferin habe der Beobachterorganisation Golos berichtet, ihr seien umgerechnet zwölf Euro für die Wahl von Putins Partei angeboten worden.

Präsident Wladimir Putin zeigte sich als Spitzenkandidat der Kremlpartei siegessicher. Er sei in Festtagslaune, bekannte Putin nach der Stimmabgabe im Hauptgebäude der Akademie der Wissenschaften in Moskau. Er sei sich sicher, dass die Russen jene Politiker wählten, denen sie vertrauten, zitierten russische Agenturen den Kremlchef. „Gott sei Dank, dass der Wahlkampf vorbei ist“, sagte Putin. Nach einem Plausch mit anderen Wählern führte der Kremlchef seine Frau Ljudmila zum Mittagessen in ein Moskauer Restaurant mit Spezialitäten aus Sibirien.

Die Wahllokale schließen um 19.00 Uhr MEZ schließen. Umfragen sagten Putins Partei einen großen Wahlsieg voraus. Nach jüngsten Umfragen kann Einiges Russland mit einer Zweidrittelmehrheit der insgesamt 450 Mandate rechnen. Putin hatte angekündigt, auch nach dem Ende seiner Amtszeit im Frühjahr 2008 weiter Einfluss auf die Politik seines Landes zu nehmen. Voraussetzung dafür sei aber eine hohe Wahlbeteiligung sowie ein gutes Ergebnis der Kremlpartei bei der Dumawahl, hatte Putin im Wahlkampf verkündet.

Man muss jedoch sagen, dass Russland sehr, sehr groß ist und es da nicht auf 5.000 Stimmen ankommt.