"BEGEGNUNG

EINES TAGES GING EIN MANN ZUR ARBEIT,UND UNTERWEGS BEGEGNETE ER EINEM ANDEREN MANN, DER EIN POLNISCHES WEIßBROT GEKAUFT HATTE UND AUF DEM HEIMWEG WAR. DAS IST EIGENTLICH ALLES.

DANIIL CHARMS; ZWISCHENFÄLLE"

Die Aufgabe dazu lautet:"Was ist die Aussage der Textes? Wie lässt sie sich abstrahieren und auf einen räumlichen Entwurf übertragen? Entwickeln Sie aus den Texten ein neues Entwurfsthema für ihren Ort. Stellen Sie das Thema in Bildern dar. Stellen Sie das aus der Textvorlage entwickelte Thema auf einem Blatt dar (70 x 70 cm). ..."

??? ???

Irgendwelche Deutschleistungskursler, Leute die interpretieren zu ihren Hobbys zählen oder vielleicht Germanisten, die dazu ne geniale Idee haben - schreibt mal was euch dazu einfällt, ich sitz hier und bin total verwirrt.

Ich studiere übrigens Landschaftsarchitektur... weiß selbst nicht so richtig warum ich jetzt in die verlegenheit komme, solche Texte deuten zu müssen

*hehe, was haste denn, ist doch eine nette Aufgabe.

Franz Doldel fragt sich z.B.: "dazu sollte ich wissen: wo zum Teufel wohnt der Mann der ein polnisches Weissbrot gekauft hat?" Charms (ISBN 3928942484) wurde übrigens auch illustriert (von dieser Dame), vielleicht kannst Du Dir in dem Buch Inspiration holen, das schaut dann etwa so aus:


Literaturkritik sagt wohl, dass Charms die Ratlosigkeit zur Tugend erhebt. Das kann man übrigens auch mit der Dummheit tun, denn gewissermaßen hat ja jeder ein Recht auf Ratlosigkeit und auf Dummheit. Du selbst hast ja schon einen guten Anfang gemacht "?? ??" - setze Dich mit dieser Situation auseinander. Oder hattest Du noch nie aus der kalten heraus, ohne ersichtlichen Grund, Lust eine schreckliche Bluttat mit einem Weißbrot zu begehen?

Das war auch der Grund, weshalb Charms nur mit angeklebtem Schnurrbart ins Theater ging. Schließlich verhungerte er im Gefängnis.

#abd

hab von dem thema keine ahnung, aber das hier bei google gefunden. is nur der text irgendwie anders.

cool danke!! bin jez schon ein wenig weiter... falls noch jemandem was einfällt - immer weiter posten

is bestimmt die semesteraufgabe aus "grunflagen des entwerfens" bei prof. joppien

die denken sich doch immer so was "schönes" aus
wir hatten damals "die heimkehr" von b. brecht

häng dich nicht allzu sehr an den zeilen auf....im prinzip kannst du deiner kreativität freien lauf lassen

"BEGEGNUNG

EINES TAGES GING EIN MANN ZUR ARBEIT,UND UNTERWEGS BEGEGNETE ER EINEM ANDEREN MANN, DER EIN POLNISCHES WEIßBROT GEKAUFT HATTE UND AUF DEM HEIMWEG WAR. DAS IST EIGENTLICH ALLES.

DANIIL CHARMS; ZWISCHENFÄLLE"

Fragen:
Ging der Mann wie jeden Tag zur Arbeit, wann ging er zur Arbeit, macht ihm seine Arbeit Spass, was macht er? Warum war der der ihm Begegnete ein Mann, wie kam dieser zu dem Weißbrot? Woher wusste der Mann, dass dieser auf dem Heimweg war? Wo war sein Zuhause? Zu welcher Zeit fand das Ganze statt? Warum ein Polnisches Weißbrot? Vermittelt das einen temporären und lokalen Hintergrund? Wie ist die Gesellschaftspolitische Bedeutung eines polnischen Weißbrotes zu sehen? Warum war das alles? Und wieso wird es als Zwischenfall beschrieben? Ergibt sich daraus eine gravierende Änderung im Leben des ersten oder zweiten Mannes? Und schlussendlich die Frage: Warum schrieb der Autor dies nieder?

das werd ich mal bei der konsultation mitbringen ... mal sehen was die sagen *g*
Konsultation: ich: der konsu-typ:

Wie, Semesteraufgabe mit so nem Text bei Joppi, hab ich irgendwas verpaßt?

Man könnte auch nach dem Hintergrund des Autors fragen. Wer war der Autor, wo hat er gelebt, und was hat er noch für Zeugs geschrieben. Mit welchen Leuten hatte er Umgang und wie war seine politische Gesinnung. Auf alle Fälle sollte man, wenn man etwas deuten möchte, nicht das klassischen Umfeld einer Person vernachlässigen. Kann man machen, wenn man etwas unbefangener den Text interpretieren möchte.

Man könnte auch einfach ein halbes Weissbrot im traditionellen polnischen Baustil in einen vielbesuchten Stadtpark stellen um den alltäglichen Charakter der zwischenmenschlichen Begegnungen, die uns alltäglich und ziemlich normal vorkommen, etwas zu pervertieren. Am besten sollte jeder in einem polnischen Weissbrot leben, damit der landläufige lokale Charakter des heimligen glücklichen eigenen Hauses etwas verloren geht. Denken sie in einer Spirale um den eigentlichen Charakter und lassen sie sich nicht ablenken, davon, dass ihr Weissbrot aus Polen stammt. Darauf kommt es nämlich nicht an.

1.semester architektur 2001