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Vollständige Version anzeigen: Nicht mit uns!
Lejanni
Kopie einer Mail von mir an alle die es interessiert:

Guten Abend meine lieben Mistudentinnen und Mitstudenten!

Die kurze Diskussion in der heutigen Mediavistikdoppelstunde hat mir und ein paar anderen den Anstoss gegeben, die katastrophalen Zustände der Geisteswissenschaften an der TU nicht länger hinzunehmen.
Wir wollen handeln!! Kein Gejammer mehr, es wird Zeit etwas zu unternehmen!
Doch damit das Ganze auch wirklich etwas bringt und nicht im Ansatz stecken bleibt oder ohne Auswirkungen verpufft ist es nötig, dass wir uns erstmal zusammensetzen und die wichtigsten und grundsätzlichsten Dinge besprechen.

Um ein Treffen derjenigen, die Interesse daran haben, etwas zu verändern, zu organisieren habe ich erstmal ein Blog eingerichtet
http://geisteswissenschaften-tu-dresden.blogspot.com/
Eine entsprechende Studivz Gruppe wird auch erstellt werden, so dass dem Meinungsaustausch keine Grenzen gesetzt sind.

Soweit von mir, jetzt seid ihr gefragt!

RISE!
wink.gif
Janni
michael1902
Welche katastrophalen Zustände werden denn da bemängelt? Also worum geht es genau? Die Frage ist jetzt rein interessehalber und nicht irgendwie wertend gemeint. Studier halt ne andre Richtung und bekomm da von den Geisteswissenschaften nich wirklich viel mit.

€dit: Das Zitieren war ein wenig unnötig doh.gif
Lejanni

- unzureichende anzahl (und bei manchen auch qualität) der Lehrenden
- unzumutbare/unzureichende Räume (unsere Fakultäts"gebäude" sind Wellblechbarracken am hintersten Ende der Zeunerstraße)
- Vermittlung von Fakten anstatt der Lehre von wissenschaftl. Arbeiten und kritischem Denken
- unzureichende/mangelnde Ausstattung

das sind jetzt nur die, die mir als erstes einfallen und die mir persönlich am meisten unter dem Nagel brennen
Fuchs
soweit ich weiß, is kürzlich ein Verein zur Förderung derPhilosophischen Fakultät gegründet worden.

Meinst du mit rumjammern das? Wenn nicht, dann JUHU! Aber das, was du hier betitelst, is ein Problem nahezu aller Studienrichtungen. Wir sollten uns vor Augen halten, dass sich die Studienbedingungen seit den 68ern massivst verschlechtert haben und uns ersmal fragen warum! Und uns fragen, warum niemand aufbegehrt, wenn bei den Germanisten ne Einführungsveranstaltung ersatzlos entfällt, sich dadurch das Studium eines jeden Bachelorstudenten ein Semester nach hinten verschiebt, und das niemanden - weder Profs noch Studis - juckt...

Dann: gerne eine Diskussion...
Lejanni
mit rumjammern mein ich, dass ich fast jeden tag irgendjemand höre, der sich beschwert (also mündlich).

mag sein, dass andere studienrichtungen ähnliche probleme haben, aber da ich nun mal geisteswissenschaften studiere, kann ich nur darauf zurückgreifen.
was räumlichkeiten bzw ausstattung angeht, glaub ich jedoch nicht, dass andere fakultäten unter vergleichbar vorsintflutlichen bedingungen arbeiten müssen.

im endeffekt ist natürlich wieder alles eine frage des geldes. aber ich bin nicht bereit immer mehr geld zu bezahlen für tendenziell schlechtere voraussetzungen.

und was das aufbegeheren angeht: genau das soll das hier werden....(Siehe auch Blog)
schildkroet
Zitat
was räumlichkeiten bzw ausstattung angeht, glaub ich jedoch nicht, dass andere fakultäten unter vergleichbar vorsintflutlichen bedingungen arbeiten müssen.


zB. Fakultät Erziehungswissenschaften? Bei Informatik sah's bis dieses Semster auch so aus. Da gibt es bestimmt ettliche Fakultäten. Gerade die technischen sollten zuerst gefördert werden... Sorry, aber die Geisteswissenschaften leben doch auch von "Geist" nicht von materiellen Dingen! biggrin.gif

Das Problem mit den unzureichenden Lehrenden gibt es auch überall. Bei uns entfallen sogar Vorlesungen für Lehramtsstudenten, die dann durch Vorlesungen für Diplommathematiker erstetzt werden.

edit: Für's Bett hab ich noch nie nen Buch gebraucht
Fuchs
jaaa, die technischen sollten zuerste gefördert werden.... rolleyes.gif sleeping.gif yeahrite.gif

nee auf so ne Diskussion hab ich echt keinen Bock schon wieder...

Adrian: Das mit dem Aufbegehren wird hier genau nix! Sehen uns aber hoffentlich bald und können dann in nem anderen Rahmen darüber sprechen...
Julschn
wie wäre es denn wenn sich alle zusammen tun und für bessere Studienbedingungen kämpfen...

aber wenns drum geht, kommt ja eh wieder kaum einer. [Erinnerungen an Demonstrationen der Vergangenheit]

So ein Geheule von wegen, unsere Fakultät sollte zu allererst gefördert werden und mehr Geld bekommen, das is assi....
Lejanni
ich will hier gar nicht eine fakultät über eine andere heben

wie schon gesagt, ich kann nur aus meiner (geisteswissenschaftler-) erfahrung sprechen.


und: ich dachte die erziehungswissenschaften wären im weberbau? (kann mich irren, keine ahnung)

aber die informatiker haben jetzt einen riesen bau bekommen, das weiss ich sicher.

und nur weil es die probleme überall gibt, soll ich mich damit abfinden?

naja, für interessierte, gibt jetzt auch ne studivz gruppe, falls jemand mit blog nich klar kommt: http://www.studivz.net/group.php?ids=624b82111a236d22 "## von allen guten geisteswissenschaften verlassen ## "
_joschi_
Ich hab ja nun beides studiert, Informatik als auch Philosophie. Und ich kann nur bestätigen, dass die Philosophische Fakultät im Gegensatz zur Informatik sowohl äusserlich als auch strukturell ein totaler Trümmerhaufen ist, der seinesgleichen sucht.

Mag sein, dass die Gebäude der Informatiker nicht die neuesten sind, jedenfalls sind sie doch besser als die der Philosophen.
Da hängen zerfetzte Vorhänge an den Fenstern oder hinter dem Podium, da ist der Polilux seit Wochen kaputt und niemand repariert ihn. Und ganz schlimm war es, als der Bachelor eingeführt wurde. Im Netz gab es keine Auskünfte zu Stundenplänen.
Wer frisch an die Uni kam und kein Plan von dem Ablauf hatte, war ganz schön angearscht.
Nicht einmal die Studienberater wussten, was Phase ist. Wer hoffte, dass einem wenigstens zur Einführungsveranstaltung alles erklärt wird, wurde bitter enttäuscht. Ausser "Durchalteparolen" bekam man da nichts zu hören. Die Seminare sind aufgrund von Lehrkräftemangel übervoll, ebenso die Vorlesungen. Ganz zu schweigen von der Prüfungs- und Studienordnung, die 3 Wochen nach Semesterbeginn noch nicht fertig bzw. durch war.

Wenn ich da an die Informatik zurückdenke... was für goldene Zeiten. Da wurde der Student noch auf Händen getragen, automatisch in alle Übungen eingeschrieben und durfte im riesigen Audimax sitzen. yes.gif
Wenn ich für meinen Teil noch einmal die Wahl hätte, würde ich auf keinen Fall noch mal GeWi an der TU Dresden sein wollen.

/edit: Prinzipiell denke ich ja auch, dass technische Studiengänge mehr gefördert werden sollten als andere . Warum auch immer, darauf will ich jetzt nicht eingehen.
Nur ist das kein Grund im Hinblick auf die TUD, die als sechst-größte Bildungseinrichtung der Republik den Anspruch hat, eine Volluniversität zu sein, die Geisteswissenschaften auf Sparflamme laufen zu lassen. Entweder ganz oder gar nicht.
tinatschi
sieht bei kunsterziehung nicht anders aus...leider
Chris
Bildung ist Zukunft. Nichtinvestition ist Verkauf von Zukunft an Firmen.
hullbr3ach
Zitat(_joschi_ @ 22 Jun 2007, 23:21)
Nur ist das kein Grund im Hinblick auf die TUD, die als sechst-größte Bildungseinrichtung der Republik den Anspruch hat, eine Volluniversität zu sein, die Geisteswissenschaften auf Sparflamme laufen zu lassen.
*

Soweit ich weiss haette man den Schritt zur Volluniversitaet am liebsten wieder rueckgaengig gemacht, insofern kann es durchaus sein, dass deine Aussage nicht stimmt. Konnte aber jetzt keine Quellen dazu finden.

Noch etwas ganz interessantes aber: Ein Masterplan zur städtebaulichen Entwicklung der Technischen Universität Dresden aus dem Jahr 2000.


psyabu
http://www.prophil-dresden.de
Fuchs
Die TU is ne Volluni! Da könnt ihr streiten wie ihr wollt. Den Namen haben se sich nich nehmen lassen! Meines Erachtens nach blöd, da man als Uni nach außen hin seine Vielschichtigkeit verschweigt. Danke Joschi für deine lebendige Beschreibung mwah.gif
_joschi_
Der Prozess zur Umgestaltung der Technischen Universität zu einer Volluniversität wurde 1994 abgeschlossen, in dem die TU eben seit diesem Jahr als Volluni anerkannt ist.

Hier noch ein Link, der den Begriff Volluniversität gut definiert.

Den Link, den hullbreach gepostet hat, untermauert nur noch mehr den Umbau der TU nicht nur baulich, sondern auch strukturell. Nach meinem Textverständniss wurde bereits Ende der 80er beschlossen, in Dresden eine Volluniversität zu errichten.
Vergleicht man die Zahl der Studierenden von 1992 und 2007, hat sich diese mehr als verdoppelt und man ist diesem Ziel offensichtlich näher gekommen.

Zitat
Damit sind wir bei einem neuen Inhalt des Begriffes "Volluniversität". Es geht nicht mehr um die Vollständigkeit des Fächerspektrums einer Teilwelt, sondern um ein klug organisiertes Zusammenspiel unterschiedlicher wissenschaftlicher Teilwelten: Der technisch-naturwissenschaftlichen Teilwelt, in die auch die Medizin eingeschlossen werden muss und die geistes- und sozialwissenschaftliche Teilwelt.

Das ist die Idee, die dem Ausbau der Technischen Universität Dresden zur "Volluniversität" durch die Sächsische Staatsregierung in den Jahren 1990 bis 1993 zu Grunde lag. Die SHEK tat gut daran, dies in ihrem Bericht "als eine kluge und weitsichtige Entscheidung der sächsischen Hochschulpolitik in den 90-er Jahren" zu würdigen.


Fakt ist, dass die TU eine Volluniversität ist, da gibt es nichts zu rütteln, wie Fuchs lo_heart.gif es bereits gesagt hat.
Inwieweit die TU es tatsächlich schafft, ihren Ansprüchen gerecht zu werden, darf bemunkelt werden.
Die Geisteswissenschaftlichen Fakultäten so vor sich hinmarodieren zu lassen, ist nicht Sinn der Sache und es wird zurecht mit den Finger auf Unzulänglichkeiten gezeigt.
Denn wie in meiner Quelle bereits beschrieben, ist eine moderne Universität nur dann modern, wenn alle ihre Teilbereiche gut zusammenarbeiten und ein Ganzes bilden.
Ich für meinen Teil sehe das an der TU nicht gegeben, schaut man sich die Missstände an.

Mich nicht hauen weeping.gif
gewaltfee
heyhallo zusammen,

die baulichen gegebenheiten der philosophischen (und was da dran hängt) fakultät kann ich nicht beurteilen. dazu sag ich also nichts.

vieles (internetauftritt, organisation, "trümmerhaufen",...) klingt in der darstellung hier so, als ob es organisatorische probleme wären, die die fakultäten intern regeln, also wären sie selber schuld. kam zumindest bisher so rüber.

was lehrkräfte angeht sieht es in der tu allgemein eher mager aus: stellenstreichungen, ein neuer schlüssel für die auslastungberechnungen (nochmal weniger stellen), förderung von einrichtungen, die die 'exzellenz' erreichen sollen... darunter leiden fast alle (außer die exzellenz-fachrichtungen/forschungsrichtungen), und daher würde ich mich eher dem aufruf anschließen, gemeinsam etwas zu machen, oder wenigstens unter einem gemeinsamen schirm.

einen schönen tag noch
fee
Lejanni
Also ein paar von uns haben sich jetzt auf folgenden termin geeinigt:

Mittwoch um 20 Uhr. Entweder Alaunpark grillen, oder terassen am bischofsplatz. was
es letztendlich wird können wir am mittwoch direkt in der studivz gruppe oder im Blog noch absprechen. Schreibt
alles auf und hört euch bei anderen studenten um was da für probleme bestehen. Je
mehr wir haben umso mehr können wiranführen.
Aquarium
Gründungsfeier prophil
calypso
Also, wir waren trotz Prüfungsstress nicht komplett müßig, das erste Treffen war zwar noch sehr vom Ningelcharakter geprägt (aus meiner eingeschränkten Sichtweise heraus wink.gif), aber wir haben schon mal ein Forum, wo wir Probleme, Infos, etc. sammeln wollen. Zur Zeit findet sich schon einmal eine Studie zur Studierbarkeit der Humboldt-Uni Berlin und ein Link zum sächsischen Hochschulgesetz.

Also, wer uns helfen möchte, geht mal auf diesen Link und schreibt dort auf, was ihn an seiner Fakultät oder allgemein an der TU Dresden stört, immer bitte so konkret und konstruktiv wie möglich, mit Veranstaltung, falls Überschneidung welche Fächer usw. usf.

Weiterhin könnt ihr dort auch mal Vorschläge machen, wie diverse Probleme zu lösen wären, immer meckern kann schließlich jeder...

Wir sind zwar noch im Anfang begriffen, aber hoffen doch sehr nicht nur unsere eigenen geisteswissenschaftlichen Probleme (die natürlich jetzt erstmal im Mittelpunkt stehen) zu lösen, sondern auch allgemein etwas für alle Studenten der TU Dresden verbessern zu können.

In dem Sinne: Rise of Mind!

caly