aktsizr
12 Oct 2006, 09:51
Weiss zufällig jemand genaueres?
Zitat
Nur mit effizienten Strukturen besteht die Chance, Exzellenzuniversität mit weltweiter Sichtbarkeit der Forschung zu werden.
Der Freistaat Sachsen braucht eine starke, modern organisierte und geführte Technische Universität Dresden, die im internationalen Spitzenfeld von Wissenschaft und Technik Leistungen erbringt, die für den weiteren wirtschaftlichen Aufschwung in Sachsen von essentieller Bedeutung sind.
Während es in den letzten Monaten so schien, als sei es zu einem Handlungsstillstand an der TU Dresden gekommen, hat sich tatsächlich im Inneren ein Prozess in Bewegung gesetzt, der bereits heute die Aussage zulässt, dass die TU Dresden über alle notwendigen eigenen Kräfte und Kompetenzen verfügt, um sich neu aufzustellen und den unumkehrbaren Weg zu einer effizient organisierten und flexibel agierenden Reformuniversität konsequent weiterzuführen.
Der vor wenigen Wochen im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder von der TU Dresden eingereichte Antrag enthält ein Zukunftskonzept, das die Beschleunigung der Reformen voraussetzt.
26 Professoren der TUD bitten deshalb die politischen Entscheidungsträger eindringlich um ein kurzfristiges Signal, dass die Staatsregierung diese Anstrengungen unterstützt und unbürokratisch die rechtlichen Voraussetzungen für eine Modelluniversität TU Dresden schafft. Eine entsprechende Erklärung wurde heute an den Sächsischen Ministerpräsidenten gesandt.
Der Senat der TUD hat in seiner Sitzung (11.10.06) von dieser Erklärung Kenntnis genommen und folgenden Beschluss gefasst: "Der Senat unterstützt das Anliegen des offenen Briefes von Professoren an den Ministerpräsidenten, die TU Dresden als Modelluniversität im Freistaat Sachsen weiterzuentwickeln. Er sieht hierin eine notwendige Voraussetzung, um die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder der TU Dresden zum Erfolg zu führen. Das Rektoratskollegium wird beauftragt, alle Schritte zur Erlangung der für einen Modellversuch erforderlichen Rahmenbedingungen einzuleiten."
Quelle:
http://tu-dresden.de/aktuelles/news/Brief/newsarticle_view
abadd0n
12 Oct 2006, 14:37
Hm, zentral in der Meldung ist das Stichwort
Exzellenzinitiative, dabei handelt es sich wohl um eine Art Förder-Wettbewerb.
Man will einige Hochschulen auswählen und ihnen als "Leuchttürme" dann insgesamt 1,9 Mrd. Euro zur Verfügung stellen. Die Entscheidung, wer das Geld bekommt, fällt morgen.
Weiterführend:
BMBF,
Wiss.Rat und
DFG .. oder Du liest halt
SPON vom Januar.
#abd
_joschi_
12 Oct 2006, 14:42
Ich als aussenstehender Dümmling hab da mal eine Frage: Falls die TU diese Zuschläge bekommen sollte,werden die dann nicht weiter in die technischen Studiengänge/Forschungen gesteckt, während man die Geisteswissenschaftlichen Institute weiter vor sich hinmarodieren lässt?
hoffentlich...
glaubst du in den naturwissenschaften is alles gold was glänzt?
abadd0n
12 Oct 2006, 16:30
Ja.
Das ZIH bekommt 15 Millionen. Sollte man auch mal der phil. Fak. geben.
Das Verwertbarkeitsdenken bei der Vergabe von Mitteln ist oft sehr kurzsichtig.
#abd
sQeedy
12 Oct 2006, 16:42
gefoerdet wird, was IN ist. klingt komisch. is aber so.
yocheckit
12 Oct 2006, 17:32
jo, z.b. nanotechnologie, biotechnologie..

ich kann euch sagen was hier abgeht. wenn man schon von der elite so weit weg ist, wie der mond von der erde, so kann man ja wenigstens noch "modelluni" sein. was das bringen soll frag ich mich zwar ehrlich, da weder mehr geld für lehre und forschung ausgegeben werden, noch zusätzliches personal finanziert wird. im prinzip bleibt alles beim alten, nur will man vermutlich das einwerben von drittmitteln für die einzelnen fachbereiche einfacher gestalten. von den drittmitteln müssen die fb dann 12% an die uni abtreten, und was davon an die fachbereiche in irgendeiner form zurückfließt will ich jetzt gar nicht erwähnen..
aktsizr
12 Oct 2006, 21:00
Bemerkenswert: Um die Liste der Unterstützer bzw. die Forderungen erhalten muss man sich erst noch an verschiedene Stellen wenden...
p.s.: Ich denke vernünftige Philosophie kann man auch mit weniger Mitteln betreiben als sinnvolle naturwissenschaftliche Forschung... Das scheint mir in der Natur der Sache zu liegen.
NEO.POP
12 Oct 2006, 21:24
trotzdem sollten selbst phil-vorlesungen nich in einsturzgefährdeten gebäuden stattfinden und mit leeren philosophieregalen in der slub kann auch ein geisteswissenschaftler nich viel anfangen
schildkroet
12 Oct 2006, 21:33
Zitat
Während es in den letzten Monaten so schien, als sei es zu einem Handlungsstillstand an der TU Dresden gekommen, hat sich tatsächlich im Inneren ein Prozess in Bewegung gesetzt, der bereits heute die Aussage zulässt, dass die TU Dresden über alle notwendigen eigenen Kräfte und Kompetenzen verfügt, um sich neu aufzustellen und den unumkehrbaren Weg zu einer effizient organisierten und flexibel agierenden Reformuniversität konsequent weiterzuführen.
Ach ja, die ständige Angst vor Stillstand. Lieber Mist bauen, als gar nix tun...
Zitat
der Phil. Fak geben

für den Aufschwung in Sachsen?
michael1902
12 Oct 2006, 21:40
das stand heute in der sz dazu:
Aufstand der Spitzenforscher
Von Stephan Schön
Hochschulen. Sachsens Regierung soll der TU Dresden wichtige Freiheiten einräumen.
Dresden. Die Technische Universität Dresden muss noch in diesem Jahr weitgehende Freiheiten erhalten und zur eigenständigen Reform-Universität werden. Das fordern in einer scharfen Erklärung Dresdner Spitzenwissenschaftler und Direktoren großer Forschungsinstitute von Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU). Es bedürfe deutlicher Signale seitens der Politik, wenn die TU Dresden mit ihrer Bewerbung um die Förderung als eine der deutschen Elite-Unis überhaupt eine Chance haben wolle. „Wir erwarten deshalb über alle Parteigrenzen hinweg noch im Jahr 2006 schnelle Entscheidungen“, heißt es in dem Brief an Milbradt. „Wir brauchen eine klare Zusage, dass sich die TU Dresden zum Modell für einen neuen Typ von Universität entwickeln kann“, sagt Manfred Curbach, Sprecher der Initiative und in der Spitze der Deutschen Forschungsgemeinschaft vertreten. Das neue Hochschulgesetz komme 2008 für die Elitebewerbung einfach zu spät und sei nicht ausreichend. 26 Spitzenforscher haben das Papier unterschrieben.
Nach Informationen der SZ will die TU Dresden eigenständige Elitebereiche zwischen den etablierten Fakultäten und Fachbereichen aufbauen, die zügiger und besser auf neue Grundlagenkenntnisse und Industrieanforderungen reagieren können. Dies wäre einmalig in Deutschland. Unterstützung bekommt die Forderung inzwischen vom TU-Senat. Der hat gestern die Erklärung der Spitzenforscher ohne Gegenstimme akzeptiert.
Nach monatelangen Debatten und der Abwahl von Rektorkandidaten benannte der Senat nun erneut Bewerber. Neben zwei weiteren Kandidaten tritt der bisherige Rektor, Hermann Kokenge, an. Er hatte sich im Juli nicht nochmals der Wahl gestellt, sehe sich inzwischen aber in seiner Strategie mehr als bestätigt, sagte er der SZ.
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und noch der kommentar dazu:
Antrag auf Antrieb
Stephan Schön über den Aufstand der Spitzenforscher in Dresden
Das war so nicht zu erwarten. In Sachsen hat es dies auch noch nie gegeben. Die Spitzen der Dresdner Wissenschaft haben sich auf einen Nenner geeinigt. Sie proben den Aufstand gegenüber der Regierung. Die Technische Universität Dresden brauche endlich Freiheiten, wie sie andere große deutsche Unis längst hätten und wie sie im Ausland gang und gäbe seien, warnen die Spitzenforscher.
Zu Recht. Mal abgesehen davon, dass es nicht unbedingt ein eigenes TU-Gesetz sein muss, eine griffige Öffnungsklausel die den Sonderweg zu einer wirklich selbstständigen Universität freigäbe, würde es auch tun. Wer, wenn nicht die Uni selbst will wissen, wo die immer knappen Gelder am besten Verwendung finden? Oder wo wird welcher Professor dringend gebraucht? Der Staat, das Land als Geldgeber sollte dabei zuschauen – und die Kontrolle bewahren.
Seit mehr als zehn Jahren läuft dazu bereits in Dresden ein Modellversuch, der diesen Namen längst nicht mehr verdient. Sachsen hatte damals, Anfang der 90er Jahre, so ziemlich als erstes Bundesland überhaupt die Idee von neuen Universitäten. Ausgebremst und wegmanövriert blieb es bei der Idee. Gemacht haben es die anderen. Sachsen ist damit endgültig hintenan. Das genau bringt jene Wissenschaftler auf die Palme, die eigentlich unter solchen in Kalifornien sitzen könnten. An den Top-Unis der Welt. Sachsen wäre gut beraten, das Veto ernst zu nehmen.
Niveau
19 Oct 2006, 13:45
Finde ich gut, dass die TU Model-Universität werden will.
[attachmentid=10015]
das mit der modell-uni ist gar nicht so schlecht (ich weiß jetzt aber auch nicht, obs dann evtl nen paar sachen gibt, die negativ sind...

)
die zeiten um profs neuzuberufen und zum beispiel studienordnungen oder ähnliches zu ändern, sind einfach viel zu lang. (bürokratie halt

)
so gibt es die möglichkeit die ganzen (bzw ich glaube ein paar ausnahmen gibt es) prozesse erheblich zu verkürzen...
Zitat(abadd0n @ 12 Oct 2006, 16:30)
Das ZIH bekommt 15 Millionen. Sollte man auch mal der phil. Fak. geben.
Das Verwertbarkeitsdenken bei der Vergabe von Mitteln ist oft sehr kurzsichtig.
#abd

Geld in die Region bringen = Geld in Ingenieurs-/Naturwissenschaften stecken
das ist mMn nicht kurzsichtig.
So bitter es auch ist, aber zuallererst müssen dort die Prioritäten liegen, denn da haben wir das meiste nachzuholen. Falls wir das vernachlässigen. brauchen wir uns in Zukunft keine Sorgen mehr machen, wie wir das Geld verteilen, weil keines mehr da ist.
p.s.:
könnte endlich mal jemand unscheinbar/rudolfH sperren? jetzt fängt er schon an, in ernste threads seine wichsvorlagen einzufügen...
Zitat(Mimi @ 19 Oct 2006, 17:08)
das mit der modell-uni ist gar nicht so schlecht (ich weiß jetzt aber auch nicht, obs dann evtl nen paar sachen gibt, die negativ sind...

)
die zeiten um profs neuzuberufen und zum beispiel studienordnungen oder ähnliches zu ändern, sind einfach viel zu lang. (bürokratie halt

)
so gibt es die möglichkeit die ganzen (bzw ich glaube ein paar ausnahmen gibt es) prozesse erheblich zu verkürzen...

Nunja ... soweit ich das immer Überblicke macht die Bürokratie den kleinesten Teil bei der Berufung eines Professors oder bei der Änderung der Studienordnungen aus. Der größte Teil bei Studienordnungen fällt der Erarbeitung der Inhalte zu. Und da die Professoren überlastet sind, dauert das halt seine Zeit. Auch bei einer Berufung kann man meiner Meinung nach nicht viel verkürzen. Was will man machen? Den Professor einer anderen Uni während dem Semester abwerben?
Der wirkliche Handlungsbedarf liegt bei den Geldern. Wenn die Hochschulen es nicht mal schaffen, eine verbindliche Aussage zu einer Einstellung für ein Projekt über 3 Jahre zu treffen, sondern mit Ideen wie: pro forma für ein halbes Jahr einstellen und dann mal schauen ob man das Geld rankriegt. So kann man keine guten Köpfe halten. Zumal an deutschen Unis viel zu wenig gute Köpfe angestellt werden. Die besten verliert man an die Wirtschaft, da selbst diese bessere Angebote bei der Beschäftigungsdauer stellen kann. Man nimmt dann halt von den (nach Noten) schlechteren die besseren. Durch die niedrige Übernahmequote werden aber viele kreative Köpfe, die nicht mit den besten in den Noten mithalten können, verdrängt.
Luzifer
21 Oct 2006, 00:10
ham die jetzt n Vertrag bei Rewell?