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Vollständige Version anzeigen: Theater,Theater: Hier spricht Guantánamo
Pusteblumenkohl
Hier spricht Guantánamo

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Sterile weiße Wände zwingen zur Nähe. Der Geruch von Linoleum steht in der die Luft.
Schwer zu verstehende Worte, scheinbar Englisch, begrüßen das Publikum schon beim eintreten.Ein fliegend Adler wird auf eine weiße Wand projiziert und zieht seine Kreise.
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<div style="float:right; margin:2em;"> bild kann nicht angezeigt werden</div><p align="justify">Plötzlich bricht die Projektion ab und Matthias Walter betritt die Bühne. "Hier spricht Guantánamo" hat soeben begonnen. Es wird nicht leicht werden für das Publikum, denn schonungslose Realität steht hier an Stelle seichter Abendunterhaltung. Walter kommentiert Berichte; schlüpft ständig in verschiedene Rollen. Geschichten werden zu hören sein von Gewürzhändlern und Entwicklungshelfern, von Menschen die zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Wenig später finden sie sich am falschesten Ort der Welt wieder. Er stellt uns das Internierungscamp vor, sitzt als Gefangener in einer maßstabsgetreuen Nachempfindung einer Lagerzelle. Schreiend fragt er als US Soldat nach dem Verbleib Osama bin Ladens. Als objektiver Beobachter zeichnet Walter Skizzen von Afghanistan* auf den Bühnen- boden, versucht Wege nachzuvollziehen. Der Schauspieler gibt Fakten und Gefühlen eine Stimme und zieht das Publikum damit in seinen Bann. Teilweise auf so makabere Weise, dass es weh tut. Zynische Musikbegleitung, Rockhymnen und Surfrock, untermalt die von Walter erlebbar gemachte grausame Realität. Das ist für einige Zuviel. Sichtbar erbleicht verlassen vereinzelte Zuschauer das neubau Labor noch während des Stückes.</p>

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Es ist kein Wunder, dass der Applaus erst merklich später nach Ende des Stückes einsetzt.
Roger Willemsens "Hier spricht Guantánamo" macht nicht glücklich. Es zeigt die Erlebnisse der Gefangenen, welche der Autor in Interviews sammelte.Selten wurde diese Thematik so gut in Szene gesetzt.Kein plumber Antiamerikanismus sondern tiefgreifende Erfahrungen zeichnen eine erschreckende Realität. So dass Ich nur sprachlos wieder in die "heile Welt Dresdens" eintauchen kann.
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Fuchs

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Fuchs
abwarten! Diesen Monat ham wa schon abgehakt!