Italien: Ein ganzes Menü
spitefulangel aus Milan fordert euch heraus
Italienische Küche – mehr als Pizza und Spaghetti!
Eine Zusammenfassung der italienischen Esskultur fällt nicht leicht. Um die wichtigsten Merkmale der italienischen Küche darzustellen, ist es vor allem notwendig die allgemeine Meinung zu vergessen, der zufolge nur Pizza und Spaghetti typisch italienische Speisen sind. Denn man muss wissen, dass es in Italien verschiedene Esskulturen gibt und Pizza und Spaghetti nur Teil einer kulinarischen Tradition von einer Region Mittelitaliens, nämlich Kampanien, sind.
Fast jede Region in Italien hat eine typische Speise, die natürlich die landwirtschaftlichen Eigenarten der Region und ihre Traditionen widerspiegeln. In Trentino (Nord-Ost-Italien) sind Polenta (salziger Grieβ aus Maismehl) und Lucaniche (eine Art Bratwurst) typisch . Als typische Speisen der Lombardei wären Risotto alla Milanese und Cotoletta alla Milanese zu nennen; die erste ist Reis mit Safran und die zweite ein paniertes Kotelett. Eine weitere Speise aus dieser Region sind die Pizzoccheri, es handelt sich um Bandnudeln aus Buchweizen mit Kartoffeln, Wirsing und Käse.
Das berühmte Fleisch aus der Toskana die „Fiorentina“, ist als eines der besten „Steaks“ in Italien bekannt.
Eine weitere Region, welche für viele typische italienische Speisen berühmt ist, ist die Emilia-Romagna. Lasagne, Ragù, Tortellini (oder Ravioli), Prosciutto Crudo und Parmigiano stammen ursprünglich aus dieser Region. Diese Speise werden in Italien aber anders als in Deutschland zubereitet und gegessen. Die Tortellini werden nicht mit Tomatensoβe serviert sondern in Brühe. Die Bolognese, oder wie die Italiener sie nennen Ragù, wird fast nur aus Fleisch und nur ein wenig Tomanten zubereitet, nicht wie die schon fertigen Soβe aus dem Laden, in welcher 80% Tomanten und nur ein bisschen Fleisch sind. Ebenso ist die richtige Lasagne nur mit Ragù und Béchamelsoβe zubereitet, eventuell reicht man noch ein bisschen geriebenen Parmesan dazu. Käsesoβe und anderen Zutaten haben in ihr nichts verloren!
Die bekannteste Speise Lazios sind die Gnocchi alla Romana (Gnocchi aus Grieβ, die im Ofen gebacken werden) und die Amatriciana (Tomatensoße mit Schinken und Zwiebeln).
Der Pesto, eine andere bekannte Soβe, kommt aus Ligurien. Schlieβlich kommen aus Apulien die Orecchiette con le cime di Rapa, eine besondere Form von Nudel mit einer Rübensoβe.
Auch der Nachtisch in Italien unterscheidet sich von Region zu Region. In Trentino und Südtirol sind Strudel und Strauben (Pfannkuchenteig als dünne Fäden frittiert dazu empfehlenswert: Marmelade und Puderzucker) typisch. Aus Piemont, genauer Turin, kommen die Gianduiotti, das sind Nougatpralinen. Babbà ist ein Dessert aus Kampanien und schlieβlich kommen die bekannten Cassata und Cannoli aus Sizilien.
Die alkoholischen Getränke Italiens sind auch regional unterschiedlich. Rotwein als Marzemino Pinot Grigio Pinot Nero und Teroldego sind typischen für Trentino und Südtirol. Aus Veneto kommt traditionell der „Spritz“ (¼ Aperol oder Campari, ½ Weiβwein und ¼ Mineralwasser). Aus Sizilien kommt der Mirto (Myrthe Likör) und die anderen bekannten italienischen Rotweine wie der Chianti und der Brunello di Montalcino kommen aus der Toskana.
Neben diesen Unterschieden befinden sich aber auch einige Gemeinsamkeiten in der italienischen Esskultur. Währen in Deutschland meistens Margarine und Butter zum kochen verwendet werden, benutzt man diese Zutaten in Italien fast nur für Kuchen, vor allem in Norditalien. Man bevorzugt Olivenöl zum Kochen.
In der italienischen Esskultur ist nicht nur die Art der Zubereitung von Bedeutung sondern auch die Art zu essen. Es ist ehrlich gesagt kein Stereotyp, dass es in Italien wichtig ist zu kochen und zusammen zu essen. Denn auf der italienische Halbinsel ist es keine Tradition das Abendbrot kalt mit Schinken, Brot und Käse zu essen wie in Deutschland. Im Gegenteil wird oft auch am Abend warm gegessen. Auch die Kochdauer ist bedeutsam. Ein typischer Ratschlag in Italien lautet beispielsweise Soβen wie Ragù und Tomatensoβe möglichst lang zu kochen. Denn je länger diese Soβen kochen, desto besser schmecken sie. In Italien bietet sich im allgemeinen oft die Gelegenheit etwas leckeres zusammen zu essen, da die italienischen Kultur dem zusammen Essen eine hohe Bedeutung beimisst
Nach diesem Überblick gebe ich Euch nun noch ein paar Rezepte, die für viele Gelegenheiten geeignet sein können.
Aperitivo Spritz (es ist eine Tradition in Norditalien gegen 17 oder 18 oder auch um 11 einen Aperitif in der Bar mit den Freunden zu trinken. Normalerweise wird zum Aperitif auch Chips oder Salzgebäck gegessen).
¼ Aperol oder Campari
½ Weiβ Wein
¼ Mineral Wasser
1 Scheibe Zitronen oder Orangen dazu
Vorspeise Bruschetta (die kann man auch als Hauptspeise essen)
Die Brotscheiben mit Knoblauch einreiben, mit Olivenöl beträufeln und im Ofen backen. Wenn die Brotscheibe eine goldene Farbe annehmen, mit einem Belag aus Tomanten (in kleine Stücken geschnitten mit Öl, Salz, Oregano) versehen.
Hauptspeise Spaghetti alla Carbonara (für 4 Personen)
500 g Spaghetti
4 Ei
500 g Räucherspeck oder Pancetta.
Geriebener Parmesan
Die Spaghetti kochen
Soβe: Ei mit Salz, Pfeffer, Petersilie und geriebene Parmesankäse verrühren, sobald die Spaghetti fertig sind schnell in die Soβe geben und so schnell wie möglich durchmischen und am Ende den gebratene Rächerspeck zugeben.

Buon appetito!