QUOTE |
Beschäftigte ohne Kinder werden ab 2005 bei der Pflegeversicherung zusätzlich zur Kasse gebeten.
Berlin. SPD und Grüne haben sich auf einen erhöhten Beitragssatz zur Pflegeversicherung für Kinderlose verständigt. Alle Kinderlosen ab 23 Jahre sollen demnach von Januar 2005 an einen zusätzlichen Beitrag von 0,25 Prozentpunkten zur Pflegeversicherung zahlen. Eltern werden lebenslang vom höheren Beitrag freigestellt. Die Grünen bestehen jedoch noch auf verbindliche Regelungen für Demenzkranke. Das Bundesverfassungsgericht hatte die Besserstellung von Eltern während der Erziehungszeit verlangt. Die auf 800 Millionen Euro geschätzten Mehreinnahmen durch die betroffenen 13 Millionen Beschäftigten sollen zur Deckung des wachsenden Defizits der Pflegeversicherung verwandt werden. Die Kassen erwarten 2004 ein Minus von knapp einer Milliarde Euro. "Damit stopft man ein Loch, löst aber das Problem nicht", kommentierte Sachsens AOK-Chef Rolf Steinbronn den Pflegezuschlag. Das sei eine "Hilfskrücke, um schnell an Geld zu kommen". Es müssten andere Anreize geschaffen werden, etwa für mehr Kinderfreundlichkeit. Der Geschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Werner Hesse, sprach sich im SZ-Interview dafür aus, das Versicherungsprinzip abzuschaffen und die Finanzierung der Pflege auf die Steuerzahler umzulegen. |
© SZ-Online vom 06.07.2004Also ich halte das ja schon für einen Schritt in die richtige Richtung. Endlich werden Menschen ohne Kinder mehr belastet, als solche, die aktiv für die Altersvorsorge etwas tun. Dennoch führt auch für mich kein Weg daran vorbei, dass eigentlich alle Arbeitnehmer solidarisch die Pflege bezahlen müssen.
Also ich sehe das so, dass da (wiedermal) zwei relativ fremde Ressorts vermischt werden. Ich denke ebenso, dass mit der Pflegeversicherung alle gleichmäßig belastet werden müssen, insbesondere aber alle Einkommensgruppen. Für Kinderlose "Strafen" einzuführen halte ich jedoch auch für vernünftig (unter der Maßgabe dessen, was im Artikel hierzu bereits geschrieben wurde), aber eben nicht unter dem "Mantel" der Pflegeversicherung - als Anreiz für Kinder könnte man wieder ausreichende (und vlt. sogar kostenfreie) Kindergartenplätze für Arbeitende anbieten...DAS wär mal 'was...
Dazu müsste man aber die Steuern für die Kinderlosen anheben.
ich finde es schon mal nicht schlecht, dass Eltern etwas entlastet werden. aber wie schon in dem Artikel angesprochen, sollten dennoch mehr Anreize für die "Anschaffung" von Kindern geschaffen werden.
Dass diese Entlastung im Rahmen der Pflegeversicherung geschiet, seh ich im entfernsten Sinne noch ein, da Eltern ja im Grunde auch Geld in die Pflege (gut, das ist nicht die Pflege im sinne der Pflegeversicherung) ihrer Kinder investieren.
Ich finde es aber nicht wirklich ok, "Strafen" für Kinderlose einzuführen. Ich meine, was soll das denn? Man kann doch keinen dafür bestrafen, dass er vielleicht keine Kinder bekommen (dafür sollte dann sowieso eine Regelung gefunden werden) oder sich zeitlich oder finanziell keine Kinder leisten kann.
Man kann Strafe und Belohnung ist immer nur eine Sache des Standpunktes.
Beispiel: A muss 100 Euro zahlen weil er keine Kinder hat, B hat Kinder und muss dies nicht machen.
Strafe: A muss 100 Euro mehr zahlen.
Belohnung: B muss 100 Euro weniger zahlen.
Man sollte vielleicht das ganze auf Status Quo bringen, dass Eltern mit Kindern nach 27 Jahren voll mit Erziehung und Ausbildung genauso viel Geld übrig haben, wie Eltern ohne Kinder.
D.h. kostet ein Kind im Jahr 10.000 Euro, so bekommen Eltern diese 10.000 Euro zurück.
natürlich sind Strafe und Belohnung eine Sache des Standpunktes, aber ich seh das so:
man sollte Eltern mit Dingen belohnen, die für Kinderlose keine direkte Rolle spielen, wie z.B. kostenlose Kindergartenplätze oder zusätzliche Förderungen bei der Schulbildung usw.
Pummel
06 Jul 2004, 13:58
>Damit stopft man ein Loch, löst aber das Problem nicht
Find es schon fast frech, wenn n KK - Chef sowas von sich gibt.
Joah, das Problem würde man vielleicht lösen, wenn man die Hälfte der Krankenkassen abschafft und vom Rest die inkompetente Mitarbeiter entläßt.
Mir wurden in den letzten 2 Monaten 6 neue Chipkarten von der DAK geschickt, nur weil ich 1mal meine Adresse geändert hab ... natürlich war der Sachbearbeiter zu blöd, die richtige Tasten auf der Tastatur zu treffen, dann gibbet die Adresse meist auch nich.
Was sowas allein kostet.
Und was soll immer dieser Blödsinn mit Kindern?
Mehr Kinder -> mehr Jobs? Oder mehr Kinder -> geringere Lebenserwartung?
Jeder weis, daß das nicht die Lösung des Problems ist, aber jeder kommt damit an.
Wie wärs denn mal mit mehr Verantwortung in den Familien?
Nicht die Oma ins Heim abschieben, sondern ab ins neu eingerichtete Auszugszimmer.
Genau das gleiche mit der Rente. Klar, hört sich jut an, Rente erst mit 70 ... aber wieviele 65 - jährige Arbeiten denn jetzt noch? Man kriegt doch schon mit 45-50 nix mehr ...
Tja, ich denke auch, es wäre jedem von uns geholfen, wenn es nur noch eine Krankenkasse gäbe, in der alle dabei sein müssten und die für alle das gleiche leistet.
Das Rentenproblem ist diffizil. Denn die Rente zahlt der Staat, während die Arbeitslosen die Kommunen bezahlen. D.h. man verschiebt das Problem. Dass dabei die Städte pleite gehen sieht man erstmal nicht, oder will es nicht sehen.
Mehr Kinder bedeuten genau das, was uns in Deutschland fehlt. Nämlich Wachstum. Aber es ist auch ganz klar, dass keiner Kinder kriegen will, weil Kinder bedeuten für die Eltern im Moment nur Stress, Einschränkung und weniger Geld für sich selber.
QUOTE (Chris @ 06 Jul 2004, 15:10) |
Mehr Kinder bedeuten genau das, was uns in Deutschland fehlt. Nämlich Wachstum. Aber es ist auch ganz klar, dass keiner Kinder kriegen will, weil Kinder bedeuten für die Eltern im Moment nur Stress, Einschränkung und weniger Geld für sich selber. |
Ausserdem möchte man einem Kind zumindest etwas zu bieten haben-und wenn das manchmal nichtmal ein Kindergartenplatz ist, ist das schon mehr als traurig (denn es ist ja bei Weitem nicht überall so, dass es überhaupt erstmal genug Kindergartenplätze gibt-vom Preis rede ich noch gar nicht).
Besser wäre in der mobilen Zeit heutzutage noch Krippe und Hort, aber was das angeht, haben unsere Politiker die Zeichen der Zeit verpennt. Aber hauptsache wir können erstmal verbieten, dass gewaltverherrlichende Computerspiele überhaupt von irgendjemanden gekauft werden dürfen.
Naja, wenn es keine Kinder mehr gibt, die sie potentiell kaufen könnten und man trotzdem mal endlich wieder 'was verbieten will, dann muss man es eben allen verbieten.</sarkasmus>
Die Vorgehensweisen in der Familienpolitik (gibt es sowas noch oder ist das jetzt der Rentenpolitik untergeordnet?) finde ich aber ohnehin eher sinnfrei-hier muss ich mal sagen, dass in der DDR damals wirklich bei Weitem nicht alles gut war, vielleicht sogar recht wenig, aber man hat sich noch um Kinder und Nachwuchs gekümmert.
QUOTE (Chris @ 06 Jul 2004, 15:10) |
Aber es ist auch ganz klar, dass keiner Kinder kriegen will, weil Kinder bedeuten für die Eltern im Moment nur Stress, Einschränkung und weniger Geld für sich selber. |
das sehe ich allerdings auch so. Aber auf der anderen Seite nimmt man als Eltern den Stress, Einschränkung und wahrscheinlich auch das kleinere Budget in kauf, sofern es dem Kind gut geht bzw. zugute kommt. So sollte es zumindest sein.
Das große Problem ist doch eher, dass man sich mit Kind echt Gedanken machen muss, ob man dann noch Arbeit bekommt bzw. sind viele Arbeitgeber eher kinderunfreundlich wie so vieles in unserer Gesellschaft. Da besteht Änderungsbedarf!
und wie ck schon gesagt hat, man will ja seinem Kind auch was bieten können. was soll ich mir denn ein Kind anschaffen, wenn ich keine Zeit und kein Geld habe!
Der Anreiz im kinderlos sein liegt doch in der Tatsache, dass man ständig verdienen kann und trotzdem bis in jedes Alter die volle staatliche Unterstützung genießt. Deshalb:
1. Gewollt kinderlose Hetero-Paare und alle Homo-Paare müssen mehr in die Rentenkasse einzahlen. Dass sie nichts mehr einzahlen und von den eigenen Rücklagen leben, lehne ich ab, weil es sich momentan privat besser verzinst und durch das beständige Erwerbsleben von ihnen meist besserdotierte Posten besetzt werden (also auch etwas, wo Eltern ihre Chancen schmälern).
2. Schon früh in der Bundesrepublik geplant, aber nie umgesetzt: Das Erwerbstätigen-/Erwerbslosen-Umverteilungsmodell. Hierbei sind die Erwerbslosen die Personen vor oder nach dem Arbeitsleben. Damit sollten Kinder verstärkt unterstützt werden. Finanzierung durch höhere Umsatz-/Einkommenssteuer.
3. Das Betreuungs- & Bildungswesen von Krippe bis Universität weiterhin solide in staatlicher Hand, aber Kindergartenplatz für jeden. Dazu sollten Unternehmen über ihre Steuern automatische Rechte auf Kindergartenplätze erwerben, die nur zu einem prozentuellen Anteil verkäuflich sind und auch vom Lebenspartner des / der Angestellten in Anspruch genommen werden können.
4. Arbeitslose Kindergärtnerinnen werden notfalls zum Arbeitslosenkurs beschäftigt, um allen Kindern eine Betreuung zu gewährleisten (auch die von Arbeitslosen; ja, ich weiß dass Kindergärtnerinnen sehr wenig verdienen).
Warum sollte man unbedingt jemanden zum Arbeitslosenkurs beschäftigen? Das wollen nur Unternehmen um ihre Mitarbeiter noch mehr auszubeuten. Merke, wenn wir den Leuten nicht mehr geben, als einem Arbeitslosen, so brauchen wir uns auch nicht wundern, wenn diese Leute auch nicht mehr konsumieren, oder etwa antriebslos ihre Arbeit verrichten, wenn überhaupt, und den Arbeitgeber hinten und vorne bescheissen.
Schlechte Moral kommt wieder zurück.
Die Mehrausgaben musst du aber eben auch als Staat finanzieren.
sparklet
07 Jul 2004, 03:40
Warum eigentlich immer nur Staat??? Warum nicht selbst für Kinder aufkommen?? Warum nicht froh sein, dass man überhaupt Kinder bekommen kann oder darf?? Warum denken wir (ich zähle mich da mit dazu) denn immer an das, was uns vom Geld noch übrig bleibt??
Es gibt Länder, da darf man nur ein Kind bekommen oder man MUSS an den Staat zahlen! Desweiteren zahlt man für Kindergärten, Schulen etc. ausreichend Geld (USA, China, ..)!! Natürlich gibt es da da auch genug Kindergärtenplätze für jeden - weil das wie in der Wirtschaft funktioniert (oder funktionieren sollte). Angebot = Nachfrage!! Da kann sich auch keiner mehr beim Staat beschweren!!
Ich glaube also nicht, dass wir die Motivation der Deutschen Kinder zu bekommen fördern, in dem wir Kinderlosen "Strafen" aufdrücken (und das scheint mir hier das Hauptargument). Ich halte nix davon! Aber wenigstens für eins ist es gut: Es kommt wieder ein bisschen mehr in die Kassen unseres lieben Staates!
QUOTE (sparklet @ 07 Jul 2004, 03:40) |
Es gibt Länder, da darf man nur ein Kind bekommen oder man MUSS an den Staat zahlen! |
Ja, Länder, die ein Problem mit
zu vielen Kindern haben. Derzeit hat Deutschland aber mit einer Riesenwelle Rentner "zu kämpfen", die immernoch dabei ist, sich zu nähern (so in 20Jahren ists so weit-vielleicht noch eher)...und dem gegenüber stehen relativ weniger Kinder, die für diese Rentner die Rente zahlen sollen-der Einbruch der Anfänger auf dem Arbeitsmarkt steht allerdings recht kurzfristig bevor-schon in 3 bis 5Jahren. Kinder (man muss es ja nicht "ausarten lassen" (blöde Formulierung, aber mir fällt nix besseres ein) wie in Indien und China) sind ein Kapital für ein Land, das nicht zum (beinahe reinen) Einwanderungsland werden will und das ist der Grund, weswegen Deutschland kinderfreundlicher werden muss.
Deutsche fickt für Deutschland!
sparklet
07 Jul 2004, 07:15
Ich meine nur, dass nicht unbedingt der STAAT für die Kinderarmut verantwortlich gemacht werden kann. Beschränkungen wie 1 Kind pro Familie, sollten nur yeigen wie glücklich wir eigentlich sein können, dass uns diese Entscheidung selbst überlassen ist.. und auf der anderen Seite sollte es zeigen, wieviel andere Länder in ihre eigenen Kinder stecken, wo viele Deutsche ja anscheinend den Staat dafür verantwortlich machen!!!
Natürlich geht es ohne Staat nicht. In gewisser Weise ist er ja selbst Schuld. Er müsste "einfach mal" Abgaben verringern und den Familien dieses Geld in die Taschen stecken, damit sie selbst für die Erziehung ihrer Kinder aufkommen!!!
Naja, was heisst wir können selber entscheiden. Wer sich mehr als 3 Monate Babypause gönnt, ist doch sowas von aus dem Geschäft, dass er dann gleich bei der nächsten Gelegenheit gefeuert wird.
Pummel
07 Jul 2004, 07:35
Also man muß doch mal ehrlich sein.
Ich denke der Hauptgrund, warum hier keiner Kindlein produziert ist fehlende Motivation. Wer hat schon Lust, sich mit 19 gleich n Gör an die Backe zu hängen.
Dafür gibbet heutzutage einfach zu viel andres zu erleben und zu schaffen.
Ich denke, wenns trotzdem mal dazu kommen sollte, würde jeder hier ohne Probleme finanziell damit fertig werden. Dafür gibts Kindergeld, eigene Arbeitskraft oder zur Not noch die (meist) stolzen Omas und Opas.
Auch sollte man mal andere Sozialsysteme (grad europäische) als das deutsche zu Rate ziehn, um sich mal drüber klar zu werden wie guts uns (und den Kindern) hier geht.
Sicher Dicker. Trotzdem fetzt das nicht wirklich.
Ich mein. Gerade letzens wurde die Arbeitszeit wieder auf 40 Stunden erhöht, in Bayern sogar auf 42 Stunden.
Wenn jetzt auch noch beide Elternteile arbeiten müssen, ist das Kind von Montag bis Samstag ohne Mutter und Vater. Wer erzieht es dann noch?
Und als Student mit Kind? Ich kenn solche, und es geht auch, aber viel bleibt da nicht übrig. Wenn ich so meine Arbeit für die Uni anschaue und für nebenher verdienen. Ne, als Student möchte ich echt kein Kind haben. Und wenn ich aus der Uni komm bin ich erstmal 25.
Und dann gehts richtig los, mit lebenslangem Lernen und son Scheiß. Da bleibt richtig wenig Zeit für ein Kind. Und wenn ich dann noch nicht mal einen Kindergartenplatz bekomme, warum sollte ich mir das antuen?
Klar gehts uns im Vergleich zu anderen Ländern gut, aber immerhin wollen wir ja einen gewissen Bildungsstand halten. Wenn nur noch Kinder in den "ungebildeteren" Familien großgezogen werden, flaut dann auch die Zahl der Kinder ab, die später studieren. Aber genau die wollen wir ja.
sparklet
07 Jul 2004, 08:05
Tja.. mehr als 3 Monate Babypause - das ist ein Luxus.
Da beneide ich Laender, in denen der Familienzusammenhalt noch viel ausgepraegter ist. Wo sich die Omas und Opas tagsueber mit den kleinen Babies beschaeftigen (spaeter gibt es ja genug Kindergartenplaetze, was sowieso viel besser fuer die soziale Erziehung ist) und wo spaeter die Kinder fuer ihre Eltern sorgen, wenn sie aelter werden.
Habe heute erst gelesen, dass immer mehr alte Menschen in Krankenhaeusern und Pflegeheimen sterben und nicht mehr im Kreise der Familie, wie auch in Dtl. frueher mal ueblich!!!
Hauptgedanke ist (um auf die Pflegeversicherung zurueckzukommen), dass solche "Bestrafungen" nicht ziehen. Die werden murrend hingenommen, aber deshalb wird man nicht mehr Kinder bekommen... damit werden nur kleine Loecher im Haushalt gestopft (in diesem Fall das fuer die Pflegeversicherung)!
man. wie kann man nur so früh aufstehen ... QUOTE ("chris") |
Deutsche fickt für Deutschland! |
... das allein ist nicht des Problems Lösung ...

QUOTE ("pummel") |
Ich denke der Hauptgrund, warum hier keiner Kindlein produziert ist fehlende Motivation. Wer hat schon Lust, sich mit 19 gleich n Gör an die Backe zu hängen. Dafür gibbet heutzutage einfach zu viel andres zu erleben und zu schaffen. |
so siehts aus. den Deutschen geht einfach viel zu gut. Das Problem liegt doch wohl auch allgemein in der Gesellschaft. Wenn du heutzutage schon mit 19 ein Kind bekommst, wirst du doch schräg angeguckt als hättest du den größten Fehler gemacht, den man als 19jährige machen könnte.
Und auch so dreht sichs doch alles nur um Arbeit. Man ist doch im grunde nur bemüht nach der Lehre oder dem Studium einen sicheren Arbeitsplatz (wenn es sowas überhaupt noch gibt) zu bekommen und dabei spielen Kinder einfach mal keine Rolle. Es ist einfach so. Sobald du ein Kind hast, hast du doch bei den meisten Arbeitgebers sowie keine Chance mehr. Dann werden eben Kinderlose eingestellt. Die bleiben seltener zuhause, können auch mal Überstunden machen usw.
QUOTE ("chris") |
Klar gehts uns im Vergleich zu anderen Ländern gut, aber immerhin wollen wir ja einen gewissen Bildungsstand halten. Wenn nur noch Kinder in den "ungebildeteren" Familien großgezogen werden, flaut dann auch die Zahl der Kinder ab, die später studieren. Aber genau die wollen wir ja. |
mmh. also das seh ich ein bissel anders. ich glaube nicht, dass deshalb die Zahl abflaut, weil es doch noch genug Kinder aus "ungebildeteren" Familien gibt, die studieren gehen --- ich bin ein lebendes beispiel

QUOTE ("sparklet") |
Hauptgedanke ist (um auf die Pflegeversicherung zurueckzukommen), dass solche "Bestrafungen" nicht ziehen. Die werden murrend hingenommen, aber deshalb wird man nicht mehr Kinder bekommen... damit werden nur kleine Loecher im Haushalt gestopft (in diesem Fall das fuer die Pflegeversicherung)! |
das ist vollkommen richtig. ich würde als Arbeitstätiger wegen 25 cent nicht meine "Freiheit" aufgeben und mir ein Kind anschaffen, wenn ich keins will. deshalb sag ich ja, die Ansporne, ein Kind zu bekommen, sollten wesentlich anders gestaltet werden.
QUOTE ("chris") |
Und dann gehts richtig los, mit lebenslangem Lernen und son Scheiß. Da bleibt richtig wenig Zeit für ein Kind. Und wenn ich dann noch nicht mal einen Kindergartenplatz bekomme, warum sollte ich mir das antuen? |
aus rein biologischer sicht? ---> um Gene in den Genpool der nächsten Generation einzubringen
QUOTE |
mmh. also das seh ich ein bissel anders. ich glaube nicht, dass deshalb die Zahl abflaut, weil es doch noch genug Kinder aus "ungebildeteren" Familien gibt, die studieren gehen --- ich bin ein lebendes beispiel |
Die 17te Sozialerhebung des deutschen Stundentenwerks gibt an, dass an deutschen Hochschulen 11% aus Schichten mit niedrigem Einkommen stammen, aber 81% aus Schichten mit hohen Einkommen.
Nicht dass ich behaupten will, dass alle Kinder aus unteren Schichten dumm sind, es gibt noch andere Effekt, die einem Studium verbieten. Es ist aber einfach so, dass eben nur 11% aus diesen Schichten kommen. Das wird zwar steigen, wenn in den oberen Schichten weniger Kinder geboren werden, dafür sinkt dann halt die Zahl der Studierenden.
Also vorsicht, so toll wie das mit jeder darf studieren immer klingt, ist es nicht. Und demnach auch bei der nachhaltigen Planung unserer Kinder zu berücksichtigen.
yocheckit
08 Jul 2004, 18:00
auch wenn das jetzt schleichender offtopic ist, aber ich hätte da mal 'ne frage Chris: worauf beziehen sich denn deine prozentangaben? wenn ich die 81 und die 11% addiere komme ich ja schon auf 92% (

für diese leistung - ich weiß

) - welcher gesellschaftsschicht entsprechen denn die restlichen 8%? ich vermute bei dieser statistik, dass hier die grenze für hohes einkommen sehr sehr niedrig liegt, wenn nicht gar nur knapp über dem sozialhilfesatz. das würde diese statistik wieder mal als völlig blödsinnig hinstellen.. -> es gibt die echte lüge, die notlüge und die statistik..
jetzt noch eine zweite frage: angenommen wir zeugen wieder mehr kinder, damit ich nicht für 4 omis und opis arbeiten muss, wer schafft dann die ausbildungs- und arbeitsplätze für diese kinder wenn das, wie derzeit, bei zu wenigen kindern nicht mal annähernd gelingt?
edit: warum geht das respekt-schild nicht!
Oh, schlecht von mir aufgeschrieben. Tut mir leid.
Noch mal langsam aufgerollt. Der Status niedrig, mittel, hoch wird aus Stellung im Beruf (Prestige, Entscheidungsautonomie und indirekt auch das Einkommen) und Ausbildung der Eltern erstellt. Weiterhin hat man, entstammt man einer Familie mit niedrigem Status zu 11% die Chance eine Hochschule zu besuchen, während man, in einer Familie mit hohem Status geboren, mit 81% Wahrscheinlichkeit eine Hochschule besuchen wird.
Tragisch schon, dass diese Werte auch schon in der Schule bestehen. Ein Kind, dessen Eltern beide Arbeiter sind, schafft mit 20% Wahrscheinlichkeit die 11-13 Klasse, ein Kind, dessen beide Eltern verbeamtet sind schafft diese mit 84% Wahrscheinlichkeit.
Für näher Interessierte:
Sozialerhebung des StudentenwerkesDas mit den Ausbildungsplätzen etc. ist die große Frage, die es in der Politik zu lösen gilt. Andererseits setzen Kinder ja im Vorlauf eine Menge Geld frei, das wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt wird. Woher es auch immer kommen mag
Pommeraner
08 Jul 2004, 19:09
auch wenn es noch mehr offtopic ist, ich habe kürzlich nen artikel in der brand eis gelesen, in dem es genau um das thema (über-)bevolkerung in deutschland ging!
und es waren ein paar interessante thesen mit drin:
das unser sozialsystem zum beispiel nur bei wachstum (--> grenzen des wachstums?? irgendwann ist mal schluss!!) und bei vollbeschäftigung funktioniert.
naja, wer will solls selber lesen!
yocheckit
08 Jul 2004, 19:27
@Chris: du hast ausgerechnet den schlechtesten vergleich aus der quelle gewählt. denn es werden nur die anteile der studierenden kinder in jeder schicht angegeben. das heißt, dass man insgesamt auf mehr als 100% kommt und die werte nicht sehr aussagekräftig sind.
passender aus der quelle zu lesen ist, dass ca. 45% der eltern von studierenden keine hochschulzugangsberechtigung besitzen und ca. 40% einer niederen und mittleren schicht angehören. der rest ist in einer gehobenen oder hohen schicht eingeordnet. ich schließe daraus, dass gerade den ersten 40% nicht gerade das geld aus der tasche wächst.
kind=teuer; studium=extrem teures kind!
Ja und meine Quelle gibt halt an, dass sich nur 11 % aus der niederen Schicht sich ein extrem teures Kind leisten. Die beiden Werte zusammen genommen sagen uns, dass es eben mehr Leute in der niederen Schicht gibt, als in der höheren Schicht.
Es können auch 100% an den Hochschulen aus einer niederen Schicht kommen und trotzdem nur 11% der Kinder aus den niederen Schichten studieren.
aurora
08 Jul 2004, 23:24
Ich finde diese Einteilung nach niedere und höheren Schichten irgendwie total bescheuert. Woran will man das denn festmachen? Es gibt auch Leute die studiert haben und jetzt trotzdem arbeitlos sind. Was macht man mit denen? Rein finanziell betrachtet gehören die ja zur "niederen Schicht", aber trotzdem sind es doch recht gebildete Leute.
Außerdem denk ich auch, daß heutzutage ein Kindzu haben eine ziemliche finanzielle Belastung bedeutet. Es fängt ja schon damit an, daß man plötzlich nen Kinderwagen braucht, Kindermöbel... Und dann haben Kinder auch noch die unangenehme Eigenschaft schnell zu wachsen, also müssen ständig neue Sachen gekauft werden und die sind nicht gerade billig. Da kommst du mit dem Kindergeld wirklich nicht weit.
Ehrlich, da hoff ich nur, daß ich ni als alleinerziehende Mutti ende. Wenn man da nicht gerade finanziell starkes, familiäres Umfeld hat, kann man am besten gleich Tag und Nacht arbeiten gehen.
sparklet
09 Jul 2004, 02:40
tja ja .. mein Paps pflegt immer zu sagen: "Kind du bist mir Lieb und Teuer. Vor allem Teuer!"
ich glaube, das zeug von wegen niedere oder höhere schicht, ist hier jetzt erstmal unrelevant. ein kind ist, egal aus welcher schicht, eine finanzielle belastung. nichtsdestotrotz liegt es doch vermutlich an der gesellschaft, dass scheinbar alles andere wichtiger ist und auf viele unwichtigere dinge mehr wert gelegt wird als das wohl der kinder.
yocheckit
09 Jul 2004, 15:01
da geb ich dir recht. vor allem müsste man erstmal damit aufhören kinder wie eine ware zu betrachten. man muss sich ja beispielsweise keinen plasmafernseher kaufen, ein normaler tut's ja auch, ist halt luxus. ein kind kostet nunmal was, aber ich kann ihm doch jetzt nicht sagen, dass ich damals auf meinen plasmafernseher zugunsten des kindes verzichtet hab. was mich bei diesen diskussionen immer stört, und das hatten wir hier schon mal in einem thread, ist, dass nicht von einem menschen ausgegangen wird, sondern immer nur von einem teuren gegenstand, der dich noch dazu bei allem möglichen behindern kann.
das ist genau der Punkt, warum es noch Leute gibt, die Kinder bekommen. Dummerweise sterben die aber auch aus. Aber vielleicht müssen wir in 20 Jahre um unsere Rente poppen, weil wir wieder 5 Kinder brauchen, um unser Überleben im Alter zu sichern. Ganz wie in Ländern der 3ten Welt.
du. in 20 jahren sind wir alle um die 40 und aufgrund der umweltverschmutzung impotent ... also da wird wohl nichts mehr mit den 5 Kinder
außerdem ist es doch voll blöd, sich Kinder nur wegen der altersvorsorge anzuschaffen. das hat ja schon wieder so ein hauch von ausnutzen. und ich denke mal nicht, dass sich, die die sich ein kind anschaffen, vorher so berechnend sind ("ups. ich brauch ne altersvorsorge. komm lass uns ein kind machen")
und ich kann yocheckit nur recht geben. kinder sind keine teuren gegenstände. natürlich kosten sie geld, aber wir doch auch. und wenn das alles so schlimm wäre, dann gäbe es uns wahrscheinlich auch nicht, weil wir ja schließlich auch nur kinder unserer eltern sind.
aber ich glaube, wir driften jetzt ganz schön vom thema ab.
sparklet
10 Jul 2004, 04:23
QUOTE (Mibi-Superstar @ 09 Jul 2004, 09:42) |
dass scheinbar alles andere wichtiger ist und auf viele unwichtigere dinge mehr wert gelegt wird als das wohl der kinder. |
Das seh ich anders. Ist ein Kind erstmal da, habe ich noch kein Elternpaar kennen gelernt, was nicht alles fuer sein Kind getan haette (Ausnahmen bestaetigen die Regel!). Ob der eine darunter nun materiellen Wohlstand versteht und der andere Spielplaetze und Waldspaziergaenge am Wochenende, ist ja erstmal egal!
Und ich glaube diese "Gegenstand" Betrachtung haelt sich nur so lange, wie man noch kein Kind hat. Das sind halt diese Fuer und Wider... Soll ich - soll ich nicht.. Und da spielen natuerlich finanzielle Ueberlegungen eine groesse Rolle.. aber danach..
QUOTE (sparklet @ 10 Jul 2004, 04:23) |
Das seh ich anders. Ist ein Kind erstmal da, habe ich noch kein Elternpaar kennen gelernt, was nicht alles fuer sein Kind getan haette (Ausnahmen bestaetigen die Regel!). <br /> |
So meinte das eigentlich auch, aber solange noch kein Kind da ist, wird von den meisten hin und her überlegt. Das ist natürlich auch wichtig, aber meist spielen bei diesen Überlegungen Dinge eine Rolle, die eigentlich keine Rolle spielen dürften. Darf man natürlich nicht pauschalisieren.
Viele vergessen, dass ein Kind auch sehr viel Freunde bereitet. Das merkt man aber meist erst, wenn man selber Kinder hat oder in der Familie Nachwuchs da ist
sparklet
10 Jul 2004, 11:47
Statistisch wurde bewiesen (Quelle: "Glueck haben" oder so aehnlich, ist ein Buch), dass Kinderlose Paare gluecklicher sind, als Paare mit Kindern. Das gleicht sich nach hinten wieder aus, weil die Paare mit Kindern dafuer eine Zeit haben, wo das "Glueck" ueber denen der kinderlosen Paare liegt.. aber wenn man nur mal einen Abschnitt betrachtet, sind Kinderlose happier!
Es gibt auch noch genug Kinderlose, die unglücklich sind, eben weil sie keine Kinder haben - an der Statistik hinkt irgendwas...Wenn jemand AUFGRUND von Kindern unglücklich ist, ist ohnehin irgendwas falsch gelaufen, glaube ich.
wer sich bewußt für bzw. gegen Kinder entschieden hat, wird auch mit dieser Entscheidung glücklich sein. Paare mit Kindern haben sicher auch mehr Sorgen als Kinderlose, dafür aber auch sehr viel mehr glücklichere momente. das geht sogar mir so, wenn ich mit meinem neffen spiele
und der kommt gleich wieder her
sparklet
12 Jul 2004, 02:55
QUOTE (Mibi-Superstar @ 11 Jul 2004, 14:55) |
Paare mit Kindern haben sicher auch mehr Sorgen als Kinderlose, dafür aber auch sehr viel mehr glücklichere momente. |
Genau. Die Kurven gleichen sich wieder aus.. aber es gibt eben Lebensabschnitte, da haben die Kinderlosen einfach mal weniger Stress (z.B. wegen der wegfallenden Sorgen,..)
netguru
24 Jul 2004, 03:00
Einerseits erhöhen Kinderreiche logischweise das absolute BIP, anderseits muß das nicht immer gut sein.
Neubrandenburg - Ein Autofahrer aus Brandenburg hat auf der A 19 Berlin-Rostock seinen Wagen auf der Überholspur geparkt und ist auf der Fahrbahn spazieren gegangen. Die Autobahn musste am frühen Freitagmorgen in Richtung Rostock kurzzeitig gesperrt werden, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Gegen drei Uhr hatte ein Anrufer die Polizei informiert. Kurz darauf schoben mehrere Autofahrer den Wagen vor der Abfahrt Malchow auf den Standstreifen.
Ein Notarzt wies den 75-Jährigen aus Werneuchen (Barnim), der fast 24 Stunden mit dem Auto unterwegs war, in eine Klinik ein. „Wo er herkam und wo er hin wollte, das entzieht sich unserer Kenntnis“, sagte die Polizeisprecherin. „Vielleicht war er einfach am Ende seiner Kräfte.“ Auf dem betroffenen Autobahnabschnitt gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung. (dpa)
Against The Grain
24 Jul 2004, 14:36
und in rußland isn stuhl umgefallen....