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Vollständige Version anzeigen: Studiengebühren
cosmophon
Es gibt zwar schon einige Threats die dieses Thema anschneiden, aber noch keines wo wirklich darüber diskutiert wird...

Also ich bin ja strikt dagegen, da so nur noch mehr die soziale Ungerechtigkeit gefördert wird und sich die 2 Klassengesellschaft noch stärker ausbildet. Darum fordere ich kostenlose / freie Bildung für Alle, unabhängig von der eigenen finanziellen Situation bzw. der der Eltern.

Wie seht ihr das und was für Modelle wären für euch denkbar?
Chris
Ich bin nicht strikt dagegen. Ich bin gegen Studiengebühren, wenn sie nur benutzt werden sollen um den Staatshaushalt zu finanzieren, weil der Staat zu blöd ist, seine Finanzen gut zu ordnen.

Eine Seite der Studiengebühren ist, dass sie den Hochschulen Unabhängigkeit bieten. Unabhängigkeit von einem Land, dass aus Spass an der Freude mal wieder den Bildungsetat kürzt. Allerdings begibt man sich in eine andere Abhängigkeit, nämlich in die Abhängigkeit von den Studenten. Je mehr Studenten man hat, desto mehr Geld bekommt man. Und es wird immer genügend Studenten geben, denn wenn die guten Hochschulen keine Studenten mehr aufnehmen, gehen diese an die schlechten Hochschulen.

Wenn hinter den Studiengebühren ein BAFÖG System stände, dass jedem Studenten seine 15.000 Euro pro Semester gibt, damit er seine Gebühren bezahlen kann, wäre ich für Studiengebühren. So aber nicht, nicht in dieser Zeit.
cosmophon
QUOTE (Chris @ 18 Oct 2004, 17:50)
Ich bin nicht strikt dagegen. Ich bin gegen Studiengebühren, wenn sie nur benutzt werden sollen um den Staatshaushalt zu finanzieren, weil der Staat zu blöd ist, seine Finanzen gut zu ordnen..

hm, am anfang mag das ja funktionieren, dass die hochschulen mehr geld haben, aber die politik wird später eben auch mit diesem geld der studenten rechnen und somit vielleicht nicht kürzen, aber auch nich der inflation und studentenzahlen entgegen erhöhen. --> "reiche jemanden den kleinen finger, so nimmt er gleich die ganze hand"

QUOTE (Chris @ 18 Oct 2004, 17:50)
Wenn hinter den Studiengebühren ein BAFÖG System stände, dass jedem Studenten seine 15.000 Euro pro Semester gibt, damit er seine Gebühren bezahlen kann, wäre ich für Studiengebühren. So aber nicht, nicht in dieser Zeit.


was heißt selbst das BAFöG,? du bist nach dem studium erstmal verschuldet und wenn du dir dann noch zusätzlich studiengebühren borgen müsstest, wärst du noch viel höher verschuldet und arbeitest erstmal einige jahre um das wieder abzuzahlen, ohne das du effektiv mehr verdienst als so ein "proll" mit abgeschlossener lehre.
oder anders: so überlegen sich noch mehr nicht zu studieren, die sich vielleicht von vornherein nicht sicher sind, ob sie ihr studium schaffen, mag sein, mangelnden selbstbewustsein oder warum auch immer. und deutschland ist nun mal ein high-tech-standort, der nicht mit arbeitern funktioniert, sondern nur mit hochqualifizierten arbeitskräften. die wahrscheinlichkeit für gute hochqualifizierte menschen ändert sich zwar nicht, aber mit vielen studenten erhöht sich somit die effektive ausbeute an hochqualifizierten leuten.
ein anderer aspekt dessen, ist der soziale, deutschland will nun mal sozialstaat sein, also darf ich finanziell schlechter gestellten menschen nicht die ausbildung erschweren und somit eine 2 klassengesellschaft herraufbeschwören, in der natürlich die "dummen" auch leicht für radikale strömungen offen sind. (siehe NPD in Sachsen, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein gut gebildeter mensch sowas wählen würde, außer vielleicht aus überzeugung, diese mögen aber zur minderheit gehören. aber dafür fängt ja schon die "gute bildung" in den schulen an, denen es auch nicht besser als den hochschulen geht.)
Chris
QUOTE
so überlegen sich noch mehr nicht zu studieren, die sich vielleicht von vornherein nicht sicher sind, ob sie ihr studium schaffen


Ja wie ist es denn heute. Schätzungen gehen davon aus, dass 50% aller Studierenden nur studieren, weil sie die Vorzüge schätzen (Semesterticket, billigere Preise...).
Und zum Thema NPD wählen. Die NPD ist nur so herausgekommen, weil die Wahlbeteiligung bei knapp 50% lag. Und ich kenn einige Studenten die einfach nicht wählen waren, und damit die NPD begünstigt haben (natürlich auch Grüne und FDP aber trotzdem).
Lustig find ich auch persönlich, wieviele Leute mit falschen Vorstellungen ins Medieninformatikstudium eintreten. Sprüche wie: "Hab mich für Mediendesign beworben, aber weil ich da nicht genommen wurde mach ich jetzt Medieninformatik" sind an der Tagesordnung. Studiengebühren würden immerhin dazu führen, dass sich manche Leute etwas eher einen Kopf ums Studium machen, als nach der versauten Zwischenprüfung nach 4 Semestern.
MBöttger
Ich habe "unentschlossen" angeklickt, weil ich einige pros und contras sehe:
positiv:
  • Werden Studiengebühren erhoben steigt unter Umständen das Wertgefühl für das Studium bei den Studenten.
  • Wenn konkret für die Lehre zu bezahlen ist, hat man als Student an der Uni indirekt viel mehr zu bestimmen, immerhin bezahlt man dafür.
  • Die Unis müssen konkurrenzfähige Lehr- und Wirtschaftsmodelle vorlegen.
negativ:
  • Schon jetzt zahlt man einiges für das Studium (Bücher, Semesterbeitrag, sonstige "kleine" Gebühren)
  • Schon jetzt verschulden sich viele für das Studium (BAföG) oder müssen ihr Studium durch einen Nebenjob leiden lassen.
  • Deutschland kann sich durchaus etwas darauf einbilden, daß ein derartig hochwertiges Studium kostenlos von der Gesellschaft getragen wird.
baren
QUOTE
Werden Studiengebühren erhoben steigt unter Umständen das Wertgefühl für das Studium bei den Studenten.

Ihr geht es um harte Kalkulierung und nicht um Gefühle. Persönlich halte ich etwas auf mein Studium, da ich ja einige Jahre dafür verwende, in denen andere Geld verdienen.

QUOTE
Wenn konkret für die Lehre zu bezahlen ist, hat man als Student an der Uni indirekt viel mehr zu bestimmen, immerhin bezahlt man dafür.

Du zahlst auch Steuern, hast du da mehr zu bestimmen bzw. denkst du, dass die studentische Mitbestimmung zunimmt.

QUOTE
Die Unis müssen konkurrenzfähige Lehr- und Wirtschaftsmodelle vorlegen.

Aufgrund freier Wahl der Universität müssten sie das auch heute schon, aber das Modell des freien Marktes ist ja begrenzt, z.B. durch Wohnraum, kulturelles Umfeld etc. Ein Uni wäre besser dran, immer voll ausgelastet zu sein (und einige Leut abzuweisen) als irgendwann Überkapazitäten zu besitzen. Folglich würden diese an begehrten Universitäten abgewiesen Leute nach neuen Universitäten suchen und da es dann schon ziemlich spät ist, werden nur ein paar Massenunis bereit stehen, die das Geld nehmen, aber mit den vielen Leuten auch ihre Kosten haben (Vorlesungen z.B. doppelt halten wegen Raumgröße).

QUOTE
Deutschland kann sich durchaus etwas darauf einbilden, daß ein derartig hochwertiges Studium kostenlos von der Gesellschaft getragen wird.

Noch so ein Zeug wie am Anfang.
AK_Booking
Mir sind Studiengebühren schnuppe. Ich bin eh bald fertig und Kinder will ich auch keine. bleh.gif
sQeedy
förderung der 2 klassen gesellschaft durch studiengebühren...
hm aufhalten kann man's eh nicht, da der rest der welt mitmacht...
dass sozialeres besser für den menschen aber schlechter für die wirtschaft ist, hat man an der DDR ja schon gesehen... lange gings nicht gut, da ein konkurrenzsystem da war... wenn schon sozial, dann überall bigwink.gif
wird also kommen, früher oder später.
wenn konkret die uni dann auch das geld bekommt und in lehrmittel steckt bin ich sogar zu gemäßigten konditionen dafür.
cosmophon
das BMBF (BundesMinisterium für Bildung und Forschung) hat dieses Jahr das Jahr der Technik "ausgerufen", um mehr jugendliche für technik zu interessieren, d.h. für mich, deutschland ist ein higt-tech-standort. dieser kann aber nur durch ein hohes bildungsniveau gehalten werden, dies ist aber meiner meinung nicht mit studiengebühren möglich, denn dies sollte für alle frei zugänglich sein.

ich finde deutschland in einigen bereichen zu sozial, also hartz 4 ist voll OK, vielleicht noch viel zu lasch, aber bildung hat für uns nichts mit sozial zu tun, das ist nachwuchsförderung oder auch investition in die zukunft und sowas sollte auf keinen fall vernachlässigt werden, denn darauf baut die deutsche wirtschaft auf ^^. (vernachlässigung des nachwuchses passiert leider schon viel zu oft in vielen bereichen: informatiker aus indien, spitzensportler die eingedeutscht werden (dazu n bsp: ein freund war gewichtheber, er war immer deutscher meißter, bis vor 2 / 3 jahren, da waren 1., 2. und 4. russeen, er war 3.) ... --> noch fragen ???)

wie ich schon mal sagte, für die qualität des studiums sind die fakultäten zuständig, indem sie konkrete und scharfe richtlinien für das studium geben.

in bezug auf unentschlossenheit und unwissenheit über den jeweiligen studiengang, schiebe ich den "schwarzen peter" den schulen zu. aber diese dürfen ja auch noch nicht die schüler in ihrer berufswahl beeinflussen. sie sollten vielleicht nicht beeinflussen, aber allumfassend besser über den weiteren werdegang informieren, dies kommt meiner meinung und erfahrung auch viel zu kurz.
cosmophon
es ist ja echt sehr ansehlich, wie viele leutz sich darüber gedanken machen und eine meinung zu diesem, ich denke doch sehr wichtigen thema, haben. es mag ja sein, dass es uns nicht mehr betreffen wird, was aber wird mit euren kindern oder wollt ihr alle keine haben, so wie AK_Booking. das wär ja noch viel armseliger, als schon nix dazu zu sagen zu haben. nonono.gif

--> "armes deutschland" weeping.gif
Chino
.. die Bereitschafft selber was zu tun und sicherst mal überhaupt eine Meinug zu bilden fehlt meißtens ..
.. ich bin ja auch gegen Studiengebühren, denn Bildung sollte nicht elitär und jedem zugänglich sein ..
.. Was würden Studiengebühren nützen, wenn finanziell schwächere die Gebühr auch erstattet bekommt? Das wird nicht funktionieren, am Ende gehen dann nur noch die zur Uni, die es sich leisten können und schon haben wir wieder eine zwei Klassengesellschaft ..

. man muss den Leuten klar machen, dass es hier um etwas Wichtiges geht, was, wie schon gesagt, vieleicht nicht mehr uns, aber dann unsere und alle anderen Kinder betrifft .-.
cosmophon
konkret.gif

und der bildungsstand der menschen eines landes spiegelt auch stark seine kultur wieder. also der umgang der bürger untereinander, gegenüber anderen ländern und auch die betriebene politik (innen- und außenpolitisch). --> wie leicht ist ein volk von einer (oder auch mehrere) charismatischen person beeinflußbar bzw. hinterfragt das volk dessen handeln.
FAZIT: ich bin der meinung, je höher und gleichmäßiger der bildungstand eines volkes ist, desto "besser" ist es. (--> sozialer, tolleranter, weltoffener, schwerer von extremen beeinflußbar, ...)

[edit]
vorrausschauendes handeln, denken und politik vermisse ich leider hier in unserem staate. scheiß konservativität in deutschland !!!
[/edit]

PS: aber is ja schön, indem dieser threat durch unsere post (chino and me) wieder nach "oben" gerutscht ist, dass wieder 2 stimmen abgegeben wurden ...
cathybo
Nun werde ich ich auch mal auf die Frage nach Finanzierung antworten.
Die Mischfinanzierung Staat +Studis wäre meine Vorstellung. Denn so sehr die Gesellschaft von Akademikern auch profitiert (was staatl. Finanzierung notwendig und sinnvoll macht), jeder Einzelne gewinnt mit dem Studium nicht nur Lebensqualität, kann sich besser verwirklichen als ohne Bildung, sondern man hat unbestritten in den allermeisten Fällen einen finanziellen Vorteil davon. Zweitens, es gibt Gebühren für Kindergärten. Ein Kleinkind kann sich seine Bildung nicht selber verdienen, ein Erwachsener der einen Bildungskredit bekommt, damit seine Gebühren fürs Studium zahlt und den bei Aufnahme einer Arbeit abbezahlt schon. Mein Anliegen ist Gebührenfreiheit für Bildung im Vorschulbereich und ich zahle bereitwillig Gebühren (nicht weil ichs dicke hab, aber ich finde es o.k. mich dafür zu verschulden, dies ist wohl die sinnvollste! Investition die ich in meinem Leben machen könnte). Man könnte da natürlich einwenden, dass beiden kostenlos sein sollte, aber ich sehe die finanziellen Möglichkeiten unserer Volkswirtschaft nicht und halte es ernsthaft für gerecht wenn Studis zahlen würden. Was wenn ich gar nicht möchte dass Deutschland den propagierten Sozialstaat hat. Zumindest in dieser allfürsorglichen Form.
Zum angesprochenen Problem des Bildungszugangs benachteiligter Bevölkerungsgruppen - laut OECD hat D eines der am stärksten selektiven Bildungssysteme, während Länder wie die Niederlande (die von ähnlichen Bedingungen aus wie D heute) Gebühren einführten und weniger selektieren. Selbst in den bösen USA ist die soziale Abhängigkeit geringer. Scheint also noch weitere Faktoren zu geben, die meiner Meinung nach viel zu wenige Beachtung erfahren.
Cathy
Chris
Ja, da hast du natürlich recht, dass man für KiGaPlätze nicht zahlen sollen müsste. Und es sollten auch für alle welche da sein.
Aber weiter gesehen. In Deutschland ist von allen Ländern der Wertabstand zwischen einem Meister und einem Akademiker am geringsten. D.h., wenn man mit 16 die Schule verlässt und einen Meisterberuf erlernt, und dort seinen Meister ausübt, verdient man in seinem ganzen Leben durchschnittlich ca. 5% weniger als ein Akademiker. Das heisst, sollte man von seinem Gehalt als Akademiker noch Studiengebühren zurückzahlen müssen, dann würde es sich rein rechnerisch nicht mehr lohnen, die Entbehrungen eines Studiums und die stressigen akademischen Arbeitszeiten auf sich zu nehmen.

Wenn ich da auf die USA schau, dann finde ich es schon lustig. Denn die System sind leider nicht miteinander so gut vergleichbar. Zum einen erlernen 90% aller Collegeabgänger dort den Bachelor. Dieser hat durchschnittlich ungefähr ein Niveau von unserem Abitur+1 Jahr Orientierungsphase. Weiterhin sind die Studiengebühren für den Bachelor relativ gering. Ca. 250 Dollar pro Monat. Aber viele Studenten haben 1-2 Jobs um für diese aufzukommen. Lassen wir die privaten Hochschulen in USA aussen vor, diese nehmen natürlich mehr Studiengebühren, aber auch hier gilt: Wer genügend Geld hat, kann ruhig dumm sein. Die richtige Spende sorgt für die richtige Note (ist ja auch völlig logisch, wer würde denn den Sprössling von der Uni schmeissen, wenn der Papi brav zusätzlich 100.000 Dollar pro Semester spendet). Studiert man den Master, darf man sich auf Studiengebühren von ca. 30.000 Dollar pro Semester einrichten. Aber zum einen studieren maximal 10% aller Bachelors weiter, und zum anderen bekommen 95% alle Masters ein Stipendium, davon viele direkt von der Hochschule. Eine Hochschule, z.B. Florida State University, mit der ungefähren Größe der TUD bekommt auch vom Staat ungefähr die Mittel, die die TUD auch bekommt.

Ich glaube nicht, dass die große Selektion im Bildungssektor von den nicht vorhandenen Studiengebühren herrührt. Eher ist in anderen Ländern die Mentalität anders ("nach dem College geht man halt den Bachelor machen") oder die Bildungsansprüche geringer. Während in Deutschland die Meinung vorherscht, dass Bildung nichts wert ist, gilt dies in anderen Ländern nicht. Die Frage ist natürlich, ob dieses Meinungsbild stark von etwaigen Gebühren beeinflusst wird, oder aus der Mentalität herauskommt: "Hatten wir schon immer, wird auch immer da sein."
baren
@cathybo: Ja, ja, die lieben Liberalen. Dann kommt doch auch gleich der einheitliche Steuersatz für alle, oder?
maximAL
QUOTE (baren @ 18 Oct 2004, 21:25)
Ihr geht es um harte Kalkulierung und nicht um Gefühle.

doch, es geht um gefühle. oder noch besser: um einstellungen. wieviele leute sind denn bei studienbeginn eigentlich noch unentschlossen, wohin sie wollen und probieren einfach irgendwas aus? bei der "selbstvorstellung" in der ESE hab ich da so einige gesehen (und ich will mich da selbst auch nicht vollständig ausschliessen).
und wieviele nehmen das studium nicht wirklich ernst und trödeln halt so vor sich hin, weil sie es nicht schaffen, sich voll und ganz dafür einzusetzen? gerade die älteren semester reiben einem ja ständig grinsend unter die nase, wie lässig das doch ist, früh morgens sowieso nicht aufstehen, reichlich freizeit...aber wehe, es heisst gebühren für langzeit-studenten, dann ist die böse uni schuld, dass man die regelstudienzeit um ein paar semester gesprengt hat.

und man muss bei diesem thema auch nicht immer gleich die pösen, pösen USA ranziehen, auch in europäischen sozialstaaten gibt es teilweise gebühren, ohne, dass dies deutlich negative auswirkungen hätte.

ich hätte mit gebühren, die auch als zinsfreies darlehen vorgestreckt werden können (!), kein problem - und nein, mein studium bezahlt nicht papi.
cosmophon
das mit der unentschlossenheit, also erstmal irgendwas auszuprobieren, liegt meiner meinung an der uninformiertheit der studienanfänger. OK ich geb zu, wenn ich dafür bezahlen müßte, würd ich mich vorher besser informieren und danach auch überlegter einen studiengang auswählen. ich bin dafür, dass in den schulen besser informiert werden sollte. erst einmal allgemein, was es für möglichkeiten gibt und dann sollte jeder die möglichkeit haben nachzufrage und sich genauer zu informieren. sowas sollte aber an den schulen angeboten werden, optimaler weise sollten es die alltäglichen lehrer machen, denn sie kennen ihre schüler meißt sehr gut und können dahingehend am besten ratschläge geben.

und hier noch was zum drübernachdenken:
früher hat deutschland sich arbeiter ins land geholt (türken (BRD) und vietnamesen (DDR)), heute holen wir uns akademiker. ist das nicht traurig --> ARMES DEUTSCHLAND !!!
baren
konkret.gif

Muss aber zu geben, dass ich mich nicht recht entscheiden beim Studienfach, weil es so vieles Interessantes gab.
rob.m
Ich finde auch, dass die vielen "Gammelstudenten"(?) ein Problem darstellen. Wenn die nicht wären, würden die Unis schonmal viel weniger Kosten haben, was sich dann wieder positiv auf die Qualität des Studiums auswirkt.
Aber ich finde, dagegen könnte man am besten mit einem von Anfang an leistungsorientierten Studium vorgehen.
Mit "Gammelstudenten" meine ich diejenigen, die z.B. der Meinung sind, das Vordiplom müsse man erst zum 8. Semester haben - bis zum 4. stauen sich die ganzen Klausuren auf, und die werden dann bis zum 8. almählich bestanden, so dass man dann die Scheine hat und die Vordiplomprüfungen ablegen kann. - bei Leuten mit so einer Einstellung sieht man doch von vornherein, dass das nichts wird. Aber die 8 Semester müssen halt vom Staat finanziert werden.



Man könnte es ja z.B. so regeln, dass man für jeden Schein, den man am Ende eines Semesters nicht besteht, für dieses Semester einen Teil der Studiengebühren bezahlen muss. Damit es nicht zu hart wird, könnte man im selben Semester noch Nachklausuren anbieten.

Bezüglich Studiengangwechsel könnte man es so machen, dass bis zum 3. oder 4. Semester ein Wechsel frei möglich ist. Wenn jemand später wechselt, muss er für die vorangegangenen Semester Studiengebühren bezahlen. Und wenn jemand in dieser Zeit irgendwelche Scheine erworben hat (die er im neuen Studiengang evtl. weiter nutzen kann), verringert sich der zu zahlende Betrag.



Es stimmt auch, dass die Schulen sehr wenig Information über Studienmöglichkeiten anbieten, aber leider ist es auch so, dass viele Schüler sich nicht wirklich anstrengen, um mal über die Möglichkeiten zu recherchieren und sich damit Vorstellungen über die Zukunft zu machen.

P.s.: Wenn wir schon beim Thema Information sind, da möchte ich noch anmerken, dass ich die Struktur der Website der TUD total doof finde. wacko.gif bleh.gif
cosmophon
QUOTE (cosmophon @ 19 Oct 2004, 02:43)
wie ich schon mal sagte, für die qualität des studiums sind die fakultäten zuständig, indem sie konkrete und scharfe richtlinien für das studium geben.

ich würd aber sagen, der anteil an "gammelstudenten" ist vernachlässigbar klein, diese fallen nur halt mehr auf. viele dieser vermeintlichen "gammelstudenten" sind dies auch nur oberflächlich betrachtet. denn einige müssen nebenbei arbeiten um ihr studium zu finanzieren oder engagieren sich ehrenamtlich an der hochschule (FSR, StuRa), in studentenclubs und anderen studentischen und nichtstudentischen vereinigungen oder auch anderes.
oder was glaubt ihr, wer ständig die zahlreichen studentenpartys auf die beine stellt !? ich kann da aus erfahrung sprechen, es ist scheiß viel arbeit, meißt für keinen cent und keine anerkennung.
Chris
QUOTE
Ich finde auch, dass die vielen "Gammelstudenten"(?) ein Problem darstellen. Wenn die nicht wären, würden die Unis schonmal viel weniger Kosten haben, was sich dann wieder positiv auf die Qualität des Studiums auswirkt.


Total falsch. Man nehme an, eine Fakultät bekommt pro Student eine gewisse Geldmenge zugewiesen. Des weiteren nehme man an, dass 50% aller Studenten gammeln, d.h. wenige bis keine Veranstaltungen besuchen und nur das tolle Studentenleben geniessen.

D.h. die Unis finanzieren die Ausbildung von 50% der Studenten mit 100% der Mittel. D.h. jede Uni gibt doppelt soviel für jeden Studenten aus, wie sie vom Staat bekommt.

Jetzt stelle man sich vor, dass alle Gammelstudenten rausfliegen. Die Fakultäten hätten jetzt nur noch die Hälfte an Geld übrig. Was für eine miese Lehre muss das sein?