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Vollständige Version anzeigen: bush? kerry?
onkelroman
aktuell steht es 269 für bush, 211 für kerry. es wird verdammt knapp, und man kann nur das beste hoffen. jetzt kommt es nicht nur auf die swing-states an, sondern auch auf die ("provisorischen") stimmen der wähler zB in ohio, von denen noch gar nicht klar ist, ob sie überhaupt wahlberechtigt waren.

im moment siehts für bush besser aus, und man kann (trotz kerrys erfolge in den tv-debatten) auch sagen, das haben wir schon vorher gewusst. krass finde ich auch, dass sich die ergbnisse je nach fernsehsender unterscheiden, die von cnn haben kerry mehr lieb, während fox ja eher der bushfunk ist. aber noch ist nix entschieden, das kann noch maximal 11 tage dauern.
Chino
.. Bush oder Kerry .. g.gif

.. ob das den Unterschied macht? Verbindungsbrüder stehen sich näher als manche Frau ihrem Mann ..

.. Kerry wäre mir auch lieber als Bush, aber ist im Endeffekt wäre es nur das kleinere Übel ..

.. Amerika ist der grösste "Schurkestaat" der Welt in dem man nur Präsident werden kann, wenn man ein fanatischen Christ ist und zu jeder Gelegenheit das Wort "Gott" benutzt ..

.. Amerikaner sind in meinen Augen die dümmsten Marionetten die es gibt, gut erzogen durch "gezielter Angestmache" gepaart mit professioneller Manipulion ..

.. es ist nur eine Frage der Zeit bis Amerika gegen den Rest der "ungläubigen" Welt kämpft, genau so wie es die fanatischen Moslems machen, nur professioneller ..

.. Amerikaner, ihr tut mir leid ..

.. R.I.P. ..
Maxe
äh is das nich schon so? also ich meine die amis bekämpfen die "ungläubigen" moslems und wollen sie vom leid des öls erlösen und die mullahs kämpfen sowieso schon immer gegen die "ungläubigen" .... was noch ein vorteil wäre um präsident zu werden ist , in so einer "geheimen" verbindung zu stecken (freimaurer etc.)....
im großen und ganzen stimme ich jedoch chino zu
neo
laut n-tv stehts mittlerweile 254 zu 252 für Bush...Ohio wird die Entscheidung bringen...

und irgendwie find ich das ganze wahlsystem da schon etwas strange...da werden briefwahlstimmen erst in 11 tagen ausgezählt, bei anderen stimmen ist es nicht klar, ob sie überhaupt zählen, andere sind nicht mehr nachvollziehbar, weil elektronisch abgegeben...jede seite hat tausende anwälte in stellung gebracht, wo soll das noch enden?

ein wahres paradebeispiel für die demokratie...
Pummel
>Amerikaner, ihr tut mir leid

Mir tut da kein Einziger leid.
Schaut euch doch dieses Land an, in jedem anderen hätte man den Mr. Bush mit Arschtritt rausgejagt. Aber wir wollen mal nich so tun, als wüßten wir wirklich, wer da wofür steht.

Ich schau mir einfach die außenpolitischen Fehler und offensichtlichen Lügen an und wüßte wo ich mein Kreuz zu machen hätte ... diese Fähigkeit zum logischen Denken muß man wohl gut 50% der wahlberechtigten Amerikanern absprechen.
gfx-shaman
haa haa haa, schade das es eigentlich nicht lustig ist, aber pummel ich muss dir mal sagen: du denkst sehr kurz!

ich will nur mal ein entscheidendes nachvollziehbares bsp dafuer geben, warum dir die amis evtl doch leid tun sollten. ich sag nur: DDR oder meinst du ehrlich das 100% honni und co gewaehlt haben? und lange genug hats ja gedauert bis wir ihn los waren.

man man man
neo
man sollte vielleicht auch bedenken, dass das informations- und nachrichtensystem in der usa zum einen nicht sehr ausgeprägt und zum anderen relativ parteilich ist.

gerade in den ländlichen gegenden stehen doch die lokalen und regionalen themen masiv im vordergrund und bei den TV-Sendern lassen sich auch Tendenzen zu einzelnen politischen strömungen erkennen...

da könnte es doch gut sein, das die propaganda, die in deutschland im kleinen maßstab funktioniert (beispiel: BILD-Zeitung und Montagsdemos vs. Hartz 4 und Rot-Grün) dort ähnlich abläuft, nur in einem etwas größeren Stil.

vielleicht sind die amerikaner garnicht so völlig blind und taub, sondern werden einfach nur sehr "gezielt" informiert.
netguru
Ich war zwar noch nie in den USA, kommuniziere aber seit vielen Jahren nahezu täglich mit den verschiedensten Leuten von da (privat und in Foren, in denen fast jeder denkt, ich sei Ami, will damit sagen kann auch ganz gut Englisch), und ich würde sagen, daß ich das Land besser kenne als der Durchschnittsdeutsche, der einmal in einem Zipfel davon war.

Es gibt definitiv kein weiteres Land in dem sich der Bürger so vielseitig informieren kann, und es gibt massig ausgewogene Medien, die alle nur erdenklichen Sichtweisen im Programm haben und die sind auch populär. Fox zieht man sich so rein wir hier meinetwegen Radio PSR, das darf man nicht so ernst nehmen. Es sind halt alles endlose Weiten, man muß da in anderen Dimensionen denken, trotzdem sind die Leute eigentlich genauso drauf oder gebildet wie hier. Aber die Umgebung ist ganz anders und so sieht man vieles anders.

Ich halte Bush auch nicht für einen tollpatschigen rohen Vollidioten wie die meisten Deutschen, hätte aber auch Kerry gewählt.
Chino
.. vieleicht besteht ja kein Anlass sich besser zu informieren? ..
.. ist ja in Deutschland teilweis enicht anders ..
Wanda
@netguru: aber wenn die amis nun so gut informiert sind und möglichkeiten des weitblicks haben...warum stehn die dann hinter dem präsidenten, der sie blog um ihre kinder in einen krieg um öl zu schicken...? ich meine wenn die terrorwarnungen das einzige wären, dass sie zu hören bekommen, wärs das eine, aber vollinformiert trotzdem einen führer zu wählen, der sich für einen kriegspräsidenten hält...das ist falscher nationalstolz und gehört genauso veurteilt, wie andere gründe für diese entscheidung...
Pummel
@gfx:
Hmm, mag sein daß ich kurz denke, aber du denkst in Dimensionen, die ich scheinbar nicht nachvollziehen kann.
Ich glaube zwar grundsätzlich an das Gute im Menschen, aber daß damals keine 100prozentige Zustimmung für Honni gab, leuchtet mir ein. Auch, daß demzufolge irgendwas mit den Wahlen schiefgegangen sein muß.

Aber ich nahm eigentlich an, daß es sich bei der Demokratie in den Staaten nicht um ein totalitäres System handelt und die Leute Ihr Kreuz nach eigenem Ermessen machen können / dürfen / sollen.

Und ob nun knapp vorbei oder nicht ... es ist und bleibt eine breite Masse in der Bevölkerung, die da mitgehen.

nachtrag:
Man stelle sich ein Film wie 9/11 über einen unserer Politiker vor (ohne den Film jetzt zu werten) ... was denkt Ihr, wie hier die Post abgehn würde.
sQeedy
Kerry hat seine Niederlage eingestanden...
Bush feiert sich...
war doch zu erwarten, oder? yeahrite.gif
rakete
QUOTE (Stan @ South Park)
"I am not going to vote between a giant douche and a turd sandwich..."


9/11 wurde von dennen die Moore lieben gesehen und als erleuchtung gewertet, die die ihn eigentlich hätten sehen sollen, kucken sich sowas nicht an, weil sie Moore nicht abkönnen.

Die meisten Amis leben auf dem Land, das bedeutet der nächste Nachbar bzw. das nächste Dorf ist 100km! oder weiter weg... Menschen die so abgelegen wohnen können garnicht weltoffen sein, und sollten naturgetreu vor allem angst haben was sie nicht kennen unter anderem: John F. Kerry...
Zudem gibt es auch so immer mehr dumme (leichter zu beeinflussende) Menschen, als das gegenteil... is klar, das einer wie Bush (der bei amtsantritt erstmal Urlaub macht, bis ihm zwei Flugzeuge ins Herz des Kapitalismus fliegen), der alles platt macht was ihm dumm kommt, bei solchen Leuten populär ist...

PS: ist euch schonmal aufgefallen, das die ganze Bush Familie (sogar die hübschen Töchter) sowas süffisantes im Gesicht haben, sodas man die ganze Zeit reinschlagen möchte? Ich kann mir kein Foto von irgendeinem Bush länger als 1 Minute anschauen ohne aggressiv zu werden... (kein Scherz! Einzige Ausnahmen: Seine Tante und seine Mutter, das aggro gen scheint vom vater zu kommen)
neo
und in 4 Jahren wirds dann mit Jeff Bush als Präsidenten weitergehen...
such dir also lieber nen therapeuten für deine agressionen, das wird noch ne weile so weitergehen wink1.gif
Chino
.. stimmt, der hat einen dümmlichen Gesichtsausdruck, der kein Mitleid weckt ..
.. wären wir Hunde, wäre der niemals Rudelführer geworden ..

Azrael
wer ist denn jeff bush?
aggin
@Rakete:

Wenn die einzige (politische) Bildung die man besitzt von South Park herrührt sollte man zu solchen Themen lieber den Mund halten. Und aus Deinem "PS" lässt sich leicht erkennen, dass deine gesamte Abneigung gg. Bush wohl auf deiner Abneigung gg. den Kapitalismus basiert und von dem her wohl kaum objektiv ist.

Also zieh' Dir am besten wieder Dein mit "Sozialismus rulez" bedrucktes T-Shirt an und geh' schnorren, oder einem, wie Du so schön sagst, eine "reinschlagen".
mcnesium
autsch, der war hart. aber eigentlich nicht unwahr. wenn man bush einfach nur platt ausbuht und runtermacht, begibt man sich auf das gleiche niveau wie er. ich finde es schade, dass er wieder einmal das scheiß wahlsystem der amis für sich ausnutzen konnte.

für alle die es nicht wissen: in jedem bundesstaat wird unabhängig gewählt. das heißt es gibt pro bundesstaat ein ergebnis: bush oder kerry. egal wie knapp die entscheidung in jedem staat auch ausfällt, es werden immer nur die wahlmänner des siegers losgeschickt. die anzahl der wahlmänner pro bundesstaat richtet sich nach deren einwohnerzahl. und die wählen dann nämlich eigentlich erst den präsidenten. aber die wählen natürlich den, für den sie auch geschickt werden. aber das ganze heißt: wenn zb in ohio 49% für kerry gestimmt haben und 51% für bush, kriegt bush alle wahlmänner, was eigentlich bedeutet, dass 100% für bush gestimmt hätten. wenn man das hochrechnet, könnte kerry eigentlich wesentlich mehr stimmen haben als er jetzt hat, weil ja gar nicht klar ist, wieviele leute in den "republican states" eigentlich gar nicht republican gewählt haben. für bush gilt natürlich das gleiche. aber ich bin mir sicher, dass kerry gewonnen hätte, wenn man die wahlstimmen wirklich einzeln zusammenzählt und nicht erst vorher auf oder abrundet. so ein scheiß system ey!
aggin
Tut mir echt Leid, wenn ich wieder den Buhmann spielen muss, aber Du liegst leider total falsch. Bush hatte den größten Abstand zu einem Verfolger in gottweißwieviel Jahren. (soweit ich weiß einige millionen Stimmen mehr als Kerry)
Schopenhauer
QUOTE (aggin @ 03 Nov 2004, 23:55)
[...] auf deiner Abneigung gg. den Kapitalismus basiert und von dem her wohl kaum objektiv ist.

Also zieh' Dir am besten wieder Dein mit "Sozialismus rulez" bedrucktes T-Shirt an und geh' schnorren, oder einem, wie Du so schön sagst, eine "reinschlagen".

warum ist das nicht objektiv? das kapitalismus scheiße ist, hat wohl, glaube ich, schon jedes kind verstanden. einige arbeitslose bekamen es sogar auch "gut" zu spüren.
er ist bestimmt nicht nur gegen bush seiner signatur wegen. dann wäre er logischerweise auch gegen kerry und etc...
und was ist an einem sozialismus rulez t-shirt so schlecht? wenigstens bekennt er flagge. und was hat das mit schnorren zu tun?
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jedenfalls hätte ich kerry auch lieber als präsidenten gesehen. aber die amis haben nunmal so gewählt.
mir geht die usa jedenfalls so was am arsch vorbei, dass es schon an hass grenzt. ich beschränke meinen verstand ersteinmal auf die innenpolitischen "probleme", danach auf das (eu)außernpolitische, bevor ich mich um die wahlen andere nationen kümmere. zu wissen wer und was in fremden ländern gewählt wird gehört dazu, ist klar. aber lieber ersteinmal auf die eigenen stärken schauen, die schwächen abstellen und danach kann man (fremd-)politische diskurse abhalten.
onkelroman
im prinzip auch nix falches, wenn nicht die us-wahl das aussenpolitische topthema schlechthin wäre und einen das interssieren muss, selbst weinn man keine lust dazu hat, weil das die welt bewegt.

.. interessant wirds erst ein paar ebenen tiefer. verlassen wir die "bush-bekämpft-den-terrorismus"-ebene und steigen wir runter in den keller.. wusste bush vor den anschlägen von denselben? arbeitet er sogar mit "oil quaida" zusammen? war ein führungsmitglied der extremisten sogar einer der hauptteilaber seiner ölfirma? war das wirklich ein flugzeug, was das pentagon zerstört hat? wieso gabs denn keine wrackteile? wieso schmelzen 480.000 tonnen stahl aber der beschissene perso vom flugzeugentführer nicht? wie kann man so blöd sein und die flugzeug-bedienungsanleitung im auto vergessen? wieso wurde kurz vor den "anschlägen" milliarden an aktienwerten in die rüstungsindustrie gesteckt? und, moment! wer sind jetzt eigentlich die bösen? ..

und das allerschlimmste an den ganzen sachen ist ja, dass uns nie jemand diese frage beantworten kann, weil niemand direkt dabei war oder diese entscheidungen gefällt hat. wir sehen im fernsehen "die bösen saudis", hören in fahrenheit 9/11 "der böse bush", rennen allen meinungen hinterher, bauen unsere eigenen auf sachen aus zehnter hand und stehen am ende immernoch genauso ahnungs- und machtlos da wie am anfang.
Atanasoff
goodpost.gif
um zu verstehen wieso der Bush gewonnen hat, diesmal sogar mit 51% der Stimmen der Gesamtbevölkerung, muss man wissen die Amis ticken.....da ich dies nicht von mir nicht behaupten kann, bin ich der Meinung das es schon sehr seltsam ist. Aber wie gesagt ich weis halt nicht wie die ticken und wie der Wahlkampf gelaufen ist...da kann man ja wohl in Amiland schon einiges drehen.
Ich find es nur komisch, das quasi ganz Europa damit gerechnet/sich gewünscht hat das der Kerry gewinnt.
Das zeigt ja das die Amis doch ein komplett anderes Volk sind als wir hier.
Chino
.. schön gesagt onkelR ...

.. bei der Wahl ging es doch auch größtenteils darum, wer der (angeblich) frommere Christ ist. Bush hat den Großteil seiner Stimmen der Kirche zu verdanken. Ist ja auch kein Wunder, wenn man sich seine Vergangeheit anschaut ..

.. das ist so, wie wenn bei uns die alten Leute immer noch CDU wählen, weil die ja laut Ihrem Parteinamen ach so Christlich sind, da sind die Inhalte egal ..
Chris
Ich war für Bush. Da war wenigstens immer klar, was er macht. Während Kerry prima verschleiert hat, dass er alles so wie Bush machen würde. Und Bush hat auch nicht viel anders als Clinton gehandelt, wenn man mal vom Ölkrieg absieht.

Bush und Kerry haben immerhin die selbe Yale Erziehung hinter sich, wahrscheinlich ist sogar, dass sie sich schon in Yale kannten.
Pummel
@aggin: da ist man auf Anhieb versucht, nen Fisch in deine Richtung zu werfen

Bush (man könnte auch sagen die US) ist für einige hier die Verkörperung des Kapitalismus wenn nicht sogar des Imperialismus.
Also ist es nicht schwer, den Zusammenhang zwischen einer Abneigung gg Kaptitalismus und einer Abneigung gg Bush herzustellen.
Klar ist es subjektiv, Lügen und sinnlose Kriege scheiße zu finden. Auch Menschen - und Völkerrechte sind ja eher Geschmackssache ...

>das kapitalismus scheiße ist, hat wohl, glaube ich, schon jedes kind verstanden
Ja scheinbar ja nicht ... sonst würden wir doch nicht drinn leben.
rakete
QUOTE (aggin @ 03 Nov 2004, 23:55)
@Rakete:

Wenn die einzige (politische) Bildung die man besitzt von South Park herrührt sollte man zu solchen Themen lieber den Mund halten. Und aus Deinem "PS" lässt sich leicht erkennen, dass deine gesamte Abneigung gg. Bush wohl auf deiner Abneigung gg. den Kapitalismus basiert und von dem her wohl kaum objektiv ist.

Also zieh' Dir am besten wieder Dein mit "Sozialismus rulez" bedrucktes T-Shirt an und geh' schnorren, oder einem, wie Du so schön sagst, eine "reinschlagen".

rofl2.gif
wie schön... *tränenausdenaugenwisch*
tjay
hier mal eine sehr aufschlussreiche statistik
über die wählerschaft:

blink.gif lol.gif

http://chrisevans3d.com/files/iq.htm
onkelroman
geil..
Maxe
hab ichs doch gewusst ... gibts das auch für die landtagswahlen in brandenburg und sachsen?
Chris
Bisschen lang der Artikel. Grundaussage:
70 % registrieren sich für Kerry und stimmen auch in den Umfragen für Kerry. Trotzdem spucken die Wahlmaschinen gut 70% für Bush aus.

QUOTE
US-Politiker will Beweise für Wahlbetrug vorlegen

Knapp eine Woche nach der US-Präsidentschaftswahl 2004 erhält der Verdacht immer mehr Nahrung, dass in manchen Bundesstaaten nicht alles mit rechten Dingen zuging -- vor allem dort, wo elektronische Wahlmaschinen zum Einsatz kamen. Am schärfsten formuliert derzeit der demokratische Kandidat für das US-Repräsentantenhaus, Jeff Fisher, Betrugsvorwürfe. Er verfüge über Beweise, dass in Florida Wahl-Computer gehackt und Wahlergebnisse gezielt manipuliert seien, ließ der Politiker am Wochenende verlautbaren.

Seine Vorwürfe untermauert Fisher unter anderem mit auffälligen Diskrepanzen beim Vergleich von Statistiken über Parteiregistrierungen und der Stimmenauszählung am 2. November in Gegenden, wo Wahlstimmen eingescannt wurden. Demnach hat George W. Bush in den Landkreisen Floridas, in denen Stimmzettel mit optischen Scannern ("Op-Scan-Precinc") und dem Computerprogramm GEMS (Global Election Management System) von Diebold Election Systems bearbeitet wurden, auffällig viele Stimmen erhalten, obwohl eigentlich ein ganz anderes Ergebnis zu erwarten gewesen wäre.

Für Baker County mit seinen rund 22.000 Einwohnern weist Floridas Division of Elections beispielsweise insgesamt 12.887 registrierte Wähler aus (Stand: 4. Oktober 2004), davon 69,3 Prozent als Demokraten und 24,3 Prozent als Republikaner. Laut Endergebnis erhielt Kerry dort aber nur 22 Prozent der Stimmen (2180), Bush hingegen 77 Prozent (7738 Stimmen). Das offizielle Wahlergebnis stellt die über die Parteizugehörigkeit zu erwartenden Verhältnisse also auf den Kopf.

In Dixie County (14.000 Einwohner) standen 9676 Wähler in den Listen, davon 77,5 Prozent Demokraten und 15 Prozent Republikaner. Aber auch hier schienen Scharen von Wählern das politische Lager gewechselt zu haben, denn laut Endergebnis konnte Kerry dort nur 1959 Stimmen gewinnen, während Bush 4433 zugerechnet wurden. Ähnlich sieht es in zahlreichen anderen Wahlkreisen Floridas aus: Franklin County ging mit 58,5 Prozent an Bush, trotz 77,3 Prozent registrierter Demokraten. Holmes County gewann Bush mit 77,25 Prozent, obwohl 72,7 Prozent Demokraten in den Listen standen.

Sicherlich lässt sich die Diskrepanz zu einem gewissen Teil damit erklären, dass Einwohner, die seit Jahren in den Wählerlisten stehen, inzwischen eine andere politische Couleur angenommen haben können, auffällig ist aber, dass in Landkreisen, in denen keine optischen Scanner genutzt wurden, diese Abweichungen nicht zu verzeichnen waren. Dort entsprachen die Wahlergebnisse in der Regel den über die Wählerverzeichnisse zu erwartenden Verhältnissen: Hoher Demokraten-Anteil, viele Stimmen für John F. Kerry. Als weiteres Indiz führt Fisher Ungereimtheiten bei den "Exit Polls" an, also Befragungen der Wähler unmittelbar nach Verlassen der Wahllokale. Basierend auf diesen sonst so zuverlässigen Informationen hatten unabhängige Wahlforscher einen klaren Sieg Kerrys prognostiziert -- bis die Computer ein völlig anderes Ergebnis ausspuckten.

Fisher behauptet sowohl zu wissen, wie die angeblichen Manipulationen durchgeführt wurden, als auch die Drahtzieher zu kennen. Er warte jetzt auf das FBI, sagte der Politiker im Gespräch mit einem US-Journalisten, dann werde er seine Vorwürfe belegen. Kamen "Op-Scan-Precinc"-Systeme zum Einsatz, wurden die auf normalen Stimmzetteln abgegebenen Voten nach dem Einscannen durch Wahlhelfer zunächst von einem angeschlossenen Rechner ausgewertet und die Ergebnisse anschließend per Internet zur zentralen Wahlbehörde nach Tallahassee geschickt. Dort landeten dann alle Resultate im "Central Tabulator System", einer lokalen Datenbank auf Windows-PC-Basis.

Im Internet kursieren inzwischen Zahlen, wonach Bush in Florida nahezu 600.000 Stimmen mehr erhalten haben soll, als über die Wählerregistrierungen eigentlich zu erwarten gewesen wären. Und nur eine angeordnete Nachzählung der physischen Stimmzettel in den betroffenen Wahlkreisen kann jetzt klären, ob es sich tatsächlich um einen Versuch handelt, das Recht freier Bürger auf faire Wahlen zu unterminieren, oder ob nicht wieder Verschwörungstheoretiker am Werk sind, deren Anschuldigungen sich schnell als heiße Luft erweisen.

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