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Vollständige Version anzeigen: Atomenergie
cosmophon
durch abadd0n's eXma Akte bin ich auf ein für mich diskutierenswertes Thema gestoßen:

Was haltet ihr von der friedlichen Nutzung der Atomenergie?
Wie sehen eure Perspektiven / Vorstellungen für die Zukunft aus? Also wie soll es weitergehen, sofortiger oder allmählicher Ausstieg oder weitere Nutzung unter heutigem Stand der Technik, also evtl. sogar Neubau von AKWs?

Bzw. was für Alternativen seht / kennt ihr?
Chino
.. ich glaube nicht, dass wir Atomenergie nötig haben. Dazu gibt es im Moment viel zu viele Alternativen. Mir gehen immer diese Sprüche von wegen:" Ja aber Atom Energie ist doch billiger..." auf den Keks. Klar wäre Atomenergie billiger, wenn keiner dagegen demonstrieren würde und man sich die Kosten für die Polizeieinsätze usw. sparen könnte. Kann man aber nicht, also ist es auch nicht billiger ..

.. Ich finde das eh unlogisch. Herr Schilly umd Herr Beckstein predigen uns immer die unmittelbare Gefahr durch Terroristen. Wenn das nur ansatzweise so ist, wie es beschrieben wird, sind Kernkraftwerke doch ein zusätlicher Risikofaktor und man müsste sich davon abwenden ..

.. warum sollte man, Wind, Wasser, Sonne usw. nicht nutzen? ..

.. Wer mit dem Feuer spielt wird sich irgendwann verbrennen, da mag die Technik noch so ausgereift sein ..
onkelroman
ich bin prinzipiell solange für atomenergie, bis es was besseres gibt.. windenergie reicht noch nicht, solarenergie ist noch zu teuer, fusionskraftwerke zu unausgereift, energie durch erdwärme noch zu sehr in der testphase.

banal gesagt: lieber hin und wieder n alten brennstab sicher inne erde als die luft irreparabel mit kohlekraftwerken zupesten..
cosmophon
QUOTE (Chino @ 16 Nov 2004, 13:29)
... warum sollte man, Wind, Wasser, Sonne usw. nicht nutzen? ..

.. Wer mit dem Feuer spielt wird sich irgendwann verbrennen, da mag die Technik noch so ausgereift sein ..

Wir sollten diese schon nutzen, nur sind es keine ausreichenden Alternativen.
Wind, (Wasser) und Sonne sind aber alle vom Wetter abhängig, stehen also nicht ständig in ausreichendem Maße zur Verfügung.
Diese Möglichkeiten werden vielleicht mal zu einer Alternative, falls jeder auf seinem Dach eine "kleine“ Solar- und/oder Windkraftanlage hat, denn durch Solar- und Windparks sind die benötigten Energiemengen nicht bereitzustellen. außerdem verschandeln diese auch die Landschaft und emissionsfrei sind sie halt leider auch nicht. (Lärm bei Windkraftanlagen, Sondermüll defekter Fotovoltaikanlagen)
Im Moment besteht ja noch ein großes Problem in den Spitzenlastzeiten, d.h. über den Tag wird unterschiedlich viel Strom verbraucht, dazu kommen noch Überlastspitzen, wodurch Spannungsschwankungen im Netz auftreten. solche Probleme werden durch solche vermeintlichen Alternativen wie Wind und Sonne noch verstärkt, denn Strom kann nun mal nicht effektiv gespeichert werden.

Wasserkraft: wird ja in Deutschland nach vertretbaren Möglichkeiten genutzt. Möchtest du das noch weiter ausbauen??? Dann kommen aber wieder irgendwelche Naturschützer und protestieren gegen neue Staudämme bzw. Talsperren!!!

Atomenergie ist auf jeden fall eine Alternative für fossile Brennstoffe. --> kein Treibhauseffekt!!! Und man ist unabhängig von Krisen in der Welt --> Bsp. Ölpreis

Nun zum Thema Risiko:
Sicher besteht darin ein ernstzunehmendes Risiko, aber was ist ohne Risiko, noch nicht mal der Schritt vor die Haustür… Staudämme, Raffinerien sind gegen Terroristen genauso anfällig wie Atomkraftwerke. Oder nimm die Verschmutzung durch Erdöl --> Tankerunglücke, defekte Pipelines und Bohrinseln, ich bin mir sicher, dadurch wurde mindestens genauso viel „Schaden“ angerichtet wie durch die friedliche Nutzung der Kernenergie. Oder Bsp. Tagebaue, ganze Landstriche werden umgebuddelt… usw., usw. …

Europäische Statistik der Stromerzeugung
abadd0n
that simpel: wir brauchen eine menge elektrischer energie. der heochste wirkungsgrad wird von AKWs erreicht. es gibt relativ sichere konstruktionen (Hochtemperaturreaktor mit sog. physikalisch inhärenter sicherheit). kohlekraft verpestet die luft und die ressourcen schwinden. windkraft ist schlichtweg ineffizient. was bleibt? kernenergie solange wir noch an der kernfusion* basteln

den restmuell schiessen wir ins all und die AKWs werden gegen luftangriffe mit FlaRak* gesichtert. wo liegt das problem?

#abd.

gegenwart
zukunft
Gizz
na leider gibts wie gesagt heute noch keinen wirklichen ersatz dafür und wenn man alle akws hier in deutschland abschaltet, weils halt grade in mode ist und viele wählerstimmen bringt, kommt der fehlende strom dann halt aus akws aus frankreich oder den ostblockstaaten. und die östlichen sind, glaub ich, durch ihre konstruktion (?schnelle brüter oder so?) nen bisschen unsichere als deutsche akws.
ach und ewig kann man die sowieso nicht nutzen, weil das verwendbare uran ist auch nur ein rohstoff und der geht ja auch irgendwann aus.
also alternativen muss man suchen, aber einfach jetzt alle abschalten halt ich für weniger schlau...
cosmophon
Fusionskraftwerke gibt es noch nicht, der Prototyp ist noch in Bau, verzögert sich aber durch die enormen Kosten und schlechter Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Staaten.

Erdwärme ist nicht in der Testphase, Islands Energieproduktion basiert fast ausschließlich auf Erdwärme, sie haben sogar viele beheizte Strassen. Mag sein, dass es bei uns in der Testphase ist, aber wir besitzen ja auch keine geologischen Hot-Spots, wo die Nutzung recht einfach ist.

Hier nun noch eine Meinung eines französischen Wissenschaftlers:
(Sie ist Teils etwas radikal, vielleicht in 1 oder 2 Punkten würde ich ihm nicht zustimmen, sonst kann ich das aber gut vertreten.)
QUOTE
The Atom Option

By Richard L. Garwin

Newsweek, April 08, 2002

Nuclear power is at a curious crossroads. Ever since the accidents at Three Mile Island in 1979 and Chernobyl in 1986, most people have come to see this technology as far too dangerous to contemplate making it a foundation of our civilization. The more practical-minded have bemoaned its high costs. As a result, nuclear power is in decline. Few countries are building new plants these days--Sweden, a pioneer in the move away from nuclear power, is even committed by law to phasing out its existing plants entirely by the end of the decade. In recent years, scientists have converged on a consensus that the Earth is warming due in no small degree to the emission of carbon dioxide from electrical power plants that burn coal, oil and natural gas. The events of September 11 have added political reasons for reducing dependence on oil. Discussions of the alternatives to fossil fuels generally include windmills, photovoltaics and even hydrogen fuel. Although these technologies hold a great deal of promise for the long term, none provides a way out of our present fix any time soon. And even if they turn out to fulfill their potential in 10, 20 or 50 years (a big if), there's no telling whether they will meet the demand for carbon-free energy that the world is likely to see this century. Nuclear power, that old devil, has become an attractive alternative--and yet it is being written out of most plans for our energy future. Before taking another step down this rejectionist path, it would be wise to stop and consider just what it is we're about to abandon, and whether our reasons for doing so are sound.

The benefits of nuclear power are fairly clear. For one, it does not depend on the weather. And since it is concentrated, it meets a specific need for supplying cities and factories, for which wind and solar are inappropriate. Nuclear plants emit no carbon into the atmosphere and can be built in inaccessible locations. And unlike the infant technology of hydrogen-powered fuel cells, we have 10,000 reactor-years of operating experience, not to mention the lessons of many failures, to learn from. But what about those troublesome drawbacks--catastrophic accidents, nuclear-waste disposal, terrorism and proliferation?

The risk of catastrophe is not as great as most people believe. Even the Three Mile Island disaster released only a small amount of radiation--statistically speaking, resulting in less than one death. Some people may argue that even a tiny amount of radiation is too much. Radiation is indeed harmful, and one ought to take cost-effective measures to reduce all radiation exposure. The death of even one person is too much, but compared with what?

More than a thousand people die each year worldwide from exposure to the radioactive materials liberated in the current style of mining the uranium for the world's nuclear power plants. By contrast, coal-fired power plants kill about the same number of people from the radioactive materials in coal ash used for building concrete, and many times that number from the chemical pollution and fine particulates emitted from the burning of coal. Radiation from medical X-rays kills about 4,000 Americans each year. When you have something beneficial, like nuclear power, that involves the occasional release of tiny amounts of radiation, it simply doesn't follow that an enormous sacrifice is required to reduce that risk to zero.

The Chernobyl explosion was indeed a catastrophe. Fundamental design flaws and incompetent operation allowed the reactor power to surge to thousands of times normal levels, bursting pipes and sending plumes of radioactive steam and burning fuel into the air. All told, about 24,000 people will die from exposure to radiation from the accident. No such violent explosion can happen in a U.S. reactor like Three Mile Island, but even a slight risk of such a disaster is unacceptable. In case of a core meltdown, conventional nuclear reactors depend on the integrity of the containment dome that isolates the nuclear reactor vessel from the environment. To avoid a meltdown, most reactors rely on engineered safeguards--alarms and coolant systems, procedures, blinking red lights and so forth. Some new reactors, however, would rely instead on something much more dependable: the laws of physics. While conventional reactors are so big they can overheat even after they are shut down (just as coals in a fireplace can flare up long after the fire it out), smaller reactors now being developed by South Africa and a consortium of U.S., Russian, Japanese and French firms shut down gracefully. Had such inherent safety features been in place in Chernobyl or Three Mile Island, the loss of coolant would have shut the reactors down harmlessly.

The problem of nuclear-waste disposal is not so much technical as one of mismanagement. Each country is required to dispose of its own waste, which means that countries like Sweden or Switzerland, which have only a few plants, still have to do the research and development and find a local site for disposal. This makes no economic or environmental sense at all. A better solution would be to have competitive, commercial geologic repositories--in stable underground sites like the one in Yucca Mountain, Nevada--that take waste from other countries for a fee. Plutonium does not move significantly in ground water, and if some did ultimately escape it would be readily detected, and measures could then be taken to avoid contamination. A geologic repository would work effectively for at least 100,000 years, after which the fuel would be little more radioactive than the natural uranium from which it was made.

Nuclear-weapons proliferation is a grave risk, but in significant ways it is separate from the risk of nuclear power. A single, moderately sized nuclear power reactor can be used to turn uranium into enough plutonium to make three or four dozen bombs a year. To recognize this possibility is to understand how to solve it. Agreements are in place with the United Nations' International Atomic Energy Agency to ensure that so-called civil plutonium is not diverted to military purposes. It will require constant vigilance and support to make this a reality. Having hundreds or thousands of reactors supplying a large portion of the world's electrical power would not necessarily increase the weapons-proliferation risk.

As for terrorism, one threat to homeland security may now very well be the risk of nuclear plants' being struck by heavy airplanes. Clearly there are near-term solutions--some as simple as strengthened cockpit doors. In the longer term, it may be cheaper to provide security by building the plants underground. With the enormous tunneling machines we have nowadays, this would entail a minor expense.

Embracing nuclear power would be a relatively inexpensive way to reduce carbon emissions. The cost of injecting carbon dioxide from coal plants into underground wells has been estimated at about $100 for each ton of coal. A one-gigawatt coal plant burns about 3 million tons of coal per year, releasing about 11 million tons of carbon dioxide into the air. A tax recovering the cost of disposing of these emissions would imply an emissions "cost" of about 4 cents per kilowatt-hour--largely making up for the greater expense of generating electricity with a current-design nuclear power plant. Given the chance, nuclear power could be a safe and economical alternative source of energy. And we're going to need all the alternatives we can get.
Quelle: Council On Foreign Relations

@abadd0n:
lol.gif
Du machst es dir auch recht einfach: den Abfall ins All schicken… das ist aber mittlerweile ne ganz schöne große Menge und Anlagenteile gehören ja genauso dazu.

Wie in dem Text ^^ beschrieben, wäre die beste Variante um AKWs vor äußeren Einflüssen zu schützen, sie einfach unter die Erde zu bauen, technisch, denk ich mal, kein Problem.
Luzifer
QUOTE (calyx)
Also zu den Atomkraftgegnern... ich finde es eher irrational nicht gegen die Atomkraft (bzw. ihre ungesicherte Anwendung) zu sein, wenn die Möglichkeit besteht in ein AKW mit einem Flugzeug reinzudampfen (das vom Weg abgekommen ist oder `so'...).

Irrational hingegen finde ich die Castor-Gegner... Eigentlich sollen sie doch froh sein wenn das Gelumpe nicht mehr hier herumstrahlt... ;-)

Grü^Hueß^Hsse, xylac


wenn Margonwasser seine Quelle neben dem AKW hätte oder n Flugzeug in n Atommülltransport reindampfen würde, sähst du das anders.
Chris
Wie man am Beispiel der Zusammenarbeit sieht, brauchen wir eine langsame Abschaltung. Sofortige Abschaltung kommt nicht Frage, weil wir die Energie nicht ersetzen können. Und darauf warten, dass das Uran irgendwann alle ist, kommt auch nicht in Frage, weil so nie etwas passiert.

Die Unternehmen, bzw. der Staat brauchen einen kleinen stetig steigenden Druck, der ihnen dabei hilft die richtige Entscheidung für neue Entwicklungen zu treffen.
cosmophon
QUOTE (Gizz @ 16 Nov 2004, 14:49)
ach und ewig kann man die sowieso nicht nutzen, weil das verwendbare uran ist auch nur ein rohstoff und der geht ja auch irgendwann aus.

Nimm 1. das spaltbare Material der ganzen Atomwaffen, damit hast du schon auf mind. Jahrzehnte genug Brennstoff und in Hochtemperaturreaktoren und schnellen Brütern wird ja neues spaltbares Material erzeugt, ist also nahezu unendlich nutzbar.
Nur besteht halt bei der Kernspaltung das Problem des Atommülls, der über Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende, strahlt. Diese Problem gibt es bei Fusionsreaktoren nicht mehr, ihre Produkte strahlen maximal 10 bis 20 Jahre, nur noch die verseuchten Anlagen stellen dann ein Müllproblem dar.
Chino
.. Atomkraftgegener sagen, es gibt genug Altenativen, Atomkraftbeführworter sagen es gäbe sich nicht ..
.. und wer Recht hat weiß der Wind ..
.. was ich damit sagen will ist, dass ich noch keinen gesehen habe, der eine Rechnung aufgestellt hat, die am Ende nicht hingehauen hat. Sei es ein Atomkraftgegener mit all seinen Alternativen oder ein Atomkraftbeführworter ..
.. der Wille zählt und wenn der nicht da ist gibt es auch keine Alternativen ..
Gizz
@ cosmo yup stimmt. hab das dann wohl in nem anderen zusammenhang aufgeschnappt.
gfx-shaman
bin ganz klar fuer einen ausstieg, allerdings wuerd ich es so nich nennen wollen wink1.gif es reicht mir wenn neuere energiegewinnungsmethoden die atomkraft langsam abloesen.
joe
QUOTE (gfx-shaman @ 16 Nov 2004, 15:44)
bin ganz klar fuer einen ausstieg, allerdings wuerd ich es so nich nennen wollen wink1.gif es reicht mir wenn neuere energiegewinnungsmethoden die atomkraft langsam abloesen.

Seh ich genau so. Ein sofortiger Ausstieg ist wirtschaftlich einfach nicht tragbar und würde am Ende auch nur auf einen Import von Energien aus dem Ausland (v.a. Frankreich) führen, die dann auch wieder aus Atomkraftwerken stammen.
Aber ein Anfang muss gemacht werden!
Gizz
aber trotzdem nochmal:
man braucht doch immer als "grund-rohstoff" uran, welches man abbaut.
u238 was spaltbar gemacht wird in den brüttern und u235 welches "von natur aus spaltbar ist" aber nur ganz wenig vorkommt IIRC.
auch wenns vielleicht länger hält als öl...
ich mein, man kann doch nicht aus wenig einfach mehr machen...
hat da jemand genauer ahnung?

/edit oder wars so, dass man es durch wiederaufbereitung zu 99.999% wiedergewinnen kann aber dabei massig atommüll ensteht? der dann verbuddelt werden muss...
calyx
QUOTE
wenn Margonwasser seine Quelle neben dem AKW hätte oder n Flugzeug in n Atommülltransport reindampfen würde, sähst du das anders.


Weder Margonwasser noch Flugzeuge wuerden mir da sorgen bereiten. Unangenhmer sind Panzerfaeuste mit entsprechender Munition, oder einfach nur Stoffe mit hoher Dichte und einer entsprechend hohen kinetischen Energie. Ich glaube es gab sogar mal einen Test wo die einen Jet in so einen Castor reingeflogen haben - nix passiert. Denn Hitze wird es wohl eher weniger sein, die einen Castor Behaelter zerstoert (wie nach dem Aufprall eines Tankflugzeugs oder Jumbos)...

Gruesse, Clx
rob.m
Nicht wirklich ein Argument zu dem Thema, aber trotzdem interessant:

http://www.pro-physik.de/Phy/External/PhyH...&table=NEWS
Gizz
na man siollte doch nicht 2 sachen gleichzeitig machen:
ähm was aber immernoch unklar ist, ob man, um son reaktor am laufen zu halten, auf uranabbau angewiesen ist (also endlich wie fossile rohstoffe) oder ob das, so wie cosmo meinte, durch brüter nun für fast immer nen selbstläufer ist? weil kann mir das nicht vorstellen wäre dann ja fast nen perpetuum mobile...
wo sind die physiker und älteren Ings.? immer keiner da wenn man einen braucht...
cosmophon
QUOTE
Hochtemperaturreaktor

[...]
Der primäre Spaltstoff ist Uran-235. Daneben tragen erbrütete Spaltstoffe zur Energieerzeugung bei. Beim Hochtemperaturreaktor ist aus neutronenphysikalischen Gründen der Einsatz von Thorium als Brutstoff vorteilhaft. Aus dem Thoriumisotop Th-232 entsteht das spaltbare Uranisotop U-233.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/HTR

QUOTE
Brutreaktor

Ein Brutreaktor ist ein Atomreaktor, der nicht nur der Energieerzeugung, sondern auch zur Erzeugung weiteren spaltbaren Materials dient.

Natururan enthält zu 99,3% das nicht spaltbare Isotop 238U und nur zu 0,7% das spaltbare Isotop 235U. Für den Betrieb herkömmlicher Kernspaltungsreaktoren muss diese Menge 235U vor Herstellung der Brennelemente technisch sehr aufwändig auf etwa 3-4% angereichert werden. Beim Schnellen Brüter wird 238U durch Neutroneneinfang zunächst in 239U umgewandelt, das dann durch zwei Betazerfälle in spaltbares 239Pu zerfällt. Dadurch erzeugt der Reaktor selbst das nötige Spaltmaterial, allerdings in ausreichender Menge nur in einem Reaktor, der ohne Moderator arbeitet. Die hier vorherrschenden schnellen Neutronen haben dem Schnellen Brüter seinen Namen gegeben.

Es gibt ebenfalls noch den Thorium-Hochtemperaturreaktor, der 232Th als Ausgangspunkt der Reaktionskette verwendet und daraus 233U erzeugt. Die vorherrschende Bauform ist in diesem Fall der Kugelhaufenreaktor.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Brutreaktor

QUOTE
MOX-Brennelemente

Als Mischoxid-Brennelemente, kurz: MOX-Brennelemente (MOX = Mischoxid), werden in der Kerntechnik Brennelemente bezeichnet, die im Gegensatz zu reinen Uranbrennelementen ein weiteres Oxid enthalten. Meist versteht man darunter Brennelemente, die aus Uranoxid und Plutoniumoxid hergestellt werden, es werden aber auch Uran/Thorium-Mischoxide verwendet. Das Herstellungsverfahren von MOX-Brennelementen ähnelt dem von Urabrennelementen. Wegen der Anwesenheit von Plutonium sind aber deutlich größere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Die Verarbeitung erfolgt in abgeschirmten, luftdichten Umschließungen (Handschuhkastentechnik) und ist weitgehend automatisiert. Durch den Einsatz von MOX-Brennstoff kann das bei der Wiederaufarbeitung abgetrennte Plutonium wieder in den Kernreaktor zurückgeführt und zur Energieerzeugung genutzt werden.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/MOX-Brennelemente

also ein perpetuum mobile ist es nicht, denn man braucht halt Uran und Thorium, aber das Plutonium ist auch nutzbar und davon gibt es auf der welt schon viel zu viel in A-waffen, dieses würde auch noch für jahrzehnte reichen.

[offtopic]
@gizz:
bist n bissel unselbständig oder hilflos oder einfach zu faul dem mal n bissel nachzugehen ... wink1.gif
diese ^^ quellen/infos sind alle von/über abadd0ns links zu erhalten, man muß sie halt nur lesen und da dann noch n bissel weiterklicken ... shocked1.gif
[/offtopic]
Gizz
schuldigung hatte jetzt auch nicht soo die zeit alle unterlinks durchzulesen.
meine frage war aber wie lange das nun hält und weniger die funktionsweise.
- frage 1: unabhängig von rohstoffen (uranerz etc.)? -> also anscheinend doch nicht (war nur verwirrt wegen deiner angabe, dass es nahzu unendlich verwendbar wäre)
- frage2: wie lange halten nun diese vorkommen noch? -> hatte dazu mal was von 100 jahren gehört, finde die quelle aber nicht mehr.
--> also schlussfolgerung bis jetzt: ?man kann doch nicht ewig darauf setzen?
und so richtig beantworten, tun die angegeben quellen das eben nicht. oder ich habs jetzt wieder überlesen.

und da dachte ich, wenn vielleicht ein äterer fachbezogener semster anwesend wär, könnte der das besser beantworten als solche (halb-) offiziellen internet seiten. weil die beschönigen dann doch immer ein bissl und kehren auch manches unter den teppich.

btw.: man sollte also, wenn es doch endlich ist, voll auf atomenergie umsteigen.
denn wenn die vorkommen alle sind aber man ja immer noch massig energie braucht, bleibt allen staaten nichts anderes übrig als ihre atomwaffen "zu verheizen" und vielleicht wäre man sie dann los wacko.gif
naja idiotisch aber eine lustige überlegung....
Binhpac
Grundsätzlich muss man sich bewusst machen:

- Weg von Kohle, Erdöl, Erdgas, ... die Ressourcen sind endlich.
- Atomenergie abschaffen, es gibt keine Lösung zur Beseitigung des Atommülls. Der Weg führt in eine Sackgasse.
- Verstärktes Setzen auf regenerative Energie: Wind, Wasser, Sonne, ...

Erst dann kommt die Frage der Realisierbarkeit und damit die ökonomischen Fragen ins Spiel: Man muss mehr Geld in die Forschung von alternativen regenerativen Energien setzen und darf sich nicht so stark von Atomenergie abhängig machen wie es jetzt schon geschehen ist.

Umso schneller man sich von Energien löst, die uns und vor allem unsere "KindesKinder" in eine Sackgasse führen, umso besser. Zur Zeit sind wir schon so stark von Atomenergie abhängig, so dass viele der Meinung sind, dass es aus diversen Gründen (Ökonomisch, Logistisch, etc.) "unmöglich" ist, sich von Atomenergie zu trennen.

Daher bin ich fest der Überzeugung, dass man so schnell wie möglich die Abhängigkeit von Atomenergie verringern muss und so früh es möglich ist sich ganz von der Atomenergie abtrennt. Umso früher, umso besser, denn die Atomenergie ist kein Weg in die Zukunft. Der Müll, der produziert wird, kann nicht beseitigt werden und wird für IMMER unseren Lebensraum belasten.
Chino
.. ihh. Binh wie kannst Du denn nur sowas sagen? ..
.. ne aber mal im ernst. Wär besser für die Welt wenn mehr Leute so denken würden ..

.. ich weiß auch gar nicht was ihr immer alle habt von wegen:"Wind, Wasser und Solarenergie reichen da nichts aus". Wer sagt das? <offtopic>Wenn wir, und damit meine ich alle Bewohner der <ironie>"westlichen zivilisierten Welt"</ironie> so weiter machen haben wir bald mehr Wind, Wasser und Sonnestrahlung als uns lieb ist ..

.. Ich finde wir sollten alle noch extremer die Idiologie verfolgen, dass die Wirtschaft jedes Jahr wachsen muss und z.B. jeder ein oder mehrere Autos usw. hat. Das bringt uns allen ein besseres Leben und den Leuten in der Dritten Welt sowieso. Dass wir dann auf einige DInge verzichten müssen macht ja nichts. Die Welt ist sicherlich auch noch schön wenn man sich im Weltraumanzug bewegt, weil wir keine Ozonschicht, keine Luft zum Atmen und keine Umwelt mehr haben in der Leben möglich ist ..</offtopic>

.. man muss sich ja nur mal überlegen wie mit Energie umgegangen wird. Vor meinen Fenster steht ein 5 Meter hoher Weichnachtsbaum. Der leuchtet die ganze Nacht oder Leute lassen ihren Rechner Tagelang an, nur weil sie zu faul sind die passr sekunden zu warten bis er mal hoch bzw. runter gefahren ist (und davon gibt es hier im Forum bestimmt auch genung) usw.. da gibt es so viele Dinge..

.. wenn der Wille zu Alternativen fehlt, wird es auch keine geben, dass ist das Problem und ich wette einfach mal man könnte auch ganz locker ohne Atomkraft leben. Nicht auf anhieb, aber man könnte ..

.. schade, Einsicht kommt immer erst wenn es zu spät ist wink1.gif ..
netguru
Es ist in naher Zukunft erstmal günstiger das Kraftwerk auf dem Mond zu bauen, da sind keine Zecken auf den Schienen, und die Energie kommt günstiger zu uns als der Müll auf den Mond. confused1.gif
cosmophon
@chino:
hast ja ganz recht mit dem luftverpessten und genau darum bin ich für atomenerie und um sich unabhänig von der gunst der USA und ihrer ölpolitik=kriegspolitik zu machen.

hast ja auch recht, das man energie sparen sollte, aber trotz alle dem wird der verbrauch immer weiter steigen. die energie wird zwar wirkungvoller genutzt --> weniger stromverbrauch im haushalt usw..., aber absolut wird der verbrauch steigen, da es ja auch allein schon immer mehr menschen geben wird.

@netguru:
kannst du mir mal bitte erklären, wie die energie wieder vom mond runter kommen soll confused1.gif
tyl3r
so lange es keine sinnvollen alternativen (niemand kann mir erzählen, dass es sinnvoll ist die ganze landschaft mit windrädern zuzubauen) gibt ist es die einzige
möglichkeit würde ich meinen.
ich bin auch der meinung, dass sich einige sehr wundern werden was passiert,
wenn die kraftwerke erstmal abgeschaltet sind... naja wie dem auch sei:
für atomstorm, gegen busch...oder besser mit atomstrom gegen busch... nuke.gif
Chris
QUOTE
hast ja ganz recht mit dem luftverpessten und genau darum bin ich für atomenerie und um sich unabhänig von der gunst der USA und ihrer ölpolitik=kriegspolitik zu machen.


Muhar. Wie geil. Weil wir auch Kohlekraftwerke mit Öl betreiben. Was auch immer du gefressen hast, ich will auch was davon.

QUOTE
ich bin auch der meinung, dass sich einige sehr wundern werden was passiert,
wenn die kraftwerke erstmal abgeschaltet sind...


Jaja, wie schon oben geschrieben, wenn wir das im sinnvollen Rahmen machen, dann passiert überhaupt nix, ausser, dass wir als erste in der Welt Technologien für bessere Energiegewinnung haben, als der Rest der Welt.

Andererseits hätte ich auch nichts dagegen, wenn der Strom für manche abgeschaltet werden würde. Die AMG z.B. nachts nichts bekommen würde, um nicht laufend ihre optische Umweltverschmutzung fortzusetzen.
wombat1st
QUOTE (netguru @ 18 Nov 2004, 16:25)
Es ist in naher Zukunft erstmal günstiger das Kraftwerk auf dem Mond zu bauen, da sind keine Zecken auf den Schienen, und die Energie kommt günstiger zu uns als der Müll auf den Mond. confused1.gif

kann ich mir so in etwa das niveau bei einer diskussion der FDP vorstellen?

QUOTE
[...]Da Zecken zu den Spinnentieren zählen, haben auch sie 8 Beine. Sie sind die größten Vertreter der Milben und können bis zu 4 mm groß werden[...]

Quelle

bei der gigantischen größe von 4mm ist mir auch absolut klar, daß die meißten atomtransporte ständig zum stehen kommen, da ein mehrere hundert tonnen schweres lok-wagon-gespann da sicher nicht vorbei kommt.


abschließend nocheinmal die frage, wie kommt den die elektrische energie nun vom mond zu erde?

rob.m
Bezüglich "Atommüll=ewiges Problem" gibt es interessante Forschungsarbeiten.
Hier mal ein Link zu einer.

http://publications.uu.se/uu/fulltext/nbn_...u_diva-3453.pdf

Um es ganz einfach auszudrücken: radioaktive Elemente mit einer sehr langen Halbwertszeit werden durch Neutronenbestrahlung in Elemente mit sehr kurzer Halbwertszeit umgewandelt.
Allerdings ists bis dahin noch ein weeeiiiiiteeeer Weg.
schnitzeljunge
schnitzel iss für atomstrom da weil alles andere uneffizientes gebastele iss und niemanden weiter bringt. umwelt hin oder her iss alles murks stellste windrädchen auf störts die vögel stellste wasseerkraftwerke auf störts die fische, stellste kohlekraftwerk hin störts die die drauf aus sind och noch in hunderttausend jahren ein stück jkohle durch die gegen zu zeigen und stellste atomkaraftwerke auf störts nur die grünen.

also heb ich meine tasse mit aus atomstrom gekochtem kaffee und freu mich drüber das die curies ihr leben für eine sinnvolle sache gelassen haben.
yocheckit
..wieder mal das thema aller themen hier, hm?

hab's zwar schon mehrmals beschrieben, aber hier passt es schon noch mal rein.. wink1.gif

- atomstrom ist nicht billiger als der aus kohle, öl oder gas erzeugte, denn die erzeugungspreise sind durch wiederaufbereitung, hohe rohstoffpreise, hohe anforderungen an die sicherheitstechnik usw. wesentlich höher - ABER: irgendwelche vollidioten, die unfälle beim transport verursachen werden nicht dem strompreis aufgeschlagen, sondern kosten jeden steuerzahler allgemein, da es sich um einen ganz "normalen" polizeieinsatz handelt.
kernkraftwerke besitzen derzeit auch noch einen sehr bescheidenen wirkungsgrad nach Carnot und einen miserablen brennstoffausnutzungsgrad von ca. 1%. dadurch dass die bundesregierung keine garantien für die betriebsdauer von kernkraftwerken gibt, dürfte die wirtschaft aufgrund der hohen erzeugungskosten in deutschland im übrigen kein interesse an neuen kernkraftwerken besitzen.

- regenerative energie: ist in den meisten fällen nicht geeignet um eine grundlast (die benötigte energiemenge die den kompletten tag über benötigt wird) zu decken. windkraftanlagen haben bescheidene wirkungsgrade und den sehr grossen nachteil, dass bei zu hoher windgeschwindigkeit die windkrafträder abgeschaltet werden müssen und dieser spannungsabfall im netz sofort nachgefahren werden muss, damit die netzfrequenz nicht nach oben geht. nachfahren ist allerdings nur mit gasturbinen und speicherkraftwerken möglich, die fossil betrieben werden. photovoltaik ist so eine geschichte für sich, da ausgehend vom wirkungsgrad über die lebensdauer kaum die energie wieder hereingeholt werden kann, die für deren herstellung bzw. entsorgung nötig war und ist..
trotzdem ist viel möglich mit regenerativen energiequellen und das ganze sollte meiner meinung nach auch konsequent weiterverfolgt werden, allerdings bieten regenerative energiequellen derzeit KEINEN ersatz für den bestehenden energiebedarf!

- umweltverschmutzung durch öl, kohle und gas: ich arbeite gerade an einem projekt zum "zero emission power plant", im speziellen CO2-freie kraftwerke. möglich ist da vieles, auch innerhalb der nächsten 10 jahre, aber niemand darf denken, dass sowas für unsere nachfahren gemacht wird! es ist vorgesehen, dass emissionen in europa besteuert werden - die einsparung an steuern durch entsprechende massnahmen entsteht also aus rein ökonomischem denken! (Chris meinte dies sicher mit gezieltem staatlichen druck und das ist auch für mich der beste weg).

- atomenergie: die spaltung und die fusion sind abhängig von der ordnungszahl der elemente und die grenze zwischen beiden liegt im 50er bereich der ordungszahlen. spaltung ist bei schweren elementen mit hoher ordnungszahl möglich, während eine fusion praktisch nur bei sehr geringen ordnungszahlen anwendung finden kann. zur spaltung kommen also alle schweren elemente in betracht, die bei der spaltung neutronen freisetzen. allerding liegt die halbwertszeit bei vielen dieser elemente nur im sekundenbruchteilbereich, bzw. kommen diese elemente äusserst selten auf der erde vor, weshalb diese brennstoffe auch sehr begrenzt verfügbar sind. durch das brüten können durch einfangen von neutronen neue elemente erzeugt werden. so wird aus uran beispielsweise plutonium. ebenso ist es möglich elemente aus atommüll zu erzeugen, die eine sehr kurze halbwertszeit besitzen, jedoch ist dies finanziell total unrentabel, da diese endprodukte (noch) nicht genutzt werden.

- kernfusion: schöne neue technik, allerdings nicht ohne kernspaltung möglich! als brennstoff für die fusion sind die wasserstoff-isotope deuterium und tritium am besten geeignet. beide kommen natürlich nur in sehr geringen prozentsätzen vor, wobei es auf die menge an wasser auf der erde gesehen, und deuterium in wasser vorkommt, schon eine enorme menge an material gibt. deuterium kann auch chemisch hergestellt werden, während tritium in kernreaktoren erbrütet werden muss. das material ist fast unendlich verfügbar. noch ein wermutstropfen der kaum genannt wird: auch bei der kernfusion entsteht radioaktives material durch aktivierung durch freiwerdende neutronen.
interessant ist, dass für die gleiche menge an energie für ein kohlekraftwerk rund 10 millionen mal mehr material bezüglich der masse gebraucht wird als bei der kernfusion..

hinweis: meine schweizer tastatur besitzt leider kein sz wink1.gif
baren
konkret.gif
Binhpac
QUOTE (yocheckit @ 22 Nov 2004, 12:16)
..wieder mal das thema aller themen hier, hm?
...
hinweis: meine schweizer tastatur besitzt leider kein sz wink1.gif

erstma goodpost.gif

dann auch auf die Gefahr hin, offtopic.gif Punkte zu kassieren: Wo steckst Du eigentlich? Man sieht dich ja gar nicht mehr?