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Vollständige Version anzeigen: Offene Sonntage der SLUB
mibi
Zitat

Vom 3. Juli 2005 - 7. August 2005 öffnet die SLUB Dresden wieder von 10 - 18 Uhr zur Präsenznutzung (Ausleihe und Rückgabe sind nicht möglich) ihre Pforten - wenn das Geld reicht!
Finanziert werden die Extra-Öffnungszeiten durch Spenden und Beiträge von Dresdner Studenten. Organisatorin ist die Initiative "unternehmen selbst!beteiligen - Studentenstiftung Dresden".
Übrigens: Die SLUB-Sonntage feiern in diesem Semester Jubiläum. Zum 25. Sonntag am 10. Juli verlost us!b zehn us!b-Sticks.
www.studentenstiftung.de


Weitere Infos unter www.studentenstiftung.de
wombat1st
die vorstufe zu studiengebühren. welch´ unwahrscheinliche freude überkommt mich wenn ich sehe, daß studenten sich dafür einsetzen, daß ihre kommillitonen dafür zahlen um bildung zu erlangen.
ein ehrbarer gedanke, daß us!b sich für bessere studienbedingungen einsetzt. leider auf einem weg, der kontraproduktiv zu einer auch nur halbwegs ausgeglichenen, solidarisch handelnden und sich frei entfaltenden gesellschaft ist.
mit den freiwilligen spenden wird gezeigt was studiengebühren doch für vorteile haben. dies wiederrum schafft die argumentationsgrundlage für politiker wie herrn milbradt, so daß sich ein nicht vernachläßigbarer teil der studierendenschaft das studium bald nicht mehr leisten kann.

aber zum glück ist die SLUB für die geöffnet, die heute noch das privileg besitzen studieren zu dürfen.
Janni
So ein Schwachsinn. In dem Fall bezahlen ja nur die, die dieses Angebot auch wirklich nutzen wolllen. Ich spende jedesmal einen Euro wenn ich da bin. Wenn das jeder macht, lassen sich damit die Sonntage locker finanzieren. Und das scheint ja zu funktionieren. Und damit entsteht denjenigen, die dies nicht nutzen wollen ja wohl auch kein Nachteil. Erst recht kein finanzieller.
Wenn hier eines gezeigt wird, dann, dass der Student bereit ist für zusätzliche Leistungen auch zu zahlen. Für für die Grundversorgung aber nicht.

Auf jeden Fall, finde ich es sehr gut, dass die Bibo wieder Sonntags geöffnet hat.
Danke!
Chris
Hinter Wombat1sts Hintergrund halte ich den Spruch "Endlich mal auslesen" für sarkastisch. Denn Wombat1st spricht ja hier dezent die finanzielle Auslese der Studenten an tongue3.gif
hasufel79
ich find das ne gute sache - punkt! wenn die stadt nicht gewillt ist, über ihre gelder die slub zu öffnen, dann vielleicht über studentische organisationen. ob das nun unternehmen selbst beteiligen ist oder net: ich sehe darin keine vorstufe zu den studiengebühren! hier bekommt man immerhin für sein geld auch gleich wieder was geboten, nämlich die vorhaltung der slub zum sonntag tongue3.gif
wombat1st
Zitat(Janni @ 21 Jun 2005, 19:38)
In dem Fall bezahlen ja nur die, die dieses Angebot auch wirklich nutzen wolllen.
*

Zitat(hasufel79 @ 21 Jun 2005, 19:54)
hier bekommt man immerhin für sein geld auch gleich wieder was geboten
*

ihr habt es erkannt. jeder der geld hat und es auch gibt, der bekommt etwas. genau wie bei studiengebühren.

jeder der zahlt darf studieren.
schlußfolgerung: man muß ja nicht studieren, dann muß man auch nichts zahlen.

fehler in der logik: nicht jeder kann es zahlen möchte aber trotzdem studieren.

Zitat
Ich spende jedesmal einen Euro wenn ich da bin. Wenn das jeder macht, lassen sich damit die Sonntage locker finanzieren.


spendest du auch für jede vorlesung 1€ wenn du rausgehst. sonst ist es nicht vergleichbar, da du ja nur auf maximal 6€ pro semester kommst und mit diesen 6€ läßt sich nun beim besten willen keine bibliothek mit millionen büchern am leben erhalten, geschweige denn erweitern.
Janni
Wer "besser" studieren will zahlt, die anderen lassen es sein.
Du kannst doch weiterhin "nur" die Grundversorgung geniessen.
Jeder der möchte kann studieren, jeder der besser studieren will zahlt.
yocheckit
das eine ist irrglaube, das andere eigennützigkeit.
JoSchu
Und wer entscheidet, was Grund- und was Zusatzversorgung ist?
Janni
Im Moment braucht man nur entscheiden was für die persönliche Zusatzversorgung sein soll. Die Grundversorgung geniesst man ja schon. Noch.
hasufel79
ich finde es ehrlich gesagt nicht gut, eine diskussion über studiengebühren oder selbstbeteiligung anzuführen wenn es um die öffnungszeiten der slub geht! dies kann weder als präzidenzfall für spätere studiengebühren genutzt werden noch dient es zur veranschaulichung eventueller elitärer strukturen, die auf "viel geld" fußen. was soll das? woran stören die gegner dieser zusätzlichen öffnungszeiten sich?

jeder, der an diesem sonntag da lernen will kann es nutzen!

keiner der da hoch geht um es zu nutzen MUSS das geld zahlen! (was zwar nicht unbedingt ehrenhaft ist, aber es ist ja jedem sein bier)

wo liegt also das problem? über studiengebühren könnt ihr hier diskutieren
Janni
yes.gif Thread closed
wombat1st
Zitat(Janni @ 21 Jun 2005, 20:33)
Wer "besser" studieren will zahlt, die anderen lassen es sein.
*

geht es denn hier nicht darum, daß maximal mögliche aus jedem herauszuholen? die fähigkeit ein wissenschaftler zu sein wird doch nicht primär durch das vermögen sondern vielmehr über seine bildung festgelegt. sind arme, schlaue menschen also schon von grundauf benachteiligt, weil sie ja keine chance auf das besser studieren haben!?!?

Zitat(hasufel79 @ 21 Jun 2005, 21:42)
ich finde es ehrlich gesagt nicht gut, eine diskussion über studiengebühren oder selbstbeteiligung anzuführen wenn es um die öffnungszeiten der slub geht!

dies kann weder als präzidenzfall für spätere studiengebühren genutzt werden noch dient es zur veranschaulichung eventueller elitärer strukturen, die auf "viel geld" fußen.


reformen sind einfacher durchzusetzen als revolutionen. in deutschland studiengebühren einfach einzuführen würde zweiterem gleichkommen. also wird lieber ersterer weg gewählt und die studierenden unterstützen es sogar.

Zitat
was soll das? woran stören die gegner dieser zusätzlichen öffnungszeiten sich?

jeder, der an diesem sonntag da lernen will kann es nutzen!


ich finde die idee auch klasse. nur daß es von studierenden bezahlt wird und nicht von dem, der die kosten für das gemeinwohl(bildung gehört da wohl auch mit dazu) eigentlich übernehmen sollte.

Zitat
keiner der da hoch geht um es zu nutzen MUSS das geld zahlen! (was zwar nicht unbedingt ehrenhaft ist, aber es ist ja jedem sein bier)


diese momentaufnahme ist durchaus richtig. mittel- und langfristig ist doch aber die konsequenz die, wie Janni schon richtig festgestellt hat:
Zitat
Wer "besser" studieren will zahlt, die anderen lassen es sein.


Zitat(Janni @ 21 Jun 2005, 21:59)
yes.gif Thread closed
*

ich glaube nicht, daß du das festlegst.
Janni
Zitat(wombat1st @ 21 Jun 2005, 21:37)
ich glaube nicht, daß du das festlegst.
*


rebelliere nur, ich lerne sonntags in der SLUB.
ffunnybee
Zitat(Janni @ 21 Jun 2005, 19:33)
Wer "besser" studieren will zahlt, die anderen lassen es sein.
Du kannst doch weiterhin "nur" die Grundversorgung geniessen.
Jeder der möchte kann studieren, jeder der besser studieren will zahlt.
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tolle idee: vorlesungen für alle, übungen nur für die die zahlen?
Janni
Mehr Übungen wären jedenfalls ein sinnvoller Grund Studiengebühren einzuführen.
ffunnybee
und das geld wird dann grade dafür verwendet?
und nciht um die landeskasse zu entlasten wie in nrw?
wombat1st
Zitat(Janni @ 21 Jun 2005, 23:29)
rebelliere nur, ich lerne sonntags in der SLUB.
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ist doch auch toll wenn man sonntags in der SLUB lernen kann. warum ich nun aber rebelliere ist mir unklar. bloß weil ich nicht will, daß es menschen nur aufgrund ihr sozialen stellung schlechter oder besser geht.
ich glaube deine wortwahl ist arg mißverständlich, da ich hier nicht rebelliere, sondern versuche einen kleinen argumentationsstrang aufzubauen, dem du mit der reaktion mir doch egal, ftw begegnest.

*passendeslawraussuch*

now playing: Timid Tiger - Combat Songs & Traffic Fights
Janni
Das sollte schon nur Uniintern verwendet werden. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, wäre ich strikt gegen Gebühren. Sonst dafür.
Was jetzt speziell in NRW los ist weiss ich nicht. Wäre auch zuviel mich jedesmal aufzuregen. Abwarten was hier passiert und dann Aufschreien.
wombat1st
Zitat(Janni @ 21 Jun 2005, 23:47)
Das sollte schon nur Uniintern verwendet werden. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, wäre ich strikt gegen Gebühren. Sonst dafür.
Was jetzt speziell in NRW los ist weiss ich nicht. Wäre auch zuviel mich jedesmal aufzuregen. Abwarten was hier passiert und dann Aufschreien.
*

in der annahme hier warten alle und das wird geld doch nicht uniintern verwendet, so ergibt sich eine lücke in deiner theorie. dann nämlich ist alles wie bisher, nur das dann alle studeingebühren zahlen!??!
yocheckit
Zitat(Janni @ 21 Jun 2005, 23:47)
Abwarten was hier passiert und dann Aufschreien.
*


bezeichnend..
Janni
Hier war doch von sozialen Stellungen nie die Rede. Du ziehst dich am Thema SLUB hoch um allgemein gegen Studiengebühren zu wettern. Aber hier geht es doch um ein Projekt von Studenten für Studenten. Das Kultusministerium, oder wer auch immer für eine eventuelle Öffnung zuständig ist, sieht weder die Notwendigkeit, noch hat das Geld um dies zu realisieren. Da organisieren es die Studenten eben selber. Und dass die Gefahr besteht, dass die CDU dies als Vorlage zu Studiengebühren sehen könnte, ist, denke ich, nicht gegeben.

Gute Nacht, will morgen früh zu einer von Vater Staat finanzierten Übung.
wombat1st
Zitat(Janni @ 21 Jun 2005, 23:56)
Aber hier geht es doch um ein Projekt von Studenten für Studenten. Das Kultusministerium, oder wer auch immer für eine eventuelle Öffnung zuständig ist, sieht weder die Notwendigkeit, noch hat das Geld um dies zu realisieren.

genau das sit der punkt. das wissenschaftsministerium ist dafür zuständig und nciht die studenten. die studenten sollen da studieren, wissen erfahren und erleben, aber sich nicht darum kümemrn wie das geld dafür rankommt, damit eben dieses wissen überhaupt aufgenommen werden kann.

Zitat
Da organisieren es die Studenten eben selber. Und dass die Gefahr besteht, dass die CDU dies als Vorlage zu Studiengebühren sehen könnte, ist, denke ich, nicht gegeben.


gerade meintest du aber noch:
Zitat
Abwarten was hier passiert und dann Aufschreien.


Zitat
Gute Nacht, will morgen früh zu einer von Vater Staat finanzierten Übung.
*

eine auseinandersetzung mit dem thema würde bestimmt einen größeren fortschritt bringen, als mit einfachster polemik um sich zu werfen.

don´t feed the prolls
Chris
Dazu ist zu erwähnen, dass gerade diese Aktion für viele Politiker der ideale Aufhänger war, nach dem Motto: "Schaut mal, die Studenten zahlen sogar freiwillig. Da liegen wir ja mit unserer Idee zu Studiengebühren nicht falsch".
ffunnybee
Zitat(Chris @ 21 Jun 2005, 23:11)
Dazu ist zu erwähnen, dass gerade diese Aktion für viele Politiker der ideale Aufhänger war, nach dem Motto: "Schaut mal, die Studenten zahlen sogar freiwillig. Da liegen wir ja mit unserer Idee zu Studiengebühren nicht falsch".
*




genau. erst die slub, dann irgendwelche speziellen kurse und übungen, später ganze studiengänge?

das geld wird direkt sicher uniintern verwendet, nur dass das land dann weniger eigenes geld an die uni zahlt...
Theo
Zum Thema "SLUB am Sonntag".

Ich finde die offenen Sonntage nicht gut, denn:

1. Es gibt immer mehr zu tun als man Zeit hat - 7 Tage statt nur 6 Tage zu studieren wird dieses Problem nicht beseitigen.

2. Es ist gut, wenn der Mensch einen Tag Ruhepause hat. Wer das nicht einsieht sollte eine Zwangspause machen, wenn die Slub zu ist.

3. Ein arbeitsfreier Ruhetag funktioniert nur, wenn dieser Tag für alle derselbe ist - in unserem Fall der Sonntag, denn: Dann haben auch die anderen Menschen Zeit für gemeinsame Unternehmungen usw., denn die Geschäfte, die Unis, die Schulen, die Büros etc. sind zu. Dann fahren weniger Autos, der Alltag findet eine Unterbrechung.

6 Tage sollst Du studieren, am 7. Tag aber bist Du Mensch, da darfst Du sein.
nunu
Zitat(Theo @ 22 Jun 2005, 09:35)
2. Es ist gut, wenn der Mensch einen Tag Ruhepause hat. Wer das nicht einsieht sollte eine Zwangspause machen, wenn die Slub zu ist.

3. Ein arbeitsfreier Ruhetag funktioniert nur, wenn dieser Tag für alle derselbe ist - in unserem Fall der Sonntag, denn: Dann haben auch die anderen Menschen Zeit für gemeinsame Unternehmungen usw., denn die Geschäfte, die Unis, die Schulen, die Büros etc. sind zu.

6 Tage sollst Du studieren, am 7. Tag aber bist Du Mensch, da darfst Du sein.
*


Ich finde es gut in einem Land zu leben, in dem jede[r]m Einzelnen das Recht und auch die Fähigkeit zugesprochen ist, selbst frei zu entscheiden, ob er/sie am Sonntag ausschläft, einen Spaziergang macht, fröhlich einem Schäferstündchen frönt, ein Buch liest - oder all dies lieber bleiben lässt. [Solange keine Rechte Dritter Schaden nehmen.]

Ich finde es auch gut, wenn Menschen nicht fremdbestimmt nach der Stechuhr nur zwischen Montag und Samstag lernen dürfen. Sie sind verschieden, die Menschen - der eine tut`s am liebsten Dienstag und des Nachts (studieren!), die andere im Park, aber immer Mo., Di und Mittwoch, weil am Do. und Fr. das Handballtraining und ein Nebenjob warten.
Wer stört die öffentliche Ruhe, in einem Buch lesend in der SLUB?
25. Mal war`s dort immer sehr ruhig.

Und an jedem 1. 2. 3. 4. 5. 6. und 7. Tag der Woche sollst Du Dich entspannt zurücklehnen und auch mal fünf gerade sein lassen...


--> Oben zitierte Argumente sind m.E. vorgeschoben und lenken von den Problemen des hiesigen Bildungs- und Wissenschaftssektors ab.
Zugleich wird suggeriert kreative Prozesse (LERNEN, FORSCHEN, DENKEN) dürften nur wochentags stattfinden...
Studenten sind nur sonntags "wahre" Menschen? Ein einfältiger Gedanke!!

--> Und bevor das Argument auftaucht: Auch die Mitarbeiter(innen), die am Sonntag in der SLUB arbeiten, werden nicht dazu gezwungen, sonder auf freiwilliger Basis gewonnen.
aMy
Zitat(Theo @ 22 Jun 2005, 09:35)
3. Ein arbeitsfreier Ruhetag funktioniert nur, wenn dieser Tag für alle derselbe ist - in unserem Fall der Sonntag, denn: Dann haben auch die anderen Menschen Zeit für gemeinsame Unternehmungen usw., denn die Geschäfte, die Unis, die Schulen, die Büros etc. sind zu. Dann fahren weniger Autos, der Alltag findet eine Unterbrechung.
*



Nur mal so nebenbei... es gibt IMMER welche die Sonntags arbeiten müssen.
Sei es der Pfarrer in der Kirche (!!!) oder der Bäcker der mir meine Sonntagsbrötchen backt, der Kassierer an der Tanke, der Servicekräfte in Restaurants, Kneipen und Biergärten, Busfahrer,... irgendwie geht da nach deiner Logik was nicht auf...

Man sieht halt immernur das was man sehen will...
rakete
Ich halte das für eine gute Idee, da ja nicht nur die Leute die (wohlgemerkt) "spenden" die Slub am Sonntag benutzen dürfen, sondern auch die Studenten die kein Geld zum Spenden haben...
Man kann natürlich alles mies reden und verdrehen, aber so wie die Fakten nunmal sind, ist es eine gute Sache....
shortm
Meine Befürchtung ist, dass dieses Projekt für Propaganda mißbraucht wird um Studiengebühren einzuführen. Es ist zwar ziemlich sinnlos mehr als 6 Tage in der Woche in der SLUB zu verbringen, aber prinzipiell nicht zu verurteilen, da das Projekt sich selbst trägt. Es liest sich aber irgendwie schon auf Ihrer Website so wie: "Wir tun was - Wir zahlen doch gern!"


Zitat
das geld wird direkt sicher uniintern verwendet, nur dass das land dann weniger eigenes geld an die uni zahlt...


Und das ist der springende Punkt.
Alle sagen, sie würden ein bißchen was zahlen, wenn die Bedingungen besser wären. Aber auch wenn das Geld nur uni-intern verwendet werden würde, würde der Staat bei zu wenig Geld in der Kasse, was eigentlich immer der Fall ist, SEINE Investitionen an die Unis kürzen.
Und dann stehen wir wieder am Anfang: "Ich würde schon ein bißchen mehr als die jetztigen 500,- Euro zahlen, wenn die Bedingungen nur besser wären."

Fazit: Studiengebühren bringen nur für eine relativ kurze Zeit eine Verbesserung der Studienbedingungen. Dann wird wieder alles beim Alten sein, nur mit dem Unterschied, dass die Studenten dafür zahlen müssen...
Theo
Zitat(nunu @ 22 Jun 2005, 14:46)
Ich finde es gut in einem Land zu leben, in dem jede[r]m Einzelnen das Recht und auch die Fähigkeit zugesprochen ist, selbst frei zu entscheiden, ob er/sie am Sonntag ausschläft, einen Spaziergang macht, fröhlich einem Schäferstündchen frönt, ein Buch liest - oder all dies lieber bleiben lässt. [Solange keine Rechte Dritter Schaden nehmen.]


Genau, und Du hast nur dann diese wundervolle Freiheit, selbst zu entscheiden, was Du am Sonntag machst, wenn Du an dem Tag nicht auf Arbeit gehen musst. Sonst wird das nix mit ausschlafen und dann spazieren gehen. Das mit der SLUB hat damit aber nicht ganz zu tun. Sondern..



Zitat
Ich finde es auch gut, wenn Menschen nicht fremdbestimmt nach der Stechuhr nur zwischen Montag und Samstag lernen dürfen.
Das Problem ist genau anders. Viele Studenten fühlen sich so fremdbestimmt, dass sie sich unter dem Druck sehen, jeden Tag etwas lernen zu müssen (besonders in der Prüfungszeit). Klar legt fast jeder mal irgendwie einen freien Tag ein, aber der menschliche Organismus reagiert auf regelmäßige (Erholungs-)Rhythmen am besten (wie beim gleichmäßgigen Tag-Nacht-Rhythmus). Also nicht drei Tage hintereinander Pause und dann 21 Tage lernen, sondern besser jeden 7. Tag Pause.
Und der beste Ruhetag ist der, wo man auch nicht einkaufen muss, zum Zahnarzt geht, Bewerbungsgespräche führt oder das Kind in die Schule bringen muss - also der Sonntag.


Zitat
Und an jedem 1. 2. 3. 4. 5. 6. und 7. Tag der Woche sollst Du Dich entspannt zurücklehnen und auch mal fünf gerade sein lassen...

Aber wie sollte sich jemand, der im schlimmen Arbeits- und Studienstress ist, mit gutem Gewissen einen ganzen Tag entspannen können? Ich denke, das können nur die, die den Sonntag als festen Ruhetag ernst nehmen.
Letztendlich ist der Sinn dieser biblischen "Zwangspause" tatsächlich keine Einengung, sondern genau das Gegenteil, nämlich eine Befreiung - die Befreiung von Arbeit und dem Druck immer etwas erledigen zu müssen.

Zitat(aMy @ 22 Jun 2005, 15:04)
Es gibt IMMER welche die Sonntags arbeiten müssen.
Sei es der Pfarrer in der Kirche (!!!) oder der Bäcker der mir meine Sonntagsbrötchen backt, der Kassierer an der Tanke, der Servicekräfte in Restaurants, Kneipen und Biergärten, Busfahrer,... irgendwie geht da nach deiner Logik was nicht auf...
*


Nee aMy, in Israel hat am Ruhetag 'Sabbat' weder der Bäcker, noch der Tankshop, noch das Restaurant oder der Bus und das Flugzeug auf. Auch dürfen dann - jedenfalls in orthodoxen Stadtvierteln - keine Autos fahren und keine Zigarretten angezündet werden, weil dann auch offenes Feuer verboten ist, usw.

Und wenn Du nun mit den Ärzten kommst... das Argument ist alt und wurde schon durch Jesus beantwortet: "Und Jesus hob an und sprach zu den Gesetzgelehrten und Pharisäern und sagte: Ist es erlaubt, am Sabbath zu heilen? Sie aber schwiegen. Und er faßte ihn an und heilte ihn und entließ ihn." (Lk 14:3)
nunu
Zitat(Theo @ 22 Jun 2005, 19:55)
"Und Jesus hob an und sprach zu den Gesetzgelehrten und Pharisäern und sagte: Ist es erlaubt, am Sabbath zu heilen? Sie aber schwiegen. Und er faßte ihn an und heilte ihn und entließ ihn." (Lk 14:3)
*

Wird ER auch die Struktur-, Finanzierungs-, Motivationsschwächen an deutschen Hochschulen heilen?

Ich kann nicht recht dran glauben... Wenn ja, wie lange soll ich noch warten?

huh.gif
aMy
Zitat(Theo @ 22 Jun 2005, 19:55)
Nee aMy, in Israel hat am Ruhetag 'Sabbat' weder der Bäcker, noch der Tankshop, noch das Restaurant oder der Bus und das Flugzeug auf. Auch dürfen dann - jedenfalls in orthodoxen Stadtvierteln - keine Autos fahren und keine Zigarretten angezündet werden, weil dann auch offenes Feuer verboten ist, usw.
*


Sind wir in Israel oder was? no.gif

Naja... könnte OT sein... wink.gif
Chris
Also ich fänd das mal ultra entspannt, wenn am Sonntag wirklich nur das Minimum aller Leute arbeiten müsste. Also die ärztliche und polizeiliche Notversorgung. Keine Autos auf den Strassen, keine stressigen Leute, die unbedingt ins Restaurant müssen etc. Nur heutzutage muss ja jeder überall hinkommen, und es gibt auch sonst nichs in der Woche, wo wir raus dürfen, weil wir ja alle 6x8 Stunden arbeiten müssen, um unseren Job zu behalten. Das ist natürlich scheisse, da will man am Sonntag raus ins Grüne, was leckeres dort essen etc.

Und um beim Thema zu bleiben. Das Problem mit der Slub ist ja folgendes, dass die Slub nicht zu kurz offen hat, sondern eher, dass die Slub nicht genügend Bücher hat. Warum sollte ich mich zum Lernen am Sonntag (wenn ich dann wirklich lernen will) in die Slub setzen, wenn ich mir das entsprechende Buch auch am Samstag ausleihen könnte. Fraglich ist natürlich, welche Methode kostengünstiger ist. Spontan würde ich aber auf die Öffnungszeitenverlängerung tippen.
nunu
Die Frage nach den fehlenden Büchern ist wirklich eine spannende. Letztlich stößt man da wieder an die verflixte Grauzone zwischen "Das muss der Staat/ die Gesellschaft gezahlen" und "Da könnte auch die Zivilgesellschaft/ die Bürger/ die Wirtschaft" helfen, zum Beispiel mit Bücherspenden.

Was gerade passiert in diesem Land, ist im besten Falle eine Art Neuverhandlung dessen, was man sich allgemein so leisten will. Lieber große, offene und volle Bibliotheken, Unis, Schulen etc. oder lieber nicht...

Einfach zu postulieren, "DAS MUSS ALLES DER STAAT machen" ist vermutlich ein Stück zu kurz gesprungen. Denn warum sollten sich Politiker um höhere Bildungsbdgets kümmern, wenn die einzelnen Akteure der sogennaten "Gesamt-Gesellschaft" auch keinen Bock haben etwas mehr Engagemant, über puren Eigennutz hinaus, zu zeigen. Diese Beobachtung trifft Studenten, Bürger, Unternehmer,... in der Regel zugleich.

Platte "Wünsch Dir was"-Forderungen wirken kaum. Ich denke die Lösung liegt oft in "Kooperationen". Politiker reagieren vor allem auf die Wahrnehmung Ihrer Wahler - wenn die glaubhaft machen, dass Ihnen eine bessere Ausstattung von Bildungseinrichtungen so wichtig ist, selbst etwas dafür tun, dann wollen sie wahrscheinlich plötzlich auch.

Die Frage ist dann bloß, wie groß ist der Anteil der Bevölkerung, der sich erstnhaft über die Ausstattung einer Bibliothek die Rübe zerbricht...? huh.gif
mcnesium
Dresden will alle Bibliotheken auch sonntags öffnen

Als Pilotprojekt dafür ist am Montag die Bibliothek Südvorstadt in ihrem neuen Domizil am Münchner Platz im Modus „Bibo 7/10“ gestartet. Das Kürzel steht dabei für Bibliotheken, die 7 Tage in der Woche jeweils 10 bis 22 Uhr geöffnet sind.

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