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Lesung mit WIGLAF DROSTEDi., 07.11.2006 - Hörsaalzentrum
Lesung mit WIGLAF DROSTE
Hörsaalzentrum am Dienstag den 07.11.2006
Beginn: 20:30 Uhr Location: Hörsaalzentrum Adresse: Bergstraße 64, 01069 Dresden Antworten(1 - 13)
Ein Muss für jeden Möchte-gern-Forums-Niveau-Anheber, ich zitiere mal was aktuelles:
Zitat Wer seine Rübe jeden Tag mit Bild, Brüllradio und Gestörtenfernsehn vollprengelt, kann sich über Gammel im Fleisch nicht mit Recht beschweren. Der veritable Fraß entspricht dem medialen. Billigbilligbillig will es der Dauerkonsument, Parolen wie "Geiz ist geil!" ahndet er nicht mit Boykott, Scheibeneinwurf oder stillem Vorübergehn. Sie gefallen ihm, und genauso steckt er sich jeden Dreck auch in den Mund und nennt das: essen. Dabei ist es nur Mangel an Selbstachtung und Verstand. Dass ein möglichst viel Gewinn abwerfen sollender Würgschmackofatz nichts taugen kann, ist leicht auszurechnen. Wer den Schangel erwirbt und verzehrt, begeht an sich selbst die Körperverletzung, zu der die Händler und Verkäufer mit Freuden Beihilfe leisten. feines ding.. werd ich wohl hingehen!
Zitat "Ach, wenn wir doch heute einen Tucholsky hätten! wird immer gern stoßgeseufzt, aber wenn mal einer auftaucht, dann merkt es doch keiner. Wiglaf Droste, dass wir uns nur recht verstehen, ist der Tucholsky von heute" - Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung. so ist es. Der Zug des Zynismusses steckt im überschwellenden Bildungsbürgertums "der neuen Unterschicht" fest. Er ist zwar angekommen, aber irgendwie bleibt er eben stecken in dem großen Brabbelsumpf anderer Autoren und der Informationsflut unserer Zeit. Ich denke nicht, dass Droste das Format eines Tucholsky besitzt, denn sonst hätte er im Kontext von Simmel, Luhmann und Kant die wesentlichen Probleme unserer Gesellschaft erkannt, doch er geht mit ihnen unter -er geht mit der Zeit- und überschreitet nicht den Horizont in seinen Reflexionen. Während Tucholsky ein zeitloses, auf der Ebene der Weltbühne lesbares, Werk hinterließ, steht mit Droste eine eher noch charakterlose Satire gegenüber. Lest selbst! Ich vermag als größte Schwäche die Aufmerksamkeit von D. auf die kleinen, verschiedenen Dinge des Lebens markieren. Zitat Droste legt seinen fünften Band mit Kolumnen bei der Edition Tiamat vor. Er beschreibt Auftritte von Tom Waits und Van Morrison, von Nancy Sinatra und Lou Reed, er gratuliert "Ja der Franz" Beckenbauer zum 60. Geburtstag, er läßt Kinky Friedman hochleben, er forscht der Wüste in Reinhold Messner nach. Seine Beobachtungen sind genau, er übertreibt nie, seine Belehrungen sind nützlich, seine Bücher sollten "in keinem deutschen Heim" fehlen, meinte die Zeit. "Drostes Bücher zählen hierzulande zweifellos zu den fiesesten", schreibt die SZ, "doch bei näherem Hinsehen wird deutlich: Was zunächst wie polemische Hetze klingt, ist in Wahrheit exakt recherchierter Wahnsinn. Erfrischend, weil nie miesepetrig, sondern in seiner Bosheit stets hintergründig lächelnd, schießt er in alle Himmelsrichtungen." Aber noch viel schöner: "Mit gnadenloser Beobachtungsgabe stößt er seinen Opfern die Widerhaken des Alphabets in die Seele." hier gelesen Ja wo ist das Konzept, die Aussage? Diese Form der unterhaltenden Satire verlangt nichts weiter, als ein Lächeln.. Schade eigentlich, dass Droste nicht auch Schnaps zu seiner Lesung, wie Tuchholsky ausgibt und sogar Eintritt von 12 DM verlangt. Was ist das für eine Zielgruppe? Ist das die praktische Umsetzung des Zynismus? gruß myrmi @ cappuccino ich bin definitiv da...
hab den herrn schon letztes jahr einmal gesehn *bravo* Zitat Die rauchende Frau Eine Liebeserklärung Frauen, die rauchen, sind klasse. Wenn man sie anruft, sagen sie Sachen wie »Nein, ich kann jetzt nicht, ich muß gerade meine Haare entbeinen«, und dann hört man sie einen tiefen Zug aus der Lulle nehmen. Man sieht sie vor sich, wie sie da in ihrer Küche sitzen, inmitten einer gigantischen Unordnung, und den ganzen Tag tun sie sinnlose Dinge, zu denen Männer oder nichtrauchende Frauen niemals fähig wären. Rauchende Frauen versetzen Männer in intellektuelle Raserei und stacheln sie, einfach so, nur durch ein bißchen Paffen, zu Höchstem an. Das Höchste aber ist dies: Ein ansonsten recht zurechnungsfähiger Mann verfällt angesichts einer schmökenden Frau schlagartig dem Wunsch, ihr zu gefallen, und sagt: »Ich brauche keine harte D-Mark. Hart bin ich selber.« Zur gerechten Strafe wird er in Folge von der rauchenden Frau zirka alle fünf Minuten angerufen und mit dem Satz »Junge, mach die D-Mark weich! Ja! Ja! Ja!« weiter angefeuert. Nichtrauchende Frauen sind völlig scheiße. Sie haben Sprühdosen dabei und sprühen »Männerkrieg ist Frauenmord« an irgendwelche Wände. Das finden sie gut, und es fällt ihnen dabei auch gar nichts auf. Nichtrauchende Frauen sind sowas wie Eva Braun und müssen daher das Schicksal Eva Brauns teilen: an der Seite eines bekloppten Vegetariers verdorren. Claudia Nolte zum Beispiel würde nie rauchen, denn: Die deutsche Frau raucht nicht! Sondern riecht ein bißchen nach Turnhalle und Medizinball. Und sieht auch genau so aus. Rauchende Frauen dagegen hätten den Faschismus verhindert. Hätten 1933 mehr deutsche Frauen geraucht, ein Würstchen wie Hitler hätte niemals etwas werden können. Doch statt zu rauchen, himmelte die deutsche Nichtraucherin den Führer an. Warum? Weil der auch nicht rauchte. So simpel sind Nichtraucherinnen oft gestrickt. Von der Roten Armee, die Hitler zu Fall brachte, sind dagegen folgende Verse überliefert: »Hört den Russen zärtlich hauchen: Komm Frau! Komm Frau! Du sollst rauchen!« Stoisch, ja heldenmütig läßt die rauchende Frau mannigfaltige Anfeindungen an sich abperlen. Aus der täglich größer und niederträchtiger werdenden Gemeinschaft der AOK-Aktiven, die joggend um die Häuser torkelt, ist sie, als »überraucht« eingestuft, längst ausgemustert worden. Das ficht sie nicht. Cool qualmend steht sie auch im Winter auf Balkonen von sogenannten guten Freunden, die ihren »Es ist nichts Persönliches, aber ich vertrage den Rauch einfach nicht«-Faschismus dringend ausleben müssen und anschließend weder gut sind noch Freunde, sondern unmenschlich hart gestraft: Unter sich und ihresgleichen müssen sie bleiben. Wundervoll ist es, einer rauchenden Frau bei ihrer Haupttätigkeit zuzusehen ö dem Rauchen. Lässig sitzt sie am Tisch, schlägt lange Beine übereinander und lackiert ihre Fingernägel. Und raucht dabei, die wippende Kippe zwischen den Lippen. Beziehungsweise die wuppende Fluppe zwuschen den Luppen. Da muß man dann nicht in ein zivilisiertes Land fliehen, sondern bleibt in der Barbarei, die allein gemildert wird durch das Frauenrauchen, durch die rauchende Frau. Zugegeben lustig ist es schon - aber eben auch nur lustig. Was hätte Hannah Arendt dazu gesagt? Sicher wäre ihr das zu banal geworden. HRHRHR ~myrmi interview mit wiglaf droste und frau berg von der zeit. von 1996 aber nicht minder unterhaltsam 10 jahre später
![]() Zitat ZEITmagazin: Vor was fürchten Sie sich? Wiglaf Droste: Vor deutschen Autofahrern. Vor Beziehungsgesprächen, wo man die Wahrheit sagen muß und nicht höflich lügen kann. Und dumm sterben und's nicht mal merken, das wäre wirklich peinlich. Dieser Beitrag wurde von stay different!: 02 Nov 2006, 23:02 bearbeitet you gotta love the man... ich bin aber sowas von da.. kanns gar nich mehr erwarten - meine tickets sehen schon ganz abgegriffen aus..!
meine erste begegnung mit droste war glaub ich "was in bad kleinen wirklich geschah" - bin vor lachen umgefallen... ein magier der worte... vielleicht haben wir ja auch glück und er singt uns nichts am dienstag... juhuuu.. bis denne ![]() VVK war schon weg.. und auf AK hab ich keine böcke.. lieber erkältung auskurieren..
war doch klasse gestern! inkl. "die geilen götter"
![]() ![]() pro wiglaf DITO... war echt klasse
*es ist vorbei- bei- bei Arschgeweih oder aber *es gibt so viel schlechtere Unterhaltung als garkeine ![]() ![]() ![]() Liebes Notizbuch, auch von mir ein paar Wörter und Gruppierungen solcher, die ich mir bald nicht mehr merken kann.
* Gitarrismus * der Biker, die Bockwurst im zarten Saitling (damit sind Radfahrer gemeint) * No Xaviar, no cry * Was Gehard Schröder als Gesicht trägt, habe ich als Jugendlicher beim Schlagballwerfen gut 40 Meter weit geschmissen. * Via Roma, Ecke Vietata l'Affisione * Weihnachten: ungefickt zu Mutter * wir sind silber- und julimond * Die wichtigste Regel für einen Mann aber ist diese: Sitz der Seele ist die Möse Ohne Liebe wird sie böse. 1 Nutzer liest/lesen dieses Thema (1 Gäste)
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