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Brockdorff Klang Labor

Do., 11.12.2008 - Club Bärenzwinger
off Bärenzwinger | post 25 Nov 2008, 12:29 | Themenlink
Brockdorff Klang Labor
Club Bärenzwinger
am Donnerstag den 11.12.2008
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"Mädchenmusik"


eXma verlost 2x2 Freikarten für dieses Event, einfach eine E-mail mit Betreff "Brockdorff" und als Inhalt euren bürgerlichen Namen an freikarten@exmatrikulationsamt.de schicken und mit etwas Glück gewinnen! Gewinner werden einen Tag vor der Veranstaltung per E-mail benachrichtigt.
Hinweise zu Verlosungen
Rechtsweg ausgeschlossen, Mitarbeiter des Veranstalters und des Studentenforum Dresden e.V. dürfen nicht teilnehmen.



Musik aus dem Labor? Was soll einem denn da schwanen? Bebrillte Weißkittel-Träger vor blinkenden Konsolen eines Leipziger Nachbaus des Kraftwerk’schen Kling Klang Studios? Jeder einzelne Ton von aufgerüsteten Pocket Calculators in kabelsalatigen Versuchsanordnungen ermittelt? Errechneter Pop? Schallplatten mit Bedienungsanleitung?

Alles Quatsch! Entwarnung! Das in Leipzig beheimatete Trio Brockdorff Klang Labor lebt, leidet, feiert und variiert Pop per Liebreiz, Schweißfluss und, vor allem, mit Haut und Haar. Die zwölf Lieder auf "Mädchenmusik" atmen Blümchenwiesen-Odeur und urbanes Aroma zu gleichen Teilen. Und dabei stimmt die Körpertemperatur jederzeit. Bei all dem hier auch aufgebotenen Elektronik-Fuhrpark dürfen Nadja von BROCKDORFF, Sergej KLANG und Ekki LABOR dank ihres herzerwärmenden Songwritings als Antithese zum kühl manövrierenden Studio-Cyborg bezeichnet werden. Denen wird höchstens ein Frühstück bereitet.

In den Brockdorff Klang Labor-Stücken schwingt tatsächlich ein gesamtes Wunderpop-Nachschlagewerk mit, welches u.a. auch griffigst innerhalb der beiden hier eingebrachten Interludes buchstabiert wird. An erster Stelle steht da ihr unkaputtbarer Urban-Electropop, von dem Paula oder Klee oftmals nur träumen dürften. Hier zappeln die Energien aus den Hüft-schwingenden Tagen der Manchesteraner Rave-O-Lution, als Bands wie die Happy Mondays oder Primal Scream dem Guitar-Twang die Beats beibrachten. An anderer Stelle dürfen die Wehen Kingstoner Dancehalls schüchtern aufblitzen. Oder Alan McGee’s Class of 86 à la Creation Records enthüllt einmal mehr seine einstige songwriterische Brillianz. Über all dem schwebt die Liebe der Ersteller zum kontemporären Pop ohne jegliche "Indie"/"Mainstream"-Schwellenangst-Eskapaden. Hier wollen einzig und allein über Jahre getätigte Musikvorlieben aufgenommen, modernisiert und zu einem Band-eigenen Habitus verschweißt werden. Genau diesen Plan haben Brockdorff Klang Labor mit "Mädchenmusik" übererfüllt. Ihre kleine Pop-Hymne "Frohe Schritte" sonnt sich selbstbewusst in heimatstädtischen Reizen, ohne besagten Städtenamen zu nennen, und liefert somit die Samt-Variante zu Ellen Alliens kühler, technoider Berlin-Liebeserklärung. Beim Brockdorff Klang Labor geht es mitnichten um Coolness-Selektion, sondern vielmehr um pulsierende und echte Emotionen, so abgedroschen das jetzt auch klingen mag. Da transformiert der zur Mittagsglocke immer noch genutzte Dancefloor zum Wohnbereich, da gelten innerstädtische Plätze als wohlfeile Erinnerungsdateien und da darf für die Liebe gelitten werden, wie es sonst nur der gute, alte Morrissey für sich beanspruchen darf. Nicht von ungefähr befindet sich auf "Mädchenmusik" auch eine Wavepop-Bearbeitung des Smiths-Straßenfegers "Some Girls Are Bigger Than Others", welche von Themen-ähnlichen Aspiranten wie Ladytron oder Bis auch nicht magnetisierender gefertigt worden wäre.

Unter diese popmusikalischen Wohlfühlstücke rühren die drei Worte und Sätze, welche die Balance zwischen atmungsaktiver Poesie und durchweg unpeinlichem, manchmal auch schwarzem, Humor immer im Auge behalten. Wenn Nadja von Brockdorff die vokalistische Leitung übernimmt, denkt man gern und oft an Barbara Morgensterns warm heraus gesungene Gefühlslagen, während Sergej Klang innerhalb seiner "Führungsarbeit" eine eigenartig angenehme Melange aus Deutsch-Pop zwischen Diskurs-Tonfall und Andreas Dorau-Kitsch, gepaart mit der Schelmigkeit eines Momus an den Tag legt. Mit Alfred Hilsberg als "Herausgeber", Tobias Levin als Produzenten, Knarf Rellöm, DJ Patex und Jens Friebe als Studiokomplizen fand das Brockdorff Klang Labor dann auch noch die genau richtigen Partner zur genau richtigen Zeit. Jens Friebe lieferte die kongeniale Übersetzung eines Stücks von Baxendale für ein Vokal-Duett mit Nadja von B., noch nicht ahnend, dass "Mädchenmusik" jetzt zum Titelstück des BKL-Debüt-Albums geworden ist.

Ein Stück auf "Mädchenmusik" hört auf den Namen "Grenzenlos war" und wenn diese Platte eines ist, dann ist sie grenzenlos... in ihren Einflüssen... schön... wahr... majestätisch und gleichzeitig nachbarschaftlich... richtig und wichtig.

P.S.: Mit dem Plattentitel soll mitnichten jegliche Ausgrenzung der Hörerschaft vorangetrieben werden. Das wäre ja auch noch schöner, schließlich gilt auch ein Lenny Kravitz als Mädchenmusik! Donis (PNG)


http://www.brockdorff.com
http://www.myspace.com/brockdorff
http://www.zickzack-agenten.de
Eintritt: 6.00 €
Beginn: 20:00 Uhr
Location: Club Bärenzwinger www.baerenzwinger.de
Adresse: Brühlscher Garten 1, 01067 Dresden
ProfilPM
 
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