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Jud Süß - Film ohne Gewissen

Mi., 22.09.2010 - Filmtheater Schauburg
off JiWoDresden | post 30 Aug 2010, 13:43 | Themenlink
Jud Süß - Film ohne Gewissen
Filmtheater Schauburg
am Mittwoch den 22.09.2010
Oskar Roehlers neuer Streich erzählt die tragische Geschichte des Schauspielers Ferdinand Marian, der in Jud Süß von 1940 die Hauptrolle verkörperte. Nach dem Krieg ist seine Karriere vorbei und er gerät in eine nicht mehr aufzuhaltende Abwärtsspirale.

Berlin 1939. Der mittelmäßig erfolgreiche, aus Österreich stammende Schauspieler Ferdinand Marian (Tobias Moretti) bekommt direkt von Joseph Goebbels die Rolle des „Jud Süß“ in dem gleichnamigen NS-Propagandafilm angeboten. Die Regie soll Veit Harlan übernehmen. Eine einmalige Karrierechance für Marian. Hin- und hergerissen weigert er sich zunächst, vor allem wegen der Einwände seiner Frau Anna (Martina Gedeck) und seiner Befürchtung, danach auf jüdische Rollen festgelegt zu werden. Doch nachdem Minister Goebbels (Moritz Bleibtreu) immer stärkeren Druck auf ihn ausübt, willigt er ein. Marian versucht, sich und seiner Frau einzureden, er könne die Rolle so spielen, dass der Titel-Bösewicht zum Sympathieträger würde. Doch selbst diese fromme Absicht macht sich der Film geschickt zunutze – sie steigert am Ende sogar noch dessen Wirkung auf die Massen. Marians persönliche Tragödie nimmt ihren Lauf. Zunehmend durchschaut der neue NS-Superstar die gesellschaftliche Wirkung seines Films und den verbrecherischen Charakter des Regimes. Seine Alkoholexzesse und Seitensprünge sind verzweifelte Ablenkungsversuche – durch die er das Missfallen Goebbels’ erregt. Um ihn unter Kontrolle zu bringen, lässt der Minister Anna deportieren. Doch das beschleunigt Marians Niedergang nur noch. Nach Kriegsende erlebt Marian, wie sich die anderen am Film beteiligten Künstler reinwaschen, allen voran Regisseur Veit Harlan (Justus von Dohnányi). Marian erhielt Berufsverbot und kam 1946 angetrunken bei einem Autounfall ums Leben. Ob er aus Verzweiflung Selbstmord beging, ist umstritten, da Marian von der bevorstehenden Aufhebung des Berufsverbotes wusste.
Für die Darstellung des Joseph Goebbels wurde Moritz Bleibtreu auf dem Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen mit dem "Preis für Schauspielkunst" ausgezeichnet. Mit dieser Leistung liefere er sein Meisterstück ab, so die Jury.

Eintritt: 6,00 €, erm. 5,00 €
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Eintritt: 6.00 €
Beginn: 20:00 Uhr
Location: Filmtheater Schauburg
Adresse: Königsbrücker Str. 55, 01099 Dresden
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