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Ben Weaver

Di., 22.11.2011 - Thalia
off psWorks | post 03 Nov 2011, 02:12 | Themenlink
Ben Weaver
Thalia
am Dienstag den 22.11.2011
angehängtes Bild
Nur ein kleines Guckloch als Verbindung zur Außenwelt. Mehr traute sich Weaver bisher nicht nach seinen zunächst begeisternden, später dann einschüchternden Erfahrungen in Berlin, die er auf seinem letzten Album "The ax in the oak" verewigte. In der Kiste sitzend ließ sich Weaver wieder in die gute alte Heimat Minneapolis schiffen und in sein Appartement dicht ans Fenster stellen. Von innen schaut Weaver nun hinaus auf das bunte Treiben dort unten in den Straßen, auf die Menschenmengen, die sich ihren Weg durch die Straßen und Geschäfte bahnen. Es dauerte eine Weile, bis Weaver sich von den Eindrücken in Deutschland und der anschließenden Schreibblockade, die es anders als besagte Kiste tatsächlich gab, erholen konnte. Aus der Einsamkeit entstand sein siebtes Studioalbum "Mirepoix & smoke".

Spröder, rauer und erdiger, ja traditioneller gab es Ben Weaver bisher nicht. Reduziert auf die akustische Gitarre oder ein Banjo sowie hier und dort stimmlich begleitet von Erica Froman, ehemals Mitglied der Dream-Popper Anathallo, legt der Folkbarde sein intimstes Album vor. Wo auf den Vorgängeralben elektronische Einsprengsel und Einflüsse aus dem Indie-Rock zuweilen eine Distanz zu den poetischen, innigen Lyrics schufen, entledigt sich Weaver auch der letzten Steine aus dieser Mauer zwischen "ich" und "ihr". Eine neue, viel tiefere Verletzlichkeit macht sich breit. An der auch und vor allem Froman als Gegenpart zu Weavers knarzend raumgreifendem Timbre großen Anteil hat. Ähnlich wie Emmylou Harris für Conor Oberst bereitet Froman erst den fruchtbaren Boden, auf dem Weavers Skizzen über das "City girl", "The rooster's wife" oder die ergreifende Liebesgeschichte von "Grass doe" sich voll entfalten können. Der stilistische Rahmen ist eng gewebt, die rund 30 Minuten von einer bestechenden Homogenität.

"Mirepoix & smoke" konnte das Multitalent Weaver erst schreiben, nachdem er sich der Musik komplett entledigt hatte, endlich einmal einer richtigen Arbeit nachging und sich einer ganz anderen Passion widmete: dem Kochen. Daher der Titel des Albums, eine kleine Referenz an ein französisches Röstgericht aus allerhand Gemüse, das als Basis für Soßen und Suppen dienen kann. Und nie wäre es wohl naheliegender gewesen, in einer Rezension darüber zu schreiben, dass sich Weaver auf dieser Grundlage und mit den neuen Erfahrungen sein eigenes Süppchen kochte. Darüber, dass "Mirepoix & smoke" ein wahres Gericht geworden ist, etwas trocken und zäh zwar, dafür aber mit ganzem Herzen zubereitet und exzellent verfeinert. Den Brei verderben nur viele Köche.


"...country-rooted Americana full of weary determination and aphoristic clarity, somewhere between the Band and Tom Waits." —The New York Times

"...musical postcards that recall a rural Tom Waits, or Greg Brown in his dark, bluesy moments. He's like that spooky old guy who lives in a trailer but tells amazing stories." —Utne Reader

"Ben Weaver is the most exciting young songwriter I've come across, an American original whose voice and guitar are matched only by the power of his words. His songs are an incredible, haunting gift of music." —Author Larry Brown (1951-2004)

"...strange, skin-prickling tales picked up from the Moebius strip of a lost highway he's been compelled to travel on.... like a hillbilly Leonard Cohen." —Mojo

Tickets & Infos: http://www.sunsetmission.de/index.php?va_id=5790
Eintritt: 9.00 €
Beginn: 20:30 Uhr
Location: Thalia www.thalia-dresden.de
Adresse: Görlitzer Straße 6, 01099 Dresden
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