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		Di., 02.10.2012 - Scheune 
		
			
       
	Café Jazz + Support: HarthofScheune am Dienstag den 02.10.2012
 Beginn:| Café Jazz Support: Harthof
 http://www.facebook.com/events/438363776214976/
 
 Café Jazz
 
 Warum eigentlich Café Jazz, wo es doch korrekterweise Café Pop heißen müsste? Eine viel zu deutsche Frage für eine Band, die sich in deutschsprachigen Gefilden mit so traumwandlerischer Selbstsicherheit zwischen den Stilen bewegt wie sie Worte für einen Zustand findet, den man hierzulande gerade in musikalischer Form eher selten antrifft:
 Leichtigkeit. Die verbindet das sächsische Quintett auf dem Debütalbum „achtzehndreißig“ mit spielerischer Raffinesse und subtilem Pathos.
 Längst sind Jan-Philipp Schneider (Gesang, Keyboard), Alexander Henke (Gitarre), Steve Kuhnen (Saxophon), Bernhard Stiehle (Bass) und Friedrich Steinke (Schlagzeug) aus ihrer Heimatstadt Bautzen ausgezogen, um die Welt mit ihren süchtigmachenden Popsongs zu erobern. Erst Dresden, wo ihnen die Band-Szene schon nach kurzer Zeit zu eng wurde. Berlin bot schließlich mit seinen sonnigen Alleen und Boulevards die ideale Umgebung für
 Straßenkonzerte. Gleich beim ersten Mal gingen ein paar hundert selbst aufgenommene
 Demos über den Gitarrenkoffer. Tagelang tingelten sie mit ihrem Kleinbus von einem
 Straßen-Gig zum nächsten: Eine Erfahrung, die, wie Drummer Friedi sagt, „die Band erst so
 richtig zusammen geschweißt hat.“ Tatsächlich passen die mitreißenden Stücke von
 „achtzehndreißig“ perfekt in die szenigen Clubs und Bars in Berlin Friedrichshain, eine
 Umgebung, die angesagter und zeitgemäßer kaum sein könnte. Vom entspannten Chillout-
 Groove in „Beweg dich“ bis zum treibenden Indie-Strom „Soweit“, das unverhofft zur
 fulminanten Bombast-Hymne gerinnt. Es sind diese scheinbar kleinen Brüche, die Cafe Jazz stets im richtigen Augenblick zu inszenieren wissen, ohne das man ihnen je Effekthascherei
 nachweisen könnte. Da fügt sich sogar ein Disco-Stampfer wie „Alles beim Alten“ samt
 Seventies-Streicher und Loops nahtlos ins Programm. Doch sind es besonders die ruhigen
 Passagen, die ans Herz greifen, etwa in der majestätischen Ballade „Herbstzeit“. Oder im
 zackigen Soul-Pop von „Viel mehr“ mit seinen eleganten Saxophon-Harmonien. Und wenn Sänger Jan-Philipp seine Ode an die „Sonne“ anstimmt, scheint er das private Glück von
 jedem zu retten, der ihm Gehör schenkt: „Immer wenn die Sonne zu scheinen beginnt, lasse
 ich mich fallen in das endlose Grün/ Immer wenn die Sonne zu scheinen beginnt, atme ich tief ein/ Denn das kann mir keiner nehmen.“ Derart smooth formt hier einer Aphorismen aus den Dingen des Lebens, dass fast nicht auffällt, welch kluge Ratgeber diese Stücke sind. Das
 Schönste daran: Jan-Philipp dichtet fernab von Deutschtümelei und Patriotismus. Mit
 klassischen Themen wie Liebe, Sehnsucht und Freundschaft gehen Cafe Jazz herrlich unverkrampft um. Ihre Botschaft steckt jedoch in jedem einzelnen Ton von „achtzehndreißig“: „Let the good times roll“, scheinen einem diese Buben zuzurufen.
 Sie selbst rollen vor allem live mit atemberaubender Emphase, spielen kleine Clubtouren,
 gewinnen Contests oder verzaubern als Support für Gregor Meyle und Silbermond. Zudem
 traten sie im Sommer 2011 auf Europas größtem Festival, dem ungarischen Sziget, auf. Vor
 Publikum verwandeln sich Cafe Jazz in clevere Zeremonienmeister, breiten ihr komplettes dynamisches Spektrum aus und bieten eine Show, die in ihrer Intensität und überbordenden Energie an Großes denken lässt. Wer Zeuge einer dieser wundervollen Darbietungen wird, wenn es Jan-Philipp nach ein paar perlenden Piano- Tupfern nicht mehr an seinem Instrument hält, Saxophonist Steve zum Angriff bläst und Drummer Friedi den Beat vorantreibt, als gelte nur dieser eine Moment – ja, spätestens dann wird man erkennen, dass man es hier nicht nur
 mit einer sehr talentierten Band zu tun hat, sondern quasi der Uraufführung frischer, losgelöster Popmusik beiwohnt.
 Auf „achtzehndreißig“ betrachten Cafe Jazz die vermeintlich beiläufigen Eindrücke, die kleinen Wunder durch die neugierigen Augen eines Kindes, das nicht genug bekommt von dieser großen, spannenden Welt, die man unmöglich Pessimisten und Zynikern überlassen kann. Bleibt zu hoffen, dass ihnen dieser Blick nicht so schnell abhanden kommt.
 
 http://www.cafe-jazz.de/
 
 Harthof
 http://www.harthof.de/
 
 Tickets: AK: 13 € // VVK: 10 €
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  21:00 UhrLocation: Scheune www.scheune.orgAdresse: Alaunstraße 36-40, 01099 Dresden 1 Nutzer liest/lesen dieses Thema (1 Gäste) 0 Mitglieder:  	
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