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Unzucht + Erdling

Mo., 24.10.2016 - Club Puschkin
off Stalker | post 02 Oct 2015, 14:15 | Themenlink
Unzucht + Erdling
Club Puschkin
am Montag den 24.10.2016
www.alunacy.kochab.uberspace.de

Tief. Schwarz. Mächtig. Unzucht. Mit ihrem dritten Album „Venus Luzifer“ beweisen die vier Männer aus Niedersachsen, mittlerweile zu fünfzig Prozent nach Leipzig emigriert, etwas. Nämlich, dass sie es tatsächlich innerhalb von drei arbeitsintensiven Jahren geschafft haben, eine eigene Nische zu etablieren. Während sich die Unzucht-Tattoos auf den Körpern der Anhängerschaft häufen und in Unzucht-Mastermind De Clercqs Heimstudio, dem Monsterfreilaufgehege hoch über den Dächern der idyllischen Rattenfängerstadt Hameln, konstant an neuem Wahnsinn geschmiedet wird, sieht sich die wachsende Fanschar häufiger denn je mit einer kaum lösbaren Fragestellung seitens bisher Unwissender konfrontiert: „Unzucht? Wie klingen die denn?“. „Wie Unzucht eben. Dämliche Frage. Geh doch mal auf ein Konzert!“.
Nach der erfolgreichen Headliner-Tour zum vorherigen Longplayer, „Rosenkreuzer“ (Platz 61 der Deutschen Albumcharts), durch zwanzig Clubs bundesweit, war die Resonanz einstimmig: „Unzucht ist live NOCH besser als auf Platte“. Dieser Gedanke verdiente es, weitergesponnen zu werden. Gesagt getan – mit dem Live-Mischer des Vertrauens, Sascha Hörold, wurde sich diesen Sommer zwischen den Festivalshows wochenlang in der niedersächsischen Provinz verschanzt, um hinter zugehängten Fenstern schwitzend die richtige Atmosphäre für die neuen Songs zu kreieren. Das Resultat kommt einem Befreiungsschlag gleich: „Das ist nicht mein Leben, nur die Erinnerung daran“ heißt es beispielsweise in dem von krachenden Metal-Riffs und prügelnden Drums getriebenen „Das Denkmal fällt“. Geblieben sind die Wut auf der einen und die Melancholie auf der anderen Seite, die seit jeher die beiden Pole der Unzucht bestimmen – vergrößert wurde die Bandbreite, die zwischen diesen Polen liegt. Von eingängigen Balladen wie „Schweigen“ über brachiale Metal-Peitschen wie „Krieg“, die Kombination dieser Elemente im epochalen „Unendlich“ bis hin zum düsteren Ende im abschließenden „Mein Grab“ - die Auswahl ist massiv und dennoch schlüssig. Gemixt wurden die Songs übrigens in Berlin mit Daily Hero's Florian Nowak (War From A Harlots Mouth, Jennifer Rostock) an den Reglern – natürlich unter den wachsamen Ohren der Band höchstselbst. Auch beim Cover-Artwork wurde nicht gepfuscht: Stefan Heilemann (Kreator, Pain, Atrocity) visualisiert „Venus Luzifer“ ebenso blutig wie rätselhaft.
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