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Kytes - Heads And Tales Tour

Mi., 05.10.2016 - GrooveStation
off groovestation | post 14 Sep 2016, 10:29 | Themenlink
Kytes - Heads And Tales Tour
GrooveStation
am Mittwoch den 05.10.2016
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Der beste Moment des Jahres 2016 kam für KYTES irgendwann im Frühjahr in Austin, Texas. Die Band hatte den US-Zoll „trotz 20.000 Gitarreneffekten, die aussehen wie Bomben“, passiert und soeben vier atemlose Konzerte beim weltgrößten Showcase-Festival „South by Southwest“ gegeben. Schwitzende Amerikaner hatten die Tanzfläche geentert, um zwischen Bier und Barbecue 45 Minuten lang Vollgas zu geben. Zwischen Austin und dem heimischen München liegen 8.823 Kilometer, aber irgendetwas muss das junge Quartett sehr richtig machen, wenn seine Songs plötzlich auf den Spotify-Playlists wildfremder Amerikaner auftauchen.

Zweimal waren KYTES bis jetzt auf Tour: erst im November 2015, dann noch einmal im April diesen Jahres. Das Publikum, sagt Drummer Timothy Lush, habe da bereits jeden einzelnen Song mitsingen können und bestehe außerdem rätselhafterweise mehrheitlich aus Mädchen. Das sind zwei gute Zeichen. Ein drittes ist, dass auch Menschen, die normalerweise im Hip-Hop, im Metal oder bei Electro-Klängen zuhause sind, KYTES bereits in ihr Herz oder in ein anderes Organ ihrer Wahl geschlossen haben. Wenn man ihre Musik beschreiben müsste, käme wohl so etwas wie poppiger Indie-Rock dabei raus – aber nicht der von der Lo-Fi-Schrammel-Sorte, sondern eher die tanzbare, songverliebte Variante, die auf Platte funkelt und live dann etwas mehr Dreck ins Haus trägt. Es heißt, Bands wie Mando Diao, Foals oder Two Door Cinema Club funktionierten so ähnlich, aber Kytes funktionieren vor allem ganz gut alleine.

Das konnte man zum Beispiel Anfang des Jahres beobachten. Die Band wurde mit ihrem Song „On the Run“ für eine Vodafone-Werbung angefragt, woraufhin der Ohrwurm schätzungsweise 100 Millionen CallYa-Tarife verkaufen half.

Freuen darüber werden sich in erster Linie Sympathisanten infekziöser Rockmusik, die klassisches Drei-Minuten-Songs-Songwriting mit eloquenten Texten verbindet. Die kommen gerne aus dem Bauch, müssen aber auf dem Weg nach draußen trotzdem durch die Qualitätskontrolle. KYTES sagen, dass sie bis auf weiteres auf den Gebrauch des Wortes „love“ verzichten. Wegen Überfischung: Zu viele andere Bands haben in letzter Zeit quasi das Kontingent ausgeschöpft. Wenn es bei KYTES um Gefühle geht (und um die geht es glücklicherweise sehr oft), müssen nun eben die entlegeneren Formulierungen her, die Umschreibungen und Doppeldeutigkeiten.

„Eines Tages machen wir vielleicht eine Platte, auf der ‚Love’ dann wieder vorkommt“, sagt Michael Spieler und lacht: „Aber in dem Moment haben wir uns dann halt verkauft.“

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Vvk: 11 Euro + Gebühr bei SAX-Ticket & Konzertkasse

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