Mudvayne Reithalle Straße E

Mudvayne
Reithalle Straße E am Montag den 16.05.2005

“…better bring it, I’m taking it all…” („Determined”)
Sie verkauften mehr als zwei Millionen Einheiten weltweit und wurden in den USA mit vier Gold-Awards ausgezeichnet. Ihre spektakulären Videos liefen ohne Ende im US-Musikfernsehen und sie wurden mit dem ersten MTV2-Award aller Zeiten ausgezeichnet. Sie spielten hunderte von ausverkauften Konzerten überall auf der Welt und wurden in Magazinen wie Rolling Stone, Revolver, Entertainment Weekly, Newsweek, Blender, Maxim, Spin, Guitar World, USA Today abgefeiert. Sie tauchten sogar in einer Schlüssel-Folge der Mafia-TV-Kultserie „The Sopranos“ auf. Für die meisten Künstler wäre diese Liste an Errungenschaften - mit viel Glück - eine befriedigende Bilanz für eine gesamte Karriere. Mudvayne erreichten all dies in gerade mal drei Jahren.
Die bemerkenswerte Geschichte der Band wird nun mit „Lost And Found“ fortgesetzt, das ebenso elektrisierende wie eindringliche Rockalbum einer Band (Sänger Chad Gray, Gitarrist Greg Tribbett, Bassist Ryan Martinie und Drummer Matt McDonough), die ihre stilistische Bandbreite enorm erweitert hat, ohne dafür allerdings irgendwelche Kompromisse einzugehen. Produziert von John Fortman (u.a. Evanescence, Superjoint Ritual), verfügt „Lost And Found“ über die klassische Mudvayne-Wucht und wird vom bewährten Dampfhammer-Sound angetrieben, für den die Band seit jeher bekannt ist. Aber es ist eine „Heaviness“, die viel mehr mit emotionalen Inhalten als mit Verstärker-Einstellungen zu tun hat.
„Es ist defintiv unser persönlichstes Album bisher“, sagt Gray. „Die Songs handeln von den Entscheidungen, die man angesichts schwieriger Anforderungen trifft - wenn der menschliche Geist auf die Probe gestellt wird. Letzten Endes geht es darum, in den Spiegel zu schauen und damit zufrieden zu sein, wer du bist. Die Entscheidungen zu akzeptieren, die du getroffen hast und die dazu geführt haben, dass du zu der Person wurdest, die du jetzt bist.“

“…I feel it on the inside, twisting and contorting…” („Forget To Remember”)
Vor einem atmosphärisch wie musikalisch spannungsreichen Hintergrund variiert Gray persönliche Erinnerungen mit Gesprächsfetzen und kanalisiert sie in Songs von monumentaler Gewalt. Zu den hämmernden Rhythmen von Martinie und McDonough nimmt er in dem Stück „Determined“ all jene aufs Korn, die ihm streitig machen wollen, was ihm zusteht („never wanted any more than what I deserve…fuck an inch/I’m bringin’ a mile”). In dem anschließenden Songzyklus sucht er in den Trümmern der Vergangenheit nach grundlegenden Wahrheiten (auf der Single „Happy“) und stellt fest, dass er zuviel von sich selbst Preis gegeben hat („Forget To Remember”). In „Fall Into Sleep“ zeichnet ein Bild des sozialen Verfalls, sucht in „TV Radio“ nach einem Leben jenseits der Normalität und betrauert in „Rain. Sun. Gone.“ persönliche Verluste. In seiner Eigenschaft als Texter erhebt Gray das Persönliche zum Universellen, in einfachen und ehrlichen Worten und verleiht jedem Track eine völlig eigene, spannungsgeladene Unterströmung.
Musikalisch sind die Songs unvorhersehbar und lebendig, faszinieren den Hörer mit Skalpell-scharfen Hooklines, Tribbetts leidenschaftliches Gitarrenspiel und zerstörerische Riffs verleihen Grays Gesang Farbe und Tiefe. „Chad ist ein phantastischer Sänger und wir wollten das unterstreichen, indem wir ihm die Freiheit geben, verschiedene Sachen auszuprobieren“, sagt der Gitarrist. „Gleichzeitig gibt es zahlreiche typische Mudvayne-Momente auf dem Album“, fügt er hinzu. „Ich habe ziemlich viel ‚Down Picking’ auf dem Album gemacht, das ergibt einen fetteren und aggressiveren Sound.“
Diese Intensität kommt u.a. bei den Stücken „Pushing Through“ und „IMN“ zur Geltung, bei dem das durch endlose Tourneen zusammengeschweißte Quartett das Album zu seinen extremsten Momenten führt. Und dann ist da noch der Abschluß-Track „Choices“, ein mörderisches Acht-Minuten-Opus mit derb gedroschenen Akkorden und Hooklines, die im Gedächtnis bleiben.
„Wir waren schon immer stolz darauf, dass wir in der Lage sind, mit den verschiedensten Menschen zu kommunizieren, aus denen sich unser Publikum zusammensetzt. Sei es der 13jährige, der von seinen Eltern angekotzt ist und mit Make-Up rumlaufen will oder der Erwachsene, der sich ernsthaft für Musik und Kunst interessiert“, erklärt Martinie. „Ich möchte, dass Menschen in unserer Musik Dinge erkennen, die für ihr eigenes Leben relevant sein können. Ich denke, dass dieses Album dies bietet.“
Diehard-Fans werden feststellen, dass im Unterschied zu ihren früheren Veröffentlichungen, Mudvayne nun ohne Makeup und Pseudonyme auskommen. „Wir haben uns nie über unser Make-Up definiert“, sagt McDonough. „Das ist nur eines der künstlerischen Mittel, die wir verwendet haben, um unsere Ideen zu kommunizieren. Wir entschuldigen uns nicht dafür oder wir sagen auch nicht, dass wir sie in Zukunft nicht mehr tragen werden. Aber zum jetzigen Augenblick drücken wir uns eben so aus.“

“…step by step I’m pushing through…” (“Pushing Through”)
„Lost And Found” ist der Follow-Up zum 2002er-Album „The End of All Things To Come”, das Fans und Kritiker gleichsam begeisterte und die Hits „Not Falling“ und „World So Cold“ enthielt. Anlässlich des Album-Releases begaben sich Mudvayne auf eine schier endlose Tour, u.a. im Line-Up der „Summer Sanitarium Tour“ zusammen mit Linkin Park, den Deftones und den Headlinern Metallica. „Wenn du deine erste Platte machst, weißt du eigentlich nicht wirklich, was du tust“, sagt McDonough. „Du schreist so laut du nur kannst, um die Gehör zu verschaffen. Beim zweiten Album versucht man dann, den Erwartungen stand zu halten, die man mit dem Vorgänger geweckt hat. Mit diesem Album haben wir nun unsere „Stimme“ gefunden. Wir können uns zurücklehnen und sagen: „Schaut her – SO klingt ein Mudvayne-Album.“

Mudvayne:
Chad Gray – Vocals
Greg Tribbett – Guitar
Ryan Martinie – Bass
Matt McDonough - Drums

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Beginn: 20:00 Uhr
Location: Reithalle Straße E www.strasse-e.net
Adresse: Werner-Hartmann-Straße 2, 01099 Dresden