Schön und gut, wenn es hier um eine so fragwürdige und gleichwohl wenig überraschende Werbekampagne geht. Ich finde daran nichts, aber auch gar nichts verwunderlich oder gar verurteilenswert, wie es die Heldin Holofernes aber offenbar tut. Ich frage mich, was genau gibt hier Anlass, sich zu echauffieren?
Die Heldin Holofernes schreibt in ihrem offenen Brief, es sei "das Perfideste, was mir seit langer Zeit untergekommen ist." Wahrscheinlich weiß sie nichts von einer anderen Kampagne, die BILD
gemeinsam mit der Unternehmensberatung Roland Berger, der "sozial engagierten" Bertelsmannstiftung und der "Tageszeitung" Hürriyet gerade durchführt.
Diese hätte nämlich viel mehr das Attribut perfide verdient: Unter dem Deckmantel einer Bildungsumfrage wird eine Social-Media-Kampagne sondergleichen durchgeführt. Nicht nur, dass das Design der Umfrage platt ist - geschenkt, viel schlimmer ist noch, dass sich der
Bundespräsident als Werbeträger dafür hat vereinnahmen lassen. Letztlich geht es dabei nämlich nicht um eine Analyse des Bildungswesens oder gar des Bildungsstandes, sondern schlichtweg um eine
Marktanalyse durch die beteiligten Unternehmen.
Nebenbei fällt noch etwas Social-Media-Publicity für die Initiatoren ab, die beim Rezipienten das gute Gefühl hinterlässt, etwas für Bildung getan zu haben.
Das nenne ich perfide!#abd